02.07.2012 um 15:56 Uhr
Geschrieben von Red_Director
Sammer kommt - Besser für Gut?
Bis heute Mittag schien alles ganz normal an der Säbener Straße. Doch dann hieß es völlig überraschend: „Sammer ersetzt Nerlinger". Eine Entscheidung, die schon seit Wochen feststand, die trotzdem niemand erwartet hätte. Schließlich machte jener Christian Nerlinger vor wenigen Tagen noch den Transfer von Mandukià107 klar und war auch zuvor schon fleißig an der Zusammenstellung des Kaders für die nächste Saison beteiligt. Es gab keine Anzeichen dafür, dass man mit seiner Arbeit unzufrieden wäre.
Über die Gründe für den Personalwechsel kann man, solange keine aussagekräftigen offiziellen Aussagen vorliegen, nur Vermutungen anstellen. War man mit Nerlinger doch unzufrieden oder sah man in Sammer einfach nur den besseren Mann?
„Unterschiedliche Auffassungen über das Konzept für die Zukunft der Mannschaft" wurden als offizielle Begründung genannt. Dies lässt zuerst an die Transferpolitik denken. Darüber, dass der Kader verbreitert werden muss, war man sich einig. Mit Shaqiri, Pizarro, Dante und Mandukià107 wurde das bisher auch getan. Doch gab es Unstimmigkeiten über die Qualität der Neuzugänge? Hoeneß kündigte im Januar einen Stürmer an, der auch in Barcelona oder Manchester immer spielen könne, es kamen Pizarro und eben Mandukià107. Hier scheint es wohl wirklich besagte unterschiedliche Auffassungen gegeben zu haben. Aber ob sie gleich so unterschiedlich waren?
Ein anderer Punkt, der „das Konzept für die Zukunft der Mannschaft" betrifft, ist die Jugendarbeit. Nach zuletzt zwei ziemlich mauen Jahren, wurde hier ein Umbruch eingeläutet. Mit Matthias Sammer wurde jemand verpflichtet, der in diesem Bereich beim DFB einiges erreicht hat und der auch beim FC Bayern einiges bewegen kann.
Ein anderer Faktor, der den Austausch begünstigt hat, könnte weniger fachlicher, als viel eher mentaler Natur sein. Denn auch wenn der FC Bayern zwar eine erfolglose, trotzdem keine katastrophale Saison gespielt hat, passt das letztjährige Abschneiden nicht zum Selbstverständnis des Vereins. Uli Hoeneß hat es so ausgedrückt: „Wir können nicht sagen, alles ist in Ordnung, wenn wir dreimal Zweiter sind. Ich bin nicht derjenige, der das so hinnimmt. Einmal kann das passieren, aber zweimal, dreimal...". Eine Aussage, die zusammen mit der Forderung nach einem Jens Jeremies wieder zur populären Diskussion über Siegermentalität und Führungsspieler führt.
Matthias Sammer war so einer. Ein Sieger. Ein Führungsspieler. Einer, der immer kämpft. Auch in seiner Funktion beim DFB hat er immer wieder darauf hingewiesen, für wie wichtig er Siegeswillen hält. Mit dieser Eigenschafft passt er bestens zum FC Bayern, der in den letzten Jahren verstärkt versucht das „Mia san Mia" zu proklamieren.
Christian Nerlinger dagegen wirkt ruhiger und besonnener. Würde man Sammer eher in die Schublade der „alten, lauten, deutschen Typen" stecken, passt Nerlinger eher in die der „Generation flache Hierarchie". Es mag sein, dass man hier bewusst nach einer neuen, hochmotivierten, starken Persönlichkeit, eben nach jenem Siegertyp gesucht hat.
Man kann nicht behaupten, dass Christian Nerlinger während seiner Amtszeit große Fehler gemacht hätte. Seine Arbeit war durchgehend solide bis gut, dass mögliche Unstimmigkeiten bezüglich der Neuverpflichtungen so groß gewesen wären, dass sie zur Trennung führten, scheint unwahrscheinlich. Wahrscheinlich lag es in der Tat daran, dass er eben solide bis gut war, aber nicht sehr gut. Und das ist das, was sich der Verein jetzt von Matthias Sammer verspricht, das, was der eigene Anspruch des Vereins ist: Besser sein als gut.
Über die Gründe für den Personalwechsel kann man, solange keine aussagekräftigen offiziellen Aussagen vorliegen, nur Vermutungen anstellen. War man mit Nerlinger doch unzufrieden oder sah man in Sammer einfach nur den besseren Mann?
„Unterschiedliche Auffassungen über das Konzept für die Zukunft der Mannschaft" wurden als offizielle Begründung genannt. Dies lässt zuerst an die Transferpolitik denken. Darüber, dass der Kader verbreitert werden muss, war man sich einig. Mit Shaqiri, Pizarro, Dante und Mandukià107 wurde das bisher auch getan. Doch gab es Unstimmigkeiten über die Qualität der Neuzugänge? Hoeneß kündigte im Januar einen Stürmer an, der auch in Barcelona oder Manchester immer spielen könne, es kamen Pizarro und eben Mandukià107. Hier scheint es wohl wirklich besagte unterschiedliche Auffassungen gegeben zu haben. Aber ob sie gleich so unterschiedlich waren?
Ein anderer Punkt, der „das Konzept für die Zukunft der Mannschaft" betrifft, ist die Jugendarbeit. Nach zuletzt zwei ziemlich mauen Jahren, wurde hier ein Umbruch eingeläutet. Mit Matthias Sammer wurde jemand verpflichtet, der in diesem Bereich beim DFB einiges erreicht hat und der auch beim FC Bayern einiges bewegen kann.
Ein anderer Faktor, der den Austausch begünstigt hat, könnte weniger fachlicher, als viel eher mentaler Natur sein. Denn auch wenn der FC Bayern zwar eine erfolglose, trotzdem keine katastrophale Saison gespielt hat, passt das letztjährige Abschneiden nicht zum Selbstverständnis des Vereins. Uli Hoeneß hat es so ausgedrückt: „Wir können nicht sagen, alles ist in Ordnung, wenn wir dreimal Zweiter sind. Ich bin nicht derjenige, der das so hinnimmt. Einmal kann das passieren, aber zweimal, dreimal...". Eine Aussage, die zusammen mit der Forderung nach einem Jens Jeremies wieder zur populären Diskussion über Siegermentalität und Führungsspieler führt.
Matthias Sammer war so einer. Ein Sieger. Ein Führungsspieler. Einer, der immer kämpft. Auch in seiner Funktion beim DFB hat er immer wieder darauf hingewiesen, für wie wichtig er Siegeswillen hält. Mit dieser Eigenschafft passt er bestens zum FC Bayern, der in den letzten Jahren verstärkt versucht das „Mia san Mia" zu proklamieren.
Christian Nerlinger dagegen wirkt ruhiger und besonnener. Würde man Sammer eher in die Schublade der „alten, lauten, deutschen Typen" stecken, passt Nerlinger eher in die der „Generation flache Hierarchie". Es mag sein, dass man hier bewusst nach einer neuen, hochmotivierten, starken Persönlichkeit, eben nach jenem Siegertyp gesucht hat.
Man kann nicht behaupten, dass Christian Nerlinger während seiner Amtszeit große Fehler gemacht hätte. Seine Arbeit war durchgehend solide bis gut, dass mögliche Unstimmigkeiten bezüglich der Neuverpflichtungen so groß gewesen wären, dass sie zur Trennung führten, scheint unwahrscheinlich. Wahrscheinlich lag es in der Tat daran, dass er eben solide bis gut war, aber nicht sehr gut. Und das ist das, was sich der Verein jetzt von Matthias Sammer verspricht, das, was der eigene Anspruch des Vereins ist: Besser sein als gut.
Aufrufe: 6081 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 4 | Erstellt:02.07.2012
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KOMMENTARE
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04.07.2012 | 11:08 Uhr
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Miker : @Schollinho
Dazu hab ich eine Frage:
"in den Köpfen vieler Bayern-Spieler ist inzwischen die Angst vor der Niederlage größer als der Hunger nach Erfolg. Und dadurch blockieren sie in den großen Spielen, jeder einzelne hat Angst vor dem Versagen."
Wenn dem so wäre wie gewinnt man dann gegen Real Madrid im Cl-Halbfinale. Also gegen ein Team, dass doch nur aus Weltklassespielern besteht und bis dato die stärkste Liga der Welt und Europa dominiert hat?
Ich denke wir haben in den entscheidenden spielen gegen Dortmund in der Liga einfach nicht das Momentum auf unserer Seite gehabt und das hat nichts mit Angst zu tun.
Chelsea passt hier gar nicht rein, denn da war Bayern 120min inues einer Ecke die bessere Mannschaft!
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04.07.2012 | 10:50 Uhr
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Die Verpflichtung von Sammer für diese Aufgabe finde ich super, der bringt genau die Mentalität mit, die in der letzten Zeit gefehlt hat. Ich erhoffe mir von ihm, dass er das auch auf die Spieler übertragen kann, dass dieses ganze Selbstmitleid und Gejammere schleunigst aufhört. Im Sport muß man nunmal auch verlieren können,ansonsten hört man besser auf. Trotz Niederlagen braucht man aber den unbedingten Hunger und Willen auf Erfolg, in den Köpfen vieler Bayern-Spieler ist inzwischen die Angst vor der Niederlage größer als der Hunger nach Erfolg. Und dadurch blockieren sie in den großen Spielen, jeder einzelne hat Angst vor dem Versagen. Ich hoffe, Sammer holt sie aus diesem Loch raus, dann kann es auch eine gute Saison werden.
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04.07.2012 | 10:16 Uhr
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Mich als Fan wurmt, das Nerlinger vor 2 Jahren Özil und Khedira für nicht reif genug hielt. Was aus ihnen geworden ist, sieht man jetzt.
Und das Reuss nach Dortmund gegangen ist, war auch keine Meisterleistung.
GUTEN MORGEN Herr Höneß und Rummenigge, endlich aufgewacht.
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02.07.2012 | 16:58 Uhr
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02.07.2012 | 16:05 Uhr
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Nerlinger war gut, mal sehen ob Sammer besser sein wird!
Was ich von ihm beim DFB gesehen habe,ist beeindruckend!
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man muss nicht immer 3 seiten vollkleckern, guter bog!