Endlich ist es wieder soweit! Die neue Skispringensaison öffnet ihre Pforten!
In Klingenthal wird am Samstagnachmittag um 16:00 Uhr das erste Teamspringen ausgetragen, am darauffolgenden Sonntag sehen wir die Herren der Lüfte ab 14:30 Uhr in der Einzelentscheidung.
Einer der schönsten Aspekte am Skispringen ist ja, dass Prognosen über Favoriten sehr schwer fallen. Immer wieder kommt es zu großen Überraschungen, sowohl im positiven als auch negativen Sinne.
Ein kleiner Überblick der Skispringer, mit denen Mann auf jeden Fall rechnen sollte, ist aber sicherich dennoch angebracht
Kamil Stoch
Nach der überragenden letzten Saison (zweimal olympisches Gold, dazu Gesamtweltcupsieger) dürfte der Pole Kamil Stoch der größte Favorit auf einen erneuten Triumph im Gesamtweltcup sein.
Sein Augenmerk dürfte aber vor allem auf der Vierschanzentournee liegen, die er noch nie wirklich erfolgreich bestreiten könnte. Für das polnische Team wäre es jedenfalls reizvoll die österreichische Siegesserie beim größten Skisprungevent des Jahres zu beenden.
Peter Prevc
Peter Prevc aus Slowenien war letzte Saison die Nummer 2 im Weltcup und holte beim olympischen Tournee erst Silber und dann Bronze. Da er auch bei der Vierschanzentournee wegen fehlender Konstanz nicht nach ganz vorne springen konnte, reichte es also für ihn noch nicht zu einem großen Titel (abgesehen davon, dass er den Skifluggesamtweltcup gewann, der jedoch ziemlich unbedeutend ist und diese Saison nur zwei Springen beinhaltete).
In der neuen Saison darf man ihn aber sicherlich auch ganz weit oben auf der Rechnung haben.
An dieser Stelle erwähnen wollte ich auch Jernej Damjan, einen anderen starken Slowenen. Diesen sollte man nicht nur weil er den Sommer Grand Prix gewann ebenfalls weit oben auf der Liste haben.
Severin Freund
Lange sah es aus als würde die letzte Saison für Freund komplett frustrierend enden. Bei der Vierschanzentournee weit von der Spitze weg, im Weltcup hinten dran und dann versaut er sich bei den Olympischen Spielen wegen eines Sturzes auf der kleinen und eines schwachen zweiten Sprungs auf der großen Schanze auch noch eine olympische Einzelmedaillie.
Doch dann ging es bergauf. Gold mit der Mannschaft beim anschließenden Teamspringen und stark gestärkt zurück im Weltcup, wo plötzlich einige überzeugende Siege für ihn heraussprangen und er sich noch bis auf Rang drei vor und fast an Prevc vorbeikämpfen konnte. Als krönender Abschluss wurde er dann noch Skiflugweltmeister.
Die klasse Performance am Ende der Saison macht ihn sicherlich auch zu einem der Mitfavoriten für die neue!
Aus deutscher Sicht sollte man natürlich auch ein Auge auf die anderen Springer werfen: Richard Freitag gewann immerhin die letzte Entscheidung beim Sommer Grand Prix und Andreas Wellinger könnte, wenn er noch einen weiteren Schritt nach vorne macht, auf jeden Fall um Siege mitspringen. Bei den anderen wie Kraus muss man abwarten was sie bringen können.
Gregor Schlierenzauer (und die ganzen anderen Österreicher)
Mit neuem Trainer und neuer Bindung geht es in eine neue und aus Sicht von Schlierenzauer für ihn hoffentlich bessere Saison. Viel wurde der vielleicht erfolgreichste Skispringer aller Zeiten (zumindest was Weltcupsiege angeht ist er ganz vorne) letztes Jahr in Österreich kritisiert. Die ehemals klare Nummer 1 im Skisprunggeschäft sprang viel zu oft nur hinterher.
Doch mit Wut im Bauch dürfe diese Saison auf jeden Fall wieder mit ihm zu rechnen sein.
Interessant wird auch sein wie sich die anderen Österreicher unter dem neuen Trainer präsentieren. Thomas Morgenstern ist leider nicht mehr dabei, er hat wegen seines schweren Sturzes Anfang dieses Jahres seine Karriere für beendet erklärt.
Noriaki Kasai
Für Überraschungen könnte wie immer die 42-jährige Skisprunglegende Noriaki Kasai sorgen, der schon seit 1989 (!!!!) im Weltcup aktiv dabei ist.
Letzte Saison hat er ja fast olympisches Gold geholt, also dem ist auch im so hohen Alter noch alles zuzutrauen
Phillip Sjoeen
Der erst 18-jährige Norweger sorgte beim Sommer Grand Prix für Furore und hätte ihn wahrscheinlich sogar gewonnen, wenn er nicht auf das letzte Springen in Klingenthal verzichtet hätte.
Er könnte zum Newcomer der Saison werden und dass Newcomer Großes erreichen können hat nicht zuletzt Thomas Diethart letzte Saison bewiesen.
Anders Bardal dürfte bei Norwegen ebenfalls ein Kandidat auf Siege sein, er ist her routiniert und hat sein können schon das ein oder andere Mal bewiesen.
Ich freue mich jedenfalls wie ein Schneekönig auf die neue Saison (insbesondere natürlich auf die Höhepunkte, die neben der Vierschanzentournee noch von der Skisprungweltmeisterschaft ergänzt werden). Morgen um 18:00 Uhr geht es auf Eurosport mit der Qualifikation los :)))
Na, hör mal, wir haben doch sogar eine Extra-Gruppe für den Wintersport: http://www.spox.com/myspox/groupdetail/Spox-Wintersport,182041.html
Insgesamt eine gute Zusammenfassung der vergangenen Saison mit prägnanten Kurzbeschreibungen der Athleten. Ich bin auch schon extrem gespannt. Würde aber die Eindrücke aus dem Sommer-GP nicht überbewerten. Da sind die meisten Top-Springer wenn, dann eh nur sporadisch im Einsatz, daher ist es für Athleten, die alle Springen bestreiten natürlich etwas einfacher zu gewinnen. Außerdem zeigt die Historie der Vorjahre, dass er relativ wenig Aussagekraft im Hinblick auf die kommende Wintersaison hat.
Das aber nur am Rande, ansonsten finde ich den Blog sehr gelungen. Schöne Einstimmung auf die kommende Saison!
Am Rande: Ich denke, wir (also ich und einige Mitstreiter aus der oben genannten Gruppe) werden zur Vierschanzentournee wieder einen Diskussionsblog (Panel) zusammenstellen. Wenn du Lust hättest...
Natürlich ist der Sommer-Grand-Prix nicht so aussagekräftig, da fehlen ja immer recht viele, aber wenn ein Newcomer da ganz nach vorne springt war es sehr oft so, dass er im Winter auch für Überraschungen gesorgt hat.
Gerade im Training hat Sojeen den weitesten Sprung gezeigt, ist jedoch gestürzt (scheint aber zum Glück gänzlich unverletzt zu sein).
Ansonsten Fannemel vor Kasai vor Hayböck.
Mal schauen wie's sich entwickelt, vor allem ab 18:00 Uhr in der Quali
UPDATE:
Den zweiten Trainingsdurchgang entscheidet Markus Eisenbichler (!) vor Severin Freund und Stefan Kraft für sich. Na das sieht doch aus deutsch-österreichischer Sicht nicht schlecht aus (bin von beiden Nationen Fan). Die scheinen nicht schlecht drauf zu sein
(Übrigens haben Stoch und Prevc komplett enttäuscht hier aber wie gesagt das kann sich sehr schnell ändern ich such nur bisschen nach ersten Indizien )
Kritik ist natürlich erwünscht.
Falls sich überhaupt irgendjemand für die Sportart interessiert...