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Von: Funghi
21.04.2014 | 6170 Aufrufe | 4 Kommentare | 2 Bewertungen Ø 8.0
Das Texas-Derby und...
Die nie dagewesene Chance
San Antonio gewinnt Spiel 1 gegen Dallas mit 90:85 - und das heißt was?

Die Playoffs haben begonnen. Am Sonntagabend, um 19.00 Uhr (MET), startete die Serie zwischen den San Antonio Spurs und den Dallas Mavericks. Das Team von Dirk Nowitzki war also nach einjähriger Abstinenz wieder in die Post-Season eingezogen und nimmt es jetzt mit den topgesetzten Spurs auf.

Den Mavs wurden vor der Partie nicht einmal Außenseiterchancen eingeräumt und genau diese Einschätzung bestätigte sich im ersten Viertel. Tony Parker konnte nach Belieben zum Korb ziehen, brachte seine Spurs schnell mit 12 Punkten in Front - Dallas hingegen wirkte nervös, konnte Offensiv nicht das Potenzial abrufen, welches sie in der Regular Season, als zweitbestes Offensivteam der Liga, zelebrierten. Das Pick'n'Roll zwischen Nowitzki und Ellis lief nicht rund, von Downtown fiel wenig bis gar nichts; es resultierte das schlechteste erste Viertel der Saison.

Im zweiten Abschnitt schien sich das Team von Headcoach Rick Carlisle gefangen zu haben. In der Defensive agierten sie beachtlich stabil, ließen den gefährlichen Scharfschützen der Spurs hinter der Linie keinen Platz für offene Würfe und produzierten zudem kaum Turnover. Die Mavericks überraschten - wahrscheinlich auch Gregg Poppovich, der zusehen musste, wie Dallas mit einem Run plötzlich in Führung und auch mit 44:43 in die Kabine ging. Der dritte Abschnitt verlief ausgeglichen und so ging es mit einem 65:65 in die letzten zwölf Minuten. Es bahnte sich eine riesen Sensation an, zumal die an acht gesetzten Texaner Tony Parker in den Griff kriegten und Tim Duncan wegen eines Zusammenstoßes für kurze Zeit pausieren musste. Mit knapp acht Minuten auf der Uhr erspielten sich die Dallas Mavericks einen zehn Punkte Vorsprung. Doch wie schon oft in der Saison, der Vorsprung konnte nicht verteidigt werden. Mit einem 19:4 Run beendete der Favorit die Partie und wurde in Spiel eins - bemerkenswerter Weise - nur denkbar knapp der Rolle gerecht.

Was bedeutet dieses Auftakt-Match für die beiden Teams?

Für San Antonio war es nicht mehr als eine Pflichtaufgabe. Sie zogen als beste Mannschaft der Liga in die Playoffs ein und hatten die letzten neun Aufeinandertreffen im Texas-Derby gewonnen. Sehr auffällig war am Sonntagabend die Abhängigkeit des Teams von Parker und Duncan. In Hälfte eins dominierte der Franzose, in Hälfte zwei der Power Forward und in der Crunch-Time war es die Kombi. Die ansonsten so hochgelobte Bank der Spurs wurde von den Rollenspielern der Mavs in den Schatten gestellt - Dallas' Bench hatte am Ende die doppelte Punkteanzahl (46:23) - nur Ginobili (17) konnte als Six-Man mit einigen wichtigen Dreiern überzeugen.

Für die Mavericks ist das Spiel im Nachhinein wohl schwer einzuordnen. Welches Fazit sollen sie daraus ziehen? Ein positives oder ein negatives? Wahrscheinlich beides?! An diesem Abend, speziell im zweiten und dritten Viertel lief vieles richtig gut beim Underdog. Für ihre Verhältnisse spielten sie eine überdurchschnittlich gute Defense, vermieden Turnover, unterbanden gegnerische Dreier, zeigten auf der anderen Seite des Courts ihr Ballmovement und setzten die Spurs mit ihren Shooterfähigkeiten gehörig unter Druck. Eingangs wurde vermutet, dass Dallas von Downtown abgeschossen werde würde und ohne Monsterleistungen von Nowitzki nicht annähernd mithalten könnte - diese beiden Thesen bestätigten sich nicht, denn der Deutsche erwischte einen gebrauchten Tag und die Dreierschützen hatten sie, wie angesprochen, unter Kontrolle. Dass das Zutun von Nowitzki für die weitere Serie trotzdem von enormer Bedeutung sein wird, ist klar, denn gerade in der Crunch-Time, als die Spurs mit Parker und Duncan die Partie zu ihren Gunsten drehten, braucht Dallas ihren Franchise-Player. Er ist der Star des Teams, er besitzt das Können zu jederzeit einen wichtigen Wurf zu treffen, er ist in der Lage gegnerische Runs mit einem Manöver zu unterbinden und das Momentum zu neutralisieren. Diese ein, zwei Aktionen fehlten den Mavs in der entscheidenden Phase des Spiels.

Die Gemütslage dürfte dahingehend zweigespalten sein, denn zum einen können sie sich über die eigene Leistung keine großen Vorwürfe machen, zum anderen jedoch darf - wenn sich die Chance schon einmal bietet - eine Zehn-Punkte-Führung im vierten Viertel nicht mehr aus der Hand gegeben werden.

Für Spiel zwei im AT&T Center gilt, die Defensive auch in der Zone und auf dem Weg dorthin zu verstärken, ohne dabei die Schützen, die sie sehr gut in Schach hielten, außer Acht zu lassen. Wenn zudem die Turnover-Rate ähnlich gering bleibt, sieht es in der Defensive erstaunlich gut aus. Die Offensive der Mavs läuft, auch gegen die kompakte Abwehr der langjährigen Rivalen. Das Zusammenspiel von Harris und Wright ist eine zusätzliche Bereicherung im Angriff. Speziell Harris zeigte am Sonntag, dass er Verantwortung übernehmen kann, und verdient sich auch deshalb mehr Minuten als der im Moment schwächelnde Jose Calderon. Wenn das Scoring-Duo Nowitzki und Ellis im weiteren Verlauf in die Gänge kommen sollte, wird es spannend zu beobachten sein, ob Dallas nicht doch mehr ist, als ein Außenseiter, der mit einem Sweep nach Hause geschickt wird.

Ellis hat vor dem Start der Post Season erwähnt, dass es bei 0:0 losgeht. Nun steht es 0:1, aber definitiv mit positiver Aussicht, denn die Chance in Spiel eins war da und der so wichtige Auswärtssieg zum Greifen verdammt nah.

Eine kleine Parallele kann vielleicht zur Playoff-Serie aus dem Jahr 2010 gezogen werden, als die Dallas Mavericks an Zwei gesetzt waren und sich den Spurs geschlagen geben musste. Das damalige Spiel eins entschieden die Mavs als Favorit mit sechs Punkten Differenz (100:94) noch für sich, ehe das Trio Duncan-Parker-Ginobili den Spieß umdrehte. Es war ebenfalls in Runde eins, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Am Ende zog der "Underdog" aus San Antonio in das Conference Halbfinale ein. In diesem Jahr verlor der "Underdog" aus Dallas mit fünf Punkten Unterschied Spiel eins - ob die Serie wirklich mit Parallelen zu 2010 verläuft, wird sich zeigen. Fest steht jedoch nur, dass in den Playoffs und speziell im Texas-Derby nichts, aber auch gar nichts unmöglich ist, vor allem weil Dallas die (nie dagewesene) Chance jetzt förmlich spürt.

KOMMENTARE
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Tobt
22.04.2014 | 15:49 Uhr
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Tobt : Chance schon vertan
22.04.2014 | 15:49 Uhr
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Tobt : Chance schon vertan
Ich seh das anders, die nie da gewesene Chance ist schon vertan nämlich als man mit 10 punkten vorne war und dann plötzlich offensiv nichts mehr fiel.

Die Mavs haben sich die Chance erspielt und auch selbst wieder genommen eine gute Mannschaftsleistung auch Defensiv hat man leider verspielt somit auch die Chance den Heimvorteil zu stehlen. Ich sehe eigentlich keine realistische Chance mehr das die Mavs noch in Runde 2 einziehen vorallem weil Dirk in diesem Jahr gegen die Spurs immer für seine Verhältnisse schlecht spielte. 11 Punkte sprechen ja für sich. Man kann eigentlich nur hoffen das es keinen Sweep gibt.
Ich hoffe ich irre mich aber meiner Meinung nach wars das leider schon
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Funghi
25.04.2014 | 04:06 Uhr
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Funghi : @tobt
25.04.2014 | 04:06 Uhr
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Funghi : @tobt
immer noch derselben Meinung?
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Tobt
26.04.2014 | 00:41 Uhr
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Tobt : ..
26.04.2014 | 00:41 Uhr
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Tobt : ..
ja durchaus.. ich wär sicherlich hoch erfreut wenn die mavs die serie gewinnen aber ich habe in dieser saison jedes spiel der mavs gesehen, ob live oder nicht live, und man muss sagen das die klasse einfach nicht da ist um in einer best of 7 gegen ein team wie die spurs es sind zu bestehen
dafür brauchen sie eben dirk und der hatte erneut seine probleme über weite strecken diesmal sind andere eingesprungen und die spurs hatten eine untypisch hohe zahl an turnovers mal sehen was morgen passiert,

natürlich ist in der nba immer alles möglich aber realistisch ist es einfach nicht die mavs haben jetzt schon mehr erreicht als ich ihnen zugetraut habe
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Funghi
26.04.2014 | 02:55 Uhr
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Funghi : 
26.04.2014 | 02:55 Uhr
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Funghi : 
du hast in jedem fall recht, dass die mavs schon jetzt mehr erreicht haben, als ihnen zu getraut wurde...
aber glaubst du nicht daran, dass dirk noch zu seiner form findet und eventuell spiele entscheiden kann?

es ist eine serie, die im vorfeld schon als verloren galt.. vielleicht ist aber genau dieser fakt ausschlaggebend für den erfolg.. defensiv können sie anscheinend dagegend halten... wird interessant zu beobachten sein..
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