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Von: tamiknow
06.04.2014 | 2120 Aufrufe | 2 Kommentare | 3 Bewertungen Ø 8.0
Zur neuen FC Bayern Kritikkultur.
FC Charakterschwach?!
Die Kritiken nach der ersten Niederlage der Bayern sind verfrüht, unfair und zeugen von einem zentralen Problem in der Liga.

Gestern ist also passiert, was letzlich wieder passieren musste. Nach 53 Ligaspielen ohne eine Niederlage, hat der FC Bayern in Augsburg verloren. Viel überraschender als die Niederlage, waren für mich die Vorwürfe einiger Trainer und Sportdirektoren anderer Bundesliga Clubs, die umittelbar nach Abpfiff, begleitet von der üblichen "es geht mich zwar nichts an" und "ich will ja nichts sagen" Vorarbeit, dem Detuschen Meister doch sehr klar und direkt Charakterschwäche und Wettbewerbsverzerrung vorwarfen.

Wieso ich mich über die Aussagen von Heldt, Veh et al. so gewundert habe?

Sind sie nicht etwas zu früh dran?

Zunächst ist es ja wohl doch etwas verfrüht dem FC Bayern sofort nach der allerersten Niederlage nach 53. Partien von denen die meisten sogar gewonnen wurden vorzuwerfen, er würde den Wettbewerb in der Bundesliga verzerren. Auch wenn der FCB inzwischen den Status einer beinahe unbesiegbaren Übermannschaft inne hat, ist ja wohl mal eine Niederlage drinnen.

Eine "C-Elf" ohne "B-Elf"? Wohl ein weiterer Bayer-Rekord!

Es war auch nicht so, wie es selbst in einem SPOX-Artikel suggeriert wird, als hätten Mannschaft und Trainer die Niederlage billigend in Kauf genommen. Während die ganze Saison lang Fussballdeutschland sich einig zeigte, dass die Bayern mit ihrem Überkader keine B-Elf besäßen und selbst die Edelreservisten wohl die Meisterschaft geholt hätten, genügte gestern der Startelf-Einsatz dreier (!) Talente, um von einer "C-Elf" zu sprechen! Das klingt so, als hätte Guardiola gestern auch noch ein paar Jungs aus der U19 aufgeboten und Franz "Bulle" Roth (67) neben Daniel Van Buyten den Innenverteidiger gegeben. Stand denn nicht der momentan beste Torwart der Welt zwischen den Pfosten? Bildeten nicht der belgische WM-Fahrer Daniel van Buyten und der immerhin teuerste Einkauf der Ligageschichte und letztjährige Triple-Garant Javi Martínez das Duo in der Innenverteidigung? Die Mittelfeldzentrale mit Kroos und Schweinsteiger war wohl auch nicht gut Genug für die Herrn Veh und Heldt, sowie Pizarro, Shaqiri und Mandzukic in der Offensive. Bei Schalke und Eintracht Frankfurt würden diese spieler allesamt in der Amateurmannschaft kicken und zwar zusammen mit Mario Götze, David Alaba und Thomas Müller, die alle frühzeitig in der zweiten Hälfte von Guardiola gebracht wurden um das Spiel noch zu drehen. Armin Veh würde einen Toni Kroos nur bringen, wenn er mal wieder vor hat ein Spiel beim FCB schon vor dem Anpfiff aufzugeben. Vielleicht würde Veh dann Pirmin Schwegler vorsichtshalber draußen lassen, damit der nicht seine fünfte Gelbe sieht.

Klar, der FCB hat gegen Augsburg nicht mit seiner ersten Mannschaft angefangen, doch wie jeder Verein sollte auch der FC Bayern das gute Recht dazu haben, jungen Talenten mal etwas Spielpraxis unter Wettbewerbsbedingungen zu genehmigen. Dass das sehr wichtig für den Verein ist, sollte insbesondere vom Spotdirektor von Schalke 04, der Mannschaft deren starke Rückrunde beinahe ausschliesslich von allen möglichen Fachleuten auf die Qualität und Form junger Talente (wie Meyer, Kolasinac, Ayhan und natürlich Draxler) zurückgeführt wird, ohne Klage verstanden werden. Gerade wenn in einer Spielzeit bisher kein Nachwuchskicker zum Zuge gekommen ist, ist das wie ich finde völlig legitim und mit sicherheit angesichts der restlichen Weltklassespieler, die gestern zum Zuge kamen nicht der Grund für die knappe Niederlage.

Die Liga misst mit zweierlei Maß.

Kann es sein, dass die Bayern gestern einfach verloren haben, weil Augsburg an diesem Tag besser war? Weil sie im letzten Viertel einer Saison, die auf das Triple gefolgt ist, eine weitere Spielzeit mit Supercup, Meisterschaft, DFB Pokal, Club WM, Champions League absolviert haben und vielleicht einfach geistig und körperlich müde waren? Ging es ein paar Tage zuvor nicht immerhin auswärts gegen Manchester United zur Sache? Bei Schalke und Dortmund sind ständige Ausrutscher in Ordnung - die sind einfach Müde von der Doppel- und Dreifachbelastung. Freiburg und Frankfurt befinden sich aus gleichem Grund im Abstiegskampf. Leverkusen ist einfach so im freien Fall und keiner spricht von schwachem Charakter oder Manipulation des heiligen Wettbewerbs Bundesliga.

Es ist schon krass (ein besserer Begriff fällt mir hierzu nicht ein), mit welch heuchlerischer Doppelmoral der FC Bayern von der Liga bewertet und öffentlich kritisiert wird. Andauernd gewinnen ist irgendwie nicht so cool, weil das ja nur wegen des hohen Etats möglich ist und die Meisterschaft langweilig macht. Verlieren ist für Bayern München nur dann OK, wenn man gegen die Mannschaft verliert, deren Trainer oder Sportdirektor der jeweils kommentierende ist. Ansonsten: Ganz charakterlose Wettbewerbsverzerrung.

Ablenken von der eigenen Verantwortung.

Ich möchte hier niemandem etwas unterstellen - ja das ist ein rhethorischer Kniff aus der Sportdirektoren-Zauberkiste. Also nochmal. Ich möchte hier wirklich niemandem etwas unterstellen, aber es scheint so als würden hier einige Verantwortungsträger in den Bundesligaclubs von der eigenen Verantwortung (bzw. der eigenen Belanglosigkeit) sowie der der eigenen Mannschaft ablenken wollen. Betrachtet man zumindest die Tabelle, kann der FC Schalke doch ganz aus eigener Kraft die direkte CL-Quali schaffen. Gleiches gilt für die Frankfurter Eintracht und den Klassenerhalt. Sogar wenn der FC Bayern jetzt, für die letzten fünf Spieltage der Saison zum Punktelieferanten werden würde (was mMn. sehr unwahscheinlich ist), hinkt die Argumentation anderer Vereine doch sehr, wenn sie darauf abzielt die eigene Saisonleistung und ihr Ergebnis, auf die letzten fünf Spieltagsleistungen des FC Bayern abzuwälzen.

Die Sammer-Kritik macht plötzlich wirklich Sinn.

Vielleicht ist es ja genau das, was Matthias Sammer mit seiner leicht arroganten Kritik vor kurzem meinte. Es ging vielleicht garnicht um die zurecht umstrittene Feststellung, dass man beim FC Bayern professioneller trainiert als anderswo (ob das stimmt oder nicht sei mal dahingestellt.) Es geht vielmehr darum weshalb man beim FC Bayern so versessen an sich arbeitet. Nämlich weil man aus eigener Kraft seine Ziele erreichen möchte und nicht am Anfang der Saison den Rechenschieber und den Spielplan zur Hand nimmt und den eigenen Erfolg von den "sicheren Siegen bzw. Niederlagen" der anderen Teams abhängig macht. Denn um nichts anderes geht es den lautesten Kritikern doch wenn sie jetzt erwarten, dass der FCB auch die restlichen Gegner der Saison demontiert, damit die Verantwortung für den eigenen Erfolg bzw. Misserfolg nicht allein an einem selbst hängen bleibt.

Wenn das nicht mal Charakterschwäche ist...

KOMMENTARE
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Fabsian
06.04.2014 | 22:11 Uhr
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Fabsian : 
06.04.2014 | 22:11 Uhr
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Fabsian : 
Von "der Liga" zu sprechen ist schlichtweg falsch, das sich ausgerechnet Held und Veh beschweren, nun ja, mit Grinsen zu vernehmen, aber das ist nicht spiegelbild DER Liga. Aus Dortmund hat man hier gar nichts gehört,

Was vermutlich mehr empört als die Tatsache, das rotiert wurde, ist viel mehr die Tatsache, dies bereits im Vorfeld so deutlich kommuniziert zu haben, und dass dann auch noch das Spiel verloren wurde, auch einer bärenstarken Leistung Augsburgs geschuldet, sorgt für ein Geschmäckle...

Außerdem: Seit der errungenen Meisterschaft hat der FCB einen Punkt aus zwei Spielen geholt, der Verdacht, das Ganze wird nicht mehr so richtig für voll genommen drängt sich auf,

Rotation in allen Ehren, aber es war medientechnisch amateurhaft, dies so zu propagieren "Manchester ist wichtig" (Augsburg ergo egal) - ist ehrlich, aber medientechnisch unfassbar dumm
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Swaebach11
08.04.2014 | 18:51 Uhr
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Swaebach11 : 
08.04.2014 | 18:51 Uhr
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Swaebach11 : 
Kann dir nur bedingt zustimmen.

JA, die Bayern als charakterlos zu bezeichnen ist falsch und gesunde Rotation ist in dieser Situation absolut verständlich. Ich kann auch null nachvollziehen warum sich ausgerechnet Veh und Heldt zu Wort melden, zwei der größten Klopse, v.a. Veh ist ja auch beim frewillig verlieren und Spieler schonen nicht ganz mit weißer Weste ausgestattet.

Auch gebe ich dir echt dass die Bayern trotzdem noch ne starke Manschaft auf dem Platz hatten und man den Augsburgern für ihre starke Leistung Respekt zollen sollte.

Jetzt kommt das große aber: Wenn man mit einer solchen Außenkommunikation in ein solches Spiel geht und großzügig rotiert, sind die Rufe nach einer Niederlage natürlich groß. Versetzt euch vllt. auch mal in die Lage der Mainzer: Man liefert Bayern einen großen Kampf und verliert am Ende unglücklich. Und dann gehen die mit einer "alles-scheiß-egal Einstellung" ins Spiel gegen den Konkurrenten um die EL und verlieren. Das ist der Ärger doch absolut nachvollziehbar oder?

Die Interviews nach dem Spiel (z.b. von Neuer) bestärken das nur noch. Außerdem ist der Vergleich zu den Ausrutschern der Schalker und Dortmunder etwas irrelevant, die verlieren schkließlich auch ohne Doppelbelastung regelmäßig ihre Spiele.

Also solider Block, aber zum Teil leider etwas einseitig geschrieben
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