Er ist ganz einfach der Doktor. 36 Jahre alt und einer der wichtigsten Menschen auf oder besser gesagt an der Strecke. Nein, die Rede ist nicht von Valentino Rossi, sondern von Michele Zasa, dem wahren Doktor der MotoGP.
Zasa sitzt mittendrin in seinem Wohnzimmer als wir ihn beim MotoGP Rennen am Sachsenring besuchen. Die Clinica Mobile, die er leitet, kann man tatsächlich fast als ein Wohnzimmer für ihn uns sein Team bezeichnen. Denn hier verbringt er die komplette Zeit von morgens bis abends an einem Rennwochenende. Wir sind wohl die ersten die kommen und auch die letzten die an einem Renntag wieder gehen schmunzelt Zasa.
Rund zehn Personen sind an einem Rennwochenende in der mobilen Klinik an der Rennstrecke aktiv, Physiotherapeuten, ein Radiologe und mehrere Ärzte. Wie läuft so ein Rennwochenende also für das Team ab? Dienstags vor einem Wochenende treffen sich die Ärzte zu einer Teambesprechung, um die Tage an der Strecke vorzubereiten. Ab Donnerstag sind wir dann vor Ort. Dann geht es los mit unserer Arbeit. Was zu tun ist, hängt natürlich auch stark davon ab, was an so einem Wochenende auf der Strecke passiert, ob es beispielsweise viele Stürze oder Verletzungen gibt, sagt Michele Zasa.
Die Clinica Mobile ist jedoch kein Angebot, dass sich ausschließlich an die Fahrer der MotoGP richtet. Auch für alle weiteren Mitglieder des Paddock steht die Klinik zur Verfügung, so dass sich die Besuche von Fahrern und weiteren Patienten mit etwa je 50 Prozent die Waage hält. Rund 150 Eingriffe erfolgen während der Tage an der Strecke. Dabei werden viele kleine Beschwerden behandelt, genauso aber auch größere wie Magen-Darm-Infekte oder eben auch die Behandlung für Fahrer nach Stürzen. Der größte Teil der Arbeit besteht jedoch aus Physiotherapie. Zwischen 350 und 400 Anwendungen finden an einem Rennwochenende statt. Dieses Angebot richtet sich vor allem an die Fahrer, die aus unterschiedlichen Gründen auf der Massagebank landen. Das Meiste, das wir machen, ist Entspannungsmassage zur Lockerung der Muskulatur nach dem Training und dem Rennen. Was wir aber auch machen, sind Reha Maßnahmen bei einer Verletzung, die die Fahrer schon hatten oder sich eben erst frisch eingehandelt haben, erklärt Zasa.
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