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Von: Jake_mit
17.04.2013 | 7205 Aufrufe | 14 Kommentare | 12 Bewertungen Ø 3.8
Warum Dortmund und Bayern nicht Real und Barca werden
Spanische Verhältnisse? Nix da!
Wieso sollten uns ,nur weil Dortmund und Bayern im CL Halbfinale stehen, mit einem mal spanische Verhältnisse drohen?

Zwei Deutsche Mannschaften stehen im Halbfinale der Champions League. Zwei Mannschaften, die den deutschen Fußball in den letzten drei Jahren bestimmt haben. Zum einen sind da die Vorreiter, nämlich Borussia Dortmund, zum anderen sind da die Nachzügler, der FC Bayern München. Wir brauchen nicht darüber streiten, ob Dortmund und Bayern auch in den kommenden Jahren den deutschen Vereinsfußball prägen werden das werden sie. Die einen Dortmund, weil das Konzept des Vereins greift und die anderen Bayern, weil dort einfach das Geld da ist.

Jetzt nehmen sich einige, sogenannte Fußball-Experten raus, von spanischen Verhältnissen zu reden, die uns in den kommenden Jahren drohen. Da muss ich akut widersprechen, denn das ist absoluter Blödsinn. Dazu mal ein paar Gründe und die sind größtenteils finanzieller Natur.


Fernsehgelder: In Deutschland leben die Vereine größtenteils von der zentralen Vermarktung der Bundesliga-Spiele. Das beschert nur der 1.Bundesliga allein pro Jahr knapp 350 Millionen Euro. Die Verteilung der Gelder stützt sich auf verschiedene Faktoren (Abschneiden in den letzten Jahren, Tabellenplatz aktuell und Zukunft) und wird auch entsprechend ausgerechnet. Richtig schön nachlesen könnt ihr das auf fernsehgelder.de. Dort seht ihr auch, dass mit Dortmund und Bayern zwar unsere zwei Mannschaften vorneweg marschieren, Leverkusen als Dritter aber gar nicht soweit dahinter steht (in der Summe 700.000 Euro). Im internationalen Vergleich gilt das deutsche System als fair.

In Spanien ist das anders. Hier gibt es eine dezentrale Vermarktung und es heißt, wer sich am besten verkauft, nimmt auch das meiste Geld ein. Hier sind die beiden bekanntesten Traditionsklubs Real und Barca vorneweg, die auch den größten Umsatz in der Liga produzieren (von den Schulden wollen wir mal gar nicht reden).


Trikotsponsoring: Deutschland steht im Ranking des Trikotsponsorings europaweit auf Platz 2, nur die Premier League Klubs bekommen mehr. Spanien hingegen dümpelt irgendwo zwischen Holland und Frankreich zwischen Platz 4 und 5 herum. Auch hier liegt es an den großen Traditionsklubs Real und Barca. Man hat ausgerechnet, dass Reals Anteil am Trikotsponsoring der gesamten Primera Division vor fünf Jahren knapp 40 Prozent ausgemacht hat. Das wird sich jetzt verschoben haben, weil Barca für den Qatar Schriftzug insgesamt 170 Millionen Euro kassiert und im Konzert des Trikotsponsorings mitmischt. Also können wir hier davon ausgehen, dass Barca und Real in der Primera Division etwa 60 Prozent des gesamten Geldes für Trikotsponsoring einnehmen. In der Bundesliga marschieren die Bayern beim Brustgeld klar vorneweg. Knapp 25 Millionen Euro gibts jedes Jahr aus Bonn. Danach kommt der VfL Wolfsburg der zwischen 20 und 25 Millionen Euro kassiert. Dortmund liegt hier erst auf Rang 4. Für den Energielieferanten Schriftzug gibt es nur 15 Millionen Euro. Bei knapp 120 Millionen Euro, die die Bundesliga insgesamt einnimmt, macht der Anteil von Dortmund und Bayern etwa 30 Prozent aus hier von einem Vorsprung zu reden, halte ich doch für sehr gewagt.


Schulden: Im Prinzip brauchen wir dieses Thema gar nicht mehr anschneiden, denn über die Schulden der Primera Division kann man ein eigenes Lexikon schreiben. Der längste Artikel geht dann über den FC Valencia, dessen neues Stadion hoffentlich keine Bauruine werden wird. Knapp 500 Millionen Euro Schulden schiebt der zweimalige ChampionsLeague Finalist vor sich her. Einen interessanten Artikel lege ich Euch da mal ans Herz: hier!

Die gesamte Bundesliga wies im Jahr 2011 ein Schuldenstand von 590 Millionen Euro aus. Das klingt natürlich viel, ist aber im europäischen Vergleich wenig. Die Bayern haben ihr Stadion wohl früher abbezahlt als geplant. Ein Luxus, von dem der FC Valencia nur träumen kann. Schalke hat im letzten Geschäftsjahr zwar Verluste eingefahren, die Schulden aber trotzdem senken können.


Sportlich mag es vielleicht so aussehen, als ob uns spanische Verhältnisse drohen, aber das ist gerade von finanzieller Seite doch stark übertrieben. Die Bundesliga ist weit davon weg, eine zweite Primera Divison zu werden da trägt auch das Lizenzierungssytsem seinen Teil zu bei. Das ist aber ein anderes Kapitel.

Momentan gibt es mit Dortund und Bayern zwar zwei Vereine, die bei uns vorneweg marschieren, das wird aber meiner Ansicht nach nicht so bleiben. Wenn Leverkusen oder auch Schalke irgendwann mal einen Weg finden, den sie kontinuierlich weitergehen, dann können auch diese beiden Vereine bald sportliche Erfolge verzeichnen. Auch den Hamburger SV sollte man nicht abschreiben, nur diese penetrante Unzufriedenheit hilft der Hansestadt keinen Meter weiter. In zwei bis drei Jahren sprechen wir uns dann wieder und sehen, ob ich damit Recht hatte oder nicht.

KOMMENTARE
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clean123
17.04.2013 | 18:08 Uhr
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clean123 : 
17.04.2013 | 18:08 Uhr
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clean123 : 
ok... das mit dem "vorreiter" buch ich jetzt mal unter humor... gähnend langweiliger humor.

aber welches konzept verfolgt denn dortmund, was andere nicht tun, daß du dir so sicher bist, daß sie die nächsten jahre weiterhin oben mit dominieren? oder anders... dein optimismus soll mir mal egal sein. einfach nur die frage, welches konzept greift denn da bitte derzeit in dortmund?

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indianer95
17.04.2013 | 18:27 Uhr
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indianer95 : Das Problem und Zugpferd
17.04.2013 | 18:27 Uhr
-1
indianer95 : Das Problem und Zugpferd
In Deutschland ist und bleibt (vorerst mal) Bayern München. Die sind in Deutschland die einzigen, die nicht den allgemeinen Marktgesetzen unterworfen sind.

Erklärung: München verfügt in Deutschland als einziger Verein über die notwendige Wirtschaftskraft, um Spieler nicht abgeben zu müssen. Selbst wenn man mal ein oder zwei Jahre keinen Titel gewinnt. Deshalb sind sie in ihrer Entwicklung auch konstanter, was ihre Dominanz noch größer werden lässt.

Alle anderen müssen nahezu alle zwei, drei Jahre wieder beim Urschleim anfangen, weil die Stützen der Mannschaften in regelmäßigen Abständen rausgekauft werden. Deutlich wird das gerade wieder an Dortmund. Einmal in der CL ordentlich gespielt und schon will ganz Europa die Spieler. Die gucken nicht nach Dante von München oder so. Die wollen Götze, Reus, Hummels, Lewandowski und Gündogan. Und sie wollen sie von Dortmund! Dem aktuellen "Hauptkonkurrenten" der Münchner.

Ansonsten hat Uli zwar nicht Recht, aber auch nicht Unrecht. (aktuell) Denn um spanische Verhältnisse zu haben, müsste es erst mal einen zweiten Verein geben, der nach ähnlichen Maßstäben wie München handeln kann. Wie gesagt, nur München ist in Deutschland dazu in der Lage, auf internationalem Niveau zu zahlen.

Solange sich das nicht ändert, kann man auch nicht von spanischen Verhältnissen reden. Auch wenn sich Dortmund und München die letzten gut 20 Jahre die Mehrheit der Meistertitel geholt haben.

Gruß Indianer
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morf
17.04.2013 | 18:29 Uhr
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morf : 
17.04.2013 | 18:29 Uhr
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morf : 
Du baust den Blog auf der alten Weisheit auf "Geld schießt Tore". Und das stimmt nur bis zu einem gewissen Grad. Vor allem in der Bundesliga kann man das doch sehr gut sehen. Die Werksclubs Leverkusen und Wolfsburg kommen auf wie viele Meisterschaften? Genau eine, in einer Phase in der die Bayern doch sehr schwächelten. Natürlich genügt das Geld um im oberen Tabellendrittel mitzumischen, aber hier muss auch ein gutes Konzept her um das beizubehalten (siehe Wolfsburger Chaos momentan)

Und genau das ist das Geheimnis! Nur Geld schießt keine Tore, Konzept und Geld schießt Tore. Daher dominieren die Bayern doch seit Jahrzenten die Bundesliga. Hier waren immer kluge Köpfe am Werk, sowohl in der finanziellen als auch sportlichen Leitung. Und das ist auch das was den Erfolg des BvB momentan ausmacht. Sie wurden erst durch ein geniales Spielsystem durch Klopp so erfolgreich, gepaart mit kluger Transferpolitik.

Damit der Erfolg so zu Stande kommen kann muss eben beides passen. Ich glaube kaum, dass ein Thomas Doll mit dieser Mannschaft das gleiche erreicht hätte wie Klopp. Aber solange beides stimmt traue ich es durchaus auch noch zwei oder drei Teams zu, sich Dortmund und Bayern anzunähern.

Und wenn die deutschen Clubs auch wieder in Europa mehr mitreden wollen, muss das Ganze doch so passieren. Konkurrenz belebt das Geschäft, oder wieso sollte sich Hoeneß beim BvB bedanken? Das Ganze tut dem deutschen Fussball gut und ich denke, dass mit dem richtigen Konzept sich noch einige Teams auf ein neues Level heben können. Und wer hier jetzt immer mit Fürth und dergleichen ankommt kann das doch nicht ernst meinen. Oder wollen wir alle Teams auf dem Niveau von Fürth haben?!
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marlonuniversal
17.04.2013 | 18:42 Uhr
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17.04.2013 | 18:42 Uhr
-1
die bayern haben eben einen entscheidenden vorteil. sie gelten in der bundesliga als absoluter primus und kommerzielle unternehmen, die sich selbst als solche in ihrer branche sehen wollen den fcb als partner umso assoziationen zu wecken und eben ein bestimmtes image zu forcieren.

das die größten wie die telekom in anderen ligen einen topclub sich als partner aussuchen ist fast ausgeschlossen, da die teams über ähnlich viele fans verfügen oder eben sportlich konstant! auf einem niveau sich bewegen. in england manu, city, chelsea. in italien inter,milan und juve und in spanien eben real und barca.

in der bundesliga hat es noch nie einen konstanten gegner gegeben der den bayern dauerhaft paroli bieten konnte um sich eben als 2. macht zu etablieren. erst diese konstanz wird dafür sorgen, dass sich in puncto sponsorship und beteiligungen sich etwas verändern kann.

das der bvb die letzten 2 jahre erstaunliches geleistet hat in allen ehren. um aber wirklich in der dieser money leauge mitspielen zu können, müssen sie sich absolut festigen.

der rest der liga gibt keinen grpßen grund für optimismus.
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