Ein Original und Unikat. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Seine Markenzeichen waren der Walroßschnautzer und Zigaretten.
Im heutigen Zeitalter, indem Fußballer Ernährungsberater zur Seite gestellt bekommen. Wo Fußballer auf Schritt und Tritt verfolgt werden, wäre Walter Frosch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein gefundenes Fressen gewesen für die Medien.
Jagd auf in Ihn hätte man nicht machen müssen. Erfolgversprechend wäre gewesen ihn in unmittelbarer Nähe einer Kneipe zu suchen. Den laut eigener Aussage dieses Originals, war die Kneipe sein härtester Gegner.
Dem hageren, großen und eher schmächtigen Verteidiger sah man nicht unbedingt seine Position auf dem Platz an. Bei St. Pauli, wo er den Großteil seiner Karriere verbrachte, hat der 2013 verstorbene Ex-Profi Heldenstatus. Ikone, legendär. KULT !!!
Legendär und besonders erwähnenswert wie so vieles im Leben des Walter Frosch, ist die Tatsache, das die Spielsperre nach Gelben Karten wegen Walter Frosch vom DFB eingeführt wurde. In der Saison 1976/77 sammelte der aus Ludwigshafen am Rhein stammende Frosch 19 gelbe Karten. 19 !!!
Nicht das der Verteidiger eine unfaire Spielweise hatte, eher eine sehr Robuste bescheinigten ihm viele seiner Weggefährten.
Eine weitere kuriose Geschichte um den Grätschenkönig war der zu seinem Zeitpunkt unglaubliche Wechsel von Arminia Ludwigshafen zum 1.FC Kaiserslautern. Der gelernte Schornsteinfeger unterschrieb nicht nur einen Vertrag bei den Pfälzern. Er unterschrieb auch einen Kontrakt beim FC Bayern München.
Und was macht ein Profi während zwei Vereine um ihn ringen. Walter flog nach Mallorca und lies den DFB das regeln. So einfach war das.
122 Einsätze in der 1. sowie in der 2 Bundesliga absolvierte Frosch für den 1.FCK und St. Pauli. Und obwohl sein Lebensstil nicht gerade leistungsfördernd war, schaffte er es, eine Einladung für die damalige B-N11 vom damaligen Trainer Jupp Derwall zu erhalten.
Doch nicht mit Walter Frosch. Ein Walter Frosch spielt nur in der A-Mannschaft oder in der Weltauswahl. Punkt.
Drei Packungen Zigaretten am Tag. Nicht nur auf dem Platz gab er alles. So wenig er seine Gegner auf dem Platz schonte, so schonte er auch nicht seinen Körper. Die Kippen begleiteten ihn sogar aufs Spielfeld, gut und sicher verstaut im Stutzen.
Sein erster Auftritt in Deutschlands höchster Spielklasse bestritt Frosch am 23.11.1974. Und wie er die Bühne Bundesliga an einem 23. November betrat, ist es nur bezeichnend das dieses Unikat die Bühne des Lebens an einem 23. November verließ. Auf den Tag 39 jahre später. An diesem Datum verstarb Walter Frosch nach hartem und langem Kampf seinem Krebsleiden.
Walter Frosch, Kult und einzigartiges Original. Du bist nicht vergessen und wirst auch Nie vergessen werden.
Danke für diesen tollen Rückblick.