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12.07.2015 | 4064 Aufrufe | 10 Kommentare | 5 Bewertungen Ø 8.2
Wie Anzugträger Fußball-Romantik zerstören
Geld oder Liebe?
Schweinsteiger, Casillas, Cech: Eins die Gesichter ihrer Vereine. Plötzlich ist alles anders...

Als achtjähriger, im Jahr 1989, begann Iker Casillas Fernández seine Fußstapfen bei Real Madrid Club de Futból zu füllen. Zu dieser Zeit ahnte keiner, wie groß diese einst sein würden.

Was folgten waren 5 Auszeichnungen zum Welttorhüter der Jahre 2008, 2009, 2010, 2011 und 2012.

Damit ist er alleiniger Rekordhalter in dieser Kategorie. Zudem gewann er zahlreiche Pokale mit seinem Verein, Real Madrid. Darunter 5x die spanische Meisterschaft und 3x die UEFA Champions League. Was aber noch wichtiger wiegt als all diese Titel: er war ein Teil und eine wichtige Identifikationsfigur von Real Madrid.

Der Junge aus der madrilenischen Vorstadt Móstoles brannte sich in 725 Spielen für Real Madrid unweigerlich in die Herzen der Merengues und in die Geschichtsbücher der Königlichen.

Am 12.07.2015, 26 Jahre später, ein völlig anderes Bild: Der so verdiente Spieler, die Vereinslegende, verkündet auf einer seltsam anmutenden Pressekonferenz unter Tränen seinen wohl nicht ganz freiwilligen Abschied, wie seine Mutter verriet. Zudem gibt es keine Fragen der Journalisten und: kein Verantwortlicher des Vereins ist anwesend.


Seitdem ich denken kann, war ich ein Symphatisant, später Fan des Fußball-Klubs aus Barcelona. Doch wie mag sich ein Anhänger des Hauptstadtvereins fühlen, der all diese Partien mit "San Iker" miterlebt hat. Der quasi mit Iker Casillas aufwuchs und vor dem Fernseher oder im Stadion mit Iker spanischer Meister oder Champions League Sieger wurde.

Es muss ein Schlag in das Gesicht jedes echten Real Fans sein.


In München ereignen sich dieser Tage sonderbare Dinge: Bastian Schweinsteiger, seit 1998 ein bayrischer Bub, verlässt den "Käufer, nicht Verkäuferverein" auf eigenen Wunsch in Richtung Manchester United. Im Gegensatz zu Casillas erhält er die Wertschätzung und die Zusage auf einen Abschied seitens der Vorstände. Doch die Frage, inwiefern sein Schicksal mit der Meinung des Chef-Trainers Josep Guardiola verbunden ist, bleibt. Laut Rumenigge und Sammer gar nicht.

Doch würde Pep klar hinter Bastian stehen, sich nicht den 33-jährigen Xabi Alonso gewünscht haben, wäre dieser überraschende Abschied dann zustande gekommen? Wie viel Macht dürfte einem spanischen Trainer zustehen, der nicht einmal gesichert mehr als ein Jahr Trainer eines deutschen Vereins ist?


In England, wo dank der neuen TV Verträge mit Geld um sich geworfen wird, sind solche Transaktionen keine Seltenheit mehr. Petr Cech, der 9 Jahre lang das Trikot des FC Chelsea hütete, schließt sich dem Londoner Stadtrivalen Arsenal an. Auch ein Steven Gerrard, seit 1989 DIE Figur des FC Liverpool, geht in die USA.


Zugegeben: Diese Fälle müssen individuell betrachtet werden. Und machen die Entscheidungen im sportlichen Sinne halbwegs, im finanziellen Sinne ziemlichen Sinn, stellt sich die Frage, ob einem Verein wie dem FC Chelsea oder Bayern München nicht etwas viel wichtigeres abhanden geht, als sie durch Geld wieder gut machen können:


Identifikation, Glaubwürdigkeit, Fans.

Vor der Zeit, als die Ronaldos für 94 Millionen, die Neymars für 90 (oder 20?) Millionen die Vereine wechselten, waren Vereine traditionelle Institutionen. Sie waren der Teil eines Charakters, tief verwurzelt mit seinen Fans, die den Verein einst zu dem machten, was er später werden würde: durch Merchandise und Zuschauereinnahmen.


Wie sieht dieses Konzept im Jahr 2015 aus, in dem die Schere zwischen Arm und Reich auch im Zuge der Globalisierung generell immer weiter auseinander klafft? Der Fußball ist zu einem gigantischen Marketing Objekt verkommen, der Milliarden generiert. Der Sport an sich rückt in den Hintergrund, wird zur Unterhaltung. Selbst menschliche Skandale, so wie das kollektive Versagen der FIFA scheint dem Image des Fußballs keinen Abbruch zu tun: im Gegenteil.

Die Zuschauereinnahmen stellen nur noch einen winzigen Teil der Einnahmen dar. Wieso sollte man dann von den Fans abhängig sein? Es gibt keinen Grund, den Fußball nicht zum Markt werden zu lassen, der wie in der Wirtschaft, von Angebot und Nachfrage diktiert wird. Wirtschaftlich macht es Sinn, hoch verdienende Routiniers für die ein oder anderen Millionen gehen zu lassen.

Der Knackpunkt ist: Sie sind nicht nur hoch verdienend, sondern auch hoch verdient.


Was passiert, wenn im Jahr 2025 keine Eigengewächse mehr die Luft des Fußballs schnuppern, keine verdienten Spieler mehr bei Vereinen aufwachsen und sich zu Legenden mausern. Wenn kein Fußballer länger als 3 Jahre bei einem Verein bleibt, um womöglich in Spanien 10, in Frankreich 15 und dann in Katar 20 Millionen zu verdienen? Ist das Werbung für den Fußball?


Vielleicht ist es meine romantische Herangehensweise und Erwartungshaltung. Doch ich habe das Gefühl, dass ich nicht der Einzige bin, der dann dem Vereinsfußball langsam aber sicher den Rücken kehrt, Mitgliedschaften kündigt oder sich anderen Dingen widmet. Ist man dann wirklich noch Fan des FC Bayern oder Real Madrid, wenn Tauschobjekte auf dem Platz stehen? Wenn keine Botschaften mehr vermittelt werden, keine Spieler, mit denen man zusammen aufwächst? Was passiert, wenn sich die Sport Fans vom Marktgeschäft Fußball entfernen? Wahrscheinlich würde die Werbekraft des Fußballs abnehmen. Vielleicht würde sich auch etwas an der Ausrichtung des Sports verändern. Vorausgesetzt die globale Kraft des Fußballs ist nicht schon längst irreversibel.


Was können die Spieler tun? Teilweise ist es menschlich, in einer immer kürzer werdenden Karriere viel Geld machen zu wollen, sich finanziell abzusichern. Allerdings sollte doch auch eine gewisse Dankbarkeit einem Verein gegenüber vorhanden sein, der einen eventuell diese Karriere im Fußball erst ermöglicht hat.

Dasselbe gilt wohl auch für die handelnden Vereine. Was den FC Barcelona und auch Bayern München in der Welt symphatisch machten, war das Einbinden von Eigengewächsen verbunden mit dem Zukauf der passenden Spieler. Werden diese passenden Spieler allerdings zu alt und Eigengewächse erhalten keine Wertschätzung mehr, fängt ein Denkmal an zu bröckeln.

Doch was nicht vergessen werden kann: der Grund, warum der Fußball so populär ist, sind nicht die Fußballspieler oder Vereine, sondern die Fans, die für die immense Nachfrage sorgen. Verliert der Sport diese Fans, verliert auch der Fußball an Kraft.


In diesen Minuten ist das Wimbledon Match zwischen Novak Djokovic und Roger Federer zuende. Auch hier gibt es ein hohes Preisgeld. Doch verbringen diese Vorzeigeathleten (im Tennis gibt es keine gelben oder roten Karten) ihr ganzes Jahr auf der ATP bzw. WTA Tour und stehen sich in Finals direkt gut und gerne 2-5 Stunden gegenüber. Jeder kleinste Fehler kann und darf kritisiert werden. So gut wie jedes Finalmatch ist Werbung für den Sport.

Natürlich kann man eine Individualsportart sonst mit einer Kollektivsportart nicht wirklich gut vergleichen. Doch ist diese ehrliche Art des Sports, der Leistung, des Ehrgeizes nicht der Grund, warum wir alle hier sind und sportbegeistert sind?

Oder sind es die Millionen Milliarden, die zwischen den PSGs und Real Madrids dieser Welt hin und her fließen?


Das Milliardengeschäft Fußball: Segen oder Fluch?

KOMMENTARE
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DieZecke
18.07.2015 | 08:25 Uhr
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DieZecke : 
18.07.2015 | 08:25 Uhr
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DieZecke : 
Einer der wenigen Blogs hier, der von mir eine 10 bekommt. Hätte ich nicht besser schreiben können!
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Josep_Mourinho
18.07.2015 | 13:30 Uhr
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18.07.2015 | 13:30 Uhr
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Danke!
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mrpunk
23.07.2015 | 11:14 Uhr
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mrpunk : 
23.07.2015 | 11:14 Uhr
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mrpunk : 
Zu pessimistisch.

Wenn es Spielern nach 10 Jahren oder mehr nicht mehr ohne Aufschrei erlaubt ist den Verein zu wechseln, dann verstehe ich die Fans nicht mehr.

Schweinsteigers Wechsel ist kein Skandal. Es wäre doch viel trauriger wenn er entweder in eine Rentnerliga wechseln oder bei Bayern auf der Bank sitzen würde. Er nutzt also den vielleicht letzten sinnvollen Zeitpunkt für einen sportlich interessanten Wechsel zu einem anderen Topverein. Seine lange und erfolgreiche Zeit bei Bayern kann aber eh kein Wechsel schmälern.
Guardiola, Rummenigge und auch Ivanovic sollte man nicht 'die Schuld' geben. Schweinsteiger hat diese Erfahrung gesucht, das ist sein gutes Recht und es wird ihm gut tun. Alonso ist auch keine 1 zu 1 Kopie und passt mMn besser zu Guardiolas Vorstellungen.

Ähnlich sieht es sportlich bei Casillas aus. Er spielt nicht mehr oder selten bei Real. Da darf er doch wechseln? Genauso hat jeder Verein/Trainer das Recht die Spieler aufzustellen die er für die geeignetsten hält. Gerade ein Club der um die Champions League spielen will kann keine Rücksicht auf alte Erfolge nehmen sondern muss nach vorne schauen. Wie mit Casillas umgegangen wurde ist zugegeben nicht schön, nicht ein Vereinsvertreter bei der PK (auf Casillas Wunsch?). Aber Real geht eigentlich mit allen Spielern so um. Da kann man trotz Titel von einem auf den nächsten Tag abgeschoben werden. Auch als Trainer. Und auch hier gilt. Besser Casillas spielt irgendwo und sammelt noch etwas Lebenserfahrung als bei Real auf der Bank zu sitzen.
Gleiches gilt für Cech und alle anderen.

Ich finde man muss den gegenseitigen Respekt haben und Wechselwünsche oder Kaderveränderungen akzeptieren.

Raul hat bei Schalke den Fußball wieder neu lieben gelernt anstatt bei Real eine Entwicklung zu verhindern. Es kann für Trainer und Vereine auch lähmenden sein wenn eine Vereinsikone irgendwie eingebaut werden muss. Bayern hat immer noch ein Gerüst aus der eigenen Jugend und genug deutsche Nationalspieler.
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mrpunk
23.07.2015 | 11:34 Uhr
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mrpunk : 
23.07.2015 | 11:34 Uhr
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mrpunk : 
Die ganze Identifikationsgeschichte ist auch heuchlerisch. Viele Fans sind Egoisten und interessieren sich nicht für die Wünsche der Spieler.

Vor Ronaldo, Bale und Neymar wechselten Spieler auch für viel Geld die Vereine. Roberto Baggio ging von Florenz zu Juve. Zum Erzfeind!
Figo ging von Barca zu Real. Und er war bei weitem nicht der einzige.
Breitner und Netzer gingen zu Real, wie viele andere auch. Keegan ging zum HSV. Steffen Freund spielte bei Schalke und Dortmund, so wie Jens Lehmann und Andi Möller (neben Frankfurt und Juve).

DiStefano kam auch wegen des Geldes nach Europa und ging vorher schon wegen des Geldes nach Kolumbien.
Cruyff, Neeskens usw. haben auch Ajax verlassen.

Es gab immer Stars die den Verein wechselten, weil es Geld zu verdienen gab und weil man Titel gewinnen konnte (oder weil man schon alle gewonnen hatte). Und es gab und gibt natürlich auch immer Spieler die nur bei einem oder zwei Klubs spielten.
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Josep_Mourinho
23.07.2015 | 15:02 Uhr
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23.07.2015 | 15:02 Uhr
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Stimme dir teilweise zu. Aus Schweinsteigers Perspektive war der Wechsel sicher kein Fehler, aber die Frage ist halt, ob ein Verein wie Bayern München nicht mehr hätte tun können/müssen, um eine ihrer Identifikationsfiguren zu halten.
Und Casillas wollte wohl gar nicht wechseln, der sah im Porto Trikot auch gar nicht glücklich aus. Wer weiß, vielleicht hätte er das als Pokaltorhüter sogar noch 1-2 Jahre noch mitgemacht?

Sicher gab es das früher schon, allerdings waren es eher noch Sonderfälle. Aber mir kommt es so vor, als gäbe es da eine Verwässerung. Als würde Tradition und Loyalität gar nichts mehr zählen. Und diese Geldgeschäfte werden durch die englischen TV Verträge noch viel unverhältnismäßiger, wenn die Bentekes und co. für 40+ Millionen die Vereine wechseln.
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mrpunk
23.07.2015 | 16:39 Uhr
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mrpunk : 
23.07.2015 | 16:39 Uhr
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mrpunk : 
Wenn der Spieler sportlich nicht unverzichtbar ist, sollte man ihn auch ziehen lassen. Bayern ist jetzt ja nicht ohne Identität. Lahm, Müller, Alaba, eigentlich auch Badstuber sind auch Identifikationsfiguren (dazu zählen auch Robben und Ribery). Und ein Verein kann sich nicht an den alten Spielern klammern sonst bekommt man Probleme die Aufstellung zu rechtfertigen. Man muss hält Identifikationsfiguren nach ziehen.

Für Schweinsteiger ist es sicher auch besser nochmal ein Abenteuer zu haben, sich neu zu motivieren, neu herauszufordern und das bei einem guten Verein.

Ich bin auch kein Freund wenn Spieler mit 35 noch zum Kassieren nach Übersee wechseln. Mal im ernst fußballerisch wird Gerrard jetzt nicht mehr gefordert. Da hat sich Raul besser entschieden. Und auch kulturell ist die USA eher ein Erholungsurlaub, keine neue Sprache usw.
Aber das muss jeder Spieler selber wissen.
Schweinsteiger oder Casillas können noch ein paar Jahre auf guten Niveau spielen und sind daher vernünftigerweise in Europa geblieben.

Die Frage wer wen Loyalität schuldet bleibt. Ich denke es gibt Spieler die alle paar Jahre den Verein wechseln, das ist okay. Und gleichzeitig gibt es Verein die Spieler abschieben. Auch das ist okay wenn man den Anspruch bedenkt. Das krasse Gegenbeispiel ist doch der AS Rom. Ist Totti vielleicht mittlerweile ein Hindernis die Mannschaft ganz anders zu entwickeln? Aber er spielt weiterhin sein 60 Minuten. Auch United hat zu lange an Giggs und Scholes festgehalten und dabei den Umbruch verpasst.
Wenn du nur alle paar Jahre Meister werden willst ist das vielleicht okay. Wer aber jährlich ins Champions League Finale will, der kann sich nur den besten Kader leisten und nach 10 oder 12 Jahren ist jeder Spieler nicht mehr bei 100%. Oder besser gesagt nicht mehr 100% für die Spielidee geeignet.

Ich sehe hält nicht den Identitätsverlust bei Bayern und Schweinsteiger wurde auch nie die Tür zugeschlagen.
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mrpunk
23.07.2015 | 16:44 Uhr
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mrpunk : 
23.07.2015 | 16:44 Uhr
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mrpunk : 
Rummenigge war auch bei Inter und wird von der Erfahrung profitieren.

Cech war wie lange Stammtorwart bei Chelsea? Irgendwann ist die Zeit einfach vorbei und ein Eigengewächs ist er ja auch nicht. Die ganz großen Clubs sind doch fast alle zusammen gekauft. Wenn da zwei echte Eigengewächse spielen ist das schon gut.
Man sieht es auch bei Barca. Die haben auch nicht immer die goldene Generation in der Jugend und dann müssen Spieler halt gekauft werden (natürlich auch wegen der Trikotverkäufe).

Guardiola lässt im Augenblick viele Nachwuchsspieler auflaufen. In ein paar Jahren sieht man ein paar von denen vielleicht als Stammkräfte.
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Josep_Mourinho
23.07.2015 | 16:51 Uhr
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23.07.2015 | 16:51 Uhr
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Das ist es, was Bayern und Barcelona auch noch unterscheidet. Bei Barça konnte Guardiola Pedro und Busquets hochziehen. Bayern sollte versuchen, im Jugendbereich nachzurüsten. Auch was das Ausbilden eigener Spieler geht, nicht nur den Zukauf. Kimmich und co. werden es eh schon schwer genug haben. Müller, Alaba und co. dürfen nicht die Ausnahme bleiben.
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mrpunk
23.07.2015 | 17:03 Uhr
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mrpunk : 
23.07.2015 | 17:03 Uhr
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mrpunk : 
Ich sehe das nicht so schlimm.

Es wird immer Spieler geben die 10 Jahre bei einem Club sein werden. Aber 10 Jahre auf den Bank hiklft auch keinem, wenn es nur so ginge dann besser wechseln.

Die Jugend bei Barca hat in einer gewissen Zeit viele Talente abgeworfen. Aber auch nicht soo viele wie man glaubt. Puyol, Valdes, Xavi, Messi und Iniesta sind alle schon da gewesen.
Auch bei Bayern hat man mit Lahm und Schweinsteiger und dann etwas später mit Müller Talente hochgezogen. Aber es gibt nicht immer diese Ausnahmefußballer und es ist ja auch nicht einfach in so einen Spitzenkader rein zu kommen.

Ob die jetzigen Talente es schaffen werden weiß ich nicht. Aber Guardiola gibt ihnen aktuell die Chance mit der ersten Elf zu trainieren und sich zu empfehlen. Im Wettbewerb werden die sicher weniger spielen. Trotzdem profitieren sie von der Zeit jetzt und sie müssen nicht mit 19 oder 20 durchstarten wie ein künftiger Weltfußballer. Wenn sie irgendwann mit Anfang 20 im Kader ankommen ist das gut. Trotzdem wird es nicht jeder schaffen, das ist leider so.

Aber man brauch auch nicht jedes Jahr 5 neue Identifikationsfiguren alle paar Jahre ein oder zwei Spieler vom Format Schweinsteiger, Lahm, Müller oder Alaba sind schon gut. Wenn die dann etwa 10 Jahre oder länger bleiben hat man den Kern den man braucht. Den Rest muss jeder Verein kaufen, in der Liga oder im Ausland.
Dortmund kauft auch die meisten Spieler, Schalke auch. Wolfsburg sowieso.
Auch ein Kehl ist gekauft gewesen. Dede auch. Und Großkreuz überlegt sich auch zu wechseln. Humels ist kein Dortmunder Eigengewächs...
Das geht endlos so weiter.
Wichtig ist dass das Team ein Gesicht hat und zur Spielidee und Vereinsphilosophie passt.
Identifikationsfiguren kann sich ein Verein auch 'züchten', sogar durch geschickte Einkäufe. Dann ist ein Karriereende oder ein Wechsel wichtiger Spieler auch mal verkraftbar.
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mrpunk
23.07.2015 | 17:12 Uhr
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mrpunk : 
23.07.2015 | 17:12 Uhr
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mrpunk : 
Schweinsteiger und auch Bayern haben über die Jahre sicher einige Angebote abgelehnt. Dass man jetzt den Respekt hat und Schweinsteiger nicht zur Vertragserfüllung nötigt um diese, vielleicht letzte, gute Chance zu nutzen finde ich gut. Es schmälert Schweinsteigers Zeit bei Bayern nicht und er kann immer zurück kommen.

PS

Man muss sich nur mal den Wandel vor Augen halten seit Fußball vor weit über 100 Jahren organisiert gespielt wird. Zunächst war (und sind heute noch viele) ein Spieler ein Vereinsmitglied. Selbst in diesem Konstrukt ist ein Wechsel möglich. Er ging, plakativ gesagt, irgendwo in der Stadt arbeiten und war daher mit den Fans auf Augenhöhe.
Dann gab es Halbprofis. Immer noch Vereinsmitglieder, aber bezahlt durch Prämien usw. (Sowas gab es schon sehr früh). Damit wurde der Spieler auch finanziell zum 'ersten unter gleichen'. Er war nicht einfach Fan oder Mitglied, er war privilegiert. Und der finanzielle Anreiz gewann Bedeutung. Zurecht, denn die Vereine verdienten auch gut an ihren Teams.
Vom Halbprofis zum Vollprofi und Lizenzspieler. Eine konsequente Entwicklung. Mit dem Ergebnis, dass Vereine zu Unternehmen mutierten. Spieler hatten nun keinen Job mehr wie ihre Fans. Fußballer ist der Beruf. Und der Verdienst ist viel höher als früher. Auch diese Entwicklung gab es schon früh. Vielleicht nicht so extrem wie heute, aber in England war Profisport schon lange etabliert.
Dadurch war es natürlich aus mit 'erster unter gleichen'. Der Profi war eine andere Klasse als der Fan. Und der Fan verstand das auch. Alles wurde anonymer. Daher kann man wenn diese Klassen aufeinander treffen auch mehr Extreme beobachten.

Es gibt viele Dinge die ich als Profi/Promi nicht ertragen könnte. Autogramme geben wie vor 20 Jahren, könnte ich noch ertragen. Ständige Selfies/Fotos, da würde es bei mir aufhören. Ich bin doch keine Statue oder Wachsfigur. Fans behandeln Spieler mittlerweile wie seelenlose Objekte.
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