Herzlich Willkommen zu meinem allerersten Blog!

Bedingt durch einige Artikel über Hopp, Man City und ebenso einiger Aussagen ehemaliger Fussballer (vorwiegend aus den 60er- und 70er-Jahren) wollte ich meinen Gedanken bezüglich des modernen Fussballs freien Lauf lassen.

Was ist der moderne Fussball? Wie definiert er sich? Immerhin gibt es verschiedene Aspekte, die betrachtet werden können: Spielsysteme, Stadien oder auch das ganze Geschehen drumherum.


Spielsysteme:
Welcher Fussball-Fan kennt nicht diese Diskussion? 4-4-2, 3-4-3, 3-5-2 oder doch 4-5-1? Für tradionelle Hollandfans muss es natürlich das 4-3-3 sein.

Zudem die Begriffe "Flache Vier", "Viererkette", "Raute" oder "One-Touch-Football". Nicht zu vergessen der "proaktive Fussball" von Klinsmann!
Früher war's doch in der Regel einfacher: Holland spielt "voetbal totaal", Italien "catenaccio", England "kick &rush" usw.

Es ist jedenfalls unverkennbar, dass der Fussball zunehmens wissenschaftlicher betrieben wird. Zumindest ist dies mein Eindruck seit Anfang / Mitte der 90er Jahre. Psychologen, Fitnesstrainer, Techniktrainer, medizinische Fachärzte oder auch Ernäherungsberater. Heutzutage gibt es kaum noch einen Profiverein, der darauf verzichtet. Sofern er es sich leisten kann.

Legendär ist ohne Zweifel der Auftritt von Ralf Rangnick mit seiner taktischen Lehrstunde im Fernsehen. Oder auch taktische Philosophien von Jürgen Klinsmann. Auf der anderen Seite gibt es noch "Dinos" wie Otto Rehhagel, von einigen spöttisch "Relikte aus der Urzeit" genannt. Er würde dies sicherlich salopp mit "Ist doch alles Kokolores" bezeichnen.

Mein Fazit bezüglich der Spielsysteme und Taktik:
Zum Teil gilt: Aus alt mach neu! Gerade durch Anglizismen hören sich altbewährte Begriffe plötzlich ganz neu und interessant an. Wenn's zumindest einige Spieler neu motiviert, dann hat's seinen Zweck schon erfüllt.

Haben wir aber heutzutage einen besseren, attraktiveren Fussball als im Vergleich zu den 60er- oder 70er-Jahren? Aus meiner Sicht: Definitiv!

Im Allgemeinen hat das Tempo zugenommen, dazu sei nur an viele Spiele der Premier League, Champions League erinnert oder aus deutscher Sicht zuletzt an das Spiel Bayern München gegen 1899 Hoffenheim. Keine Frage, es gibt weiterhin so genannten Rumpel- bzw. Holzfällerfussball, aber gerade auf hohem Niveau ist dies im Vergleich zu früher besser geworden.

Ich habe zumindest einige alte Spiele aus den 60ern oder 70ern gesehen (Eurosport, ARD usw.) und ohne Zweifel waren auch diese Spiele sehr unterhaltsam, aber aus heutiger Sicht nicht "zeitgemäß". Die heutigen Teams sind in der Regel athletischer, taktisch besser geschult und technisch sicherlich nicht schlechter (Messi, C.Ronaldo, Kaka, Ribéry...). Dementsprechend bin ich überzeugt, dass eine heutige Spitzenmannschaft deutlich die Oberhand haben würde.

Warum ich gerade letzteres erwähne? WIe bereits eingangs erwähnt, gab's einige Aussagen ehemaliger Fussballer, die das Gegenteil behaupten. Unter anderem in der Hinsicht, dass ein Gerd Müller oder Pele heutzutage sogar noch mehr Tore erzielen würden. Es steht außer Frage, dass solch Ausnahmespieler auch heutzutage herausragend sein würden, aber schwerer als damals hätten sie's allemal.

Stadien:
Nicht nur der WM sei Dank: Deutschland hat kann sich glücklich schätzen mit die modernsten Fussballarenen zu haben. Allianz Arena, Veltins-Arena, HSH Nordbank-Arena und wie sie sonst alle heißen. Es gibt eigentlich kaum noch einen Verein in der 1. Liga, der nicht ein neues bzw. "frisch" umgebautes Stadion hat. Selbst in der 2. Liga gibt es einige Stadien, die sich allemal sehen lassen können.

Trotz allem wird dies nicht immer mit Begeisterung gesehen. Ja, es gibt sie noch, die so genannten Romantiker oder Hardcore-Fans. Personen, die es lieben im Stadion unter Regenschauern und schäfstem Durchzug ihre Mannschaft nach vorne zu peitschen. Millerntor, Stadion am Bruchweg oder Alte Försterei. Inbegriff für die "gute, alte Zeit" und stimmungsvolle Atmosphäre. Eine große Anzahl von 1860-Fans, die zurück in ihr Grünwalder Stadion wollen. Weg aus dem ungeliebten roten Gefängnis namens Allianz Arena.

Mein Fazit hinsichtlich der Arena:
Ich muss gestehen, dass ich als Berliner ein armes Würstchen bin. Wenn ich schon mal ins Olympiastadion gehe (um andere Teams zu sehen), dann mit einem weinenden Auge.

Stets muss ich mich dann in die Stadien erinnern, die ich bereits besuchen konnte. Fussballtempel in Dortmund (Südtribüne, natürlich!), München, Hamburg oder Herne-West (bundesweit bekannt als Gelsenkirchen). Stadien ohne Laufbahn! Ohne Durchzug! Mit Atmosphäre!

So toll die Stimmung am Bruchweg oder Millerntor auch sein mag und die Stadien ohne Zweifel ihren Flair haben. Ich persönlich ziehe die neuen Stadien vor. Sie sind schöner, komfortabler und in der Regel besser zu erreichen. Die Stadien in Dortmund oder auf Schalke sind für mich der beste Beweis, dass es auch in den neuen Fussballpalästen wie verrückt abgehen kann. Der Stimmung lebt im Endeffekt von den Fans. Und man haust daheim auch lieber in einem gemütlichen Haus als in einer kaputten Bruchbude, oder? ;)

Medien & das Drumherum: Insbesondere was die Medienlandschaft angeht, hat sich der Fussball gravierend verändert. Und mit ihnen seine "Darsteller".

In erster Linie gilt: Fussball rund um die Uhr! In der laufenden Saison schaut es doch so aus. Freitag bis Sonntag 1. Bundesliga, Montag noch die 2. Liga. Dann kommen die europäischen Spieltage, d.h. Dienstag bis Donnerstag stehen sowohl die Spiele im UEFA-Cup als auch der Champions League an. Ehe man sich versieht, fängt am Freitag erneut der nächste Spieltag in der Bundesliga an.

Dabei fehlen noch die Übertragungen der Premier League oder Primera Division, ebenso Programmformate wie die Sportschau, Aktuelle Sportstudio oder der DSF-Doppelpass. Die Liste könnte man mit weiteren Sendungen beliebig fortsetzen (Sport im Westen etc.)

Will heißen: Vor lauter Sportübertragungen kommt man kaum noch mit. Ab der kommenden Saison wird es aus meiner Sicht noch schlimmer, Stichwort "Salami-Spieltag".

Trotz allem scheint es genug Menschen zu geben, die König Fussball in Massen gerne konsumieren wollen. Da verzichte ich lieber auf Testspielkracher wie Cottbus gegen Aachen und widme mich eher meinen Liebsten.

Fazit:
Bedingt durch eine wahre Flut an Übertragungen und medialer Aufmerksamkeit: Die Berichterstattung ist noch nie zuvor so immens gewesen. Durch Sportseiten oder TV-Übertragungen ist man stets auf dem neusten Stand und die Aufmachung immer professioneller.

Dafür droht eine Übersättigung und im Zweifel ein Abwenden angesichts zu vieler Übertragungen. Ein weiterer Nachteil: Die Spieler und Verantwortlichen werden zunehmend angepasster. Richtige "Typen" wie Ristic, Zebec oder Stepanovic gibt es kaum noch und ein Großteil der Spielerinterviews in der Regel 1:1 gleich.


Trotz allem: Der Fussball lebt! Und dies mehr als je zuvor!