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25.06.2009 um 21:27 Uhr
United´s wichtigster "Transfer"
United´s wichtigster "Transfer"

Die Trainerveränderungen bei den deutschen Bundesligavereinen haben auch mich dazu bewogen, über eine nicht allzu unwichtige Frage nachzudenken. Was passiert eigentlich nach der Ära Sir Alex Ferguson bei Manchester United?
Bisher konnte man diese Frage immer getrost vor sich her schieben und Jahr für Jahr mit einem Meistertitel oder einem anderen Pokalsieg übertauchen, aber schön langsam sollte man beginnen, sich mit der Realität auseinander zu setzen, die dann einen enormen Umbruch in einem der bekanntesten Fußballklubs der Welt bedeuten wird.
Manchester United und Sir Alex Ferguson oder Sir Alex Ferguson und Manchester United. In den vergangenen zwei Jahrzehnten war es wohl egal, wie man den Club bezeichnete, denn identifiziert hat man sich durch seinen Trainer gleichermaßen wie durch seinen eigentlichen Mannschaftsnamen. In keinem anderen Fußballclub war ein Trainer bzw. Manager länger am Schaffen oder zumindest erfolgreicher als der eigenwillige Schotte. Doch die Erfolge, die Jahr für Jahr in Erinnerung gerufen werden, werden mir nach seinem Abgang zwar immer eine nette Anekdote sein, viel wichtiger liegt mir als eingefleischter United-Anhänger aber eine Frage auf der Zunge: Wer wird sein Nachfolger und wann tritt er die Nachfolge an?

Wenn wir uns also theoretisch so weit begeben uns auf einen Namen zu einigen, können wir beginnen uns mit den Auswirkungen auseinander zu setzen. Denn egal, wer es auch sein wird, die Auswirkungen werden immens. Das Uhrwerk, das im Old Trafford seit 1986 minutiös genau abläuft, wird sich neu ausrichten müssen. Für die Platzeinweiser auf den Parkplätzen, Kantinenkräfte, Balljungen und ja, auch die Spieler selbst, wird eine neue Zeitrechnung beginnen.
Ein bislang noch unbekannter Mann wird einen neuen Weg beschreiten. Keinen leichten Weg, denn viele Augen werden auf ihn gerichtet sein und die Messlatte liegt ziemlich hoch. Fast unerreichbar hoch in meinen Augen. Eigentlich kann diese Aufgabe kein Mensch von dieser Welt schaffen, denn das Erbe, dass Sir Alex nach dieser langen Zeit hinterlässt, ist wahrlich ein Erfolgreiches und Ehrenwertes, aber für seinen Nachfolger auch ein Unnachahmbares. Dieser, nennen wir Ihn Auserkorene, wird nicht so sein, wie Sir Alex selbst, ein Egozentriker, denn von diesem Format gibt es nur mehr wenige Erfolgreiche. Er sollte anpassungsfähig genug sein, die Linie, die ihm durch Manchester United vorgegeben wurde, weiter zu gehen und es dennoch schaffen, seinen eigenen Stil auf die Mannschaft und das "neue" United zu übertragen. Eine Gratwanderung wird hier von Nöten sein. Nicht nur vom Trainer, sondern auch von den Spielern und vor allem auch von uns Fans. Denn keiner von uns braucht davon auszugehen, dass die Erfolge in dem gleichen Tempo und Takt weiterlaufen, wie in den letzten 20 Jahren. Oder zumindest den letzten 3 Jahren. Wir werden uns mehr oder weniger auf eine ungewisse Zukunft einstellen müssen oder zumindest auf größere Schwankungen in den Leistungen, denn dieses Uhrwerk wird etwas ins Stottern kommen. Ich betone das jetzt nicht aus Angst, sondern aus Vorsorge und um Weitsicht bemüht. Denn in der heutigen Zeit wird ständig 100% Erfolg erwartet, egal wie viel es kostet. Für mich zählen primär jedoch die Einstellung, die Überzeugung und ein klares Konzept. Und wenn diese 3 Punkte stimmen, kommt der Erfolg von selbst. Sollte dieser Erfolg in der Übergangszeit ausbleiben, wäre das für mich daher kein Beinbruch, denn als bestes Beispiel dient die Geschichte selbst. Sir Alex brauchte 4 Jahre für den ersten nationalen Titel (FA)und 5 Jahre für den ersten internationalen Titel (Cup Pokalsieger). Einziger Wehrmutstropfen wäre jener, dass heutzutage Trainer bereits nach einer einzigen erfolglosen Saison wieder entlassen werden oder noch schneller .
Nun werden sich einige bereits fragen, wer denn die Antwort sein könnte, aber ich kann euch beruhigen: in meinem Kopf sieht es genau so aus, wie in eurem: Ich habe keine Antwort. Ich habe so wie Ihr nur Vorstellungen, Wünsche oder Tendenzen, beeinflusst noch immer von SAF selbst oder den Medien, von Erfolgen von Trainern im aktuellen Geschäft, von Sympathieträgern oder Charakteren. Die Anzahl ist dennoch nicht sehr groß, denn wie eben nur umrisshaft beschrieben ist die Wahl sehr schwierig für einen Fan, der seit fast 15 Jahren nur einen einzigen Trainer bei seinem Verein kennt.
Aber wenn ich denn also doch eine Entscheidung zu treffen hätte, würde ich mich nicht nur aus dem Bauch heraus für Martin O´Neill entscheiden, denn seine Erfolgsgeschichte liest sich zumindest in schottischer Hinsicht so ähnlich wie die des United Trainers.
Der Fußball, den er bei Aston Villa spielen lässt, ist defensiv gefestigt und offensiv attraktiv und er vermittelt einen wichtigen Eindruck: Er lebt und liebt den Fußball mit Haut und Haaren .
Seine Transferpolitik bei Aston Villa bestätigt überdies, dass er auch zu wissen scheint, worauf es bei jungen Spielern ankommt. Ein weiterer, ganz wichtiger Pluspunkt, um in die Fußstapfen bei United zu treten und auch diese sehr wichtige Richtung weiter zu gehen, gefolgt von britischer Kaderbreite. Die jüngste Saison gibt seinem Schaffen in Birmingham mehr als nur Bestätigung und wenn Villa´s Kaderbreite noch etwas stärker gewesen wäre, hätte Arsenal in dieser Saison es wahrscheinlich nicht mehr in die Big Four geschafft.

Fazit:
O´Neill´s Fähigkeiten und seine Persönlichkeit zusammengefasst bleibt er für mich der wichtigste "Transfer" in naher Zukunft.
Aufrufe: 5251 | Kommentare: 19 | Bewertungen: 19 | Erstellt:25.06.2009
ø 8.6
KOMMENTARE
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CR7ManUtd
25.06.2009 | 21:42 Uhr
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CR7ManUtd : 
25.06.2009 | 21:42 Uhr
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CR7ManUtd : 
schöner Blog.
Allzu lange wird man es wirklich nicht mehr vor sich herschieben können - ich denke dass erst einmal 2-3 Trainer scheitern werden, da man einfach Ferguson gewohnt ist.
Vielleicht (das wäre natürlich der Jackpot ) kommt noch einmal jemand wie Ferguson und hält es ähnlich lange durch.
Naja - Wunschdenken
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m4r10
26.06.2009 | 21:46 Uhr
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m4r10 : 
26.06.2009 | 21:46 Uhr
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m4r10 : 
united hatte es in den letzten 20 jahren echt gut. immer den selben trainer und manager in personal-union.
bei real madrid gab es seit 1986 22 Trainerwechsel.
das problem bei manU ist wie man sieht aber das dann einen nachfolger zu finden seeeehr schwer wird.
wer trägt eigentlich die kompetenzen bei der trainersuche? die glazers? dann sehe ich schwarz.
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Deckard
26.06.2009 | 22:15 Uhr
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Deckard : @m4r10
26.06.2009 | 22:15 Uhr
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Deckard : @m4r10
die kompetenzen bzw. die entscheidung wird sicherlich saf selbst noch ganz schwer mitentscheiden. Hoffe ich doch zumindest. und ich denke mal, er wird sich auch darüber schon gedanken gemacht haben, denn wie gesagt: leicht wird diese entscheidung garantiert nicht.
das mag so gesehen dann der nachteil einer "one-man-show" sein: der abgang. aber erstens ist es noch nicht ganz so weit und zweitens gibt es immer ein danach.

zu deiner frage: die glazers treffen diese entscheidung hoffentlich nicht nein, die kassieren nur.
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PocketDevil10
27.06.2009 | 12:25 Uhr
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27.06.2009 | 12:25 Uhr
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o'neill ist gut, aber gerade auch nach dieser saison wird ja moyes stark mit dem posten in verbindung gebracht. ich denke beide würden einen guten job machen und ich persönlich halte die sorge, dass die glazers ihre finger zu sehr im spiel haben könnten, für komplett unberechtigt. saf hat selbst mal in einem interview gesagt, dass er auch nach seiner aktiven trainerkarriere im geschäft bleiben und den neuen trainer im hintergrund ünterstützen werde. er wird sicher im diesem ganzen auswahlprozess die wichtigste rolle spielen und sich auch definitiv genug zeit dafür nehmen. 2-3 jahre kann er sowieso noch und sollte er bis dahin keinen nachfolger gefunden haben, würde es mich auch nicht wundern, wenn man über ein paar jahre hinweg den guten alten jose über den rasen im old trafford spazieren sieht. mein eigener spezialtipp wäre: ole(super job bei der reserve) als coach mit giggs/scholes/nev oder vlt auch cantona als co-trainer. wohl mehr wunschdenken als realität ;)

grundsätzlich alles zukunftsmusik und momentan wird sich saf wohl mehr mit den kommenden spielzeiten auseinandersetzen und hoffentlich im laufe selbiger die schlappe in rom wieder gut machen. es wäre ihm zu gönnen.


edit: 10/10, gut geschrieben.
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Deckard
27.06.2009 | 23:09 Uhr
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Deckard : @pocketdevil10
27.06.2009 | 23:09 Uhr
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Deckard : @pocketdevil10
ja, das mit dem zeitfenster ist sicher noch ausreichend und die entscheidung wird fällt garantiert nicht ohne saf´s einverständnis. ich kann mir wie gesagt auch nicht vorstellen, dass die glazers viel mitspracherecht haben. vor allem auch haben wollen, denn eigentlich läuft bei united alles auf den richtigen ebenen ab. die entscheidungen werden von den dafür vorgesehenen personen getroffen und es gibt, zumindest von aussen beobachtet, keine sogenannten quertreiber. das ist sehr wichtig.
zu deinem vorschlag bzw. info david moyes: der würde mir auch sehr gut gefallen. die arbeit, die er seit, ...seit wann ist er bei everton 2002?, erledigt, ist allererste klasse. die attribute passen bei ihm fast gleich wie bei o´neill. bei deinen anderen vorschlägen bin ich skeptischer, denn z.b cantona und giggs haben im trainergeschäft noch überhaupt keine erfahrung. so etwas erlernt man nicht in 4-5 jahren, auch wenn man ein top-spieler war. das gelingt nur ganz wenigen. da hat wohl ole noch die nase vorne, denn er macht schon die ersten schritte.
aber wie gesagt, so dringend ist die entscheidung noch nicht zu treffen, aber allzu lange wird´s auch nicht mehr dauern, denke ich.

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WAZZA10
28.06.2009 | 20:34 Uhr
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WAZZA10 : 
28.06.2009 | 20:34 Uhr
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WAZZA10 : 
Hervorragender Blog!

Du sprichst damit die Angst von mMn allen wirklichen United-Fans inkl. mir aus. Fergie ist United. Glaube aber dass wenn er zurücktitt, er nicht völlig von der Bildfläche verschwindet und für seinen Nachfolger immer ein offenes Ohr und einen guten Rat parat haben wird! Was mir neben Fergies langer Amtszeit und seinen imensen Erfolgen am meisten imponiert ist dass er seine großen Stars wenn sie aus der Reihe tanzen verkauft ohne dass das Team danach in ein großes Loch fällt! Hoffe dass das diesesmal genau so ist. Nein, ich weiß es, Fergie wird es richten! Wie immer halt!
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Ste
28.06.2009 | 20:39 Uhr
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Ste : 
28.06.2009 | 20:39 Uhr
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Ste : 
O'Neill schließe ich aus, der ist zu alt.
Ich hoffe ja immer noch auf Queiroz. Dann hat die Utd-Erfolgsära endlich ein Ende.
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yii_
28.06.2009 | 21:59 Uhr
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yii_ : 
28.06.2009 | 21:59 Uhr
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yii_ : 
Wie du es auch geschrieben hast.
Ferguson kann man nicht ersetzen, auch nicht kopieren oder beerben. Ergo bleibt (für mich) die einzige Lösung, wieder etwas Neues aufzubauen. Man sollte ebend nicht den sofortigen Erfolg erwarten, sondern mit Verstand und Geschick etwas großartiges aufbauen. Insofern braucht der Teammanager einen ruhigen Background. Deswegen sollte man auch die Trainer nach Tragfähigkeit ihrer Arbeit beurteilen. Ich könnte deshalb keinen Trainer vorschlagen, da genau ebendieses man schlecht in der heutigen Zeit beurteilen kann.

Kann mir gut vorstellen, dass der Sir zusammen mit Giggs und Scholes aufhört. Ich schätze mal dass das in 2 Jahren der Fall sein wird. Für die nächste Saison erwarte ich absolut nichts großartiges, ein Championsleague-Platz sollte mMn aber im Anspruch liegen.
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Riberoni83
29.06.2009 | 00:07 Uhr
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Riberoni83 : ...
29.06.2009 | 00:07 Uhr
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Riberoni83 : ...
erst einmal top beitrag !

hmm da du dich in deinen beitrag nur auf einen trainer konzentriert hast bringe ich noch einen 2. nicht minderschlechten trainer zur auswahl

1. wie du schon gesagt hattest martin o´neill
warum ? kennt die englische liga aus dem ff hat sehr gute erfahrungen mit anderen teams sammeln können u. auch top resultate gebracht wird zeit das er mal ein top verein trainieren darf !

2. jose mourinho
warum ? sir alex hatte selbst nicht mal vor all zu langer zeit gesagt das wenn er sich ein nachvolger von sich vostellen würde würde mourinho ganz oben in seiner liste stehen. die titel die ein mourinho gewonnen hat reichen von englishen meister bis zum cl sieger (steht also zu fergi nix nach). er hat erfahrung ist mit inter diese saison meister geworden u. würde meiner meinung nach sogar noch besser zu united passen als o´neill. vom karakter her kann man sicher sagen das er was mit fergi gemeinsam hat denn der will auch nie verlieren.

also wenn der tag x kommt an dem united einen neuen trainer suchen muss denke u. hoffe ich das es mourinho wird auch wenn ihn viele nicht mögen aber die erfolge sprechen einfach für sich er hat alles drauf um das erbe manutd übernehmen zu können,
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thewho
29.06.2009 | 00:08 Uhr
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thewho : 
29.06.2009 | 00:08 Uhr
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thewho : 
Cooler Blog!

Zum Thema: Ohne wenn und aber J.Mourinho!!
Jung, erfolgreich, riesen Ego und vorallem: er weiß wie man Titel gewinnt.

Und das Wichtigste: Mourinho hat die Anerkennung vom Sir. Bin mir 100%ig sicher, dass es Mourinho wird.
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