08.12.2011 um 22:35 Uhr
Ein Resultat aus Arroganz und Be
Ein Resultat aus Arroganz und Behäbigkeit
Manchester United verliert beim FC Basel und übersteht erstmals seit 2005 nicht die Gruppenphase der Champions-League. Eine Riesensensation. Diese passt jedoch ins Muster der bisherigen Saison.
27.September 2011, Old Trafford, Manchester. Der FC Basel ist zu Gast im Theater der Träume. Bis zur 58. Minute läuft alles seinen gewohnten Gang. United spielt zwar nicht überragend. Ist nach zwei Toren von Daniel Wellbeck aber auf Kurs. Manchester kontrolliert das Spiel im ersten Durchgang ohne zu glänzen. Dann das unfassbare: Basel nutzt nach dem Seitenwechsel drei katastrophale Abwehrfehler der Red Devils gnadenlos aus und dreht das Spiel innerhalb von 18 Minuten. Ashley Young, vor der Saison für knapp 20 Mio. Euro verpflichtet, verhindert mit einem Tor in der 90. Minute gerade noch, dass sich der Titelfavorit bereits am zweiten Spieltag der Gruppenphase bis auf die Knochen blamiert.
Ein wie so oft emotional ziemlich unberührt wirkender Alex Ferguson analysiert das Ergebnis mit einem schlichten „Our Concentration killed us". Rio Ferdinand (@rioferdy5) twittert am darauf folgenden Tag: „3 - 3 after being 2 nil up isn't what we wanted, we'll do better saturday". Einmal mehr wird hier ein Selbstverständnis deutlich, welches man in Deutschland im Grunde nur mit dem bayrischen Mia San Mia vergleichen kann. United wird nicht besiegt. United kann sich nur selber schlagen.
Am 30. November, acht Tage vor dem „Black-Wednesday" (BBC), tritt die Ferguson-Truppe im Ligapokal gegen Crystal Palace an. Zwölfter der zweiten englischen Liga. Seit fünf Spielen ohne Sieg. Wieder scheint die Angelegenheit klar. Diesmal jedoch trägt Fortuna kein United-Trikot. Der Zweitligist triumphiert mit 2:1 nach Verlängerung (@rioferdy5: „Gutted with the result, didn't happen for us tonight").
Hätten nicht, mit Blick auf das Gruppenfinale im Europapokal, spätestens hier die Alarmsirenen laut losheulen müssen?
Auch vor dem letzten Spieltag der Champions-Leauge Gruppenphase schien es noch immer wie eine Selbstverständlichkeit, dass Manchester United in die Runde der 16 besten europäischen Mannschaften einzieht. Eine K.O.-Runde ohne die Engländer? Undenkbar!
Diese Einstellung scheint sich dann auch am Mittwoch in den Köpfen der Akteure festgesetzt zu haben. Behäbig und halbherzig der Auftritt auch nach dem frühen Rückstand, frei nach dem Motto "Keep calm. Ist doch bisher immer gut gegangen. Wir machen unser Tor schon noch in der Schlussphase". Zu spät realisierte man, dass nicht nur ManUnited, sondern auch der FC Basel Fußball spielen kann. Zur Belohnung darf sich das britische Starensemble nun in der Europa-League mit Mannschaften wie Hannover 96 und Standard Lüttich messen. „Not a nice feeling" (Patrice Evra).
Nach den vergangenen Wochen, mit den drei genannten Knackpunkten, würde Alex Ferguson wohl am liebsten einen Schlussstrich unter die Saison setzten. Es ist erst Anfang Dezember und das Team hat bereits zwei Titel verspielt. Schon jetzt ist die Saison aus Sicht des englischen Meisters verkorkst.
Die Geschichte von Manchester United scheint in dieser Spielzeit der Erzählung von David und Goliath zu gleichen. Der Große unterschätzt den Kleinen und wird somit zum Opfer der eigenen Arroganz. Im Gegensatz zum Hühnen aus der Bibel, hat der Club jedoch die Möglichkeit aufzustehen, aus den gemachten Fehlern zu lernen und einen erneuten Anlauf zu nehmen. Möglicherweise kann man gar noch weiter gehen und sagen das Ausscheiden tut dem Verein (ausgenommen im finanziellen Bereich) gut. In der kommenden Saison werden wir in der Champions-League ein Manchester United sehen, welches auch den kleinsten Fußballzwerg nicht unterschätzt. Die Erinnerung an die Schmach von Basel wird präsent und ein stetiges Warnschild sein. Natürlich nur wenn ManU seine arrogante und behäbige Einstellung besiegen kann.
Manchester United verliert beim FC Basel und übersteht erstmals seit 2005 nicht die Gruppenphase der Champions-League. Eine Riesensensation. Diese passt jedoch ins Muster der bisherigen Saison.
27.September 2011, Old Trafford, Manchester. Der FC Basel ist zu Gast im Theater der Träume. Bis zur 58. Minute läuft alles seinen gewohnten Gang. United spielt zwar nicht überragend. Ist nach zwei Toren von Daniel Wellbeck aber auf Kurs. Manchester kontrolliert das Spiel im ersten Durchgang ohne zu glänzen. Dann das unfassbare: Basel nutzt nach dem Seitenwechsel drei katastrophale Abwehrfehler der Red Devils gnadenlos aus und dreht das Spiel innerhalb von 18 Minuten. Ashley Young, vor der Saison für knapp 20 Mio. Euro verpflichtet, verhindert mit einem Tor in der 90. Minute gerade noch, dass sich der Titelfavorit bereits am zweiten Spieltag der Gruppenphase bis auf die Knochen blamiert.
Ein wie so oft emotional ziemlich unberührt wirkender Alex Ferguson analysiert das Ergebnis mit einem schlichten „Our Concentration killed us". Rio Ferdinand (@rioferdy5) twittert am darauf folgenden Tag: „3 - 3 after being 2 nil up isn't what we wanted, we'll do better saturday". Einmal mehr wird hier ein Selbstverständnis deutlich, welches man in Deutschland im Grunde nur mit dem bayrischen Mia San Mia vergleichen kann. United wird nicht besiegt. United kann sich nur selber schlagen.
Am 30. November, acht Tage vor dem „Black-Wednesday" (BBC), tritt die Ferguson-Truppe im Ligapokal gegen Crystal Palace an. Zwölfter der zweiten englischen Liga. Seit fünf Spielen ohne Sieg. Wieder scheint die Angelegenheit klar. Diesmal jedoch trägt Fortuna kein United-Trikot. Der Zweitligist triumphiert mit 2:1 nach Verlängerung (@rioferdy5: „Gutted with the result, didn't happen for us tonight").
Hätten nicht, mit Blick auf das Gruppenfinale im Europapokal, spätestens hier die Alarmsirenen laut losheulen müssen?
Auch vor dem letzten Spieltag der Champions-Leauge Gruppenphase schien es noch immer wie eine Selbstverständlichkeit, dass Manchester United in die Runde der 16 besten europäischen Mannschaften einzieht. Eine K.O.-Runde ohne die Engländer? Undenkbar!
Diese Einstellung scheint sich dann auch am Mittwoch in den Köpfen der Akteure festgesetzt zu haben. Behäbig und halbherzig der Auftritt auch nach dem frühen Rückstand, frei nach dem Motto "Keep calm. Ist doch bisher immer gut gegangen. Wir machen unser Tor schon noch in der Schlussphase". Zu spät realisierte man, dass nicht nur ManUnited, sondern auch der FC Basel Fußball spielen kann. Zur Belohnung darf sich das britische Starensemble nun in der Europa-League mit Mannschaften wie Hannover 96 und Standard Lüttich messen. „Not a nice feeling" (Patrice Evra).
Nach den vergangenen Wochen, mit den drei genannten Knackpunkten, würde Alex Ferguson wohl am liebsten einen Schlussstrich unter die Saison setzten. Es ist erst Anfang Dezember und das Team hat bereits zwei Titel verspielt. Schon jetzt ist die Saison aus Sicht des englischen Meisters verkorkst.
Die Geschichte von Manchester United scheint in dieser Spielzeit der Erzählung von David und Goliath zu gleichen. Der Große unterschätzt den Kleinen und wird somit zum Opfer der eigenen Arroganz. Im Gegensatz zum Hühnen aus der Bibel, hat der Club jedoch die Möglichkeit aufzustehen, aus den gemachten Fehlern zu lernen und einen erneuten Anlauf zu nehmen. Möglicherweise kann man gar noch weiter gehen und sagen das Ausscheiden tut dem Verein (ausgenommen im finanziellen Bereich) gut. In der kommenden Saison werden wir in der Champions-League ein Manchester United sehen, welches auch den kleinsten Fußballzwerg nicht unterschätzt. Die Erinnerung an die Schmach von Basel wird präsent und ein stetiges Warnschild sein. Natürlich nur wenn ManU seine arrogante und behäbige Einstellung besiegen kann.
Aufrufe: 3309 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 2 | Erstellt:08.12.2011
ø 9.0
KOMMENTARE
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09.12.2011 | 16:18 Uhr
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ManUtdThomas :
Netter Blog hast du richtig zusammengefasst. Nach dem tollen Saisonstart wurde man zu locker und überheblich. Nichtmal nach der Monsterpleite gegen City wurde man richtig munter. Es muss etwas passieren im Winter allerspätestens im Sommer.
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09.12.2011 | 19:34 Uhr
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Insofern ist es richtig: ManU hat sich selbst geschlagen. Und es gilt die Weisheit von Alan Parson's Project gerade auch in diesem Fall:
The game never ends
when your whole world depends
on the turn of a friendly card.
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