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19.09.2011 um 13:59 Uhr
Das was bleibt
Every Party Has A Winner And A Loser
Der Rauch hat sich verzogen. Die Letzten haben die Party Richtung Frankfurt und Hamburg verlassen. Überall noch Zeugnisse vergangener Schlachten am Buffet und leere Flaschen. Letztere werden sorgfältig aufgesammelt und umgehend in Richtung Einzelhandel bewegt. Vom Pfandcoupon noch eben schnell Teppichreiniger und Raumerfrischer besorgt und dann ab Einladungen verschicken für die nächste Sause.

August. Es ist wieder soweit. Alle trudeln so langsam ein. Auch die neuen haben den Weg gefunden, auch wenn ein Gast komplettes Neuland betritt. Der andere stürmt an den Kühlschrank, als wäre er nie weggewesen. Die ersten Gesprächsthemen sind schnell gefunden. Was ist geblieben? Welche Lehren kann man aus dem letzten Zusammentreffen ziehen?

Schnell ist klar, dass das Hauptaugenmerk auf denen liegt, die das letzte Mal besonders kräftig auf dem Punktebuffet zugeschlagen haben. Einige dabei die sonst eigentlich immer schon auf halber Strecke schlapp gemacht haben. Wir alle wissen dass man von Hannover, Mainz oder Nürnberg so eine gute Saison nicht erwarten konnte, allenfalls erhoffen. In Dortmund hatte man schon 2009/2010 gezeigt das Potential vorhanden ist.

Alles Mannschaften, die nicht im Pokalfinale standen und sich unter der Woche im Pay-TV vergnügt haben.

Wer hat das Licht angelassen?
Nach nun einigen Wochen Spielzeit sollte man doch eigentlich in der Lage sein einen ersten überblick zu gewinnen und auf die anfangs erwähnten Fragen einzugehen.

Zuerst: Was ist geblieben? Na ja. In Dortmund zumindestens die Gelb-Schwarzen Jerseys. Und Hannover spielt immer noch den eigens erfundenen 15-Minuten-Erlebnisfußball. Nürnberg ist da wo sie letztes Jahr auch waren und überzeugen mit disziplinierten Auftritten und scheinen die Abgänge bis dato gut verkraftet zu haben. Hier gilt es abzuwarten was die nächsten Monate bringen können.

Von den Dortmundern hatte man zu Saisonbeginn einen unglaublichen Wirbelsturm erlebt und es musste einem Angst und Bange werden. Vor allem als am Sonntag die Bayern 0:1 gegen ihren jetzigen Verfolger aus Mönchengladbach verloren und Manuel Neuer einen unglücklichen Start erwischte. Doch was die Schwarz Gelben momentan an Ergebnissen hervorbringen wirkt eher wie Mimikri und nicht wie die Metamorphose zu Killerbienen. Starken Auftritten zuletzt, wie gegen Arsenal (die am Wochenende durch zwei Eigentore gegen die Macht aus Blackburn unterlagen), folgten am Ende unglückliche Niederlagen wie Gestern.

Trotz all dem muss man Dortmund nach wie vor zu den Meisterschaftsfavoriten zählen. Aber, zu viele Negativerlebnisse darf man nicht mehr einfahren. Es wird eine sehr interessante Beobachtung sein, wie diese noch so junge Mannschaft mit der Situation umzugehen weiß. Das Umfeld sollte eigentlich in der Lage sein sein einen zu großen Sturz unter zu großem Druck präventiv zu vermeiden.

Wenn man auf den Rest der Liga schaut so sieht man zwei Mannschaften die es geschafft haben nach einer schwachen letzten Saison an die starke Endphase dieser anzuknüpfen. In Gladbach hat es Favre bewerkstelligt mit einer kaum veränderten Mannschaft fleißig Punkte zu sammeln. Die Bremer haben ihrerseits intelligente Transfers getätigt und leisten momentan vielleicht die beste Teamarbeit der Liga, gepaart mit der individuellen Klasse eines Pizarros.

Alles eine Frage des Systems. Oder doch nicht?
Das führt mich zu meiner zweiten Frage: Welches Fazit kann man ziehen?
Es ist möglich auch ohne Spitzenpersonal in obere Tabellenbereiche vorzustoßen. Das alles passiert in einem perfekt auf jeden Spieler zugeschnittenem System durch taktische Disziplin mit gleichzeitiger Rotation auf dem Spielfeld. Dazu nehme man eine hohe Laufbereitschaft und eine sehr intensive Vorbereitung auf jeden Gegner. Sicher kein Allheilmittel und auch nicht exakt so praktiziert. Doch das Prinzip dahinter bleibt das Gleiche.

Daraus resultierend ist das Tabellenmittelfeld fast verschwunden. Es gibt schier unendlich viele Bewerber für die Europe League-Startplätze. Den kapitalstärkeren Konkurrenten wird es ungemein schwer gemacht mit alleiniger Kaufkraft zu dominieren.

Ob diese Strategie langfristig diesen großen Erfolg haben kann, wird sich zeigen. Bisher hat Bayern München in den letzten zehn Jahren spätestens nach einem Jahr Unterbrechung wieder den ersten Platz belegt.

The Trend Is Your Friend
Ein weiterer Aspekt der Dormund, Hannover und Co letztes Jahr so stark gemacht hat, ist die Konstanz. Sie haben es geschafft konstant konzentrierte Leistung abzurufen und haben sich so in einen Rausch gespielt. Klar wer immer gewinnt hat auch viel Punkte. Ganz so einfach ist das dann doch nicht. Es ist die modernste Kunst des Geschäfts. Dreierkette hin oder her.

In Bremen zum Beispiel spielt man nicht den besten Fußball und wird es dieses Jahr vielleicht auch nicht tun. Die Bayern sind momentan eiskalt aber zelebrieren keinen Spitzenfußball. ähnliches gilt für Gladbach.

Das was sie vereint ist die Fähigkeit ihre solide Grundleistung Woche für Woche abzurufen ohne große Schwankungen nach unten oder oben. Die einen auf sehr hohem Niveau, die anderen mehr oder weniger weit darunter. Für meine Begriffe haben zum Beispiel Stuttgart oder Schalke diese Konstanz noch nicht bewiesen, es bleibt also abzuwarten. Auch Dormund und Hannover müssen in den englischen Wochen ihr konstantes Gleichgewicht wiederfinden oder wie in Hannovers Fall stabilisieren. Von Leverkusen werde ich nach dieser Woche erst einmal Abstand halten, zu tief sollten die Wunden nach der blamablen Heimniederlage gegen Köln sein, nachdem man sich gut an der Stamford Bridge geschlagen hatte. Die Konstanz fehlt, den sehr starken Auftritten zum Trotz.

And The Winner Is...
Konstanz ist der Schlüssel. Auch im negativen Sinne. War es letztes Jahr nicht amüsant wie konstant schlecht sich Frankfurt aus den Europe League-Träumen in Liga Zwei katapultiert hat. Und ist es nicht einmalig wie Arminia Bielefeld den nahtlosen übergang aus der ersten in die zweite und dann in die dritte Liga geschafft hat. Aber die Jungs haben den Dreh einfach raus. Momentan ist man wieder gut dabei noch eine Liga tiefer zu gehen. Dagegen wirkt Solbakkens Glatzkopf allenfalls matt.

Aktuell bewirbt sich der HSV auf den Titel für die konstanteste Arbeitsverweigerung, obwohl sie es dann doch noch ab und zu mal versuchen. Wenn man dieses Problem in den Griff bekommt und Arnesen die kleinen Glutstücke mit seiner nordischen Gelassenheit, die Einige als ignorantes Schönreden bezeichnen, löschen kann, dann ja dann sollte der Titel drin sein. Wird doch auch langsam langweilig in der Bundesliga. Oder Jungs? Und wer so konstant spielt...


big love rudeloy
Aufrufe: 5040 | Kommentare: 5 | Bewertungen: 16 | Erstellt:19.09.2011
ø 8.3
KOMMENTARE
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rudeloy
21.09.2011 | 13:16 Uhr
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rudeloy : 
21.09.2011 | 13:16 Uhr
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rudeloy : 
hehe da hat mir doch tatsächlich jemand ne 1,0 gegeben. ganz so schlimm ist ja nu wirklich nicht
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micho6
21.09.2011 | 13:45 Uhr
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micho6 : 
21.09.2011 | 13:45 Uhr
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micho6 : 
keine sorge, hab des durch ne 10 versucht auszugleichen. starkes anzeigebild btw
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rudeloy
21.09.2011 | 14:34 Uhr
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rudeloy : 
21.09.2011 | 14:34 Uhr
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rudeloy : 
ja genau das meine ich. nur wer es eben schafft diese Konstanz aufzubauen in verschieden Bereichen des Spiels ist in der lage am ende sich gut zu positionieren. vielleicht etwas zu simpel für einige aber es nunmal teil des Erfolgs

@kim: ich hab gehört der Busfahrer der berliner lässt den Motor laufen, damit die tränen der Enttäuschung schneller trocknen können nach dem spiel
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PaddyS
21.09.2011 | 21:04 Uhr
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PaddyS : 
21.09.2011 | 21:04 Uhr
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PaddyS : 
ahja, jetzt also nochmal und diesmal auch die gerechte resonanz. Sehr schöner Blog nach wie vor. Mir gefällt dein Stil ebenfalls.
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rudeloy
21.09.2011 | 22:05 Uhr
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rudeloy : 
21.09.2011 | 22:05 Uhr
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rudeloy : 
vielen dank Leute
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