06.03.2009 um 11:14 Uhr
Selbstversuch II - Bobfahren
Ganz ehrlich, manchmal liebe ich meinen Job. Mögen tue ich ihn ja fast immer, sonst würde ich ihn schließlich nicht machen. Aber es gibt so Tage, da macht es noch ein bisschen mehr Spaß als sonst. Zum Beispiel am vergangenen Wochenende, als ich die Chance hatte, am Königssee mal in einem richtigen Bob die Eisrinne runter zu rasen.
Und ich bin geläutert. Jahrelang musste ich mich aus beruflichen Gründen zwingen, mir Bobrennen anzusehen. Viel darüber geschrieben habe ich auch nicht, schließlich war es ja NUR Bobfahren, das sowieso in der breiten Masse kaum jemanden interessiert und das das ZDF in einer zirka zehnsekündigen Zusammenfassung zwischen Biathlon und Damenslalom mal so dazwischen schiebt.
Zu Unrecht, denn Bobfahren ist der absolute Hammer! So, jetzt ist es raus.
Okay, ich gebe zu, dass das am Fernseher nicht besonders aufregend aussieht, wenn nicht gerade mal jemand mit der Kiste umkippt. Aber nun, da ich selbst einmal in so einer Höllenmaschine sitzen durfte, habe ich allerhöchsten Respekt vor dem, was die Jungs und Mädels leisten.
Und so kam es zu meiner Läuterung:
Königssee, Samstag, 16.30 Uhr: Nichts geht mehr. Ich stehe mit meinem Mitfahrer als Letzter am Start der Bobbahn. Alle anderen sind schon gefahren, stehen in einem kleinen Grüppchen zusammen und fachsimpeln über ihre Erfahrungen. Einer von ihnen ist Rennfahrer, GT-Serie. Er hält sich nach der Fahrt den Rücken, irgendwas ist wohl kaputt - vom Bobfahren, bei einem Rennfahrer! Ein anderer hat eine ungesunde Blässe im Gesicht, faselt etwas von "Achterbahn ist ein Scheiß dagegen". Mehr will ich gar nicht wissen, ich stehe abseits der Gruppe. Ich bin Achterbahn-erprobt und eigentlich unerschrocken, aber jetzt werde ich trotzdem nervös. Angst habe ich keine, aber das Kribbeln im Bauch ist nicht zu leugnen.
Dann geht es los. Manuel Machata ist mein Pilot. Ein hoffnungsvolles Talent, das schon in wenigen Jahren um WM-Titel und Olympia-Medaillen fahren will. Mein Mitfahrer und ich sitzen in der Mitte des Viererbobs, Manuel vor uns (besser ist das!) und der Bremser hinter uns. Es ist verdammt eng, nichts für Leute mit Platzangst und Berührungsängsten. Fast ohne Anschieben geht es los, das wäre für das erste Mal dann doch zu heftig gewesen. Die ersten Kurven gehen noch locker, doch dann wird es so richtig rasant. "Halt bloß den Kopf gerade. Wenn du ihn einmal nach unten sacken lässt, bekommst du ihn nicht wieder hoch." An den Satz von Manuel erinnere ich mich schlagartig, als es mich im unteren Teil der Bahn mit dem sechsfachen meines Körpergewichts in die Kurve presst und ich mit dem Helm mehr oder weniger unkontrolliert gegen die Seitenwand des Bobs schlage (dafür war der Helm also gut!). 120 km/h haben wir zu diesem Zeitpunkt drauf. Es geht so schnell rechts und links, dass ich komplett die Orientierung verliere. Aber ich halte meinen Kopf gerade, wie von Manuel befohlen. Mir fährt auch kein Schmerz in den Rücken wie dem Rennfahrer. Ebensowenig bin ich nach der Fahrt kreidebleich wie der andere Kollege vom Start.
Kurzum: Ich fand die Fahrt uneingeschränkt geil!
Ich kann nur jedem, der etwas für Achterbahnen und Geschwindigkeit übrig hat, empfehlen, sich mal online zu informieren. Fast alle Bahnen in Deutschland bieten nämlich Taxifahrten an. Zwar nicht in Rennbobs, wie in meinem Fall, aber mit ebenfalls rasant aussehenden Spezialanfertigungen für Gäste. Das kostet auch nicht die Welt.
Ich bin jetzt jedenfalls auf dem besten Weg, übermütig zu werden, und mache mich gleich mal auf den Weg nach Winterberg zur Wok-WM. Vielleicht hat Stefan Raab ja noch einen Wok frei, in dem ich mich am Samstag die Bahn runterstürzen kann. Bock hätte ich auf jeden Fall!
Ach ja: Hier gibt es Bilder von meinem Selbstversuch Bobfahren und von meinem ersten Selbstversuch Motorsport mit Sebastian Vettel.
In diesem Sinne,
Ein neuer Bob-Fan
Und ich bin geläutert. Jahrelang musste ich mich aus beruflichen Gründen zwingen, mir Bobrennen anzusehen. Viel darüber geschrieben habe ich auch nicht, schließlich war es ja NUR Bobfahren, das sowieso in der breiten Masse kaum jemanden interessiert und das das ZDF in einer zirka zehnsekündigen Zusammenfassung zwischen Biathlon und Damenslalom mal so dazwischen schiebt.
Zu Unrecht, denn Bobfahren ist der absolute Hammer! So, jetzt ist es raus.
Okay, ich gebe zu, dass das am Fernseher nicht besonders aufregend aussieht, wenn nicht gerade mal jemand mit der Kiste umkippt. Aber nun, da ich selbst einmal in so einer Höllenmaschine sitzen durfte, habe ich allerhöchsten Respekt vor dem, was die Jungs und Mädels leisten.
Und so kam es zu meiner Läuterung:
Königssee, Samstag, 16.30 Uhr: Nichts geht mehr. Ich stehe mit meinem Mitfahrer als Letzter am Start der Bobbahn. Alle anderen sind schon gefahren, stehen in einem kleinen Grüppchen zusammen und fachsimpeln über ihre Erfahrungen. Einer von ihnen ist Rennfahrer, GT-Serie. Er hält sich nach der Fahrt den Rücken, irgendwas ist wohl kaputt - vom Bobfahren, bei einem Rennfahrer! Ein anderer hat eine ungesunde Blässe im Gesicht, faselt etwas von "Achterbahn ist ein Scheiß dagegen". Mehr will ich gar nicht wissen, ich stehe abseits der Gruppe. Ich bin Achterbahn-erprobt und eigentlich unerschrocken, aber jetzt werde ich trotzdem nervös. Angst habe ich keine, aber das Kribbeln im Bauch ist nicht zu leugnen.
Dann geht es los. Manuel Machata ist mein Pilot. Ein hoffnungsvolles Talent, das schon in wenigen Jahren um WM-Titel und Olympia-Medaillen fahren will. Mein Mitfahrer und ich sitzen in der Mitte des Viererbobs, Manuel vor uns (besser ist das!) und der Bremser hinter uns. Es ist verdammt eng, nichts für Leute mit Platzangst und Berührungsängsten. Fast ohne Anschieben geht es los, das wäre für das erste Mal dann doch zu heftig gewesen. Die ersten Kurven gehen noch locker, doch dann wird es so richtig rasant. "Halt bloß den Kopf gerade. Wenn du ihn einmal nach unten sacken lässt, bekommst du ihn nicht wieder hoch." An den Satz von Manuel erinnere ich mich schlagartig, als es mich im unteren Teil der Bahn mit dem sechsfachen meines Körpergewichts in die Kurve presst und ich mit dem Helm mehr oder weniger unkontrolliert gegen die Seitenwand des Bobs schlage (dafür war der Helm also gut!). 120 km/h haben wir zu diesem Zeitpunkt drauf. Es geht so schnell rechts und links, dass ich komplett die Orientierung verliere. Aber ich halte meinen Kopf gerade, wie von Manuel befohlen. Mir fährt auch kein Schmerz in den Rücken wie dem Rennfahrer. Ebensowenig bin ich nach der Fahrt kreidebleich wie der andere Kollege vom Start.
Kurzum: Ich fand die Fahrt uneingeschränkt geil!
Ich kann nur jedem, der etwas für Achterbahnen und Geschwindigkeit übrig hat, empfehlen, sich mal online zu informieren. Fast alle Bahnen in Deutschland bieten nämlich Taxifahrten an. Zwar nicht in Rennbobs, wie in meinem Fall, aber mit ebenfalls rasant aussehenden Spezialanfertigungen für Gäste. Das kostet auch nicht die Welt.
Ich bin jetzt jedenfalls auf dem besten Weg, übermütig zu werden, und mache mich gleich mal auf den Weg nach Winterberg zur Wok-WM. Vielleicht hat Stefan Raab ja noch einen Wok frei, in dem ich mich am Samstag die Bahn runterstürzen kann. Bock hätte ich auf jeden Fall!
Ach ja: Hier gibt es Bilder von meinem Selbstversuch Bobfahren und von meinem ersten Selbstversuch Motorsport mit Sebastian Vettel.
In diesem Sinne,
Ein neuer Bob-Fan
Aufrufe: 1423 | Kommentare: 3 | Bewertungen: 10 | Erstellt:06.03.2009
ø 7.4
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