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09.07.2011 um 12:16 Uhr
Tour de France: Woche 1
Die erste Woche Tour de France ist um. Viel ist passiert. Die erste Woche bot so viel wie lange nicht mehr. Verantwortlich dafür ist sind die Etappen, die dieses Jahr oftmals mehr einem Eintagesrennen gleichen, als einer normalen Tour de France Etappe. Da lohnt sich ein kleiner Blick zurück, auf die erste Woche.

Omega Pharma-Lotto: Stress trotz Erfolg
Die Tour begann dieses Jahr mit einer Etappe, die aufgrund der kleinen Bergankunft (4. Kategorie) nicht gerade für Sprinter gemacht war, sondern eher für Klassikerspezialisten. Als Favorit auf den ersten Etappensieg galt deswegen Philippe Gilbert, der belgische Meister in Diensten von Omega Pharma-Lotto. Diese Rolle erfüllte er auch und gewann die Etappe auf Ansage und sicherte sich dadurch direkt 3 von 4 Trikots. Man sollte meinen, dass bei Omega damit Frieden herrschte, doch dem war nicht so. Gilbert fuhr in den darauf folgenden Etappen für sich selbst, fuhr in den Zwischensprints mit und auch bei den Zielankünften fuhr er für sich selbst, um das Grüne Trikot zu halten. Dabei hat Omega mit Andre Greipel einen echten Topsprinter in seinem Team. Das sorgte für viel Stress und Unmut im Team, vor allem Greipel zeigte sich sehr ungehalten darüber. Innerhalb des Teams gab es einige hitzige Diskussionen, auch von einer Teamteilung war die Rede (wobei dort jedoch der möglicherweise bevorstehende Zusammenschluss mit Quick-Step eine Rolle spielt).

Garmin-Cervelo, der große Gewinner
Trotz 2er Etappensiege für Mark Cavendish (5. und 7. Etappe) und den vielen Trikots bei Omega, ist Garmin-Cervelo bisher der Gewinner der Tour. Auf der 2. Etappe gewann Garmin das Mannschaftszeitfahren, was schon eine kleine Überraschung war. Dadurch übernahm der Sprinter Thor Hushovd das Gelbe Trikot und trägt es bis heute. Und als ob 1 Etappensieg und 5 Tage in Gelb nicht genug wären, siegte der neue Topsprinter Tyler Farrar auf der 3. Etappe, zum ersten Mal in seiner Karriere. In den übrigen Sprints zeigten Farrar und Hushovd weitere gute Ergebnisse, vor allem Hushovd überzeugt, indem er sogar bei den kleineren Anstiegen mithalten kann.

Tour de Sturz
Ein entscheidender Faktor der bisherigen Tour sind die vielen Stürze. Auf jeder Etappe gibt es große Stürze, teils mit größeren, teils mit kleineren Folgen. So stürzten direkt auf der ersten Etappe schon einige Fahrer, einige Andere wurden durch den Massensturz aufgehalten. Auch Alberto Contador war darin verwickelt und verlor letztlich über eine Minute auf die anderen Topfavoriten im Feld. Im Laufe der Tour stürzten immer mehr Fahrer und immer wieder traf es auch Topfavoriten. Den ersten großen Einschnitt gab es auf der 5. Etappe. Auch dort gab es einen großen Sturz, dieses Mal aber mit größeren Folgen als nur ein paar Sekunden Abstand. Janez Brajkovic konnte nach seinem Sturz nicht mehr weiterfahren und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Er galt als Top10 Kandidat der diesjährigen Tour und wollte unter Beweis stellen, das er ein Mann für die Tour ist. Ebenfalls schwer erwischt hat es Tom Boonen, der sich jedoch, mit 13 Minuten Rückstand, noch schwer gebeutelt ins Ziel retten konnte. Er startete auf der 6. Etappe und kam auch ins Ziel, während der 7. Etappe musste er dann aber doch aufgeben. Damit war er auf der 7. Etappe aber nicht allein. Denn wieder gab es einen schweren Sturz mit schlimmen Folgen. Wieder erwischte es einige Fahrer, mit dabei Bradley Wiggins, der die Tour auch beenden musste. Ebenfalls erwischt hatte es Christopher Horner, der als einer der Mitfavoriten fast 13 Minuten verlor. Viele weitere Fahrer verloren durch Stürze viel Zeit, verletzten sich und müssen die Tour nun angeschlagen fortsetzen.

RadioShack, vom Pech verfolgt
Sie waren mit großen Erwartungen gestartet. Mit 4 Kapitänen, denen man allen den Sieg in einer großen Rundfahrt zutraut. Levi Leipheimer, Janez Brajkovic, Christopher Horner und Andreas Klöden sollten für RadioShack den Sieg in der Mannschaftswertung einfahren aber sich auch selbst in den Top10 platzieren oder gar gewinnen. Doch nach nur einer Woche sind fast alle Träume geplatzt. Janez Brajkovic musste die Tour nach seinem Sturz verlassen. Aber auch Levi Leipheimer unter mehreren Stürzen gelitten und dadurch viel Zeit verloren, Topergebnis nun ausgeschlossen. Gleiches gilt für Christopher Horner, wo man nach seinem schweren Sturz schon dachte dass er die Tour ebenfalls verlässt. Doch er fuhr weiter, handelte sich aber fast 13 Minuten Rückstand ein, auch für ihn ist die Tour nun praktisch gelaufen. Durch den Ausfall einer ihrer Kapitäne und 2 weitere die sehr viel Zeit verloren haben, kann RadioShack nun auch die Mannschaftswertung abhaken. Einzig Andreas Klöden bleibt nun als Hoffnungsträger für Erfolge. Klöden hielt sich bisher aus allen Stürzen heraus, war immer vorn dabei und konnte immer mitgehen. Belohnung: Platz 5 in der Gesamtwertung mit lediglich 10 Sekunden Rückstand auf Hushovd. Nun ist Klöden klarer und einziger Kapitän bei RadioShack und muss die Kohlen aus dem Feuer holen.

Frankreich kämpft um das Kleinzeug
Für die Franzosen läuft die Tour bisher nicht so zufriedenstellend. Einen Fahrer für die Gesamtwertung hat Frankreich aktuell nicht, Voeckler liegt zwar aktuell auf Rang 21 in der Gesamtwertung, wird allerdings spätestens bei der ersten schweren Bergetappe zurückfallen. Einen Etappensieg konnte bisher auch kein französischer Fahrer einfahren. Auch die französischen Teams konnten bisher keinen Sieger stellen. Bisher bleiben den Franzosen nur kleine Erfolge. Zwischensprints gewinnen, Bergwertungen gewinnen und rote Rückennummern sammeln. Einziger Hoffnungsschimmer ist bisher Sprinter Romain Feillu, der zwar bisher kein Etappensieg einfahren konnte aber immer weit vorne platziert war und im Kampf um Grün immerhin auf Rang 5 liegt.

Was erwartet uns in der 2. Woche?
Jetzt am Wochenende geht es ins Massif Central und damit wird es zum ersten Mal wirklich bergig, inklusive Berge der 2. Kategorie und einer kleinen Bergankunft. Damit dürfte es an diesem Wochenende höchstwahrscheinlich einen neuen Mann in Gelb geben. Erster Favorit aufs Gelbe ist Cadel Evans, der auf Rang 2 liegt und bereits auf der 5. Etappe gewann. Große Angriffe der Topfahrer sind jedoch nicht zu erwarten. Nach dem ersten Ruhetag am Montag, geht es am Dienstag und Mittwoch leicht hügelig weiter, bevor am kommenden Donnerstag die erste richtig schwere Etappe auf die Fahrer wartet. 2 Berge der HC Kategorie, inklusive Bergankunft. Das wird der erste Gradmesser für die Favoriten. Auch am Freitag erwartet uns wieder eine schwere Etappe, inklusive einem Berg der HC Kategorie. In der kommenden Woche geht ohnehin schon spannende Tour also richtig los.
Aufrufe: 2810 | Kommentare: 7 | Bewertungen: 11 | Erstellt:09.07.2011
ø 7.6
KOMMENTARE
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09.07.2011 | 12:44 Uhr
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09.07.2011 | 12:44 Uhr
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Nichts Weltbewegendes, aber wieder eine solide Zusammenfassung.
7 Punkte von mir
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Hazukisam
09.07.2011 | 13:42 Uhr
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Hazukisam : 
09.07.2011 | 13:42 Uhr
-2
Hazukisam : 
hmmm gääähn.

In der kommenden Woche geht ohnehin schon spannende Tour also richtig los.
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Risi96
09.07.2011 | 14:16 Uhr
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Risi96 : 
09.07.2011 | 14:16 Uhr
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Risi96 : 
Super Zsammenfassung, ist alles drin - etwas NBAline humor hätte vllt. nicht geschadet ;) aber sonst sehr schön zu lesen.
Vllt. hätte man nchmal die Deutschen bilanzieren können, aber sonst wie gesagt alles wichtige drin :)

Mhm, könntest du mir nochmal erklären was/wie/warum Quickstep und Lotto fusionieren könnten?
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UnrealFabian
09.07.2011 | 14:23 Uhr
3
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09.07.2011 | 14:23 Uhr
-1
In Belgien soll der Radsport neu organisiert werden. Omega und Quick-Step sollen dabei zu einem Team werden. Wodurch logischerweise Fahrer auf der Strecke bleiben. Und so soll es speziell innerhalb von Omega schon Grüppchenbildung gibt.
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konserva11
09.07.2011 | 14:35 Uhr
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konserva11 : 
09.07.2011 | 14:35 Uhr
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konserva11 : 
Starke Zusammenfassung der 1.Woche, ich verfolge zum ersten Mal die Tour so intensiv und finde es eigentlich ziemlich spannend, vor allem die letzten 20 km, ich freue mich auf die Bergetappen, vor allem bin ich gespannt, was Contador noch anrichten kann
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Risi96
09.07.2011 | 17:01 Uhr
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Risi96 : 
09.07.2011 | 17:01 Uhr
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Risi96 : 
Thnxs :)
da kommen natürlich ein Gilbert etc. als Belgier eher in Frage als ein Greipel :P
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iBot
09.07.2011 | 19:12 Uhr
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iBot : 
09.07.2011 | 19:12 Uhr
0
iBot : 
Das mit dem "echten Topsprinter" Greipel wird sich noch zeigen. Bisher war das nicht besonders top.
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