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Von: SirCharles
05.03.2014 | 2239 Aufrufe | 2 Kommentare | 1 Bewertungen Ø 9.0
Teil 1 eines persönlichen Saisonrückblicks
Tops und Flops der NBA Saison
Zwei Drittel der NBA Saison sind gespielt, es wird Zeit für ein erstes Zwischenfazit.

Der All-Star Break liegt nun seit zwei Wochen hinter uns. Was für Spieler bedeutet, dass nur noch gut zwanzig Spiele der regulären Saison zu spielen sind, läutet für NBA Fans langsam aber sicher die Zeit der Saisonrückblicke und -vorhersagen ein. Basketball Experten erwachen aus ihrem Winterschlaf und erklären, was Kendrick Perkins zum einzig wahren MVP macht, oder warum niemand den Milwaukee Bucks den Titel streitig machen kann. Der geneigte Fan mag einwenden, dies sei vollkommen verfrüht, schließlich krönt man auch in der Bundesliga nicht zwölf Spieltage vor Schluss bereits den Meister. Und ich gebe dem geneigten Fan damit auch eigentlich recht. Aber ich habe mich dennoch dazu entschlossen meinen eigenen, kleinen Saison-Rückblick zu schreiben. Ich möchte halt auch ein Stück vom Blogkuchen haben. Verklagt mich doch. In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen werde ich euch also, innovativ wie ich bin, meine persönlichen Tops und Flops der laufenden NBA Saison präsentieren. Dies ist mein erster Blog, Feedback ist gerne gesehen. Ohne weitere Umschweife gibt's also hier meine ersten Tops und Flops:

Top: Die Phoenix Suns (1)

Blickt man auf die vergangenen vier Monate zurück, kommt man nicht umhin, die Phoenix Suns als eines der herausragenden Überraschungsteams zu nennen. Vor der Saison von den meisten als Lottery Team abgestempelt, wurden den Suns höchstens gute Chancen eingeräumt, wenn es um einen hohen Draft Pick ging. 59 Spiele später bekleiden sie mit 35 Siegen und 24 Niederlagen Rang 7 in einer bärenstarken Western Conference und sind auf gutem Kurs im Rennen um die Playoff-Plätze. Zum gleichen Zeitpunkt in der letzten Saison waren sie mit einem Win-Loss Verhältnis von 20:39 komplett abgeschlagen. Was hat sich in der Zwischenzeit also verändert?

Jared Dudley, Luis Scola, Michael Beasley, Shannon Brown, Marcin Gortat, Malcom Lee, Kendall Marshall und ein paar Draft Picks haben im Sommer den Verein verlassen. Dafür kamen Eric Bledsoe, Gerald Green, Miles Plumlee, Emeka Okafor und Überraschung ein paar Draft Picks. Vor allem aber wurde nach nur 41 Spielen Headcoach Lindsey Hunter entlassen und durch Jeff Hornacek ersetzt. Als Spieler von Phoenix gedraftet, gab er diese Saison auch sein Trainerdebüt im Tal der Sonne. Dass er bereits in seiner Rookie Saison als heißer Kandidat für den Coach of the Year Award gilt, kommt nicht von ungefähr. Er hat seine Spieler zu einer attraktiven, erfolgreichen Spielweise geführt. Die Phoenix Suns gehören mit .515 eFG% (8. von 30) bei durchschnittlich 95,7 Ballbesitzen in 48 Minuten (7. von 30) zu den effizientesten und schnellsten Teams der NBA. Sie generieren 109,4 Punkte bei 100 Ballbesitzen (7. von 30), davon 18,7 Punkte nach Fastbreaks. Sie führen damit die gesamte Liga in Punkten nach Fastbreaks an. Was sich schon gut liest, lässt mich beim allmorgendlichen Highlight-Check wachsam sein, nicht mein Müsli auszuspucken:

Highlights alleine machen jedoch kein gutes Team. Auch am anderen Ende des Platzes muss die Leistung stimmen und das ist in Phoenix der Fall. Durch gute On-Ball und Team Defense halten sie ihre Gegner bei .491 eFG% (10. von 30) und gleichen so ihr schlechtes Rebounding (73,0 DRB%, 27. von 30) aus. Sie generieren eine respektable Zahl von Turnovern (13,9 TOV%, 11. von 30) und belegen alles in allem mit einer Defensiv Wertung von 106,3 (Punkte erlaubt pro 100 Ballbesitze) Rang 15 in der NBA.

Jeff Hornacek und sein Trainerstab haben es bisher hervorragend geschafft, ihr im Sommer zusammen gewürfeltes Spielermaterial taktisch klug einzustellen und zu einer Mannschaft zu formen, in der alle an einem Strang ziehen und sichtlich Spaß am Spiel haben. Spieler, die in vergangenen Spielzeiten nur kleinere Rollen inne hatten, wachsen über sich hinaus. Goran Dragic (20,6 PPG, 3.5RPG, 6.2 APG bei 51.2 FG%, 40.1 3P%) legt diese Saison All-Star würdige Zahlen auf, auch Eric Bledsoe machte im Vergleich zur Vorsaison einen enormen Sprung. Vor seiner Verletzung spielte er pro Spiel gut 13 Minuten mehr und erzielte 18.0 Punkte, sammelte 4.3 Rebounds und verteilte 5.8 Assists (Vorjahr: 8.5 PPG, 3.0 RPG, 3.1 APG). Selbst nach Bledsoes Ausfall im Dezember brachen die Suns nicht ein. Jeff Hornacek gab Sorgenkind Gerald Green das Vertrauen, ließ ihn mehr Minuten spielen und das Ergebnis spricht eindeutig für sich. Die Mannschaft belegt ligaweit Rang neun und ist damit weiterhin auf Playoffkurs.

Und diesen Erfolg haben sie sich redlich verdient, denn egal ob man Zahlen, Fakten und Spielweise analysiert oder sich täglich ihre Highlights auf NBA TV anguckt, die Phoenix Suns begeistern die gesamte Liga.

Flop: Verletzungen

Ich bin sicherlich nicht der Erste, der dieses leidige Thema anspricht, aber Verletzungen sind für mich DIE negative Erscheinung der letzten Monate. Man schaue sich nur die Liste der etwas prominenteren Verletzten an: Derrick Rose, Al Horford, Brook Lopez, Kobe Bryant, Derrick Rose, Russel Westbrook, Pau Gasol, Marc Gasol, Eric Bledsoe, Derrick Rose, Andre Iguadola, Steve Nash, Tony Parker, Kawhi Lennard, Rajon Rondo, Derrick Rose Nate Robinson, JaVale McGee, Danilo Gallinari und last but not least: DERRICK ROSE! Das NBA-Lazarett platzt aus allen Nähten. Klar, einige der Patienten sind bereits in den Spielbetrieb zurückgekehrt und nicht alle Verletzungen haben einen fatalen Einfluss auf die jeweiligen Teams gehabt. Die Thunder führen souverän den Westen an, die Spurs sind weiter auf Rang zwei und die Lakers hätten auch mit einem gesunden Kobe Bryant die Playoffs wahrscheinlich nicht einmal erreicht, wenn Jeanie und Jim Buss mitsamt Franchise an die Ostküste gezogen wären. Ein fahler Beigeschmack bleibt dieser regulären Saison dennoch haften.

Wie sähe beispielsweise das Playoff-Bild im Osten aus? Die Atlanta Hawks, vor Al Horfords Ausfall noch mit guten Leistungen, befinden sich seit Ende Dezember auf dem absteigenden Ast. Ohne ihren besten Spieler konnte die Mannschaft von 29 Partien lediglich 10 für sich entscheiden, ihre Playoff Teilnahme ist selbst in der schwachen Eastern Conference gefährdet. Und nicht nur in Atlanta verflucht man die Verletzung eines Leistungsträgers. Derrick Rose, seines Zeichens MVP von 2011 und Spross der Windy City, feiert nach über einem Jahr Pause! sein sehnsüchtig erwartetes Comeback für die Chicago Bulls und ... verletzt sich. Saisonaus. Die Bulls verschiffen Luol Deng nach Cleveland, Titelambitionen adé.

Man könnte die Liste beliebig weiter führen und über wenn und aber's diskutieren. Was wäre wenn die Denver Nuggets mit ihren Verletzten kein gesamtes Krankenhaus füllen könnten? Stünden die Brooklyn Nets mit einem gesunden Brook Lopez besser da? Es ist im Grunde müßig nach Antworten für solche Fragen zu suchen oder sich über Verletzungen zu ärgern daran ändern kann man ohnehin nichts. Dennoch: Dem Gefühl, dass diese Saison in der All-Time-Saisons-mit-den-meisten-verletzen-Stars-Liste ganz oben mitspielt und dadurch Potential auf der Strecke bleibt, kann ich nicht so ganz entrinnen.

Top: Der Slam Dunk Contest

Ups, vertippt.

Flop: Der Slam Dunk Contest

Zugegeben, auf dem Dunk Contest herum zu hacken ist nichts neues, schließlich nörgeln Fans schon seit Jahren daran herum. Ein schlechter Contest ist auch nicht gleich der Weltuntergang und für die NBA Saison als solche vollkommen irrelevant. Ich möchte dennoch ein paar Gedanken loswerden, bevor das All-Star Weekend in allzu weite Ferne rückt. Es war ja nicht alles schlecht am diesjährigen Dunk Contest. Das Teilnehmerfeld zum Beispiel war sehr viel versprechend. John Wall, Paul George und Damian Lillard gaben die Prise Starpower, mit Titelverteidiger Terrence Ross, Ben McLemore und Harrison Barnes waren drei gute Ingame Dunker am Start. Als ich also auf dem Heimweg die Veröffentlichung der sechs Konkurrenten las, war ich positiv überrascht und voller Vorfreude. Schließlich hatte Paul George nur ein paar Tage vorher den hier raus gehauen:

Ich meine: Das war Ingame! Da KONNTE doch gar nichts schief gehen, oder?

Oh doch, die Regeln konnten schief gehen. Die Freestyle Runde war wenn auch ein bisschen überflüssig ganz nett, die ganze West gegen Ost-Geschichte verlieh dem Wochenende ein bisschen Würze. Doch dann kam die Battle Runde. Nachdem jeder Spieler einmal gedunkt ist, der Osten den Westen in der ersten Runde niedergemacht hat und alle ein bisschen peinlich berührt in der Gegend herum standen und keiner so richtig wusste, ob schon alles vorbei ist, war klar: So ganz ist das Konzept nicht aufgegangen. Keine Frage, wir haben ein paar coole Dunks gesehen, aber der Contest hörte auf, bevor er so richtig heiß laufen konnte. Ich wollte sehen, was die Teilnehmer noch alles in ihrer Trickkiste hatten, ich wollte John Wall im Duell mit Paul George und Terrence Ross sehen, ich wollte Kenny the Jet Smith LET'S GO HOME! rufen und die Menge toben hören. Doch wenn Fans in Zukunft aus ihren Sitzen aufspringen sollen, muss dringend an den Regeln geschraubt werden. Ein, zwei Dunks mehr und der Slam Dunk Contest hätte das erhoffte Spektakel werden können, die Voraussetzungen waren gegeben. Ich bin sicher, die NBA wird sich nach all den negativen Presse- und Zuschauerstimmen etwas überlegen und nächstes Jahr mit ein paar neuen Ideen aufwarten. Vielleicht kann Earvin Magic Johnson dann zurecht behaupten The Dunk Contest is Back. Achja: Dunker of the Night!? Wer ist für den Unsinn verantwortlich?

Top: Jason Collins zurück in der NBA

Jason Collins sorgte letztes Jahr mit seinem Coming-out für Schlagzeilen, weil er zum ersten offen homosexuellen, aktiven Profisportler in den USA wurde. Nun war Collins zu diesem Zeitpunkt zwar noch bei den Washington Wizards unter Vertrag, seine Saison allerdings vorbei, die bevorstehende Free Agency vor der Tür. So groß also der Medienrummel war und so positiv die Reaktionen von Trainern, Spielern, Fans und Medien überwiegend ausfielen, es blieb ein bitterer Beigeschmack: So richtig aktiv war Jason Collins nicht mehr. Den Zenit seiner Karriere hatte er längst überschritten, ob ein Team ihn im Sommer verpflichten würde, war zumindest fraglich. Und so kam die Free Agency, Wochen vergingen, die Saison begann und Jason Collins war noch immer nicht Teil eines NBA Teams. Das war schade, denn es nahm dem Symbol Jason Collins ein wenig seiner Strahlkraft. Er war nun der erste homosexuelle, aktive Spieler, der aber eigentlich nicht mehr wirklich aktiv war.

Deshalb war es erfreulich zu lesen, dass die Brooklyn Nets Jason Collins unter Vertrag nehmen würden. Ob wegen seiner Leistung oder wegen des Symbolcharakters ist dabei zweitrangig. Versteht mich nicht falsch. Generell sollte immer die Leistung eines Spielers im Vordergrund stehen und seine sexuelle Orientierung vollkommen irrelevant sein. Ein Spieler sollte deshalb weder benachteiligt noch begünstigt werden. Warum also sollte in Jason Collins Fall eine Ausnahme gemacht werden? Weil es ein wichtiges Zeichen an die Außenwelt sendet. Es zeigt Spielern und Fans, dass man auch als Homosexueller aktiv Profisport betreiben kann. Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, braucht einfach manchmal ein Symbol, um sich im kollektiven Gedächtnis durchzusetzen. Und dieses Symbol ist nun endgültig Jason Collins.

(1) Alle Statistiken & Daten, sowie ein ausführliches Glossar auf: www.basketball-reference.com (Stand: 04.03.2014)

KOMMENTARE
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miamiheat4ever
05.03.2014 | 21:48 Uhr
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05.03.2014 | 21:48 Uhr
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ansich guter Blog aber was ich bei den Tops vermisse sind die Portland Trail Blazers oder bei den Flops die New York Knicks oder vielleicht sogar die T-Wolves
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SirCharles
06.03.2014 | 09:10 Uhr
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SirCharles : 
06.03.2014 | 09:10 Uhr
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SirCharles : 
Erstmal danke für dein Feedback. Ich finde, diese Saison sind schon einige Sachen passiert, die erwähnenswert sind, deshalb wollte ich das Ganze in mehrere Teile packen, vielleicht ist das nicht so ganz deutlich geworden. Das hier ist erst Teil 1, ich hab noch ein paar andere Tops und Flops auf meiner Liste, da gehören Portland und die Knicks natürlich zu. :)
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