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21.03.2012 um 13:21 Uhr
Die Akte Großkreutz/Asamoah
Keine Rivalität im deutschen Fussball ist so erbittert, wie die zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04. Als Symbole für diese Rivalität sind wohl niemand besser geeignet als Kevin Großkreutz und Gerald Asamoah. Der eine seit seiner Kindheit Dortmunder, der andere 13 Jahre im Dienste von blau und weiß. Die Auseinandersetzung dieser beiden fand gestern im DFB Pokal-Halbfinale zwischen Greuter Fürth und Borussia Dortmund einen neuen, negativen Höhepunkt.


Es ist die 120. Spielminute: Kevin Großkreutz hat auf der linken Dortmunder Seite den Ball, passt nach innen auf Ilkay Gündogan. Der zieht ab.. Pfosten und vom Rücken des eingewechselten Jasmin Fejzic springt der Ball hinter die Linie. Eine Dortmunder Jubeltraube bildet sich, die Fürther nach großem Kampf am Boden. Das Spiel ist aus, Dortmund steht im Finale des DFB-Pokals.


So weit, so gut. Doch was danach passiert, gehört in keine Kinderstube. Kevin Großkreutz läuft jubelnd in Richtung Gerald Asamoah und provoziert diesen im Gefühl des Sieges. Dass sich so etwas nicht gehört und eigentlich all das vermissen lässt, was diese Dortmunder Mannschaft ausmacht, sollte allen bewusst sein. Doch diese persönliche Fehde geht viel weiter zurück.

Rückblick: Mai 2007: Der FC Schalke steht an der Tabellenspitze der Fussballbundesliga und hat die Chance, nach fast 50 Jahren mal wieder die deutsche Meisterschaft zu gewinnen. Ausgerechnet am 33. Spieltag kommt es zum brisanten Derby Dortmund gegen Schalke. Im Vorfeld kündigt Gerald Asamoah, noch in Diensten von Schalke, an, von Dortmund bis nach Gelsenkirchen zu laufen, falls sie in Dortmund die Meisterschale gewinnen würden. Diese Aussage sorgte für viel Wirbel und wohl noch mehr Motivation bei den sich im Niemandsland der Tabelle befindenden Borussen.
Der Ausgang ist bekannt: Schalke verspielte an jenem 12. Mai die Meisterschaft und der BVB gewann das Spiel mit 2:0. Gerald Asamoah durfte mit dem Bus zurück Richtung Heimat fahren.

August 2007: Das erste Derby danach: Schalke dominierte das Spiel nahezu nach Belieben und führte durch Tore von Bordon und Pander früh mit 2:0. In der 59. Minute erzielte Gerald Asamoah per Kopfball das 3:0 und sorgte mit einem geschmacklosen Jubel danach für Aufregung.
Der größere Aufreger war jedoch die Auseinandersetzung mit BVB-Torhüter Roman Weidenfeller, der Asamoah offenbar beschimpfte und vom Sportgericht dafür 3 Spiele gesperrt wurde.

Doch auch Kevin Großkreutz sorgte bei Begegnugen mit dem Rivalen für Aufregung:

September 2009: Das erste Derby für Kevin Großkreutz zurück im Trikot des eigenen Vereins. Umso schmerzlicher musste es sein, dass dieses Derby im eigenen Stadion durch einen Treffer von Farfan mit 0:1 verloren ging. Den Aufreger gab es jedoch nach dem Schlusspfiff. Großkreutz bezichtigte Manuel Neuer, der nach Abpfiff provokativ vor der Südtribüne jubelte einer Tätlichkeit. Dieser Vorwurf wurde jedoch per Videobeweis entkräftet.

In der Zwischenzeit leistete sich Großkreutz mit mehr, oder meist weniger niveauvollen Aussagen weitere Entgleisungen gegenüber dem Erzrivalen.

Das nächste Aufeinandertreffen im September 2010 verlief dagegen verhältnismäßig harmlos. Asamoahs St. Pauli unterlag dem BVB mit 1:3. Außer einem erleichterten Jubel nach dem 2. Tor von Großkreutz vor dem BVB-Block, vor dem sich Asamoah warmlief und einer abfälligen Geste des Ex-Schalkers blieb es ruhig zwischen den beiden...

..bis zu dieser Woche: Asamoah, mittlerweile bei Greuter Fürth gelandet, traf auf seinen Erzfeind Borussia Dortmund, und das im Halbfinale des DFB Pokals. Schon im Vorfeld träumte der gebürtige Ghanaer von einem Siegtreffer gegen "Lüdenscheid". Asamoah ließ in den Tagen vor dem Spiel keine Gelegenheit aus einen kleinen Giftpfeil Richtung Dortmund zu schießen. Doch über 120 Minuten hatte es den Anschein, dass das die Dortmunder kalt gelassen hat... nur einen nicht: Kevin Großkreutz. Der Rest ist bekannt und oben schon beschrieben.

Wie man sieht hat die Aktion von Kevin Großkreutz also eine lange Vorgeschichte und so unnötig die Aktion des Dortmunders war, so hat auch Gerald Asamoah über die Jahre immer wieder dazu beigetragen, dass sich diese Auseinandersetzung weiter zuspitzt und so ist die gestrige Aktion nur ein Teil einer langen Rivalität zwischen dem BVB und S04, in der beide auch einmal die Grenzen der Rivalität und des guten Geschmacks übertreten haben.
Auch wenn all dies keine der Aktionen entschuldigen soll, so bleiben uns wohl auch in Zukunft solche Aktionen beider Seiten nicht erspart.
Aufrufe: 9628 | Kommentare: 8 | Bewertungen: 11 | Erstellt:21.03.2012
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KOMMENTARE
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Schnumbi
21.03.2012 | 13:39 Uhr
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Schnumbi : 
21.03.2012 | 13:39 Uhr
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Schnumbi : 
so lange alles im rahmen bleibt hat ja auch keiner was dagegen.
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colaman91
21.03.2012 | 13:42 Uhr
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colaman91 : 
21.03.2012 | 13:42 Uhr
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colaman91 : 
bevor hier weitere Kommentare in die Richtung kommen: Diese Vorwürfe sind reine Spekulation und daher sah ich nicht den großen SInn dahinter, sich dazu zu äußern.
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GildeBahlsenH96
21.03.2012 | 13:42 Uhr
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21.03.2012 | 13:42 Uhr
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schlechte Gewinner kann trotzdem niemand leiden
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stonsen
21.03.2012 | 14:51 Uhr
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-6
stonsen : 
21.03.2012 | 14:51 Uhr
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stonsen : 
von SPOX editiert Da muss man dem nur 2 sätze in seinen fernsehinterviews zuhören, dann weiss man bescheid.
da war selbst der poldi in seinen anfangszeiten ein intellektueller dagegen
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Sebo1888
21.03.2012 | 17:22 Uhr
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Sebo1888 : 
21.03.2012 | 17:22 Uhr
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Sebo1888 : 
den link kannste ruhig beim Pauli spiel hinzuheften

http://s10.directupload.net/images/100926/8zr2zqxl.jpg
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Lassie
22.03.2012 | 16:52 Uhr
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Lassie : 
22.03.2012 | 16:52 Uhr
0
Lassie : 
erinnert mich an das:
http://www.youtube.com/watch?v=4Ne4-DaPMzk

und auch an das:
http://www.youtube.com/watch?v=4H9pTgQY_mo
(schlechte Qualität, aber nur hier ist das Gefrotzel nach dem verschossenen Elfer drauf)


Asamoah reißt im Vorfeld die Klappe auf: "Lüdenscheid", "Siegtor meinerseits". In jeder Zeitung hat sich Gerald geäußert. Nachher kommt halt die Quittung.
Obwohl Grosskreutz das ähnlich elegant hätte lösen sollen, wie damals van Nistelrooy (siehe oben). Einfach still die Fäuste hochnehmen.
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Balaban
22.03.2012 | 19:01 Uhr
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Balaban : Endlich mal jemand...
22.03.2012 | 19:01 Uhr
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Balaban : Endlich mal jemand...
....der auch mal die andere Seite beleuchtet.

Selbst ein Büskens hat vor dem Spiel die alte BVB-Schalke fede ins gespräch gebracht.
http://www.youtube.com/watch?v=2yHtH_OWCz8
Ein Asa ebenso.
Da ist also ein ü30 Spieler und ein ü40 Spieler die ihre Feindschaft zum BVB ausleben und wen dann ein 23 Jähriger darauf anspringt, soll ausgerechnet er der sein der am meisten dafür Kritisiert wird?
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balou007
23.03.2012 | 15:54 Uhr
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balou007 : 
23.03.2012 | 15:54 Uhr
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balou007 : 
"Kevin Großkreutz läuft jubelnd in Richtung Gerald Asamoah und provoziert diesen im Gefühl des Sieges. Dass sich so etwas nicht gehört und eigentlich all das vermissen lässt, was diese Dortmunder Mannschaft ausmacht, sollte allen bewusst sein."

IRRTUM!! Genau DAS ist es was diese Dortmunder Mannschaft und ihre prolligen Anhänger ausmacht!
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