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07.05.2017 | 1490 Aufrufe | 1 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Schwere Krawalle überschattet das Spiel
PAOK holt den Pokal
Riesenjubel in Thessaloniki

Es sollte ein Fussballfest werden. Doch am Ende herrschte im Panthessalikos-Stadion auf beiden Seiten ein regungsloses Entsetzen um die unrühmlichen Szenen die sich einige Stunden vor Anpfiff abspielten. Brachiale Gewalt. Nahkämpfe. Mann gegen Mann. Es wurde ein Fest für Chaoten und Hooligans.

Polizei überfordert - Ausschreitungen halten Griechenland in Atem

Vor dem Finale standen einige Stadien als Finalort zur Verfügung, doch PAOK-Boss Ivan Savvidis wollte auf keinen Fall wieder ein Endspiel in Athen bestreiten. Auf der Gegenseite hatte AEK wie erwartet auch kein Interesse das Finale im Norden des Landes zu bestreiten. Hierzu nahm der griechische Fussballverband (EPO) zwei Städte in die engere Wahl. Heraklion und Volos. Letztendlich entschied man sich für die Hafenstadt in Thessalien. Beide Vereine erhielten jeweils 8.000 Eintrittskarten und schienen damit zufrieden zu sein. Nur die Polizei hatte etwas dagegen.

Wenige Stunden vor Anpfiff stand das Spiel auf der Kippe und es wurde ernsthaft überlegt die Partie zu verschieben. Nicht nur die Polizei legte ein Veto ein, sondern das Stadion an sich erfüllte nicht den Voraussetzungen der EPO. Außer das es an Sicherheitsmaßnahmen mangelte und es nicht einmal Sicherheitskameras im und außer des Stadions zur Verfügung standen, haperte es auch an Toiletten und die Nummerierung der Sitzplätze. Ein Stadion, dass 2004 für die Olympischen Spiele von Athen erbaut wurde und als modern gilt. Unvorstellbar.

Friedlich blieb es außerhalb des Stadions und es gab sogar Szenen in denen sich Anhänger der rivalisierten Clubs freundlich entgegenstanden und gemeinsam ins Stadion trudelten. Man nahm sich sogar in den Armen um Erinnerungsfbilder zu schießen. Schöne Momente die man im griechischen Fußball nur selten sieht.

Problematisch wurde es im Inneren der Anlage. Dort gibt es eine schmale Brücke die von der einen Kurve bis hin zur anderen entlang zieht. Seitens der Polizei gab es keinerlei Sicherheitsmaßnahmen, wie z.B. Absperrungen oder Festnahmen der Hooligans. Es spielten sich traurige und blutige Szenen ab, die mit dem Sport überhaupt nichts zu tun haben. Verletzte gab es haufenweise aus beiden Fanlager. Stundenlang prügelten sich die Hooligans vor laufenden Kameras. Es wurde mit Gürteln, Zieglesteinen, Messern, abgerissene Sitzplätze und verschiedenen anderen Gegenstände attackiert. Lediglich als die Mannschaften im Stadion ankamen beruhigte sich die Situation. Indes lieferte sich die Polizei heftige Auseinandersetzungen mit den PAOK-Anhängern und setzte Tränengas ein um die Gemüter zu beruhigen.

Intensiver Beginn

Das Spiel wurde mit Verspätung angepfiffen. Nervöser Beginn von beiden Mannschaften mit vielen intensiven Zweikämpfen und Fehlpässen. Dazu achteten beide Trainer zunächst auf die eigene Abwehr und spielten ohne jegliches Risiko. Selbst die Offensivspieler arbeiteten fleißig mit nach hinten, sodass das Spiel von der Taktik geprägt wurde.

In der 5. Minute hätte der brasilianische Außenverteidiger von PAOK, Leonardo Matos, die rote Karte sehen müssen, nachdem er im Sprint seinen Gegenspieler Patito Rodriguez mit dem Ellenbogen voll ins Gesicht traf. Doch Schiedsrichter Georgios Kominis entschied lediglich auf Foulspiel.

Der erste gefährliche Angriff führte auch zum Torerfolg. In der 24. Minute enteilte Djalma Campos im schnellen Konterspiel der Makedonen Didac und vernaschte daraufhin auch den starken Innenverteidiger der Athener Dmytro Tschyhrynskyi. Campos behielt die Übersicht und fand den mutterseelen alleinstehenden Diego Biseswar, der aus guter Position zum 1:0 traf. Dabei touchierte der Ball an einem Gegenspieler, sodass der Torwart ohne jegliche Abwehrchance blieb.

Glykos mit Blackout

Die Freude hielt allerdings nicht lange, da zwei Minuten später die Athener zum Ausgleich kamen. Lazaros Christodoulopoulos hielt einfach mal aus 31 Meter halbrechter Position ab. Der Ball schien Nationaltorwart Panagiotis Glykos nicht ernsthaft zu gefährden, doch der 30-jährige verschätzte sich maßlos. Glykos hielt sein Körper falsch zum Ball, das Leder prallte von seiner Brust ins Tor zum 1:1. Selbst ein Polizist der hinter dem Tor stand und im Moment des Schusses zum Spielfeld blickte, reagierte überrascht indem er sich an den Mund fasste. Das Geschenk nahm AEK dennoch gerne an. In der 32. Minute versuchte es Christodoulopoulos erneut mit einem Distanzschuss, aber die Kugel verfehlte knapp ihr Ziel.

Der Torwartpatzer ließ den Spielern von Cheftrainer Vladimir Ivic unbeeidruckt, die weiterhin das gefährlichere Team auf dem Spielfeld waren. Der quirlige und kreative Biseswar hatte dabei die beste Chance um die gesetzte Heimmannschaft erneut in Führung zu bringen, allerdings traf er aus aussichtsreicher Position das Gehäuse nicht (39.).

AEK kommt mit Schwung aus der Kabine

Nach dem Pausentee erwischte AEK den besseren Start. Kapitän Mantalos spielte wenige Sekunden nach Wiederanpfiff Didac an, der wunderschön im schnellen Kombimationspiel Patito Rodriguez im Sechzehner fand. Der Argentinier fackelte nicht lange, doch sein Schuß landete vom Außenpfosten ins Aus. Es sollte bis zum Schlußpfiff die beste Chance der "Enosis" sein. Torraumszenen konnte die Mannschaft von Manolo Jimenez nicht kreieren. Deswegen feuerten die in traditionell gelb gekleideten AEK-Spieler aus der Distanz ab.

PAOK's Mittelstürmer Aleksander Prijovic lieferte sich harte aber faire Zweikämpfe mit den Abwehrspielern der Athener und behielt in den meisten Situationen die Oberhand. Obwohl er gut gedeckt wurde überzeugte er mit seiner athletischen Figur und konnte immer wieder Bälle behaupten und seinen Mitspielern gut in Szene setzten.

Ivic wechselt den Sieg ein

In der 79. Minute enteilte der eingewechselte Pedro Henrique davon und bekam nach Foulspiel von Simoes einen Freistoß zugesprochen. Aus dieser Szene resoultierte wenig später der Siegtreffer. Biseswar's Flanke wurde abgefälscht, die Kugel landete bei Crespo der von seinem Gegenspiel im Strafraum sichtlich am Trikot gezerrt und zu Boden gerissen wurde. Letztendlich konnte Leovac flanken und Pedro Henrique köpfte ohne Bedrängnis zum 2:1 ein. Aber der Torschütze stand klar im Abseits. Der Linienrichter mit einer krassen Fehlentscheidung, die im Endeffekt den Pokal nach Thessaloniki schickte. Der unparteiische Herr Kominis der es sehr schwer hatte die Partie ordnungsgemäß zu leiten, hätte allerdings zuvor auf Elfmeter entscheiden müssen. Crespo wurde von Simoes klar gefoult.

Somit gab es nach Spielschluss große Aufregung seitens der AEK-Verantwortlichen. Präsident Ioannis Melissanidis meinte sichtlich empört:

"Für mich war das kein menschliches Vergehen. Der Linienrichter wurde bestochen. Was soll ich mit seiner Entschuldigung anfangen? Wir haben verloren, obwohl der Gegenspieler drei Meter im Abseits stand. So ein Gammler".

PAOK-Boss gab nach dem Spiel folgendes Statement ab:

"Ich fühlte, dass die Mannschaft gut drauf ist. Wir waren alle auf den Titel fokusiert."

Über AEK uns seinen Freund, Herrn Melissanidis meinte er:

"Danke an AEK. Ich schätze es war ein ruhiges Spiel, obwohl es manchmal heftig zur Sache ging. Aber es ging schließlich um den Pokal. Heute sagte ich zu Herrn Melissanidis, Dimitri, ich weiß, du wirst dich heute mehr über meine Freude freuen, als über deine, denn PAOK hat es verdient."

PAOK bezwingt am Ende AEK Athen verdient mit 2:1 und holt seinen fünften Pokal im 18en Anlauf. AEK konnte bislang schon 15 mal den griechischen Pokal gewinnen.

Gigantische Party am Weißen Turm

In Thessaloniki wurden die Pokalsieger mit großer Begeisterung empfangen. Gegen ca. 4 Uhr morgens traf das Team endlich am Weißen Turm ein. Dort wurden sie gebührend von zigtausenden Fans frenetisch bis in den Morgenstunden gefeiert. Mit Bengalos und Feuerwerken wurde die Nacht zum Tag. Die Helden des Abends sowie des stolzen Präsidenten Ivan Savvidis, triumphierten mit dem Pokal auf dem Dach des Manschaftsbusses und wurden göttlich mit Parolen gefeiert. Die Stadt hat lange auf so einen wichtigen Titel warten müssen. Auf Grund dieses Ereignisses ließ der Bürgermeister den Weißen Turm beleuchten.

Aufstellung

PAOK (Vladimir Ivic): Glykos, Matos, Crespo, Varela, Leovac, Canas, Cimirot (86' Malezas), Shakhov, Biseswar (90' Kitsiou), Djalma Campos (73' Pedro Henrique), Prijovic.

AEK (Manolo Jimenez): Anestis, Gallo, Vranjes, Tschyhrynskyi, Didac, Simoes (83' Hugo Almeida), Johansson, Christodoulopoulos (86' Vargas), Mantalos, Patito Rodriguez (68' Galanopoulos), Araujo.

Tore: 24' Biseswar, 81' Pedro Henrique / 26' Christodoulopoulos

KOMMENTARE
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Thomas541
10.05.2017 | 07:54 Uhr
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Thomas541 : 
10.05.2017 | 07:54 Uhr
0
Thomas541 : 
11.03.2016

"Trauerspiel in Thessaloniki
"Staat im Staate"

"Olympiakos und die Schiedsrichter machen den griechischen Sport kaputt
Anfang März im Toumpa Stadion in Thessaloniki. Um 21:26 Ortszeit haben die rund 30.000 Zuschauer genug vom Halbfinalspiel um den griechischen Pokal zwischen PAOK und Olympiakos Piräus. Unrühmliche Szenen spielen sich ab. Rangeleien, Spielabruch, Platzsturm... Feuerwerkskörper, Bengalos, Sitzplätze und verschiedene Objekte fliegen von der Gate 4 auf dem Spielfeld. Es herrscht das pure Chaos. Mal wieder."

Die Geschichte wiederholt sich immer wieder und dein Geschriebenes vom letzten Jahr, hat dich eingeholt.
Ich komme aus Toumpa,bin dort aufgewachsen,aber ich möchte mit diesen "Fußball"nichts zu tun haben.
Es ist die Korruption und die "Fans" alle "Großen Mannschaften", die den Fußball in Griechenland Kaputt machen.
In keinem anderen Europäischen Land, würde nach solchen Ausschreitungen,so eine Partie ausgetragen werden.
Normal müssten beide Mannschaften, für 5 Jahren,aus allen Europäischen Wettbewerben ausgeschlossen werden,weil die Krawallen in den Stadien in Griechenland,zu Mentalität geworden ist.Die Hooligans machen einfach was sie wollen.
Nicht auszudenken was Passiert wäre,wenn AEK Athen, mit so einem Abseitstor gewonnen hätte.
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