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23.08.2016 | 484 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Die MotoGP in Brünn
Nur Gewinner
Die Analyse des Rennens in Brünn.

Man könnte glatt meinen, Petrus sei zum MotoGP Fan geworden. Und da ihm ein Rennen unter gewöhnlichen, trockenen Bedingungen einfach zu langweilig ist, bringt er in diesem Sommer einfach ein bisschen mehr Spannung rein. Drei der letzten vier Rennen in der MotoGP im Regen. Jedes mal ein Lotteriespiel, mit einem Sieger: Marc Marquez. Wer jetzt denkt, der Onkel, der das hier schreibt, kann nicht mal richtig einen Namen von der Ergebnisliste abschreiben empfehle ich jetzt unsere Analyse aus Brünn.

Meine Herren, machen sie bitte ihr Spiel. Der Croupier nimmt anschließend die Kugel und wirft sie in den Roulettekessel. Kugel und Scheibe bewegen sich, bis die Kugel in eine Vertiefung der Scheibe fällt. Heraus kommt, tata, ein Sieg oder eben ein ziemliches Debakel. Bevor jetzt einige schon zum Telefonhörer greifen weil sie denken, der Schreiber braucht medizinische Betreuung, die seien beruhigt. Denn was war bei der MotoGP in den letzten drei von vier Rennen denn bitte so anders? Wer konnte mit Sicherheit sagen, wie ein Regen im nassen ausgeht? Wer hatte die richtige Reifenstrategie gewählt? Wer hat vielleicht Pech und rutscht auf einem feuchten Stück von der Strecke? Wie beim Roulette war es: Nicht vorhersehbar.

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Am Samstag sah in Brünn noch alles perfekt aus. Trockene Bedingungen, purzelnde Streckenrekorde. Irgendwie wirkten alle happy. Doch am Sonntagmorgen war Schluss mit lustig. Es kübelte aus Eimern. Die Wetterprognose sagte jedoch: Punkt 14 Uhr hört es auf zu regnen. Genauso kam es dann auch. Deswegen wurde der Start der MotoGP auch zum großen Reifenpoker. Regenreifen waren Pflicht. Die Frage war nur: Welche? Würde die Strecke komplett nass bleiben und es noch einmal regnen, wäre der softe Reifen für vorne und hinten Pflicht. Würde es jedoch leicht abtrocknen, wäre der harte Vorder- und Hinterreifen am besten funktionieren. Bei deutlich trockeneren Verhältnissen wäre der Wechsel des Bikes auf Intermediates oder sogar Slicks im Rennen notwendig.

Nach dem Rennen wissen wir: Cal Crutchlow hatte den besten Wetterfrosch in seinen Reihen. Denn als einer von drei Fahrern setzte er auf die harte Mischung der Regenreifen vorne und hinten. Ob Crutchlow auch in den ersten Runden schon dachte, dass er da auf die richtigen Reifen zurückgegriffen hätte? Ich kann es mir kaum vorstellen. Denn seine Platzierung fiel zu Beginn erst einmal wie ein Stein nach unten. Von Position zehn ins Rennen gegangen, lag Crutchlow nach einer Runde auf Platz 15. Von da aus sollte tatsächlich noch ein Sieg möglich sein? Wie wir jetzt wissen, war das möglich und wie. Denn genau wie von ihm und seiner Crew kalkuliert, blieb die Strecke nass, aber nicht zu nass. Sie wurde trockener, aber eben nicht zu trocken. Ein Wechsel auf eine Maschine mit anderer Bereifung war nicht notwendig und so konnte Crutchlow mit den Reifen Rundenzeiten fahren, von denen anderer Piloten nicht mal träumen konnten.

Beispiel gefällig? Knapp zur Mitte des Rennens führt noch Andrea Iannone das Feld an. In Runde zwölf fuhr er eine Zeit von 210.236. Was machte derweilen Crutchlow? Der brannte eine 208.526, also eine fast zwei Sekunden schnellere Zeiten, auf den Asphalt. Das setzte sich Runde für Runde so fort. Crutchlow hatte neben dem richtigen Riecher und Können aber auch das Glück ein Stück auf seiner Seite. Denn im Vergleich zum Sachsenring trocknete die Strecke tatsächlich nicht in dieser Geschwindigkeit ab, wie man das vielleicht hätte erwarten können. Ein dickes Plus bei dieser Reifenwahl. Hätten wir ähnliche Verhältnisse wie in Deutschland erlebt, wer weiß, ob das Rennen auch so günstig für Crutchlow ausgegangen wäre. So erlebte er jedoch in Brünn den besten Rennsonntag seiner Karriere mit seinem ersten Sieg in der MotoGP.

Neben Crutchlow als Gewinner des Rennens kann man auch anderen Fahrern nur ganz dick zu ihrer Platzierung gratulieren. Valentino Rossi und auch Marc Marquez machten auf den Plätzen zwei und drei auch (fast) alles richtig. Einzig und alleine der weichere Frontregenreifen musste (zu) lange geschont werden. Das machten die beiden jedoch hervorragend, rieben sich zu Beginn nicht mit harten Manövern so auf, dass es am Ende den Reifen zerlegen sollte. Gerade Rossi hatte zu Beginn massiv zu kämpfen um Anschluss an die Vorderleute zu bekommen, während Marquez seine Platzierung von Beginn an besser managen konnte. Ihm war von Anfang an klar: Ich muss hier nicht mit der Brechstange einen Sieg herausfahren. Nahe bei Rossi und/oder Lorenzo als Platzierung reicht, alles andere ist zu riskant. Somit verwaltete Marquez wie schon in Assen und in Spielberg seine Platzierung. Immer im Fokus bei ihm: Die WM und nicht das einzelne Rennen. Das ist verdammt clever, denn so wird man Weltmeister. Von daher kann und muss man ihn als den großen Gewinner der Regenrennen nennen.

Den kompletten Beitrag mit ganz vielen Bildern gibt es hier zu lesen.

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