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Von: robbery47
25.08.2014 | 2948 Aufrufe | 2 Kommentare | 5 Bewertungen Ø 7.4
Do or Die for "Serverer"
US Open 2014
Die letzte Chance in New York

Es ist so weit, der letzte Slam des Jahres startet am Montag im nationalen Tenniszentrum der USA, New York im Stadtteil Queens. Unter Tennisfans ist das Turnier auch als Flushing Meadows bekannt und beherbergt das größte Tennisstadion der Welt mit einer Kapazität von knapp 23.000. Vor allem in den Night Sessions ist das Arthur Ashe Stadion für seine elektrisierende Atmosphäre berüchtigt.

Auch dieses Jahr wird es vermutlich wieder laut, windig und etwas chaotisch zur Sache gehen, falls es wie gewohnt regnet. Ein Dach soll ab 2018 für etwas Planungssicherheit sorgen. Noch sollte man aber skeptisch bleiben, ob es denn tatsächlich realisiert wird. In New York ist bekanntermaßen alles möglich

Dieses Jahr wird die Tenniswelt leider auf den Titelverteidiger und zweifachen US Open-Sieger Rafael Nadal verzichten müssen. Ein Verlust für das Turnier? Auf alle Fälle! Aber auch eine Chance für die Topspieler aus der zweiten Reihe...

Der Favoritencheck

1. Djokovic

Der erlösende Wimbledon-Sieg, Hochzeit, Flitterwochen, Nadal-Ausfall und die baldige Geburt des Nachwuchses. Da verwundert es nicht, dass die Masters-Turniere in Toronto und Cincinnati nicht besonders erfolgreich über die Bühne liefen. Zunächst wollte der Franzose Monfils (auch gerne als Clownfils bezeichnet aufgrund seiner Showeinlagen) das Geschenk vom Djoker einfach nicht annehmen und verlor das Spiel trotz desolater Leistung von der Nummer 1. In der darauffolgenden Runde wurde der Djoker von Tsonga, den er normalerweise seit Jahren beherrscht, förmlich vom Platz weggefegt. In Cincinnati das gleiche Bild. Der Djoker wurschtelt sich irgendwie gegen Simon durch und musste anschließend gegen Robredo glatt abgeben. Der Djoker wirkte nicht nur schlecht trainiert, sondern auch von der Einstellung nicht vollkommen bei der Sache. Fast regungslos nahm er die Niederlagen untypisch hin. Und doch ist das alles wurscht, denn der Djoker wird bei den US Open zu Höchstform auflaufen und sich den Titel holen. Die erste Woche wird er nutzen um in das Turnier reinzukommen und spätestens im Viertelfinale, wenn Tsonga oder Murray wartet wird man wieder den gierigen Djoker in Aktion sehen. Ein mögliches Halbfinale gegen Stan könnte zum Stolperstein werden. In einem best-of-5 Finale sollte er auf Hardcourt der Favorit sein. Entscheidend könnte sein wie energiesparend er durch das Turnier kommt. USO 2013 und Wimbledon 2013 als er die Finals verlor musste er im Laufe des Turniers und vor allem in den Halbfinalschlachten gegen Stan und Del Potro sehr viele Körner lassen.

2. Roger Federer

Federer und die US Open da hat die Chemie 5 Jahre lang gestimmt. Von 2004 bis 2008 konnte der Schweizer das Turnier auf beeindruckende Weise dominieren. Und dann das Unerwartete. Federer verliert das US Open Finale 2009 gegen den Newcomer Del Potro nach 2:1 Satzführung. Wer hätte das gedacht. Und die Pechsträhne geht weiter. 2010 und 2011 verliert er gegen den Djoker, nachdem er in beiden Spielen mehrere Matchbälle nicht verwerten konnte und sogar die Linie streichelte bei Matchball gegen sich. Es wurde noch schlimmer und Federer musste 2012 schon im Viertelfinale gegen Berdych die Segel streichen. 2013 markierte mit der Achtelfinal-Niederlage gegen Robredo der vorläufige Tiefpunkt in der Beziehung zwischen Federer und den US Open. Doch diese US Open wird alles besser! Federer reist diesmal mit viel Selbstbewusstsein nach New York. Er spielt eine konstant starke Saison ohne grobe Patzer. Er konnte schon 3 Turniere gewinnen und viele Endspiele erreichen wie in Wimbledon, Indian Wells, Toronto, Monte Carlo. Doch der Maestro will mehr, er will den GS 18 und nochmal allen zeigen, dass er auch ein großes Finale gewinnen kann. Die Vorzeichen stehen gut. Machbare Auslosung, der Ausfall des Angstgegners Nadal (H2H Federer10:23 Nadal) sowie das Fragezeichen hinter der Form vom Djoker und Murray machen Hoffnungen. Wenn die anderen schwächeln ist Federer da. Sicherlich hat über die letzten Jahre abgebaut. Sowohl von den Athletik als auch von der Schlaghärte. Konnte er früher noch mit der stärksten Vorhand der Welt so gut wie jedes Grundlinienduell für sich entscheiden. Es ist schon erkennbar, dass er lange Grundlinienduelle gegen die Djokers, Nadals und Stans dieser Welt nicht mehr mitgehen kann und zunehmend in Bedrängnis gerät. Selbst gegen Ferrer im Cincinnati-Finale war es eher der Spanier, der von der Grundlinie den Ton angab. Undenkbar noch vor einigen Jahren. Und doch ist Federer wieder auf Kurs. Wie kommt es? Mit dem neuen Trainer Edberg sieht man, das Federer zunehmend die Ballwechsel kurz hält. So nimmt Federer den Return häufiger vor der Grundlinie und nutzt jede erdenkliche Chance um ans Netz zu kommen. Mit seiner Variabilität weiß er die Schwächen der Gegner auszunutzen. Und doch steht und fällt sein Spiel mit seinem Aufschlag, der so gut kommt wie vielleicht noch nie in seiner Karriere. Nicht umsonst wurde er von diversen Medien zum Serverer umgetauft. Funktioniert dieser weiterhin so gut und souverän wie in den letzten Monaten kann es nochmal zum ganz großen Wurf reichen. Gerade in den engen Spielsituation ist er auf seinem Aufschlag angewiesen, ähnlich wie in Wimbledon als der Aufschlag Federer beinahe den Titel brachte und das obwohl der Djoker über alle 5 Sätze von Grundlinie dominierte. Es ist zu bezweifeln, dass in den nächsten Jahren die Vorzeichen für Federer nochmal so gut stehen wie diese US Open. Jetzt oder nie! Es wäre ihm gegönnt.

3. Stanislas Wawrinka

Konstant ist bei Stan in 2014 nur die Inkonstanz. Wenn er aber erstmal ins Rollen kommt wie bei den AO, Monte Carlo und Wimbledon (Satzführung und anschließend angeschlagen gegen Federer) kann er absolut jeden schlagen, gerade auf Hardcourt seinem stärksten Belag. Als Wundertüte ist von Erstrundenaus bis Titel alles drin. Von daher sollte man sich von den schwachen Ergebnissen der letzten Turniere nicht blenden lassen.

4. Andy Murray

Murray spielt zweifelsohne das schwächste Jahr seit Ewigkeiten auf der Tour. Welche Gründe das hat ist nicht klar. Als Konsequenz ist er nur noch die Nummer 9 der Welt, ohne Finalteilnahme und konnte noch keinen Top10-Spieler in 2014 besiegen. Und doch muss man mit ihm rechnen. Gegen Tsonga und Federer schied Murray mit ordentlichen Leistungen in den vorangegangenen Turnieren aus. Es wartet eine schwierige Auslosung auf ihn, aber falls er Tsonga in einem möglichen Achtelfinale besiegen könnte und zu alter Stärker wiederfindet und die mentale Blockade löst, muss man dem Schotten alles zutrauen. Die Spielanlage und Fitness ist da.

5. Jo-Wilfried Tsonga

Meldete sich in Toronto mit einem phänomenalen Turniersieg zurück. Stellte dabei mit Siegen über 4 Top10-Spielern (Djoker, Murray, Dimitrov, Federer) einen Rekord auf. Im folgenden Turnier musste er in Runde 1 dem Ganzen Tribut zollen und schied sang- und klanglos aus. Das Tsonga das Spiel hat um die Großen zu schlagen hat er in seiner Karriere schon oft genug bewiesen. Aber wird er auch die Konstanz und nötige Durchsetzungskraft haben um ev. einen Murray, Nole, Stan und Federer auf dem Weg zu seinem ersten GS-Titel zu schlagen ist doch eher zu bezweifeln, aber durchaus möglich wenn die Konkurrenz schwächelt.

6. Grigor Dimitrov

Spielt eine starke Saison und hat zweifelsohne das spielerische Potential um in Zukunft einen Slam zu holen. Aber dann kommen die US 2014 ev. doch zu früh. In einem möglichen direkten Duell gegen Federer könnte er es seinen Kritikern zeigen, die ihn als die schwächere Version des jungen Federers verspotten.

Der Gehypte

Milos Raonic: Viele rechnen dem Aufschlagsmonster Chancen zu. Immerhin hat er dieses Jahr in der Weltrangliste einen großen Sprung nach vorne auf die 6 gemacht und holt konstant seine Punkte auf allen Belägen. Er schlägt die Spieler, die er schlagen muss, womit ein Wawrinka z.B. große Probleme hat .Jedoch ist sein Grundlinienspiel zu limitiert und seine Bewegungen viel zu träge um sich zu einen GS-Titel zu schnappen. Außerdem konnte er diese Saison mit dem schwachen Murray erst einen Top10-Spieler besiegen. Bei den USO wird Raonic nur dann eine Rolle spielen, wenn die Favoriten allesamt versagen. Aber damit ist wohl nicht zurechnen.

Der Rest: Gut aber nicht gut genug

Berdych, Ferrer, Nishikori, Cilic, Gulbis; Alles talentierte Spieler, denen aber jeweils ein entscheidender Schwachpunkt zum Verhängnis wird. Nishikori fehlt es an der Physis um einen langen GS zu überstehen. Bei Cilic und Gulbis ist es die Inkonstanz. Ferrers Spielanlage ist limitiert und bei Berdych weiß man selbst nicht so Recht, warum es seit Jahren mit dem ganz großen Wurf nicht klappt. Gerade diese Saison, in der die Top4 bestehend aus Djoker, Nadal, Murray und Federer ihren Nimbus als unbezwingbare Macht aufgeben mussten könnte ein Berdych stoßen. Doch es war Stan, der diese Chance nutzte.

Die Deutschen:

Da gibt es nicht viel zu schreiben ohne Haas. Kohlschreiber ist Kohlschreiber und ev. kann er bis ins Achtelfinale vorstoßen. Wie wir alle wissen, hat er das Spiel und konnte ja immer wieder mit guten Spielen und Ergebnissen bei den Slams auf sich aufmerksam machen. Aber allerspätestens im Viertelfinale geht bei ihm immer die Luft aus. Er verträgt die Höhenluft einfach nicht. Falls er Isner in Runde 3 besiegen könnte wäre das aber schon ein achtbarer Erfolg.

nutzen. Und doch steht und fällt sein Spiel mit seinem Aufschlag, der so gut kommt wie vielleicht noch nie in seiner Karriere. Nicht umsonst wurde er von diversen Medien zum Serverer umgetauft. Funktioniert dieser weiterhin so gut und souverän wie in den letzten Monaten kann es nochmal zum ganz großen Wurf reichen. Gerade in den engen Spielsituation ist er auf seinem Aufschlag angewiesen, ähnlich wie in Wimbledon als der Aufschlag Federer beinahe den Titel brachte und das obwohl der Djoker über alle 5 Sätze von Grundlinie dominierte. Es ist zu bezweifeln, dass in den nächsten Jahren die Vorzeichen für Federer nochmal so gut stehen wie diese US Open. Jetzt oder nie! Es wäre ihm gegönnt.

ø 7.4
KOMMENTARE
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trinity
25.08.2014 | 11:51 Uhr
0
-1
trinity : 
25.08.2014 | 11:51 Uhr
-1
trinity : 
Gefällt mir auf www.tickertrolle.de besser

Aber auch hier volle Punktzahl.
0
fcbjojo
25.08.2014 | 16:35 Uhr
0
0
fcbjojo : 
25.08.2014 | 16:35 Uhr
0
fcbjojo : 
Kann dir bei deinen Einschätzungen eigentlich komplett folgen.
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