seit Spielende zerbreche ich mir den Kopf, wie ich diese Analyse angehen soll und was die Gründe für diesen hohen Sieg sind. Oft hört man bei ähnlichen Ergebnissen, dass sich eine Mannschaft in einen Rausch spielt. Aber was in meinen Augen der eigentliche Wahnsinn ist, ist die Tatsache, dass auf Seiten der Bayern alles relativ nüchtern wirkte. Gezielt vorbereitet, zurechtgelegt und brutal umgesetzt...

die ersten acht Minuten...

Die Roma wollte den FC Bayern überraschen, ging sehr hoch ins Feld und versuchte ganz tief in der Bayern-Hälfte zu stören. Vor allem Alonso sollte an Aktionen gehindert werden. Aber die Bayern agierten ruhig. Jeder aufgerückte Spieler der Roma wurde einfach von 'Vorne' aufgefüllt. Soll heißen... Wenn die Italiener mit fünf Mann ins Pressing gingen, ließen sich beispiesweise Götze und Bernat zurückfallen, um wieder eine Überzahl herzustellen und den Ball trotzdem spielen zu können. Wurde es doch zu eng, kam der lange Ball, welchen Müller oder Lewandowski umkämpften. So waren die Römer zwar sehr aktiv, es gelang aber kein vielversprechender Ballgewinn.

1:0 Robben

das ist einfach weltklasse und fertig. Cole will stören und kann nicht, zwei weitere Spieler wollen Überzahl herstellen und kommen zu spät, weil es einfach zu schnell ging. Punkt... Der Typ war, ist und bleibt einfach 'irre'...

weiterer Verlauf der ersten Hälfte

hier fiel mir der große Unterschied zwischen beiden Teams auf. Auch die Gastgeber wollten Fußball spielen. Sie hatten lediglich keine Lösung gegen das Pressing der Bayern. Lewandowski und Müller agierten hier klar als Doppelspitze. Die Römer bekleideten zwar Ihre Positionen alle und versuchten die Breite des Feldes zu nutzen aber die Passwege waren dicht. Und zwar durchgehend. Anstatt in Ballnähe Überzahl herzustellen stellen, blieben die Spieler meist auf den Plätzen. Hier wäre es sicher sinnvoller gewesen auf lange Bälle auszuweichen und den Bayern den Ball zu überlassen. Die Römer jedoch wollten ihr Spiel durchdrücken und das führte zu teils absurden Ballverlusten und sehr sehr einfachen Chancen auf Seiten der Roten.

Der FCB jedoch variierte hier. Teilweise mit dem angesprochenen hohen Pressing, Ballgewinn und direktem Spiel in die Spitze und teilweise behielt man dann erstmal den Ball und legte sich die Römer zurecht. Auffällig war hier das Wechselspiel von Müller, Götze und Lewandowski. Mindestens einer bewegte sich immer zwischen die Linien und erhielt dort auch den Ball. Robben und Bernat standen durchgehend sehr sehr breit und vor allem Lahm und Robben spielten Katz und Maus auf ihrer Seite.

2:0 Götze, perfektes Beispiel für Positionswechsel

dieses Tor zeigt die Schwierigkeiten für eine Defensive. Eigentlich sind die Römer in Überzahl. Und zwar sowohl bei der Entstehung auf dem Flügel als auch kurz vor Torabschluss... Allerdings bringen die Positionswechsel den Gegner ins 'Laufen' und in der Bewegung ist es immer schwieriger Ordnung zu halten und Lücken zu schließen. Heißt: Lewandowski weicht aus der Mitte, Müller startet in den Raum und wird angespielt, lässt den Ball 'abtropfen' und Götze kann abschließen. Die Römer sind zwar in Überzahl aber wie erwähnt, immer hinterherlaufend. Sorry, aber da geht mir einer ab

die zweite Hälfte

hier kam der AS Rom vor allem über den flinken Gervinho zu einigen Chancen. Teilweise wurde sehr nachlässig verteidigt, aber es war auch deutlich zu sehen, dass die Bayern das Gas rausnahmen. Außer Robben, der kennt nur vollgas. Manchmal irgendwie zum schmunzeln... Meistens war Neuer zur Stelle, beim Tor dann aber machtlos.Die Absprache zwischen Bernat und Benatia passte nicht.

Kurzzeitig versuchten die Römer auch mit Härte das Ergebnis schöner zu gestalten, aber irgendwie waren die das ihren super Fans auch schuldig. Spätestens mit dem 6:1 durch Ribery hatte sich das auch erledigt und jeder Italiener wünschte sich nur noch den Apfiff.

Fazit:

Ein hochverdienter Sieg gegen eine teilweise sehr naive Römer Mannschaft, die kein Mittel gegen das variantenreiche Spiel der Bayern fand. Spätestens nach dem dritten Tor müssen sie eigentlich tiefer stehen. Diese Ignoranz bestraften die Bayern beinahe gleichgültig und gewannen auch in dieser Höhe verdient. Das war ein Klassenunterschied.

Spieler:

Offensiv kann man wieder Mal Robben hervorheben, aber grundsätzlich war das eine durchgehend überragende Leistung.

System:

Da ich ein Lernender bin schaue ich mir die Spiele teilweise sogar zwei Mal an. Ich will verstehen was die Bayern da machen, aber es ist schwierig. Spox hat das System der Bayern zu Beginn des Spiel ein 3-2-3-2 genannt.

Ich bin immer mehr dabei zu behaupten: Es gibt kein System... Defensiv orientieren sich die Bayern am Ball und ballnahem Gegner. Offensiv orientiert sich das Team an den freien Räumen. Ich habe lediglich zwei Konstanten erkannt. Zum einen den zentralen Mann im Spielaufbau (Alonso) , zum anderen die beiden sehr breit stehenden außen (Robben , Bernat)... ich werde das weiterhin akribisch beobachten...

Ich habe das Gefühl die Reise geht erst grad wieder los und diese Jungs sind

NOCH LANGE NICHT FERTIG...

AUF UNSERE ROTEN!!!