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Formel 1


Gründer: santiagodiaz | Mitglieder: 116 | Beiträge: 60
01.08.2011 um 07:28 Uhr
Geschrieben von Sebastinho
Tops & Flops - Ungarn GP
Topfahrer des Rennens:

Der Sport ist immer wieder für schöne Geschichten gut.

Bereits seit 25 Jahren wird der Große Preis von Ungarn ausgetragen und in dieser langen Zeit ereigneten sich lediglich zwei Regenrennen. Den ersten Grand Prix jener Art gewann ein gewisser Jenson Button. Fünf Jahre ist dieser Erfolg her, der zugleich einen Meilenstein in der Karriere des Briten darstellte: Es war sein erster Sieg in der Formel 1.

Diese Erfahrung dürfte Button beim diesjährigen Ungarn GP zu Gute gekommen sein. Damals wie heute trotzte er dem chaotischen Rennverlauf und bewies neben seinen fahrerischen Qualitäten ebenso sein feines Gespür unter wechselhaften Bedingungen.

Button war vielleicht nicht der schnellste Fahrer im Feld, aber im Gegensatz zu seinen schärfsten Rivalen leistete er sich keine Fehler, unter anderem bei der Reifenwahl. Der Weltmeister von 2009 gilt nicht von ungefähr als ein intelligenter Rennfahrer.

Mit dem elften F1-Sieg seiner Karriere machte sich Jenson Button zum Jubiläum – es war sein 200. Grand Prix – ein denkbar schönes Geschenk.

Flopfahrer des Rennens:

Zugegeben, den spektakulären Ausfall kann man Nick Heidfeld beileibe nicht ankreiden. Viel eher hingegen seine bis dahin blasse Vorstellung. Zwischenzeitlich befand sich der Renault-Pilot auf dem sagenhaften 18. Platz.

Normalerweise konnte Heidfeld in diesem Jahr seine schwachen Qualifikationsresultate an den Rennsonntagen mit beherzten Fahrten oft genug wettmachen. Auf dem Hungaroring war dieses jedoch nicht der Fall.

Es passt zu seiner derzeitigen Gesamtsituation, die alles andere als rosig ist. Zuletzt erneute Teamchef Eric Boullier seine deutliche Kritik an Heidfeld: "Von Nick hätte man mit all der Erfahrung, die er hat, schon erwarten dürfen, dass er in dieser Phase der Saison ein bisschen schneller ist als Witali".

Auch ohne ein lichterloh brennendes Auto dürfte es für Heidfeld in den kommenden Wochen ungemütlich werden. Bleibt eine signifikante Leistungssteigerung aus, droht Heidfeld beim Poker um einen Sitz für die kommende Saison leer auszugehen.

Topteam des Rennens:

Mit wertvollen WM-Zählern und einer großen Portion Optimismus verabschiedet sich die Scuderia Toro Rosso aus Ungarn in Richtung Sommerpause.

Dabei war die Ausgangslage mit den Startplätzen 16 und 23 alles andere als ideal! Verständlich, dass Teamchef Franz Tost im Anschluss an das Rennen über eine "exzellente Arbeit" bei der Strategie und glänzend aufgelegte Fahrer jubelte.

Ein Sonderlob verdient sich hierbei Sebastien Buemi, der als Vorletzter ins Rennen ging und den Grand Prix dennoch als Achter beendete. Eine grandiose Leistung für einen Toro Rosso-Piloten!

Flopteam des Rennens:

Weitaus weniger erfolgreich agierte Williams. Dabei war der Speed prinzipiell nicht schlecht. Suboptimale Teamentscheidungen sorgten allerdings dafür, dass beide Fahrer mit jeweils zwei Runden Rückstand ins Ziel kamen.

Eine schallende Ohrfeige für die ambitionierte Mannschaft aus Grove, die sich in der Konstrukteurs-WM nur auf dem neunten Rang befindet. Schlechter platziert sind lediglich die letztjährigen Neulinge Team Lotus, Marussia-Virgin sowie HRT…

Überholmanöver des Rennens:

Es war nicht ein spezielles Manöver, sondern viel mehr das Duell zwischen Lewis Hamilton und Jenson Button, welches für Begeisterung sorgte. Innerhalb weniger Runden überholten sich beide Fahrer gleich mehrfach beim Kampf um den ersten Platz. Stallorder? Fehlanzeige! Allein dafür kann man McLaren-Mercedes nicht oft genug loben.

Glückspilz des Rennens:

Glück im Unglück hatte der Streckenposten, der just in jenem Moment am brennenden Renault von Nick Heidfeld vorbeilief, als die Akkus des KERS aufgrund der großen Hitze explodierten. In Folge dessen wurde die linke Seite des R31 regelrecht zerfetzt.

Trotz der umherfliegenden Kohlefasersplitter wurde glücklicherweise niemand verletzt.

Pechvogel des Rennens:

Wenn man es genau nehmen möchte, war es eher eigenes Unvermögen als Pech. So oder so sorgte Jerome d'Ambrosio für großes Aufsehen.

Auf dem Weg zu einem Reifenwechsel leistete sich der Belgier einen Dreher. Wohl gemerkt, in der Boxengasse! Denkbar knapp rutschte er dabei an seinen verdutzten Mechanikern vorbei und verhinderte eine Katastrophe.

Offensichtlich zeigten sich seine Mechaniker trotz des Schocks nicht nachtragend: Sie schoben d'Ambrosio auf die richtige Position und fertigten ihn anschließend mustergültig ab.

Besonderheit des Rennens:

Gebt der Formel 1 Regen und die Rennen werden spannend. Selbst der Große Preis von Ungarn, der in diesem Jahr – entgegen seiner zweifelhaften Tradition – durchaus unterhaltsam war. Nicht zuletzt wegen einiger missglückter Reifenpoker, die den Rennverlauf auf den Kopf stellten.

Spruch des Rennens:

" Der Anzug war schon vorher schwarz!"

Nick Heidfeld war bereits kurz nach Ausfall zu Scherzen aufgelegt. Ob es an der "Routine" liegt? Schon in Barcelona stand sein R31 in Flammen…
Aufrufe: 5509 | Kommentare: 7 | Bewertungen: 13 | Erstellt:01.08.2011
ø 9.3
KOMMENTARE
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Skillionaire
02.08.2011 | 08:46 Uhr
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02.08.2011 | 08:46 Uhr
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"Der Anzug war schon vorher schwarz" Ich hab mich echt weggeschmissen, als er das zu Kai Ebel sagte :)
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Red_7
02.08.2011 | 00:07 Uhr
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Red_7 : 
02.08.2011 | 00:07 Uhr
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Red_7 : 
Charly ist schon mit dem Presslufthammer los...
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Sebastinho
MODERATOR
01.08.2011 | 21:02 Uhr
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Sebastinho : 
01.08.2011 | 21:02 Uhr
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Sebastinho : 
@gartenzwerg: Bei solchen Bedingungen ist der Grad zwischen Held und Volldepp immer sehr schmal.

Wobei ich gestehen muss, dass mich der Reifenpoker bei Hamilton verwundert hat. Im Gegensatz zu Webber, der nichts bzw. nicht viel zu verlieren hatte.

Button meinte jüngst, dass die Entscheidung bezüglich der Reifenwahl im Endeffekt beim Fahrer liegt. Denn Telemetriedaten hin oder her, der Fahrer spürt am besten, wie sich der Bolide unter bestimmten Bedingungen verhält. Nicht von ungefähr ist Button bei diesen äußerst wechselhaften Bedingungen besonders gut.

Die DRS-Freigabe hat mich jedenfalls nicht weniger verwundert. In Kanada - zugebenermaßen ein deutlich anderer Streckentyp - sträubte sich die Rennleitung regelrecht gegen eine Freigabe unter regnerischen Bedingungen.

@Dr_D: Um ehrlich zu sein, stockte mir kurzzeitig der Atem, als das Wrack in Richtung Boxengasse abgeschleppt wurde. Insbesondere als Vettel aus der Box kam, der auffällig unruhig an den Wagen vorbeifuhr...

@UnrealFabian: "Versteh nicht, das so wenig Regen so viel anrichtet. Die Fahrer sind nix mehr gewöhnt irgendwie. "Früher" sind sie bei viel schlimmeren Verhältnis gefahren und zwar besser."

Diesen Eindruck habe ich nicht selten genug. Allerdings muss ich für die heutige Fahrergeneration eine Lanze brechen. Ich vermute stark, dass die heutigen F1-Wagen unter diesen Bedingungen deutlich empfindlicher sind als in der Vergangenheit.

@Red_7: Fußbodenheizung... Bringe Ferrari auf keine falschen Gedanken. Am Ende ziehen die das in einer Nacht-und-Nebel-Aktion durch...
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Red_7
01.08.2011 | 18:56 Uhr
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Red_7 : 
01.08.2011 | 18:56 Uhr
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Red_7 : 
Wenn das Wetter so weitergeht, wird in Monza noch eine Fußbodenheizung verlegt, damit wenigstens beim Heimspiel was geht.

Zum Glückspilz muss ich auch sagen, das mir die Kinnlade runtergeklappt ist als sich der Akku exponentiell ausgebreitet hat, aber der Auspuff ist zum Glück Geschichte...

Und der Blog ist natürlich wieder like after given Sunday...
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UnrealFabian
01.08.2011 | 12:04 Uhr
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01.08.2011 | 12:04 Uhr
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Einfach super, wie jedes Mal!
Würde auch 11 Punkte geben wenn es geht.

Button absolut verdient der Topfahrer, freut mich für ihn, dass er bei seinem 200. Rennen gewinnen konnte.
Flopfahrer kamen mehrere in Frage, Nick passt aber schon, der vor seinem Ausfall echt langsam war.
Toro Rosso hat auch mir sehr gefallen gestern, starke Leistung im Rennen. Wenn die ma in der Quali zulegen würden.
Flop, Glückspilz und Spruch passen auch. Pechvogel passt eher weniger, wie du schon andeutest, ist eher Unvermögen gewesen.

Versteh nicht, das so wenig Regen so viel anrichtet. Die Fahrer sind nix mehr gewöhnt irgendwie. "Früher" sind sie bei viel schlimmeren Verhältnis gefahren und zwar besser.
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Dr_D
01.08.2011 | 10:36 Uhr
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Dr_D : 
01.08.2011 | 10:36 Uhr
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Dr_D : 
Lob? Ja. Wie immer.

Schön das du den Streckposten erwähnst der bei der Explosion der Renault viel Glück hatte.
Was mir unverständlich ist, wie man das Wrack des heidfeld Autos entgegen der Fahrtrichtung in die Boxen geschleppt hat.

@gz
Das DRS so früh frei gegeben wurde überraschte selbst Surer. Und mich erst.

Auch einen guten Spruch ließ Button nach dem rennen ab.
"Wir gehen jetzt in die Pause und gewinnen nachher alles."
(Grob übersetzt.)

Grethe: Ein riesen Flop waren die Outfits der Gridgirls. Selten so was häßliches gesehen. Nicht die Mädels wohl gemerkt.
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gartenzwerg
01.08.2011 | 09:18 Uhr
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01.08.2011 | 09:18 Uhr
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Wahnsinniges Rennen!
Was für eine Fehlentscheidung Regengott Hamilton als ersten auf Inters zu wechseln... Nicht nachvollziehbar.
Aktion genug war ja zu sehen, daher habe ich mich gewundert, dass die DRS-Freigabe sehr früh erfolgte.

Klasse geschrieben, wie immer Seb.
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