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20.07.2012 um 15:52 Uhr
Eine Sache der Umstände (1)
Eine Sache der Umstände
Causa James vs. Glücksfall Thunder

Die Oklahoma City Thunder verpassten die Krönung einer grandiosen Saison in den NBA Finals gegen die Miami Heat. Zu groß war der Leistungseinbruch des so gefeierten Teams, zu stark war LeBron James mit seinen Co-Stars vom South Beach. Doch während in Miami die zweite Meisterschaft der Franchise-Geschichte gefeiert wird, feiern die Fans in Oklahoma City noch immer ihr Team. Ihr Team, welches nicht zusammengekauft wurde. Ihr Team, welches im Draft zusammengeführt und zu einer Einheit verschmolzen wurde. Der Gewinn der Finals hätte diese Erfolgsgeschichte abgerundet. Doch wo ist der Haken?

Denn wie immer hat jede Erfolgsgeschichte neben Licht- auch Schattenseiten. In Oklahoma City wird dieser Schatten überspielt von den jüngsten Erfolgen der so jungen Truppe: Die Individuen, die Einzelspieler, sind stark. Sie sind aber nicht stark genug.

Mit dem Eintritt von LeBron James in die NBA im Jahre 2003 betrat ein Spieler die NBA-Bühne, der den Cleveland Cavaliers neues Leben einhauchte. Die sonst so schwachen Cavs steigerten sich mit dem „King" in den ersten beiden Spielzeiten enorm und nur ein Sieg trennte sie von den Playoffs. In den folgenden fünf Jahren jedoch führte James Cleveland als Ein-Mann-Armee durch die NBA, in die Playoffs, bis in die Finals. Die nötige Unterstützung im Team blieb jedoch zumeist aus. So entschloss sich James, in einer selbstdarstellerischen Show den Wechsel zu den Miami Heat zu verkünden und erntete dafür Unverständnis, Spott und Herabwürdigung – und das nicht nur wegen der Art und Weise, wie dieser Wechsel vollzogen würde. 'Wahre Champions führen ihre Teams zum Titel' hieß es da. Und 'wahre Champions brauchen keine anderen Stars'. Besonders in der letzten Saison wurde hier des Öfteren der Vergleich mit den Oklahoma City Thunder gebracht.

Wenn Schwäche zum Glücksfall wird

Doch worauf beruht dieser Erfolg der Thunder? Was war nötig, um diese Startruppe zu formen, die nun knapp am Titel scheiterte? Die Antwort ist schnell gefunden: Ein gutes Management und schwache Leistungen. Denn nur aufgrund der schwachen Leistungen war es möglich, drei überaus talentierte Spieler zu draften. Aber der Reihe nach:

2007 wurde Kevin Durant an zweiter Stelle vom damals noch als Seattle SuperSonics auftretenden Team in die NBA geholt. In der Vorsaison schloss man mit einer Bilanz von 31-51 ab und wies somit eine der schlechtesten Bilanzen der Liga auf. Mit dem nötigen Glück sprang so am Ende der zweite Pick im Draft 2007 heraus und mit noch mehr Glück entschieden sich die Trail Blazers aus Portland für Greg Oden als ersten Pick. So machten die SuperSonics mit Durant einen wahren Glücksgriff und sollten einen der besten Scorer der Post-Jordan-Ära bekommen. Doch im Gegensatz zu James war Durant zwar ein glänzender Solist, konnte sein Team jedoch nicht voranbringen. Ganz im Gegenteil. Mit nur 20 Siegen und dementsprechend 62 Niederlagen belegte Seattle ligaweit den letzten Platz. So hatte das Team aus Seattle während der Saison immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und war nicht sehr breit besetzt. Die Hoffnungen ruhten zu einem großen Teil auf Durant, der eine tolle Saison spielte, die SuperSonics als Ein-Mann-Armee allerdings nicht weiterbringen konnte. Trotz des letzten Platzes in der Regular Season musste man sich im kommenden Draft mit dem vierten Pick zufrieden geben. Unter Hochkarätern wie Derrick Rose und Kevin Love entschied sich das von dort an als Oklahoma City Thunder bekannte Team für Russell Westbrook. Somit hatte man zwei Spieler, die nur wenige Jahre später im All-Star-Team der NBA stehen sollten.

Mit zwei so talentierten Spielern sollte eine Platzierung im oberen Tabellenabschnitt eigentlich möglich sein. Zur Erinnerung: James katapultierte seine Cavaliers bereits im ersten Jahr vom Nirgendwo der NBA ins gehobene Mittelfeld – knapp hinter die Playoffplätze. Durant erlebte im ersten Jahr mit den SuperSonics einen weiteren Abrutsch. Doch wo ging es mit Westbrook hin?

Carlesimo gegen Brooks

Nur geradeaus. 23 Siege standen am Saisonende zu Buche und auch das zweite Toptalent war nicht der erhoffte Heilsbringer. Nach einem weiteren katastrophalen Start in die Saison – bereits im Vorjahr startete das Franchise schlecht – musste der erst in der Vorsaison eingestellte P.J. Carlesimo den Trainerstuhl räumen und Scott Brooks erhielt seine Chance. Dabei wurde Carlesimo gar nicht als schlechter Coach wahrgenommen, ganz im Gegenteil. Er galt als sehr guter Trainer, doch nur selten sind die Spieler Opfer der schlechten Resultate und die nicht gerade harmonische Zusammenarbeit Durant erleichterte den Job Carlesimos nicht. War dieser Schritt nach nur einem Sieg aus den ersten 13 Spielen also der richtige? Zum Teil. Unter Brooks gewannen die Thunder immerhin 22 Spiele, verloren jedoch auch 47 Partien – beachtlich, bedenkt man die zwischenzeitliche Bilanz von 3-19! So wurde Brooks nach der Saison vom Interimscoach zum Head Coach, doch das hochgelobte Duo Westbrook/Durant brauchte weitere Verstärkung und sollte diese bekommen. Mit dem dritten Top4-Pick in drei Jahren sicherten sich die Thunder die Rechte an James Harden mit dem dritten Pick im Blake Griffin-Jahrgang. Und es ging aufwärts.

Die Leistungssprünge von Kevin Durant und Russell Westbrook und ein insgesamt besser auftretendes Team machten den ersten Einzug in die Playoffs seit der Saison 2004-05 und die erste positive Bilanz der Oklahoma City Thunder perfekt. In den Playoffs war jedoch in der ersten Runde gegen den späteren Champion, die Los Angeles Lakers, Schluss, doch seit dieser Saison verbesserten sich nicht nur die Statistiken des Teams, sondern auch die der Spieler. Durant machte sich seit dieser Saison drei Mal zum Scoringchampion der NBA, Westbrooks Punkteausbeute und sein Spiel wurden cleverer und besonders die Leistungsexplosion von Vollbart James Harden half dem Team. So war es nur eine logische Konsequenz, dass die Thunder aus Oklahoma City den Weg bis hin in die NBA Finals beschreiten würden.

Teil 2
Aufrufe: 4458 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 8 | Erstellt:20.07.2012
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