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Von: denncic
26.06.2013 | 4030 Aufrufe | 3 Kommentare | 4 Bewertungen Ø 9.5
Die Aussage hinter den Zeilen
Neururer agiert
Der zweite Blick informiert meist besser über den eigentlichen Zweck

Seit zweieinhalb Monaten sitzt Peter Neururer nun mittlerweile an der Seitenlinie des VfL Bochum. In der Zeit entfachte er rund um den VfL Bochum eine Euphorie, die man sich zur damaligen Zeit kaum vorstellen konnte, und die schließlich im Klassenerhalt mündete. Mittlerweile läuft die Vorbereitung und in Zeiten des Guardiola-Antritts und dem Wechsel-Hickhack um Lewandowski würde von Bochum derzeit nicht viel berichtet werden, gäbe es da nicht das Theater um den Transfer von Leon Goretzka zu Schalke und, seit Dienstag, die Aussagen des Peter Neururers.

Neururer und die Kritik am DFB
"Das, was der FC Bayern und der BVB abgeliefert haben, wird nicht durch den Schwachsinn geschmälert, den sich die Verantwortlichen der U21 in Verbindung mit der A-Nationalmannschaft geleistet haben"

Hauptkritikpunkt von Neururer ist hierbei die Zusammenstellung des EM-Kaders der U21-Nationalmannschaft. Ginge es nach Neururer, wäre es ein unbedingtes Muss gewesen, den bestmöglichen Kader zu stellen. Also auch Spieler wie Draxler, Schürrle, Gündogan und Götze, wäre er fit gewesen, zu nominieren.
Der DFB hingegen vertritt die Philosophie, dass Spieler die den Sprung zur A-Nationalmannschaft geschafft haben, nicht mehr zur U21 herunter geschickt werden.
Dass diese Spieler das Niveau des deutschen Teams bei der EM gesteigert hätten, steht außer Frage, eine Garantie, dass Deutschland das Turnier mit diesen Akteuren gewonnen hätte, besteht aber nicht. Und ohnehin, erinnern wir uns an den letzten EM-Titel der U21 Nationalmannschaft. Großes Lob in der Presse und das zu Recht. Aber Autokorsos am Ku'damm, leergefegte Straßen weil alle vor dem TV saßen und gebannt mitfieberten? Fehlanzeige. Sicherlich ist ein Erfolg eine große Leistung und gut für das Prestige, mehr aber auch nicht, sozusagen "nice to have". Wirklich gelten tut das, was die A-Nationalmannschaft nächstes Jahr in Brasilien erzielt. Warum also Spieler, die den Grat des U21-Nationalspielers mittlerweile überschritten haben, wieder eine Klasse zurückschicken, wenn man auch ohne diese Spieler eine schlagkräftige Truppe beisammen hat? Wie will man dem Herrmann erklären, dass es ja ganz schön war, was er gegen Zypern, Griechenland, Bosnien und Weißrussland geleistet hat, aber jetzt spielt der Draxler und er möge sich bitte von der Bank aus anbieten. Und einen fitten Götze dem Holtby vorsetzten getreu nach dem Motto: "Du hast uns zwar als Kapitän und Spielmacher zur EM geführt, aber jetzt lass mal den Mario Götze unser Spiel lenken."
Natürlich lässt sich über Sinn und Unsinn der Länderspielreise streiten, nichtsdestotrotz ist ein A-Länderspiel ein A-Länderspiel und ein U21-Turnier ein Turnier von U-21 Nationalspielern.
Hätte Löw für die Reise Holtby, Kirchhoff und Jung (beide ohne Verletzung) nominiert, und somit Stützen aus dem Team rausgerissen, wäre Kritik sicherlich gerechtfertigt. Draxler allerdings hat bis zum heutigen Tage ein Spiel für die U21 gemacht, Schürrles letztes Spiel datiert vom 11.10.10. Diese Spieler haben mit der U21 so viel zu tun wie Lothar Matthäus mit gelungener PR. Und nur um die Erfolgswahrscheinlichkeit zu steigern, Spieler hinunterzuschicken, obwohl sie den Entwicklungspunkt schon überschritten haben, halte ich für sinnfrei. Und wer garantiert, dass diese Spieler überhaupt motiviert gewesen wären an diesem Turnier teilzunehmen? Genau, niemand.

Neururer und die Kritik an Sammer
"Ich weiß nicht, was genau Matthias Sammer bei Bayern München macht. Aber ich weiß, dass der FC Bayern die Erfolge der vergangenen Saison nicht wegen, sondern trotz Matthias Sammer erreicht hat."

Diese Kritik halte ich für noch unangebrachter, Matthias Sammer wurde in erster Linie geholt, um eine Philosophie für die Jugendarbeit auszuarbeiten, sowie in bestimmten Situationen mahnend den Finger zu heben. Und es fällt doch schwer vorzustellen, dass sich Matthias Sammer von Montag bis Freitag gelangweilt in seinem Schreibtischstuhl dreht und sich fragt, mit welchem Browsergame kriege ich den heutigen Tag nun am besten vertrödelt?
Matthias Sammer genießt nicht ohne Grund großes Ansehen bei den Bayern-Funktionären. Nur ist seine Arbeit sicherlich nicht so sichtbar wie die des Trainers, der tagtäglich auf dem Trainingsplatz steht. Und auch wenn Peter Neururer sich in seinem Selbstverständnis immer etwas höher ansiedelt, als er seiner Vita nach tatsächlich anzusiedeln ist, wird er sicher nicht derart in die Arbeit beim FC Bayern eingespannt sein, dass er sich tatsächlich über den Arbeitszyklus von Matthias Sammer ein Urteil erlauben kann.

Neururer und das Motiv seiner Kritik

Von Neururer kann man halten, was man möchte, an kaum einem anderen Protagonisten in Fussballdeutschland scheiden sich derart die Geister, aber eines kann man ihm wahrlich nicht absprechen: die Erfahrung im Geschäft Profifußball.
Neururer hat kein Interesse, dem DFB oder einzelnen Personen des Verbandes zu schaden, genauso wenig wird sich bei Bayern aufgrund seiner Aussagen etwas ändern, und das weiß auch Peter Neururer, ob man es glauben möchte oder nicht.
Eines hat sich aber geändert seit diesen Aussagen. Der Rummel um den Abgang von Leon Goretzka hat abgenommen, und genau darum dürfte es Peter Neururer gegangen sein. Wohlwissend, dass solche Aussagen ein gewaltiges mediales Echo haben, glaube ich weniger, dass diese aus einer spontanen Impulsivität kamen, sondern viel mehr mit Kalkül getroffen wurden.
Deutscher Profifussball spätestens jetzt weißt du, dein Peter ist zurück.


KOMMENTARE
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zudolski
28.06.2013 | 13:18 Uhr
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zudolski : 
28.06.2013 | 13:18 Uhr
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zudolski : 
9/10

sehr gute Einschätzung wie ich persönlich finde! man kann von neururer halten was man will, aber ein gewisser Sachvertsand und Erfahrung bringt er definitv mit, so dass es nachvollziehbar klingt, dass hinter dem "Rundumschlag" ein kalkuliertes Interesse steht.

Ich persönlich halte Neururer nicht für den besten Trainer, da er in meinen Augen ein Motivator ist, der is im Grunde nicht schaffen kann ein Team über mehrere Jahre erfolgreich zu formen, aber erst ein sehr guter "Feuerwehrmann" (denke ich brauche dne Begriff nicht zu erkären).

P.S. deine Anspielung mit Matthäus find ich top, da musste ich richtig schmunzeln ;)
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Betfred
29.06.2013 | 16:06 Uhr
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Betfred : 
29.06.2013 | 16:06 Uhr
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Betfred : 
Das war die alte Uli Hoeneß Taktik,mach ein zweites Fass auf,dann trinkt keiner mehr aus dem ersten,weder der DFB noch Sammer wird es auch nur ansatzweise jucken was ein Peter Neururer von sich gibt.
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Feuerfinger
29.06.2013 | 16:23 Uhr
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29.06.2013 | 16:23 Uhr
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Gab es denn ein "gewaltiges mediales Echo" ?!

Mir ist keins aufgefallen.

Inhaltlich finde ich seine Meinung zur U21 ok, teile sie aber nicht. Spieler, die regelmäßig in der A Mannschaft spielen haben in der U21 nichts mehr verloren. Wäre die "ältere" Generation nicht so "schwach", dann würde die ganzen U21 - Kicker in der U21 statt im A Team kicken.

Ein Isco beispielsweise, der nun bald für 30 Mio zu Real geht, hat ZWEI A - Länderspiele ... warum wohl?!
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