Seit diversen Wochen plagen mich mehrere Themen, die ich schon des Öfteren zu Blog bringen wollte. Aber meist reicht es nie für einen ganzen Blog oder entspricht einfach nicht meinen selbsterlegten Standards. Manchmal ist es dann aber auch zu lang für einen Kommentar unter einem Artikel und manchmal trau ich mich einfach nicht.
Schei* drauf dacht ich mir, du machst daraus jetzt Kurz-Blogs. Wenn mir was in den Sinn kommt, beblogge ich es. Zumal ich dann Kopfschmerzen loswerde. Meine neue persönliche Reihe "Shorty" bezieht sich auf Fußball und seine Vielseitigkeit. Willkommen zur Premiere:



Journalisten - Verzweifelt oder einfach nur Doof?



Heute, viel mehr soeben, haben ich der DFB Pressekonferenz gelauscht. Gelauscht, weil mein Internet jegliche Bildübertragung verweigert hat. Ein Sinn verweigert, die anderen also umso geschärfter.


An sich sind solche Pressekonferenzen nie wirklich besonders. Fragen zum Gegner, zum letzten Spiel, zu jüngsten Ereignissen und so weiter. Business as usual. Was leider auch Business as usuell ist, sind Fragen, bei denen ich meinen Kopf gegen die Wand hämmern möchte.
Habe mir da mal 3 Fragen von heute herausgesucht, möchte darauf hinweisen, dass sowas jedoch sehr häufig vorkommt.

(Kein O-Ton, verzerrte Wiedergabe):
"Frage an sie beide: Wenn es für sie eine Wunschelf in der Nationalmannschaft geben könnte, wie würde die aussehen?"

"Herr Kross, geht es Ihnen vielleicht persönlich auf die Nerven, wenn dauernd nur von Mario Götze berichtet wird?"

"Herr Klose, wie heißen die wichtigsten Vokabeln, wie "Hallo", "Danke" und "Bitte", auf polnisch?"



Zu Frage 1:

Was erhofft sich der Reporter da? Dass Kroos und Klose jetzt anfangen zu erzählen, dass sie lieber einen Träsch auf rechts hätten und das Schürrle die womöglich technisch effektivere Variante zu Poldi wäre? Soll Kroos sagen, dass Gomez im Sturm attraktiver sei?
Klang für mich wie ein verzweifelter Versuch des Reporters, eine Schlagzeile zu ergattern. Frei nach dem Motto: "Für Kroos: Höwedes nicht gut genug!" Oder: "Klose: Khedira besser als Kroos!"


Zu Frage 2:

Gleiche Spiel wie bei Frage 1. Was erwartet man sich bei dieser Frage? Das Kroos aus dem Nähkästchen plaudert und sagt, dass Götze völlig überbewertet wird? Das er selber besser sei? Dass er den Hype haben möchte?
"Kroos: Götze nicht besser als ich!" ; "Kroos: Will selber ins Rampenlicht!"


Zu Frage 3:

Bitte? Also ich weiß ja nicht wie das bei den Journalisten so ist, aber ich behaupte mal, nicht jeder wird zu dieser Pressekonferenz reingelassen. Zudem darf dann wohl auch nicht jeder so viele Fragen stellen, Zeit ist ja limitiert und so.
Warum fragt man dann, was diverse Worte auf polnisch heißen? Kein Geld für ein Wörterbuch? Keinen Computer für Google-Übersetzer? (Der ist bei solchen Einzelwörtern recht zuverlässig)
Was für eine Schlagzeile erhofft man sich hier? "Klose sagt dzià119kujà119"?




Generell muss man sich bei den hier gelisteten Fragen doch fragen, ob solche Fragen mal mit anderen Leuten abgesprochen werden, etwa dem Chef-Redakteur. Oder wird da so spontan entschlossen: Hey, was will ich vom Miro heute hören?
Selbst wenn: Man muss sich doch im Klaren sein, was denn für die eigene Zeitung/Redaktion attraktiv und lukrativ ist. Natürlich werden viele Fragen schon von anderen Journalisten gestellt, aber ich gehe doch so vorbereitet rein, dass ich selbst am Ende noch interessante Fragen hab.
Mir fallen da spontan sehr viele Fragen ein.
"Herr Kroos, ist der Bundestrainer auch auf sie zugekommen und hat gefragt, ob sie eine Pause möchten?"
"Herr Klose, inwiefern war es bisher ein Vorteil, dem "BayernBlock" anzugehören?"
"Herr Kroos, wie gefällt Ihnen das Zusammenspiel mit Özil und wievielt wird über Real Madrid geredet?"


Alles Fragen, mit denen man durchaus mehr anstellen kann als mit polnischen Vokabeln. Klingt für mich nämlich so, als ob die Journalisten da Kaffeeklatsch halten.



Was ich hier aussagen will, ist, dass ich nicht verstehen kann, wie man so leichtfüßig mit Fragen umgeht. Das erlebt man ja auch bei Interviews. Wertvolle Zeit und Fragen verwende ich doch für etwas sinnvolles, durchaus auch interessantes. Und wenn es das Fifa-Ranking der Mannschaft ist.
Denn Fragen 1&2 können nur 0815 Antworten hervorrufen, dafür sind Profi-Sportler heutzutage viel zu diszipliniert als dass hier ausgeteilt wird.