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16.11.2011 um 22:04 Uhr
Faszination Fußball
oder
Warum schauen wir uns diesen Langweiligen Mist an?

Fußball ist der populärste Sport der Welt. Die Championsleague, die Weltmeisterschaft, die Copa Amerika, die Europameisterschaft oder einfach nur die einfachen Ligaspiele bewegen Massen an Menschen und sorgen für Emotionen, Freundschaften und tiefen hass.
Egal in welches Land man geht und egal ob man die Sprache spricht oder nicht, Fußball kann man immer spielen.
Die Frage ist allerdings, warum ist Fußball so Populär?

Vergleicht man Fußball mit anderen Populären Sportarten wie Football, Handball oder Basketball wird man bei oberflächlicher Betrachtung keine Erklärung dafür finden warum Fußball so deutlich Populärer ist als die drei genannten.

Beim Football hat man eine hohe taktische Anforderung gepaart mit Testosteron gedopten Männern die aufeinander losgehen.

Basketball hat eine große technische Anforderung mit einer hohen Geschwindigkeit und vielen schönen Körben, dazu kann Basketball ein Krimi sein wenn die letzten 5 Sekunden über alles entscheiden.

Beim Handball hat man ähnlich wie beim Basketball eine hohe Geschwindigkeit zusammen mit vielen harten Tacklings und vielen schönen Toren.

Beim Fußball wird das ganze weichgewaschen und in einen Topf geworfen. Man kann zwar Tackeln, aber nicht so wie beim Football oder Handball. Es erfordert Taktik und Tempo, durch die Größe des Feldes ist es allerdings nicht annähernd so schnell wie Basketball oder Handball.
Dazu kommt das Problem der wenigen interessanten Momente. Während in den drei oben genannten Sportarten immer Aktion ist kann Fußball Ewigkeiten vor sich hin plätschern ohne dass irgendwas passiert.

Es bleibt also bei der Frage, warum ist Fußball bekannter, verbreiteter und Erfolgreicher?
Ich habe ein paar Thesen dazu die ich hier aufführe.

Fußball ist alt.
Fußball gibt es schon in verschiedenen Varianten seit dem 10 Jahrhundert und damit deutlich länger als andere Sportarten. Es scheint etwas zu geben das Menschen den Drang gibt gegen Gegenstände zu treten. Sieht man zum Beispiel eine Dose auf der Straße wird man sie ( als guter Mensch ) in den Müll werfen, oder man wird dagegen treten. Spontan wird niemand die Dose aufheben und versuchen sie durch einen Ring oder durch einen Türrahmen
zu werfen.
Dieser „Trieb" hat Fußball seit etwa 1000 Jahren in verschiedenen Formen überdauern lassen bis die Engländer diesen Sport „gezähmt" haben und ihn mit einem Regelwerk in der Welt verbreitet haben.

Fußball ist einfach.
Fußball ist ein unglaublich einfacher Sport. Man darf seinen Gegenspieler nicht stupide umgrätschen, man muss mehr Tore schießen als der Gegner, der Torhüter darf im Strafraum den Ball in die Hand nehmen, der Ball darf nicht ins Aus rollen, man muss auf Abseits aufpassen.

Sieht man einmal vom Abseits ab sind diese Regeln unglaublich simpel. Man kann überall Spielen und jeder wird das Spiel sofort verstehen. Beim Basketball, Handball oder Football sind die Regeln komplizierter. Durch diese Einfachheit verbreitet sich Fußball sehr gut und man kann als Deutscher nach Brasilien fahren und Fußball spielen ohne die Sprache zu kennen.
Auch als Zuschauer versteht man sofort worum es geht und lässt sich somit schnell für das Spiel begeistern.

Fußball läuft flüssig.
Im Fußball gibt es kaum Unterbrechungen ( im Idealfall ) und das Spiel läuft. Die Uhr wird auch bei Unterbrechungen nicht angehalten, so dass das Spiel immer weiter läuft. Im Football, Basketball und Handball gibt es dagegen viele Unterbrechungen. Die Uhr wird oft bei Fouls angehalten, die Spieler können sich neu Postieren, die Trainer können Auszeiten nehmen und und und…
Zwar kann ein Spiel so zum Krimi werden, wenn die letzten 5 Sekunden auf 2-3 Minuten ausgeweitet werden, aber viel eher kann man verzweifeln wenn nur noch 2 Minuten zu Spielen sind und der gegnerische Torhüter sich sehr viel Zeit beim Abstoß lässt, während die Zeit erbarmungslos runterläuft. Dies führt zu Hektik auf dem Feld, Wut und Verzweiflung beim Publikum und bei den Spielern und ist dadurch eine Emotionale Angelegenheit.


Fußball ist unfair.
Am Ende ist es die Anfängliche Kritik die Fußball so interessant macht. Es fallen wenige Tore. Dieser Fakt ist ein unglaublich wichtiger Fakt, auch wenn man im ersten Moment gar nicht daran denkt.
Während im Handball und Basketball viele Tore/Körbe fallen sind Fehlwürfe und Fehlentscheidungen der Schiedsrichter nicht schlimm. Ein Handball Schiedsrichter Gespann macht etwa 10-15 Fehlentscheidungen pro Spiel. Im Basketball sieht es ähnlich aus. Das erzürnt zwar für den Moment, ist aber bei der Menge an Toren nicht weiter schlimm und wird schnell wieder vergessen.
Eine fälschliche Abseitsposition im Fußball, ein nicht gegebener Elfer oder ein zu unrecht gegebener Elfer dagegen kann ein Spiel entscheiden, da es deutlich weniger Tore gibt. Wo ein zu unrecht gegebener Freiwurf im Basketball wenig Einfluss auf das Spiel hat, entscheidet ein zu unrecht gegebener Elfmeter öfters mal ein ganzes Fußball spiel.
Diese Ungerechtigkeit im Fußball sorgt für Diskussionen, und Emotionen beim Zuschauer und bei den Spielern.
Auch ohne Schiedsrichter Fehlentscheidungen kann Fußball unfair sein. Unfair heißt in diesem Fall das die kleinen eine viel höhere Chance haben gegen die großen zu gewinnen. Während in den anderen Sportarten kaum Sensationen passieren, sind sie im Fußball fast schon normal.
Jeder saß schon mal im Stadion oder vorm Fernseher und hat gesehen wie seine Mannschaft am Gegnerischen Torhüter verzweifelte, während das gegnerische Team mit einem Lucky Konter das 1:0 machte und über die Zeit rettete. Auch hat schon jeder Fan gesehen wie sein Team auf diese Glückliche Art und Weise gewonnen hat.
Durch die geringe menge an Punkterfolgen ist dies Möglich und es gibt immer wieder Mannschaften die durch Glück und Fleiß weiter oben in der Tabelle stehen als man es ihnen zugetraut hätte.
Diese Ungerechtigkeit gibt es weder im Basketball noch im Handball oder Football. Das bessere Team gewinnt am Ende durch die dichte an Punkterfolgen die es gibt.

Man kann also sagen das Fußball uns fesselt weil er sehr einfach zu verstehen ist, weil er zu Emotionalen Diskussionen über Fehlentscheidungen führt, weil es Hektisch und ist und weil jeder gegen jeden Gewinnen kann.
Faszination Fußball, eigentlich einfach zu verstehen und doch schwer zu begreifen.
Aufrufe: 9096 | Kommentare: 16 | Bewertungen: 20 | Erstellt:16.11.2011
ø 7.4
KOMMENTARE
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Indiecity
17.11.2011 | 16:44 Uhr
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Indiecity : :)
17.11.2011 | 16:44 Uhr
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Indiecity : :)
sauber. bin größtenteils deiner meinung, ich könnte mir zum beispiel nie ein footballspiel in voller länge angucken, bei den vielen unterbrechungen und komplizierten regeln werd ich wahnsinnig, da hat "unser" sport schon einige vorteile...

...aber obwohl auch ich mich fast ausschließlich für fußball interessier', hab ich schon mal 'ne leere Dose theatralisch in nen Mülleimer o.ä. geworfen ;)
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kb8
17.11.2011 | 18:49 Uhr
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kb8 : 
17.11.2011 | 18:49 Uhr
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kb8 : 
Als Erklärung reicht meiner Meinung nach eigentlich dass Fußball nunmal Fußball ist. ;)

Guter Blog, 9 Punkte.
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LuckyLuke111
17.11.2011 | 18:59 Uhr
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17.11.2011 | 18:59 Uhr
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Erstmal: schönes Thema und ein paar schöne Sachen rausgearbeitet. Ansonsten kann man noch etwas an Rechtschreibung und Satzzeichen arbeiten, welches das Lesen einfacher macht.

Eine wichtige Sache hast du meiner Meinung nach vergessen. Du schreibst, dass Fussball einfach ist, und spielst damit hauptsächlich auf die Regeln an. Es ist aber auch sehr simpel, es zu praktizieren, das Zubehör ist Minimal. Man braucht einen Ball, teilweise reicht auch ein ballartiger Gegenstand, denn der Ball muss nicht notwendigerweise trumpfen können (wie beim Hand- oder Basketball), Tore kann man auch immer finden (zwischen Bäumen oder an Häusern) und sonst braucht man nix. Daher wird es auch in ärmeren Ländern gespielt. Und das ist für mich ein Hauptunterschied zu den vielen anderen Mannschaftssportarten, die es auf der Welt gibt.

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xperte84
17.11.2011 | 19:00 Uhr
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xperte84 : 
17.11.2011 | 19:00 Uhr
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xperte84 : 
Ein paar Sachen möchte ich ergänzen:

Fußball ist einfach: er kann überall mit einfachsten Mitteln gespielt werden. Es reicht ein Ball. Deshalb ist er auch in Afrika, südamerika etc populär.

Fußball ist nicht inflationär: Punkte (Tore) sind meist um ein Vielfaches bedeutender als beim Baketball, Handball etc. Das macht Tore besonders
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xperte84
17.11.2011 | 19:04 Uhr
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xperte84 : 
17.11.2011 | 19:04 Uhr
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xperte84 : 
@Lucky Luke

2 Doofe 1 Gedanke

nicht mal Tore sind zwingend notwendig beim Fußball, aber wie man es vielleicht auch vom Schulhof kennt kann das auch eine Mauer oder zwei auf dem Boden liegende Gegenstände wie Rucksäcke, Jacken oder Schuhe sein
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bvbgarde
17.11.2011 | 19:15 Uhr
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bvbgarde : 
17.11.2011 | 19:15 Uhr
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bvbgarde : 
Sauber. Gefällt mir. 8 Points
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Tormaschine
17.11.2011 | 19:53 Uhr
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17.11.2011 | 19:53 Uhr
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Schöner Blog und schönes Thema.
Fussball hat noch den Vorteil, dass man als Amateurfussballer quasi auf Augenhöhe mit den Stars und Vorbildern agiert. Damit meine ich sowohl die Regeln und Spielumstände, Fussball wird überall gleich gespielt. Einzige Ausnahme ist, dass in den höheren Ligen mit mehr Schiris gespielt wird, aber ansonsten ist es dasselbe Spiel.
Und man kann selbst als Kreisligaspieler theoretisch auch mal gegen seine Idole spielen. Es gibt ein System von Auf- und Abstiegen, der Weg in die Bundesliga bzw Champions League ist durchgängig und somit spielt Messi und der MeierMüllerSchmidt vom Dortverein dasselbe Spiel, nur eben auf einem anderen Niveau.


(natürlich ist das die deutsche bzw europäische Sicht der Dinge, in Amerika oder in Indien sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. In Amerika hat zB Football diesen riesigen Stellenwert, weil das ein Spiel ist das jeder ausüben kann, egal ob klein und durchtrainiert oder groß und fett).
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Simmon
17.11.2011 | 20:00 Uhr
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Simmon : 
17.11.2011 | 20:00 Uhr
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Simmon : 
Ich schau zwar gerne mal ein Basketball, Eishockey oder Footballspiel aber Fußbal steht doch über allem :)

Super Blog! 10P!
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Gnanag
17.11.2011 | 21:34 Uhr
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Gnanag : 
17.11.2011 | 21:34 Uhr
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Gnanag : 
Gefällt mir auch sehr gut. 10P.

Fußball ist eben die (Zweit)schönste Nebensache der Welt
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Jugendförderer
17.11.2011 | 21:59 Uhr
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17.11.2011 | 21:59 Uhr
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Freut mich zu hören, sprachlich ist da wie immer noch was rauszuholen, aber da habe ich ja noch ein paar Jahrzehnte um mich zu verbessern .

Die einfache Ausrüstung und die Umsetzung in jeder Umgebung habe ich irgendwie vergessen, stimmt. Das wäre auf jeden Fall ein Punkt wert gewesen, genauso wie die gleiche Umsetzung des Spiels in allen Ligen.

Worauf ich erst heute gekommen bin, ist das die verschiedenen Variationen vielleicht auch ein Punkt sind. Beachfußball, Hallenfußball, Straßenfußball, Freestyle, Futsal und natürlich den normalen Fußball stehen da zur Auswahl. Dadurch verbreitet es sich natürlich nochmal besser.
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