<strong> </strong>
++Previews zu allen 30 NBA-Teams findet ihr auf unserem Blog www.crunch-time-blog.blogspot.de++
Flashback
Vor der vergangenen Saison wurden den Lakers lediglich Außenseiterchancen auf die Playoffs eingeräumt. Kobe Bryant ist natürlich selbst im hohen Alter noch dazu in der Lage sein Team zu tragen, doch etliche Verletzungsprobleme machten ihm - und auch diversen anderen Lakers - einen Strich durch die Rechnung. Die Franchise aus Los Angeles hatte phasenweise keinen gesunden Point Guard mehr im Kader und Kobe Bryant konnte nur sechs Spiele absolvieren, bis auch er wieder auf die Verletztenliste gesetzt werden musste. Die Verkettung dieser Umstände, der Verlust von Dwight Howard und die fehlende Struktur im Team sorgten dafür, dass die erfolgsverwöhnten Lakers-Fans im Durchschnitt nur in jedem dritten Spiel (33.29 %) einen Sieg ihrer Mannschaft feiern konnten. Eine solch miese "Win-Loss-Percentage" gab es seit dem Umzug von Minneapolis nach LA noch nie.
What's new?
Nach einer historisch schlechten Saison und kaum langfristigen Verträgen waren die Lakers in dieser Offseason natürlich gefordert - traditionell richteten sich die Augen des Front Office auf die Top-Free-Agents Carmelo Anthony und LeBron James, doch keinen dieser Stars konnte man bekommen. Head-Coach Mike D'Antoni hat das Handtuch geworfen und auch Pau Gasol, Kendall Marshall, Chris Kaman, Jodie Meeks, Jordan Farmar, Kent Bazemore und MarShon Brooks haben die Lakers verlassen. Hinzugekommen sind Jeremy Lin, Carlos Boozer, Ed Davis, Wayne Ellington und der neue Head-Coach Byron Scott, die Verträge von Jordan Hill, Nick Young, Xavier Henry, Wesley Johnson und Ryan Kellykonnte man verlängern und über die Draft hat man Julius Randleund Jordan Clarkson bekommen.
Stärken
Die Los Angeles Lakers hatten in der vergangenen Saison keine wirklichen Stärken. Offensiv hat man sich unter Mike D'Antoni noch verhältnismäßig gut angestellt, doch aufgrund der drittschlechtesten Defensive hat die offensive Produktion meistens nicht für einen Sieg gereicht. Die Offensive wird wohl in dieser Saison noch mal ein Stück weit besser - Jeremy Lin hat am offensiven Ende seine Stärken, Carlos Boozer hat mit seiner Offense bisher seine Brötchen verdient und auch Rookie Julius Randle kann auf Anhieb im gegnerischen Low-Post für Furore sorgen. Die Lakers verfügen definitiv auch in der Tiefe über Optionen im Angriff, die Byron Scott vermutlich mehr Möglichkeiten bieten, als sie Mike D'Antoni noch in der vergangenen Saison hatte. Viele Spieler der Lakers sind außerdem noch ziemlich jung und stehen noch nicht sicher mit beiden Beinen in der NBA - Spieler wie zum Beispiel Ryan Kelly, Xavier Henry und Ed Davis werden sich wohl in jeder Spielminute voll reinhängen, um sich auf den Radar der Scouts zu spielen oder Scott zu beeindrucken. Dieser Drang sich zu Beweisen könnte für die eine oder andere individuelle Überraschung sorgen, die definitiv im Interesse der Lakers wäre.
Schwächen
In der Defensive werden die Los Angeles Lakers wohl erneut zu den schlechtesten Teams in der Liga gehören. Die individuelle Klasse ist in der kommenden Saison einfach gar nicht gegeben - Jeremy Lin, Carlos Boozer, Nick Young und ein alternder Steve Nash sind auf ihren jeweiligen Position einfach zu schwach, um dem Gegner Kopfschmerzen zu bereiten. Spieler wie ein fitter Kobe Bryant, Jordan Hill und auch Rookie Julius Randle werden zumindest den Gegner nicht zum Punkten einladen, doch dieses vermeintliche Defensivfundament ist äußerst wackelig. Auf den großen Positionen haben die Lakers auch ein recht ungewöhnliches Problem: Byron Scott stehen viele talentierte Big Men zur Verfügung, doch nur Robert Sacre erreicht das Center-Gardemaß von 7 Fuß(2.13 Meter) - Scott plant Insidern zufolge jedoch nicht, mit Sacre auf der Fünf zu starten. Die Lakers haben also mit Carlos Boozer, Jordan Hill, Ed Davis, Julius Randle und Ryan Kelly fünf potenzielle Power Forwards, von denen einer - womöglich Jordan Hill - auf der Fünf starten wird. Dennoch muss man davon ausgehen, dass Hill, Randle, Davis und erst recht nicht Carlos Boozer den eigenen Ring ausreichend beschützen könnten.
"You're the real MVP"
Zwei Finals-MVP-Trophäen, eine Regular Season-MVP-Auszeichnung, 16 All-Star-Auftritte und fünf Ringe hat Kobe Bryant bisher in seiner Vita stehen - es ist unvorstellbar, dass die "Black Mamba" mit ihrem unfassbaren Ehrgeiz irgendwann mal das Zepter aus der Hand geben wird. Bryant wird auch in der kommenden Saison - wenn fit - wieder der Dreh- und Angelpunkte der Lakers sein und das absolut zu Recht. Ein fitter Kobe Bryant ist auch im Winter seiner Karriere noch dazu in der Lage ein Team zu führen - ob als Verteidiger auf dem Flügel, Ballhandler, Vorbereiter oder Vollstrecker, der sportliche Erfolg steht und fällt mit dem Fitnesslevel von Kobe Bryant. Dennoch sollte sich auch Bryant ab einem gewissen Zeitpunkt darauf konzentrieren, seinen vermeintlichen Nachfolger als Leader anzulernen - die kommenden zwei Jahre sollte sich die Mamba vermehrt darum bemühen, sein gesammeltes Wissen an Julius Randle weiterzugeben und ihn auf dem Platz in Szene zu setzen. Der Rookie von der University of Kentucky ist ein sehr verheißungsvolles Talent, welches die Lakers unter keinen Umständen verheizen sollten.
Ein Blick in die Glaskugel
Während sich die Lakers-Fans verzweifelt an die Hoffnung klammern, dass Kobe Bryant ein weiteres Mal in den "Beastmode" kommt und die Liga aufmischt, sind die objektiven Beobachter zum Großteil recht skeptisch, was die 2014-2015er Los Angeles Lakers angeht. Die Mannschaft wirkt abenteuerlich zusammengestellt, hat einen überladenen Frontcourt und gleichzeitig einen total dünn besetzten Flügel. Man kann im Grunde nur die Daumen drücken, dass Steve Nash noch ein paar produktive Minuten auf das Parkett gezaubert bekommt und dass Kobe Bryants Körper mitspielt. Falls jedoch der wahrscheinliche Fall eintritt, dass die beiden alternden Ex-MVPs nicht fit bleiben können, wird man ab April nur Playoff-Spiele der Clippers im Staples Center zu sehen bekommen.
