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17.09.2018 | 1500 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Wie Canelo Golovkin übertrumpfte
GGG gegen Alvarez - Die Kampfanalyse
Kopf an Kopf Rennen auf höchstem Niveau. Eine ehrliche Kampfanalyse.

LeBron James war da, ebenso wie Mike Tyson und Will Smith, diese Garde unterstrich welchen Stellenwert der Kampf in Las Vegas mittlerweile in der Boxwelt erreicht hat. In Amerika hat Golovkin das erreicht, was ihm in Deutschland niemand ermöglichen wollte. Das ist einerseits schön, aber andererseits auch traurig, da er mit 34 Jahren nun schon etwas über seinem Zenit liegt und uns Zuschauern dadurch viele attraktive Kämpfe verwehrt blieben.

Golovkin war einst ein in Deutschland aktiv und hatte in seinen besten Jahren hier das Problem, dass alle nationalen Namensgrößen im Mittelgewicht einen weiten Bogen um ihn machten. Verständlich wenn man sich seine K.O. Bilanz ansieht. Ihn zeichnet neben seiner offenkundigen Schlagkraft vor allem sein eleganter offensiver Stil aus, Golovkin ist ein Jäger der seinem Gegner im Ring keinen Rückzugsraum offen lässt, elegant ist dabei vor allem seine Beinarbeit die ihm erlaubt mit wenigen, gut getimeten Schritten plötzlich direkt vor dem Mann aufzutauchen, ihm einen Schlagabtausch aufzuzwingen und mit ihm zu traden. Dabei gewinnt er dann zu 99%, da seine Kombinationen aufgrund ihrer Präzision kaum unterbrochen werden (können) und er sie mit einem powerpunch der seines Gleichen sucht vollendet, meist ein linker Haken zum Kopf oder zum Körper, oder auch beides als Doublette geschlagen. Wer je selbst im Ring gestanden hat, der weiß wie sehr man durch solche Wucht unter Druck gerät und das in einem Kampf mit so jemandem eigentlich sofort ein countdown aktiv wird, der misst, wie lange man sich dem Druck noch entziehen kann bis es einen erwischt, Golovkins Kämpfe sind gnadenlos. Es zeichnet ihn aus immer die Halbdistanz zu forcieren, die Ringmitte zu besetzen und wenn er aktiv wird, durch elegante Meidbewegungen und Blocks dem Gegner dabei trotzdem nicht zu erlauben in den Kampf zu kommen. Seine alte russische Boxschule als Amateur lässt dabei vor allem den Jab als wichtigstes Mittel zur Kampfbeherrschung in Erscheinung treten. Im Kampf mit Alvarez lag er in dieser Statistik mit 118 zu 59 gelandeten Jabs auch deutlich vorne und er schlug auch insgesamt häufiger zu. Liest man diese Statistik kann man zu dem Schluß gelangen, dass er den Kampf dominiert haben muss und kann sich darüber wundern wieso er auf den Scoresheets der Ringrichter am Ende unterlegen war. Wurde er beraubt? Die Antwort darauf kann man nicht eindeutig geben, dafür war der Kampf zu eng, was aber den Unterschied in der Bewertung ausgemacht haben wird, sind folgende Aspekte. Alvarez hatte den Mumm Golovkin aus der Mitte des Rings zu drängen und ihn aktiv selbst in die Halbdistanz zu zwingen, die vielen Jabs von Golovkin waren häufig defensiver Natur, um Alvarez auf Distanz zu halten der unentweg vorrückte. Dabei hat Alvarez durchaus mehr Explosivität gezeigt als Golovkin im gesamten Fight, seine Körperhaken kamen häufig durch und auch zum Kopf musste Golovkin einige schwere Treffer nehmen. Kam Golovkin selbst mit einem Powershot durch, versäumte er es diesmal -obwohl er es kann- dem Konter auszuweichen und nahm jedesmal noch eine rechte Gerade von Canelo mit. Insgesamt führt Alvarez dann auch deutlich in der Kategorie "Powershots landed" mit 166 zu 143 wobei vor allem die Qualität seiner Treffer deutlich über Golovkins lag. Dessen Trainer Abel Sanchez versuchte noch vergeblich GGG dazu zu ermuntern mehr Boxen zu wagen und nicht so taktisch zu wirken, Golovkin schien mit zunehmender Kampfdauer mehr und mehr darauf bedacht zu lauern und wirkte dadurch eher passiv gegenüber Alvarez' Vorwärtsdrang. Diese Eindrücke nehmen auch die Ringrichter wahr und bewerten sie, ebenso -und vor allem- vor dem Hintergrund, dass Alvarez fast den gesamten Kampf mit einem offenen Cut über dem Auge gekämpft hat, der mit Pech bei einem einzigen Treffer den Kampf für ihn beendet hätte und trotzdem marschierte er weiter. Diese taktische Meisterleistung, das Unerwartete zu wagen und über 12 Runden mutig zu bleiben wurde schlußendlich belohnt und hat, egal wie man zu Golovkin steht, definitiv seine Berechtigung. Leider wirkte dieser in den letzten 6 Runden nicht mehr so agil und gefährlich wie in jüngeren Jahren. Es ist schade aber mit 34 ist seine große Zeit vermutlich vorbei, er kann sicherlich noch viele schlagen, aber für die Weltspitze bleibt ihm keine Zeit mehr. Wäre er doch nur nicht so viele Jahre aufgehalten worden.

Es bleibt zu hoffen, dass Golovkin und Alvarez vielleicht noch einen dritten Kampf wagen werden, denn das was die Beiden in ihrem Aufeinandertreffen bewiesen haben war vor allem eines: Ganz großer Sport und Boxen auf einem Level wie wir es in Europa leider nicht zu sehen kriegen!

Golovkin vs Alvarez 2 Full Fight - no Highlights available yet

Golovkin vs Alvarez 1:

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