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05.01.2012 um 01:41 Uhr
Reus wechselt - die Folgen (1)
Es ist der 4. Januar 2012, als sich um 16 Uhr im deutschen Boulevard die Nachricht verbreitet, das einer der dominierenden Figuren der Hinrunde, der aufstrebende Nationalspieler Marco Reus, sich für einen Wechsel zum amtierenden Deutschen Meister entschieden hat.
Interessanterweise heißt der amtierende Meister in dieser Saison nicht wie sonst üblich FC Bayern, sondern Borussia Dortmund. Satte 17,5 Mio. € haben sich die Verantwortlichen des BVB den Transfer des jungen Talents kosten lassen, der siebtteuerste Transfer in der Bundesligageschichte.
Ein Paukenschlag, welcher allerdings auch Fragen aufwirft, aus mehreren Perspektiven.

Die Sicht des Marco Reus
Nachdem Reus bereits in der vergangenen Saison mehrmals sein enormes Potenzial angedeutet hatte, gelang ihm in dieser Saison eine wahre Leistungsexplosion unter Lucien Favre. Zunächst auf dem Flügel eingesetzt, bewies Reus im Laufe der Saison vor allem im Sturm seine enorme Wertigkeit für die Borussia. Inzwischen gehört er auch fest zum Kader der deutschen Nationalmannschaft. Der nächste Karriereschritt? Nur logisch. Alternativen waren ausreichend da. Klanghafte Namen wie Arsenal oder Real Madrid geisterten in den Medien herum, doch als Favoriten galten der Rekordmeister, sowie der amtierende Meister aus Dortmund. Während das Ausland von Anfang an keine wirkliche Überlegung zu sein schien, fiel die Entscheidung zu Gunsten der schwarz-gelben Borussia vor allem Aufgrund der hervorragende Perspektiven, welcher der Verein zu bieten hat, sowie Reus schwarz-gelber Vergangenheit.

"Ich habe mich entschieden, dass ich in der kommenden Saison den nächsten Schritt machen und bei einem Verein spielen möchte, der um die Meisterschaft mitspielt und mir die Garantie gibt, in der Champions League zu spielen. Diese Chance sehe ich in Dortmund", so Reus auf der Homepage der Gladbacher. Diese Möglichkeiten hätten ihm auch die Münchener bieten können, allerdings war die Aussicht auf eine Rotation mit der Flügelzange Rib & Rob wohl nicht so verlockend wie ein möglicher Stammplatz in Dortmund und massiv Einsatzzeiten, welche seinen Zielen in der Nationalmannschaft nur zuträglich sind.
Das zudem das private Umfeld stimmt (Reus Eltern und Freundin leben in Dortmund) und Reus ein echter Dortmunder (spielte im Nachwuchs des BVB) ist, waren dann wohl die ausschlaggebenden Punkte. Eine nachvollziehbare Entscheidung.

Die Sicht des BVB
Auf den ersten Blick ist der Transfer ein Knaller und eine reife Leistung von Zorc & Co. Abgesehen von einigen, wenig beachteten Meldungen in der Presse, deutete nichts auf eine frühzeitige Einigung hin. Umso beachtlicher, dass man den Transfer bereits jetzt über die Bühne gebracht hat. Die Borussia hat bei diesem jungen Kader mittelfristig die Chance, sich als Bayerngegner Nr. 1 zu etablieren. Den Bayern den begehrten Reus weggeschnappt zu haben, dürfte ein eindeutiges Signal gen Süden gewesen sein, welche Ambitionen man in Zukunft verfolgt.
Aus finanzieller Sicht stellt sich die Frage, ob sich der BVB diesen Transfer überhaupt leisten kann. Im Frühjahr 2005 stand die Borussia kurz vor der Pleite, doch der unter Zorc & Watzke eingeschlagene Sparkurs konsolidierte die gebeutelte Borussia, sodass Transfers vom Ausmaß eines Perisic wieder möglich schienen. KLICK MICH! Allerdings sind 17,5 Millionen kein Pappenstiel.
Laut Aussagen der Verantwortlichen sei der Transfer "solide" finanziert, so Watzke. "Wir haben jahrelang Transferüberschüsse erzielt, genau für eine solche Situation. Für Reus sind wir bereit gewesen, auch mal etwas Außergewöhnliches zu tun." Bedenkt man die düstere Vergangenheit Dortmunds aus finanzieller Sicht, kann man diesen Worten durchaus Glauben schenken, denn für einen einzigen Spieler wird man sich bei der Borussia wohl nicht nochmal so weit aus dem Fenster lehnen, finanziell gesehen, sondern mit Bedacht agiert haben. Es ist umso bemerkenswerter, dass man bereits wieder in der Lage ist, einen solchen Transfer zu stemmen, und spricht für die Arbeit von Watzke und Zorc. Sicherlich wird der Transfer über mehrere Jahre abgezahlt werden, doch die von vielen gemutmaßte Abgabe von Götze zur Refinanzierung im Sommer? Eher unwahrscheinlich.

Zum einen kann es sich der BVB auch erlauben, Götze erst im Sommer 2013 abzugeben (Vertrag bis 2014), und immer noch ordentlich abzukassieren, vielleicht sogar mehr als diesen Sommer. Zum anderen hat man die einmalige Chance, sich oben in der absoluten Tabellenspitze mit diesem Kader festzusetzen. Hummels, Bender, Kagawa, Perisic, Lewandowski. Keiner dieser Spieler ist am Ende seiner Entwicklung angekommen, und bereits jetzt agiert man nahezu auf Augenhöhe mit den Bayern. Einzig international muss sich diese Truppe noch beweisen. Die Entscheidung zwischen schnellem Geld und und sportlicher Perspektive, und damit verbunden noch mehr Geld dürfte wohl auf Zweitens fallen. Abgänge wie die von Zidan und Kringe spielen den Verantwortlichen auch noch in die Karten.
Zudem wird ab der kommenden Saison auch der Druck für die Borussia steigen. Mit solchen Investitionen, aber auch mit einem solchen Kader kann das Ziel dann nur noch die Meisterschaft lauten. Es wird spannend sein zu sehen, ob der Transfer sich auszahlen wird für die Borussia.



Welche Folgen hat der Transfer für Borussia Mönchengladbach? Und welche für den FC Bayern? Mehr dazu, gibt's HIER
Aufrufe: 3382 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 6 | Erstellt:05.01.2012
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matondo
05.01.2012 | 01:42 Uhr
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