15.03.2013 um 16:38 Uhr
Weder Hand noch Fuß! - Teil 1
Weder Hand noch Fuß –
Die leidige Diskussion um das Thema Handelfmeter
Was liebe ich doch diesen Sport. Ja, ich gebe es zu: Ich bin fußballverrückt! Ich gebe auch zu, dass mir ein unberechtigter Handelfmeter den Fußballabend und schnell die Stimmung verhageln kann. Den Gegnern von Regeländerungen gebe ich zwar grundsätzlich Recht, dass Fehlentscheidungen nun mal zu diesem Spiel gehören. Doch muss deshalb die aktuelle, für alle Seiten doch offensichtlich unbefriedigende Situation einfach fatalistisch hingenommen werden? Es nervt mich, dass ein ganzes Stadion „Hand" schreit, sobald ein Spieler den Ball oberhalb der Hüfte an irgendein Körperteil geschossen bekommt. Ebenfalls nerven mich Spieler, die in solchen Situationen das Fußballspielen völlig einstellen und wild gestikulierend auf den Schiedsrichter losrennen. Ich möchte auch keine Abwehrspieler sehen, die nur noch mit den Armen hinter dem Rücken verschränkt im Strafraum umherirren. Ich will auch nicht ständig von einem Reporter über die Natürlichkeit oder Unnatürlichkeit einer Handhaltung aufgeklärt werden oder vorphilosophiert bekommen, dass sich eine solche Fehlentscheidung im Laufe einer Saison sehr wohl ausgleiche. Wir Fußballfans haben uns alle damit abgefunden, dass wir einen Sport lieben, bei dem nur wenig Tore fallen. Der Pfiff eines Handelfmeters hat einen so hohen Einfluss auf den Ausgang des Spieles, als dass man sich in den Regularien rund um das Thema Handelfmeter viel zu schwammige Schiedsrichter-Vorgaben erlauben könnte. Umso wichtiger ist es daher, die Regeln so hinreichend klar zu formulieren, dass sie den Schiedsrichter nicht zu viel Auslegungsspielraum lassen.
Anhaltende Diskussionen rund um das - mich mittlerweile nervende - Thema des absichtlichen Handspiels im Strafraum haben mich zu diesem Blog inspiriert. Im Folgenden beschäftige ich mich daher mit der aktuellen Problematik, den derzeitigen Fußballregeln und deren eventuellen Anpassung. Zum Schluss wage ich auch noch einen Blick über den Tellerrand hinaus und zeige schließlich auf, was wir von einer anderen Sportart lernen können. Dies veranlasst mich letztlich selbst zu einem gewagten Vorschlag für eine mögliche Regeländerung. Viel Spaß beim Lesen!
1. Die Problematik
Tatort Mainz, 25. Spieltag: Wir schreiben die 61. Spielminute in einer engen Partie zwischen dem FSV Mainz 05 und Bayer 04 Leverkusen. Eine Flanke des Mainzers Baumgartlinger segelt in den Strafraum und landet schließlich bei Mitspieler Svensson. Dieser versucht, den Ball irgendwie gefährlich auf das Leverkusener Gehäuse zu bringen. Der Ball trifft jedoch aus knapp einem Meter den Fuß des Leverkuseners Friedrich. Von dessen rechten Fuß springt der Ball an dessen rechte Hand. Schiedsrichter Florian Meyer ist sich seiner Sache sicher, entscheidet ohne zu zögern auf Strafstoß für Mainz. Mainz gewinnt das Spiel letztlich mit 1:0. Anstatt anschließend das Spiel oder die Leistungen der beiden Mannschaft zu analysieren, diskutieren Spieler, Betreuer und Medien nur über diese spielentscheidende 61. Spielminute. Elfmeter oder nicht?
Diese oder ähnliche diskussionswürdige Szenen hat es in dieser Saison schon häufiger gegeben. Hinzu kommt, dass wir auch auf europäischer Bühne keineswegs von solchen Diskussionen gefeit sind. Exemplarisch sei an dieser Stelle auf das Spiel Manchester City gegen Borussia Dortmund hingewiesen, bei dem Schiedsrichter Pavel Kralovec in der Nachspielzeit einen Handelfmeter gegen den Dortmunder Neven Subotic verhängt. Statt 3 Punkten muss sich Dortmund mit einem Punkt begnügen. Nach Ansicht der Fachzeitschrift Kicker eine klare Fehlentscheidung, da Subotics’ Handspiel „keine unnatürliche Handbewegung" vorausging und dieser „angeschossen wurde."
(Quelle http://www.kicker.de/news/fussball/chleague/spielrunde/champions-league/2012-13/2/1844991/spielanalyse_manchester-city-1343_borussia-dortmund-17.html, zuletzt abgerufen am 15.03.2013).
Diese beiden genannten Beispiele stehen exemplarisch für ganz viele ähnliche Situationen. Elfmeter oder nicht? Wer vermag denn noch zu entscheiden, ob sich das Handspiel in einem absichtlichen oder unabsichtlichen Rahmen bewegt, ob die Handbewegung des Spielers natürlich oder unnatürlich war. Bis auf ein paar wenige eindeutige Situationen ist dies doch kaum mehr möglich. Hinzu kommt, dass beispielsweise ein englischer Schiedsrichter eine Handhaltung des Abwehrspielers ganz anders einordnet, als das ein deutscher Schiedsrichter tun würde. Bei diesem Handspiel-Wirrwarr sind die Schiedsrichter wirklich nicht zu beneiden. Es darf nicht vergessen werden, dass auch den Schiedsrichtern durch eindeutigere Regeln, dass Leben vereinfacht werden würde. Schließlich sind sie es, die nach dem Schlusspfiff durch umstrittene Handelfmeterentscheidungen immer wieder unfreiwillig in den Fokus geraten. Solange sich aber an den regulativen Bedingungen rund um das Thema Handelfmeter nichts Grundlegendes ändert, werden Szenen wie die oben beispielhaft aufgeführten immer wieder für reichlich Gesprächsstoff sorgen. Wir haben dieses Problem nicht nur exklusiv in der Bundesliga, dies ist ein generelles Problem der aktuellen regulativen Bedingungen des Fußballs (zu den FIFA-Vorgaben zugleich unter Punkt 2).
Hier geht's zu Teil 2
Die leidige Diskussion um das Thema Handelfmeter
Was liebe ich doch diesen Sport. Ja, ich gebe es zu: Ich bin fußballverrückt! Ich gebe auch zu, dass mir ein unberechtigter Handelfmeter den Fußballabend und schnell die Stimmung verhageln kann. Den Gegnern von Regeländerungen gebe ich zwar grundsätzlich Recht, dass Fehlentscheidungen nun mal zu diesem Spiel gehören. Doch muss deshalb die aktuelle, für alle Seiten doch offensichtlich unbefriedigende Situation einfach fatalistisch hingenommen werden? Es nervt mich, dass ein ganzes Stadion „Hand" schreit, sobald ein Spieler den Ball oberhalb der Hüfte an irgendein Körperteil geschossen bekommt. Ebenfalls nerven mich Spieler, die in solchen Situationen das Fußballspielen völlig einstellen und wild gestikulierend auf den Schiedsrichter losrennen. Ich möchte auch keine Abwehrspieler sehen, die nur noch mit den Armen hinter dem Rücken verschränkt im Strafraum umherirren. Ich will auch nicht ständig von einem Reporter über die Natürlichkeit oder Unnatürlichkeit einer Handhaltung aufgeklärt werden oder vorphilosophiert bekommen, dass sich eine solche Fehlentscheidung im Laufe einer Saison sehr wohl ausgleiche. Wir Fußballfans haben uns alle damit abgefunden, dass wir einen Sport lieben, bei dem nur wenig Tore fallen. Der Pfiff eines Handelfmeters hat einen so hohen Einfluss auf den Ausgang des Spieles, als dass man sich in den Regularien rund um das Thema Handelfmeter viel zu schwammige Schiedsrichter-Vorgaben erlauben könnte. Umso wichtiger ist es daher, die Regeln so hinreichend klar zu formulieren, dass sie den Schiedsrichter nicht zu viel Auslegungsspielraum lassen.
Anhaltende Diskussionen rund um das - mich mittlerweile nervende - Thema des absichtlichen Handspiels im Strafraum haben mich zu diesem Blog inspiriert. Im Folgenden beschäftige ich mich daher mit der aktuellen Problematik, den derzeitigen Fußballregeln und deren eventuellen Anpassung. Zum Schluss wage ich auch noch einen Blick über den Tellerrand hinaus und zeige schließlich auf, was wir von einer anderen Sportart lernen können. Dies veranlasst mich letztlich selbst zu einem gewagten Vorschlag für eine mögliche Regeländerung. Viel Spaß beim Lesen!
1. Die Problematik
Tatort Mainz, 25. Spieltag: Wir schreiben die 61. Spielminute in einer engen Partie zwischen dem FSV Mainz 05 und Bayer 04 Leverkusen. Eine Flanke des Mainzers Baumgartlinger segelt in den Strafraum und landet schließlich bei Mitspieler Svensson. Dieser versucht, den Ball irgendwie gefährlich auf das Leverkusener Gehäuse zu bringen. Der Ball trifft jedoch aus knapp einem Meter den Fuß des Leverkuseners Friedrich. Von dessen rechten Fuß springt der Ball an dessen rechte Hand. Schiedsrichter Florian Meyer ist sich seiner Sache sicher, entscheidet ohne zu zögern auf Strafstoß für Mainz. Mainz gewinnt das Spiel letztlich mit 1:0. Anstatt anschließend das Spiel oder die Leistungen der beiden Mannschaft zu analysieren, diskutieren Spieler, Betreuer und Medien nur über diese spielentscheidende 61. Spielminute. Elfmeter oder nicht?
Diese oder ähnliche diskussionswürdige Szenen hat es in dieser Saison schon häufiger gegeben. Hinzu kommt, dass wir auch auf europäischer Bühne keineswegs von solchen Diskussionen gefeit sind. Exemplarisch sei an dieser Stelle auf das Spiel Manchester City gegen Borussia Dortmund hingewiesen, bei dem Schiedsrichter Pavel Kralovec in der Nachspielzeit einen Handelfmeter gegen den Dortmunder Neven Subotic verhängt. Statt 3 Punkten muss sich Dortmund mit einem Punkt begnügen. Nach Ansicht der Fachzeitschrift Kicker eine klare Fehlentscheidung, da Subotics’ Handspiel „keine unnatürliche Handbewegung" vorausging und dieser „angeschossen wurde."
(Quelle http://www.kicker.de/news/fussball/chleague/spielrunde/champions-league/2012-13/2/1844991/spielanalyse_manchester-city-1343_borussia-dortmund-17.html, zuletzt abgerufen am 15.03.2013).
Diese beiden genannten Beispiele stehen exemplarisch für ganz viele ähnliche Situationen. Elfmeter oder nicht? Wer vermag denn noch zu entscheiden, ob sich das Handspiel in einem absichtlichen oder unabsichtlichen Rahmen bewegt, ob die Handbewegung des Spielers natürlich oder unnatürlich war. Bis auf ein paar wenige eindeutige Situationen ist dies doch kaum mehr möglich. Hinzu kommt, dass beispielsweise ein englischer Schiedsrichter eine Handhaltung des Abwehrspielers ganz anders einordnet, als das ein deutscher Schiedsrichter tun würde. Bei diesem Handspiel-Wirrwarr sind die Schiedsrichter wirklich nicht zu beneiden. Es darf nicht vergessen werden, dass auch den Schiedsrichtern durch eindeutigere Regeln, dass Leben vereinfacht werden würde. Schließlich sind sie es, die nach dem Schlusspfiff durch umstrittene Handelfmeterentscheidungen immer wieder unfreiwillig in den Fokus geraten. Solange sich aber an den regulativen Bedingungen rund um das Thema Handelfmeter nichts Grundlegendes ändert, werden Szenen wie die oben beispielhaft aufgeführten immer wieder für reichlich Gesprächsstoff sorgen. Wir haben dieses Problem nicht nur exklusiv in der Bundesliga, dies ist ein generelles Problem der aktuellen regulativen Bedingungen des Fußballs (zu den FIFA-Vorgaben zugleich unter Punkt 2).
Hier geht's zu Teil 2
Aufrufe: 11676 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 5 | Erstellt:15.03.2013
ø 7.6
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
19.03.2013 | 17:57 Uhr
0
Dave123 :
Blog?! Roman! Die Idee mit der Strafecke.. nunja, die ist nicht schlecht, aber einen indirekten Freistoß fände ich persönlich besser.
Guter Text, jedoch sehr langatmig... demnächste etwas kürzen, dann mehr Punkte - so sinds 7
0
COMMUNITY LOGIN
Statistik
Teil 1: http://www.spox.com/myspox/blogdetail/Weder-Hand-noch-Fuss----Teil-1,191721.html
Teil 2: http://www.spox.com/myspox/blogdetail/Weder-Hand-noch-Fuss---Teil-2,191731.html
Teil 3: http://www.spox.com/myspox/blogdetail/Weder-Hand-noch-Fuss---Teil-3,191741.html
Teil 4: http://www.spox.com/myspox/blogdetail/Weder-Hand-noch-Fuss---Teil-4,191751.html
Dies ist mein erster Blog bei SPOX. Ich freue mich über jede sachliche Kritik, Anregungen sowie Kommentare von Euch.