27.01.2012 um 11:36 Uhr
The Story of White Horse Final
Das Wembley-Stadion schreibt viele Geschichten. Die bekannteste ist wohl das Finale 1966 mit dem berühmt-berüchtigten Wembley-Tor. Aber diese Story hat jeder schon viel zu oft gehört oder gelesen, als dass sie einen Blog wert wäre. Dennoch geht es auch hier um das Wembley-Stadion und den FA-Cup. Der älteste Fußballwettbewerb der Welt.
Es war der 28. April 1923 und es fand das erste FA-Cup-Finale im Londoner Wembley-Stadion statt. Die Planungen dazu waren miserabel. Der Vorverkauf lief schleppend bis schlecht. Da ein spärlich besetztes Stadion nicht im Sinne von Georg V wäre und der König den Pokal vor vollen Rängen an den Sieger des Spiels Bolton Wanderers gegen West Ham United übergeben sollte, wurde die Werbetrommel gerührt und die Leute angelockt. Direkt an den Kassen wurden die Tickets verkauft. Dadurch verloren Ordner und Verantwortliche den Überblick über die aktuellen Zuschauerzahlen. Zu allem Überfluss öffneten die Ordner alle Tore im Stadion und die Leute strömten in das Stadion. Dieses war in kürzester Zeit hoffnungslos überfüllt und es drohte ein Abbruch des Finales, denn durch die Masse mussten Zuschauer auf das Spielfeld ausweichen.
Doch Polizisten und ihre Pferde sorgten für Ordnung. Ein Mann und sein Pferd fielen besonders auf: Police Constable George A. Scorey und sein Pferd Billy. "The White Horse Final" wurde geboren! Unglaublich, aber wahr. 200.000 Zuschauer (bis heute noch ein Rekord - natürlich!) gegen ein paar Pferde und Männer. Absurd! Scorey selbst äußerte sich über sein Pferd nach dem Ereignis wie folgt: "Er schien selbstverständlich zu verstehen, was von ihm verlangt wurde." An Fußball war nicht zu denken, bis Constable Scorey mit Billy und Kollegen Ordnung schaffte. Das Pferd drängte die Massen immer wieder sanft über die Torlinie! Auch die anderen Pferde vollbrachten dies bravourös. Jedoch gerieten alle anderen Reiter und Rosse in Vergessenheit, da sie nicht so sehr auffielen. Außerdem erzählte sich eine Geschichte glamouröser und heldenhafter, wenn es nur ein einziger Mann mit seinem Pferd war - Hollywood lässt grüßen!
Mit lediglich 45 Minuten Verspätung konnte das Finale angepfiffen werden. Natürlich war dies kein normales Spiel. Es ereignete sich kurioses. David Jack, der im Diensten von Bolton unterwegs war, schoss das 1:0. Sein Schuss traf einen Zuschauer, der direkt hinter dem Tor stand. Dieser fiel K.O. zu Boden bzw. wäre es wohl, wenn nicht so viele Menschen um ihn herum gestanden wären. Er sollte einer unter etwa 1000 Verletzen sein. Wenig, will man meinen, betrachtet man die Bilder und Videos. Tote gab es glücklicherweise nicht. Nach dem 1:0 wurde das Spiel unterbrochen, da Zuschauer auf den Platz stürmten. Nach 10 Minuten ging es weiter. Absolut absurd gestaltete sich die Halbzeitpause: Da Zuschauer den Weg in die Kabine blockierten, blieben Spieler und Trainer auf dem Feld. In der zweiten Halbzeit fiel das 2:0 - der Endstand und somit Titelgewinn für Bolten. Bei der Entstehung des zweiten Tores von Jack Smith soll ein Fan beteiligt gewesen sein - in die chaotischen Umstände passt diese Anekdote.
Nach dem Spiel verließen die Leute geregelt das Stadion. Es gab keine weiteren schlimmen Ereignisse. Billy wurde zur Legende. Die Huldigung folgte nach dem Neubau des Wembley-Stadion. Die Brücke, die zum Stadion führt, trägt den Namen The White Horse Bridge.
Ach ja, eigentlich war Billy grau. Durch die schwarz-weiß-Aufnahme sah er jedoch weiß aus. Und was klingt denn besser? "White Horse Final" oder "Grey Horse Final"? Eben!
Es war der 28. April 1923 und es fand das erste FA-Cup-Finale im Londoner Wembley-Stadion statt. Die Planungen dazu waren miserabel. Der Vorverkauf lief schleppend bis schlecht. Da ein spärlich besetztes Stadion nicht im Sinne von Georg V wäre und der König den Pokal vor vollen Rängen an den Sieger des Spiels Bolton Wanderers gegen West Ham United übergeben sollte, wurde die Werbetrommel gerührt und die Leute angelockt. Direkt an den Kassen wurden die Tickets verkauft. Dadurch verloren Ordner und Verantwortliche den Überblick über die aktuellen Zuschauerzahlen. Zu allem Überfluss öffneten die Ordner alle Tore im Stadion und die Leute strömten in das Stadion. Dieses war in kürzester Zeit hoffnungslos überfüllt und es drohte ein Abbruch des Finales, denn durch die Masse mussten Zuschauer auf das Spielfeld ausweichen.
Doch Polizisten und ihre Pferde sorgten für Ordnung. Ein Mann und sein Pferd fielen besonders auf: Police Constable George A. Scorey und sein Pferd Billy. "The White Horse Final" wurde geboren! Unglaublich, aber wahr. 200.000 Zuschauer (bis heute noch ein Rekord - natürlich!) gegen ein paar Pferde und Männer. Absurd! Scorey selbst äußerte sich über sein Pferd nach dem Ereignis wie folgt: "Er schien selbstverständlich zu verstehen, was von ihm verlangt wurde." An Fußball war nicht zu denken, bis Constable Scorey mit Billy und Kollegen Ordnung schaffte. Das Pferd drängte die Massen immer wieder sanft über die Torlinie! Auch die anderen Pferde vollbrachten dies bravourös. Jedoch gerieten alle anderen Reiter und Rosse in Vergessenheit, da sie nicht so sehr auffielen. Außerdem erzählte sich eine Geschichte glamouröser und heldenhafter, wenn es nur ein einziger Mann mit seinem Pferd war - Hollywood lässt grüßen!
Mit lediglich 45 Minuten Verspätung konnte das Finale angepfiffen werden. Natürlich war dies kein normales Spiel. Es ereignete sich kurioses. David Jack, der im Diensten von Bolton unterwegs war, schoss das 1:0. Sein Schuss traf einen Zuschauer, der direkt hinter dem Tor stand. Dieser fiel K.O. zu Boden bzw. wäre es wohl, wenn nicht so viele Menschen um ihn herum gestanden wären. Er sollte einer unter etwa 1000 Verletzen sein. Wenig, will man meinen, betrachtet man die Bilder und Videos. Tote gab es glücklicherweise nicht. Nach dem 1:0 wurde das Spiel unterbrochen, da Zuschauer auf den Platz stürmten. Nach 10 Minuten ging es weiter. Absolut absurd gestaltete sich die Halbzeitpause: Da Zuschauer den Weg in die Kabine blockierten, blieben Spieler und Trainer auf dem Feld. In der zweiten Halbzeit fiel das 2:0 - der Endstand und somit Titelgewinn für Bolten. Bei der Entstehung des zweiten Tores von Jack Smith soll ein Fan beteiligt gewesen sein - in die chaotischen Umstände passt diese Anekdote.
Nach dem Spiel verließen die Leute geregelt das Stadion. Es gab keine weiteren schlimmen Ereignisse. Billy wurde zur Legende. Die Huldigung folgte nach dem Neubau des Wembley-Stadion. Die Brücke, die zum Stadion führt, trägt den Namen The White Horse Bridge.
Ach ja, eigentlich war Billy grau. Durch die schwarz-weiß-Aufnahme sah er jedoch weiß aus. Und was klingt denn besser? "White Horse Final" oder "Grey Horse Final"? Eben!
Aufrufe: 7777 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 10 | Erstellt:27.01.2012
ø 9.8
KOMMENTARE
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03.02.2012 | 15:09 Uhr
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Shikari :
Ja, damals hieß es noch anders, das stimmt. Das Detail hab ich bewusst ausgespart. Aber danke, dass du es hier erwähnst. Ich meine sogar, insgesamt 3 Pferde zu erkennen. Aber kann mich auch täuschen. Eine Legende erzählt sich natürlich immer leichter, wenn es nur ein Pferd ist. Dank schwarz-weiß Aufnahmen kommt es einem fast so vor.
Und sorry, wollte dir die Geschichte nicht "wegnehmen".
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06.02.2012 | 15:29 Uhr
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und ein Pferd mit Heldenstatus.
Ich bin Hin und Weg
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09.02.2012 | 12:01 Uhr
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200.000 zuschauer... ein wahnsinn!
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30.03.2012 | 10:21 Uhr
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Statistik
Bei der Recherche hab ich auch festgestellt, dass das Wembley Stadion eigentlich 'British Empire Exhibition Stadium' oder einfacher 'Empire Stadium' hieß und erst später in das Wembley Stadium umbenannt wurde.
Zu deinem zweiten Bild: Man sieht zwei andere Pferde inkl. Reiter wenn man genau hinsieht, aber es fällt eben nur das weiße Pferd auf...