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08.11.2011 um 14:51 Uhr
Play-offs Kroatien-Türkei
Mit meinen vergangenen beiden Blogs habe ich bereits die Qualifikation für die EURO 2012 in Polen und der Ukraine thematisiert und mit diesem Blog möchte ich nun die „Trilogie" beenden. Der „Europameisterschafts-Klassiker" Kroatien gegen Türkei bietet dafür die ideale Vorlage.

Historie:
Wie bereits in der Einleitung angedeutet handelt es sich bei der Begegnung Kroatien-Türkei vielmehr als nur um zwei Play-off Spiele für die Finalrunde der EURO 2012 in Polen und der Ukraine. Ich würde so weit gehen und behaupten es handelt sich mittlerweile um einen Klassiker. Warum? Werfen wir einen Blick auf die bisherigen Aufeinandertreffen dieser beiden Nationalmannschaften.

EM 1996, Finalrunde Gruppe D, 11. Juni 1996, City Ground Stadium (Nottingham)

Die EM 1996 in England war für beide Teams die erste Teilnahme an der Endrunde einer Fußball- Europameisterschaft. Die Türkei schaffte es im neunten Qualifikationsanlauf, für Kroatien, welches erst 1992 als unabhängiges Land die Wiederaufnahme in die FIFA erlangte, war es das erste „große" Fußballturnier überhaupt in der Verbandsgeschichte. In der Gruppe D traten beide Mannschaften dazu auch noch in Ihrem ersten Turnierspiel aufeinander. Kroatien spielte damals mit seiner „goldenen Generation", zu der Stars wie Robert Jarni, Zvonimir Boban, Robert Prosinecki, Alen Boksic Davor Suker und ein gewisser Slaven Bilic gehörten. Die Türkei wurde damals vom Fatih Terim trainiert und hatte ebenfalls einen späteren internationalen Fußball-Star in Ihren Reihen – Hakan Sükür.

Das Spiel endete 1:0 für Kroatien, Siegtorschütze in der 86. Minute war der zu vor eingewechselte (neue kroatische Fußballheld) Goran Vlaovic. Doch nicht nur Vlaovic ging in die Geschitsbücher ein, auch der türkische Nationalspieler Özalan Alpay spielte an diesem Abend eine Hauptrolle. Unvergesslich (für mich und wohl auch viele türkische Fans) ist die Szene als Vlaovic einen türkischen Gegenspieler auf Höhe der Mittellinie ausspielt und alleine zum Spurt aufs türkische Tor ansetzt. Özalan Alpay kreuzt dabei den Laufweg von Vlaovic ohne den Kroaten aufzuhalten bzw. zu foulen (!), Vlaovic umläuft den herausstürmenden Torwart Rüstü und netzt zum entscheidenden 1:0 ein.

Özalan Alpay bekam für sein Verhalten später den Fair-Play-Preis der UEFA. Die türkischen Medien und Fans behandelten ihn jedoch für dieses Verhalten wie einen Vaterlandsverräter, und Alpay selbst sagte Jahre später: "Ich habe mich über den Fair-Play-Preis der Uefa, den ich dafür bekommen habe, nie freuen können."

Die Türkei schied tor- und punktlos aus dem Turnier aus. Kroatien zog mit einem weiteren Sieg gegen den damals amtierenden Europameister aus Dänemark ins Viertelfinale ein, in welchem man dem späteren Europameister Deutschland unterlag.

Schon die erste Begegnung dieser beiden Nationalmannschaften war an Dramatik kaum zu überbieten, bis zur EURO 2008 in Österreich und der Schweiz.

EM 2008, Viertelfinale, 20. Juni 2008, Ernst Happel Stadion (Wien)

Zwölf Jahre später kam es zum zweiten Aufeinandertreffen dieser beiden Teams bei einer Europameisterschaft (2004 wurde noch ein Freundschaftsspiel der beiden Teams in Zagreb gespielt, welches 2:2 endete). Beide Nationalmannschaften konnten sich in der Zwischenzeit in der Spitzengruppe des internationalen Fußballs etablieren. Geprägt von Hochs wie dem dritten Platz bei Weltmeisterschaften (Kroatien 1998, die Türkei 2002), aber auch Tiefs wie die Nicht-Teilnahme an der EM 2004 (Kroatien) oder der WM 2006 (Türkei) trafen die beiden Nationen im Viertelfinale der EM 2008 aufeinander.

Auch zwei alte Bekannte von 1996 standen sich erneut gegenüber. Slaven Bilic übernahm 2006 das Amt des kroatischen Nationaltrainers und auch Fatih Terim kehrte 2005 nach seinem Rücktritt (1996) wieder zurück auf die türkische Trainerbank. Einzig verbliebener Spieler von der ersten Begegnung 1996 war der türkische Torwart Recber Rüstü, der in diesem Spiel in den Fokus rücken sollte.

Die Türkei musste verletzungsbedingt und aufgrund von Sperren in diesem Spiel auf vier Stammkräfte verzichten, darunter auch auf Ihren Torhüter Volkan Demirel. Als Außenstehender würde man das Spiel von damals sicherlich als langweilig und zäh bezeichnen. Einzig und allein die Tatsache, dass es ein K.O.-Spiel bei einer Europameisterschaft war, hielt die Spannung aufrecht. Aufreger in der regulären Spielzeit waren sicherlich der Lattentreffer von Olic, der nicht-gegebene Elfer für die Türkei nach einem Foul von Simunic an Tuncay, sowie die kroatischen Chancen in den Schlussminuten der Begegnung. Alle samt führten jedoch zu keinem Treffer.

Es kam wie es kommen musste, es ging in die Verlängerung. Sichtlich geprägt von der (intensiven) regulären Spielzeit, ließen beide Teams in Sachen Spieltempo und –freude deutlich nach. Wobei die Türken mit Tuncay und Sentürk noch zu kleineren Chancen kamen. Als sich beide Teams mit dem Elfmeterschießen abgefunden hatten, war es ausgerechnet Rüstü der einem ins Aus trudelnden Ball hinterherjagte und sich dabei von Modric „überflanken" ließ. Ivan Klasnic als Nutznießer dieser Szene nickte per Kopf in der 119. Minute zum vermeidlichen 1:0 Siegtreffer ein. Siegestrunken konzentrierten sich die Kroaten ausschließlich auf den Abpfiff der Begegnung und schafften es nicht einen langen „Abstoß" von Rüstü zu klären, der Ball landete im „Tumult" von Blau-roten Spielern vor die Füße von Semih Sentürk, der mit einem sehenswerten Schuss in der 120. Minute für den 1:1 Ausgleich sorgte. Mit diesen letzten beiden ereignisreichen Schlussminuten ging es ins Elfmeterschießen, bei dem sowohl Modric als auch Rakitic für Kroatien verschossen und am Ende Rüstü einen Elfmeter von Petric hielt.

Die Türkei schied im anschließenden Halbfinalspiel gegen Deutschland aus.

Weiter gehts im zweiten Teil, dafür bitte HIER KLICKEN
Aufrufe: 3874 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 1 | Erstellt:08.11.2011
ø 10.0
KOMMENTARE
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arminveh
09.11.2011 | 17:17 Uhr
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arminveh : 
09.11.2011 | 17:17 Uhr
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arminveh : 
kleine korrektur, wir waren 2000 nicht dabei, 2004 schon
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nkranjcar
09.11.2011 | 17:41 Uhr
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nkranjcar : 
09.11.2011 | 17:41 Uhr
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nkranjcar : 
teil 1 liest ja niemand aufgrund der "falschen" verlinkung von spox ;)
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tamiF
10.11.2011 | 12:10 Uhr
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tamiF : 
10.11.2011 | 12:10 Uhr
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tamiF : 
ich kann leider nur zur kroatischen Mannschaft Stellung nehmen, da ich über den/die türkische Fußball/Mannschaft nicht besonders informiert bin.

Ich war jahrelang ein Fan von den Bilic Boys und habe jede Kritik an ihm (Bilic) und ihnen (den Spieler) abprallen lassen und dagegen gehalten.
Doch seit 2010 bin ich nun selber der Meinung, dass Bilic leider nicht mehr der richtige Mann für so einen Job ist.
Er hat es leider nicht geschafft diesen schicksalsvollen und katastrophalen Tag vom Juni 2008 aus den Köpfen der Spieler zu bekommen. Selbst heute, so scheint es, spielen die Jungs mit einer Blokade im Kopf und können somit nicht ihr gesamtes Potenzial, welches zweifelsfrei vorhanden ist, in der Nationalmannschaft abrufen.
Bilic hat auch als Trainer einige Fehler gemacht, bei der Quali zur WM (welches zur Nichtteilnahme führte - z.b. Angsthasenfußball) und auch in dieser EM Quali (Grottenkick gegen Georgien, Malta und Griechenland).

Ich gönne es Kroatien NICHT an dieser EM teilzunehmen. Sollen sie rausfliegen, damit Bilic den Trainerposten verläßt und jemand Neues sein Glück versuchen soll.
Auf der anderen Seite gönne ich es auch der Türkei nicht weiterzukommen, da auch sie es durch ihre Leistungen bei der Quali nicht verdient hätten und vor Allem (und da spreche ich doch mit meiner kroatischen Brille )um die Niederlage von 2008, die eine ganze Nation damals zu Boden riß, einigermaßen wettzumachen.
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MADEinTurkey
11.11.2011 | 12:34 Uhr
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11.11.2011 | 12:34 Uhr
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Schöner Artikel
zum spiel, von mir aus kann Kroatien gewinnen die Türkischen Spieler haben es nicht verdient in der EM in Polen/Ukraine zu spielen aufgrund ihrer miserablen Leistungen.Es ist dann nur schade für die Türkischen Fans.
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