Ich habe ein Problem. Nein, eigentlich habe ich sogar viele davon. Doch eines bewegt mich derzeit besonders. Denn immer wenn ich mich weit aus dem Fenster lehne, liege ich garantiert falsch. Besonders im Bezug auf die Packers. Zuletzt hatte ich in der Redaktion für Week 13 einen grandiosen Sieg gegen die Cowboys prophezeit – rausgekommen ist eine solide 27:37-Niederlage. Typisch. Immer wenn ich entweder einen Sieg "meiner" Mannschaft ankündige oder es auch nur wage, das Spiel live anzuschauen, geht es bestimmt total in die Hose.

Was nun? Einfach wäre es, die Klappe zu halten und bis Sonntag sämtlichen TV- und Internet-Zugängen fern zu bleiben. Hatte ich auch eigentlich vor. Ehrlich. Hat aber nicht geklappt. Denn meine Kollegen mussten ja unbedingt in der SPOX-Vorschau auf die Seahawks setzen.

Das kann ich natürlich nicht unkommentiert stehen lassen. Deshalb nun hier doch die sechs ultimativen Gründe, warum Green Bay am Ende doch gewinnt - und das, obwohl ich es hier öffentlich ankündige und mir obendrein die Partie LIVE anschaue. Here we go.

Heimvorteil: Lambeau Field ist eine Festung. Denn Green Bay mag zwar die kleinste NFL-Stadt sein, doch die Fans machen das locker wett. Ich spreche da aus Erfahrung. Selbst in der Pre-Season schreien mehr als 72,000 Cheeseheads jeden Gegner aus dem Stadion. Und nicht nur das. Die ganze Stadt – ach was sag ich, der ganze Bundesstaat steht Kopf. Da hilft es den Seahawks wenig, dass sie angeblich das lauteste Stadion haben.

Brett Favre: Mal ehrlich. Klarer Vorteil Packers. Mit seinen mittlerweile 38 Jahren will es Favre noch einmal richtig wissen und lässt die Rekorde purzeln. 66,5 Prozent seiner Pässe kommen an – für einen Raumgewinn von 4,155 Yards. Karriere-Rekord. Pro Versuch überwindet er 7.8 Yards. Ebenfalls Karriere-Rekord. Seit seinem letzten Titelgewinn (Super Bowl XXXI) hatte er kein besseres Passer-Rating (95.7). Brett führt uns zum Sieg. Punkt.

Die "Fab Five": Und das hat seinen Grund. Denn selbst wenn Favre mal nicht so weit wirft, kann er sich ja immer noch auf seine Receiver verlassen. Donald Driver, Greg Jennings & Co. fangen nicht nur sicher und schnell, sondern laufen anschließend noch viel schneller. Und so machen sie nach jedem Catch wichtige Yards gut. "Uns kann niemand aufhalten", so Driver. Genau meine Meinung.

Gute Erinnerungen: Das letzte Playoff-Aufeinandertreffen beider Teams konnten die Packers für sich entscheiden. Und wie! Nach der großspurigen Ankündigung von Seahawks Quarterback Matt Hasselbeck ("We want the ball, and we're going to score!") zu Beginn der Verlängerung fing Al Harris den Ball mal eben ab und trug ihn 52 Yards in die Endzone. Herr Hasslebeck, das hätten wir gerne noch einmal.

Offene Rechnungen: Im NFC-Championchip-Game warten vermutlich die Dallas Cowboys. Cowboys? Da war doch was. Genau. Nämlich die eingangs bereits erwähnte 27:37-Niederlage in Dallas. Die wird nämlich Packers-Coach Mike McCarthy noch immer als einziger großer Fehler der Saison angelastet. Nicht nur er wird deshalb auch eine Revanche brennen – auch die Spieler haben noch eine Rechnung mit den Texanern offen.

Ausgeschlafen: Während sich die Seahawks am vergangenen Samstag im NFC Wild Card Game bereits gegen die Washington Redskins abmühen mussten, durften sich die Packers ausruhen und Kräfte sparen. Nicht das das überhaupt nötig wäre, aber sollte es tatsächlich wieder in die Verlängerung gehen, dürften die Packers über mehr Reserven verfügen.

In diesem Sinne
Go Pack Go!