Platz6: Borussia Mönchengladbach
Die Gladbacher werden eine ähnlich gute Runde spielen, die letzte Saison. Allerdings wird es nicht reichen um in die Top 4 vorzudringen. Die Neuzugänge sind auf jeden Fall gute Verstärkungen. Yann Sommer hat zwar nicht ganz die Qualität von Vorgänger Ter Stegen, dennoch gehört er für mich zu den 5 besten Keepern der Liga. Andre Hahn wird sein Spiel umstellen müssen, da Gladbach im Schnitt deutlich mehr Ballbesitz haben wird wie Augsburg und er nicht mehr so oft die freien Räume zur Verfügung haben wird. Ibrahima Traore ist ein Backup für Hahn oder Herrmann und hat schon seine Fähigkeiten bei Stuttgart angedeutet. Ein X Faktor könnte Thorgan Hazard werden: seine enormen Schnelligkeit und Dribblingstärke könnten für die nötige Genialität im Spiel der Borussia sorgen. Für den ganz großen Wurf langt es aufgrund der mangelnden Alternativen in der Abwehr und im Sturm einfach nicht.
Platz7: TSG Hoffenheim
Die Wundertüte der letzten Saison wird diese Hinrunde die positivste Überraschung sein. Trainer Gisdol muss allerdings dafür Sorgen, dass die Offensivstars um Firmino und Volland ihre Abwehrkollegen unterstützen. Mit Bicakcic haben die Hoffenheimer, für sehr wenig Geld, auch einen kleinen Transfercoup gelandet. Der Zweikampfstarke Ex Braunschweiger sollte der Schießbude ein wenig mehr Stabilität verleihen. Über die offensiven Fähigkeiten der TSG braucht man nicht viel sagen; sie ist schlichtweg zu höherem berufen. Mit Adam Szalai haben sie einen wuchtigen und kopfballstarken 9er verpflichtet, der auf jeden Fall eine Verbesserung zum letztjährigen Duo Schipplock und Modeste sein sollte. Mit Baumann und Schwegler haben sich die Hoffenheimer nochmal in der Defensive verstärkt. Baumann wird von vielen immer noch unterschätzt, obwohl er wahnsinnig gute Reflexe hat. Sollte er seine immer wieder mal auftretenden Patzer abstellen bzw. minimieren können, hat er definitiv das Zeug dazu von Jogi Löw eingeladen zu werden.
Platz8: FC Augsburg
Die Augsburger werden eine ähnlich gute Rolle spielen wie vergangene Saison. Es wird interessant zu sehen sein, wie sie die Abgänge um Hahn und Co. kompensieren können. Vor allem in die Offensive wurde kräftig investiert. Mit Matavz, Parker, Djurdjic und Caiuby wurden gleich 4 Spieler verpflichtet. Trainer Weinzierl wird jedoch damit rechnen müssen, dass die Mannschaften nicht mehr so dominant und auf Angriff spielen werden, wie vergangene Saison. Augsburg wurde vergangene Saison schlichtweg unterschätzt, hat sich aber den Respekt mehr als verdient. Sollten sich die Neuzugänge schnell akklimatisieren, könnte der FCA auch einen größeren Sprung nach vorne machen.
Platz9: Hertha BSC Berlin
Die Hauptstädter werden mit Sicherheit wieder nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Dafür hat sich die Alte Dame zu gut verstärkt. Selbstverständlich wiegt der Abgang von Topstürmer Ramos schwer, allerdings haben Allagui, Stocker und Ronny die Qualität um vorne den Ball über die Linie zu drücken. Sollte Ronny seinen Lebenswandel (Party, Alkohol, Fast Food) verbessern, könnte er es als Stammspieler packen. Allerdings ist das seine letzte Chance unter Trainer Luhukaay. Schieber gehört für mich nur in den ersten Ligaspielen zur Stammkraft. Ihm fällt schlichtweg die Qualität um zweistellig zu scoren. Technisch und läuferisch ist ihm Allagui überlegen. Der Tunesier könnte eine Option auf der 9 sein, falls Schieber und Wagner nicht einschlagen.
Platz10: Hannover 96
Die Niedersachsen könnten mit etwas Glück auch die Euroleague Plätze angreifen. Es bleibt abzuwarten, wie die Neuzugänge einschlagen und wie der Abgang von Huszti aufgefangen wird. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf 5 Millionen Mann Joselu. Kiyotake soll ihn mit Vorlagen füttern, muss jedoch sein Phlegma ablegen. Letzte Rückrunde war der Japaner entweder schwach oder unsichtbar. Sollte er mehr Konstanz in sein Spiel bringen, wird er ein wichtiges Puzzlestück in der Offensive werden. Rankovic könnte bei 96 den Durchbruch schaffen. In der Regionalliga hat er für Bayern II sein enormes Potenzial angedeutet und war an sehr vielen Toren als Vorbereiter beteiligt.
Platz11: VFB Stuttgart
Die Schwaben besitzen sehr viel Potenzial, konnten es aber in der Vergangenheit nur zu selten zeigen. Die Mannschaft hat im Prinzip eine starke Truppe, jedoch fehlt das gewisse Etwas. Harnik, Ibisevic oder Abdellaoue sind alles Spieler, die geradlinigen Fußball spielen. Allerdings sind sie keine Spieler für den Überraschungseffekt. Genau das ist das Problem: Maxim und Leitner haben zwar die Qualität, deuten diese aber nur in wenigen Spielen an. Der junge Rumäne Maxim schlägt wahrscheinlich mit Calhanoglu die besten Standards der Liga, aber das reicht nicht, um beispielsweise an Gladbach ranzukommen.
Platz12: Eintracht Frankfurt
Die Frankfurter haben mit Coach Schaaf einen neuen Trainer. Man darf gespannt sein ob der Ex Bremer wieder stur an seinem 4-4-2 mit Raute festhält oder ob er ein bisschen variabler sein wird, als zu seiner Bremer Zeit. Der Kader der SGE ist mit den Verstärkungen in der Breite auf jeden Fall besser geworden. Einen wirklichen Hochkaräter sucht man dennoch vergeblich. Auch Haris Seferovic muss sich erst einmal an die Liga gewöhnen und seine Fähigkeiten beweisen. Nelson Valdez war und wird auch sehr wahrscheinlich nie ein Knipser werden. Der Hühne Meier wird wieder der wichtigste Spieler der Frankfurter sein; bleibt zu hoffen das er die Offensive wieder anführen kann.
Platz13: Hamburger SV
Wer die Hamburger in der Saison weiter oben erwartet, wird leider enttäuscht. Ohne die letzten beiden Neuzugänge Berahmi und Müller würde der HSV wieder um den Abstieg spielen. Der Sturm ist mit dem kantigen Lasogga zwar gut, aber sehr dünn besetzt. Das Mittelfeld um Van der Vaart, Müller und Berahmi klingt von den Namen her recht gut. Dennoch beleibt abzuwarten, wie das Zusammenspiel klappt. Die sehr anfällige Abwehr wurde nicht verstärkt und wird die größte Baustelle der Hanseaten sein. Djourou wurde fest verpflichtet und war, wie auch Nebenmann Tah, immer wieder für üble Schnitzer gut. Auch die Leistungskurve von Rene Adler zeigt seit 2 Jahren nach unten. Sollte jedoch Van der Vaart an alte Glanzzeiten anknüpfen und die Neuzugänge einschlagen, kann der HSV ein paar Plätze gut machen.
Platz14: 1.FC Köln
Die Kölner sollten es schaffen in der Liga zu bleiben. Der FC war vergangene Saison vor allem Defensiv sehr stabil. Logischerweise kommen in der Bundesliga andere Kaliber auf sie zu. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass Köln sich gut in der höchsten Spielklasse schlagen wird. Die Neuzugänge können sich, wenn alles optimal läuft, perfekt ergänzen. Osako wird auch in der 1.Liga sein Potenzial zeigen können. Er hat mich vergangene Saison schon bei TSV 1860 überzeugt. Auch Simon Zoller hat definitiv das Zeug dazu ein paar Buden zu machen. Der Junge Kalas sowie Mavraj werden den Konkurrenzkampf, in der sowieso schon stabilen Abwehr, verstärken. Vor allem auf die Heimstärke mit den super Fans sollte der 1.FC Köln bauen.
Platz15: SV Werder Bremen
Die Hanseaten bleiben weiter eine graue Maus. Kaum Verstärkungen, wenig Torgefahr und eine löchrige Abwehr sind Eigenschaften, die den ehemaligen Meister ganz gut beschreiben. Schon vergangene Saison standen die Bremer für eher langweiligen Fußball. Vorne fehlt ein richtiger Knipser, im Mittelfeld ein Stratege und in der Abwehr ein richtiger Chef, der auch mal dazwischen haut. Einzig Di Santo verkörpert so etwas wie Torgefahr. Mehmet Ekici steckt auch schon seit über einem Jahr im Formtief. Der junge Hajrovic könnte im Mittelfeld einschlagen, benötigt aber auch Unterstützung. Mit ein wenig Pech droht sogar der Gang in die 2.Liga.
Platz16: FSV Mainz
Die größte Überraschung im negativen Sinne wird der FSV Mainz sein. Auch wenn die Doppelbelastung durch die Niederlage gegen Tripolis wegfällt, wird es eine ganz schwere Saison für den FSV. Mit Müller haben sie definitiv ihren besten Spieler verloren. Der Nationalspieler stand, wie kein anderer, für den Konterfußball der vergangenen Saison. Ohne ihn wird die Offensive ausrechenbarer und statischer. Ebenso gilt es Trainer Tuchel zu ersetzen: der neue Coach, Kasper Hjulmand, muss sich erst einmal an die Bundesliga und den FSV Mainz gewöhnen und seine Philosophie durchsetzen.
Platz17: SC Freiburg
Die Breisgauer haben zwar für ihre Verhältnisse relativ viel Geld in die Hand genommen, dennoch haben sie mit Baumann und Ginter zwei Eckpfeiler verloren. Sebastian Mielitz und Roman Bürki haben beide nicht die Klasse des Neu Hoffenheimers. In der Offensive wird Mehmedi sicherlich wieder das ein oder andere Tor machen, allerdings wird es diese Saison noch schwerer für den kleinen Klub aus Baden Württemberg.
Platz18: SC Paderborn
Das Märchen der Paderborner wird nach einer Saison vorbei sein. Bis auf Moritz Stoppelkamp und Lukas Rupp hat man den Kader nur in der Breite verstärkt. Die meisten Spieler des Aufsteigers besitzen fast keine Erfahrung in der Bundesliga. Marvin Duksch könnte mit Saglik vorne auf Tore Jagd gehen. Dennoch hat weder Saglik bei Wolfsburg, noch Duksch bei Dortmund seine Klasse bewiesen. Die Heimstärke muss, wie schon vergangene Saison, das Markenzeichen werden, wenn der SC Paderborn das Wunder Klassenerhalt irgendwie schaffen will.
