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Von: Garganoli
17.07.2015 | 7669 Aufrufe | 3 Kommentare | 2 Bewertungen Ø 10.0
Ein Junger Trainer auf dem Weg nach oben
Frank Schmidt
Trainer mit der aktuell längsten Amtszeit im deutschen Profifussball!

"Ich möchte der Volker Finke von Heidenheim werden". Mit dieser Aussage zeigte Schmidt schon vor Jahren seine Verbundenheit zum 1. FC Heidenheim. Seit dem Jahr 2007 trainiert er nun schon den FCH.

Spielerkarriere

Schmidt ist nur wenige Meter vom Heidenheimer Stadion entfernt geboren und im nahgelegenen Giengen an der Brenz aufgewachsen. Hier begann auch seine sportliche Laufbahn. Im Alter von 15 Jahren wechselte er bereits zum SSV Ulm. Mit 18 Jahren war er seinem Traum, Bundesligaprofi zu werden, sehr nahe. Er stand im Kader des 1. FC Nürnberg. Hier konnte er sich jedoch nicht durchsetzen und kam zu keinem Bundesligaeinsatz.

Um Spielpraxis zu sammeln, wechselte er zur TSV Vestenbergsgreuth, die noch während seiner Zeit zur SpVgg Greuter Fürth umgewandelt wurden.

Mit der TSV Vestenbergsgreuth, dem damaligen Regionalligisten, gelang Schmidt im Jahre 1994 eine Pokalsensation. In der 1. Runde des DFB - Pokals besiegten sie den großen FC Bayern München. In deren Startelf standen Spieler wie Kahn, Helmer, Matthäus oder auch Scholl.

Frank Schmidt hat den Kontakt zu seiner Heimat nie abreißen lassen. So wurde er nach dem Pokalerfolg in seiner Heimatstadt Giengen im Vereinslokal jubelnd empfangen.

Nach weiteren Stationen in Österreich fand Frank Schmidt sein Glück bei der Alemania Aachen. Hier konnte er besonders als torgefährlicher Abwehrspieler punkten. Als Kapitän übernahm er Verantwortung und war im Umfeld sehr beliebt. Bereits als Spieler dachte er schon wie ein Trainer. In einer schlechteren Phase seiner Spielerkarriere sagte er beispielsweise: "Ich habe zuletzt zu sehr ans Team gedacht und mich selbst vernachlässigt."

Rückkehr in die Heimat

Nach einem kurzen Abstecher zu SV Waldhof Mannheim kehrte er mit 29 Jahren in seine Heimat zum damaligen Verbandsligisten SB Heidenheim zurück (später zu 1. FC Heidenheim umbenannt), sicherlich auch aus dem Grund um sich mehr um seine Familie kümmern zu können.

Frank Schmidts Frau stammt ebenfalls aus dem Kreis Heidenheim und freute sich, dass ihr Mann nun Zeit habe, den Rasen zu mähen. Schnell wurde er als Kapitän zum Kopf der Mannschaft. Mit ihm gelang der Aufstieg in die Oberliga.

Beruflich wollte der gelernte Bankkaufmann bei einem Sponsor von Heidenheim einsteigen.

Doch es sollte alles anders kommen. Nach der Entlassung des späteren Nachwuchskoordinators des FC Augsburg, Dieter Märkle, übernahm Schmidt im Jahre 2007 den Trainerposten in Heidenheim.

Unter seiner Regie stieg Heidenheim in die Regionalliga, in die 3.Liaga und in die 2. Liga auf.

Der Trainer - Frank Schmidt

"Hart aber herzlich" beschreibt Schmidt seine Mannschaftsführung. Ihn zeichnet ein starker Ehrgeiz aus. Schon früh in seiner Trainerkarriere bezeichnete er die 1. Bundesliga als sein Ziel. Schmidt ist ein Trainer, der einen klaren Plan verfolgt und diesen auch zu 100 Prozent durchzieht. Gerade hochgehandelte Neuzugänge, die sich dem System nicht anpassen konnten, waren schnell wieder bei anderen Vereinen gelandet.Sein Motto lautet "agieren statt reagieren." Taktisch ist seine Mannschaft hervorragend eingestellt. Schmidt bezeichnete sich und das Umfeld als "schwäbische Schaffer", die sich keinen Träumen hingeben, sondern sich kontinuierlich verbessern möchten.

Frank Schmidts Lebensmotto "geradeaus und ehrlich" spiegelt sich in der FCH Vereinshymne wider.

Filmkarriere

Durch den Film "Trainer" ist Schmidt erstmals der breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. In diesem Film lässt er sich, wie einst Jürgen Klinsmann, bei Mannschaftsansprachen filmen. Hierbei wurde er auch gefilmt, wie er den Relegationsplatz mit seiner Mannschaft am letzten Spieltag verspielt hat. Viele andere Trainer hätten in einer solchen Situation, ihre Spieler angeschrien oder einzelne von ihnen kritisiert. Schmidt jedoch blieb ganz ruhig und klatschte sich mit jedem Spieler einzeln ab.

Nach dem zweiten verpassten Aufstieg kam im Umfeld speziell von den Fans erste Kritik an Schmidt auf.

Die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg hat Schmidt jedoch schnell verarbeitet.

Gemeinsam mit dem Geschäftsführer Holger Sannwald machte er sich sofort an die Zukunftsplanung und führte viele Einzelgespräche. Darauf hin folgte die Meisterschaft in der 3. Liga. Schmidt wurde zum Trainer der Saison gewählt.

2014 / 2015

Der Geschäftsführer bezeichnete Frank Schmidt als "Säule des Vereins". Der Vertrag wurde dementsprechend bis 2020 verlängert.

Heidenheim geriet als Aufsteiger in der 2. Bundesliaga nie in Abstiegsgefahr. Nun hat Heidenheim einen großen Umbruch vollzogen. Dem Gefühlsmenschen Frank Schmidt fiel es besonders schwer sich von langjährigen Spielern zu trennen. Er hat aber wieder bewiesen, dass bei ihm der Sportliche Erfolg an erster Stelle steht. Besonders bemerkenswert ist, dass Heidenheim als einziger Profiverein zum Saisonauftakt alle Transfers abgeschlossen hat.

Die gute Arbeit vom Trainer Schmidt wurde durch die stärkere Medienpräsenz der breiten Öffentlichkeit bekannt.

Längst haben einige Bundesliagavereine Heidenheim und ihren Trainer im Blick. Mit Niederlechner und Heise sind zwei Spieler bereits in der 1. Bundesliga gelandet.

Viele seiner Trainerkollegen des Trainerlehrgangs 2011, wie Markus Weinzierl, Thomas Schneider, Markus Gisdol oder auch Tayfun Korkut sind bereits in der 1. Liga gelandet.

Man darf gespannt sein, ob Frank Schmidt tatsächlich Volker Finke nacheifert oder einem lukrativen Angebot nicht wiederstehen kann.

KOMMENTARE
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ausLE
MODERATOR
18.07.2015 | 10:21 Uhr
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ausLE : 
18.07.2015 | 10:21 Uhr
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ausLE : 
Wir hatten hier in Leipzig das Vergnügen gemeinsam aufzusteigen und schon 2x war Herr Schmidt hier. Seine Aussagen und Auftreten spiegeln genau das wieder, was Du beschreibst!!

Auch den Film Trainer habe ich 2x gesehen und bin sehr beeindruckt von Herrn Schmidt. Das war ein guter Griff von hat Sascha Pause, indem er sich u.a. für ihn entschied zu dokumentieren. Vielleicht fehlt im Blog der Mark Schnatterer, der wie Schmidt solange dabei ist und bleiben wird.

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lauben
18.07.2015 | 14:31 Uhr
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lauben : Echte Type
18.07.2015 | 14:31 Uhr
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lauben : Echte Type
Frank Schmidt ist einer der letzten Typen. Man sieht seiner Mannschaft absolut seine Handschrift an. Mich wundert es sehr warum die Öffentlichkeit auch Spox so wenig über ihn berichten
Deshalb vielen Dank für den Blog.
Er wird definitiv in der ersten Liga landen. Mich wundert es auch warum ihn Stuttgart nicht verpflichtet hat.
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p0i50n
21.07.2015 | 11:48 Uhr
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p0i50n : 
21.07.2015 | 11:48 Uhr
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p0i50n : 
Inhaltlich in Ordnung, nichts neues aber das kann man auch nicht erwarten. Du hättest eventuell noch etwas Bezug auf die Situation in HDH nehmen können. Zum Beispiel das Verhältnis zu Sanwald und warum es überhaupt möglich ist, dass dieses Kaff einen Zweitligisten hat.

Mal ne Frage zum Zitieren: Woher sind die Zitate, die du kursiv gestellt hast?

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