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Von: li_yatsu
19.05.2013 | 3343 Aufrufe | 11 Kommentare | 8 Bewertungen Ø 7.5
Das Wunder von Dortmund
Das Wunder von Dortmund
Welche Auswirkungen hat das "Wunder von Dortmund" für Hoffenheim?
Samstag, 18.05.2013, 17:24: Das Wunder ist perfekt. Nach einer ereignisreichen Schlussviertelstunde konnte die TSG 1899 Hoffenheim das Spiel gegen Dortmund drehen. Ein Sieg, mit dem ,nach der 1:4 Pleite gegen den HSV und spätestens nach dem 0:1 in der 6. Spielminute ,kaum noch einer gerechnet hat. Das Spiel hatte alles zu bieten, was ein Abstiegsendspiel zu bieten haben sollte: Zwei Elfmeter, eine rote Karte, ein Tor, das am Ende doch keines war und ein Feldspieler, der nach der roten Karte für Roman Weidenfeller als Torhüter fungieren musste. (Dafür übrigens ein großes Lob an Kevin Großkreutz). Mit diesem Spiel haben es die Hoffenheimer geschafft, nach einem starken Endspurt in den letzten Spielen doch noch die Relegation zu erreichen und die Düsseldorfer damit ins Tal der Tränen zu stürzen. Doch welche Auswirkungen hat das "Wunder von Dortmund" für die Hoffenheimer? War es nur das letzte Aufbäumen vor dem Scheitern des Vereines oder war es tatsächlich die Wende, die Hoffenheim wieder zu dem macht, was man eigentlich sein wollte?




Die kurzfristigen Auswirkungen:




Normalerweise hat der Zweitligist im Kampf um den letzten Erstligaplatz einen psychologischen Vorteil, da er eine erfolgreiche Saison gespielt hat und diese mit dem Aufstieg krönen kann.Der Erstligist dagegen musste viel Negatives erleben und steht in der Relegation unter sehr großem Druck, da er eine schlechte Saison zu einem völligen Desaster machen kann.
In diesem Jahr könnte dies allerdings anders sein, während Kaiserslautern eine durchschnittliche Rückrunde gespielt hat (Platz 6 in der Rückrundentabelle) und damit das eigentliche Ziel, den direkten Aufstieg, verpasst hat, strotzen die schon totgesagten Hoffenheimer nach dem starken Endspurt und den zwei "Wundern" gegen Bremen (2:2 nach 0:2) und Dortmund(2:1 nach 0:1) nur so vor Selbstbewusstsein. In Hoffenheim ist endlich wieder eine Euphorie entstanden, die die Verunsicherung, welche die ganze Saison über spürbar war, ersetzen kann.

Außerdem geben das "kleine Wunder" in Bremen und das "große Wunder" in Dortmund wieder das Gefühl, ein Spiel drehen zu können, was in zwei nervenaufreibenden Relegationsspielen nur von Vorteil sein kann.

Allerdings dürfen die Hoffenheimer nicht den Fehler machen und fahrlässig werden, denn man muss sich bewusst sein, dass man besonders gegen Bremen und Dortmund viel Glück hatte und auch Kaiserslautern alles geben wird, die Relegation für sich zu entscheiden. Die Hoffenheimer müssen kämpferisch mit Lautern mithalten, damit sie die Relegation für sich entscheiden können.



Die langfristigen Auswirkungen:



Seit Gisdol Hoffenheim übernommen hat, geht es wieder aufwärts, auch wenn es noch andere Faktoren gegeben hat, die zum bisher erfolgreichen Endspurt geführt haben, macht man in Hoffenheim zurecht Gisdol für den Aufschwung verantwortlich. Dadurch genießt er im Verein und bei den Fans ein hohes Standing(Unabhängig vom Abstieg). Zumindest die Fans werden also in unerfolgreichen Zeiten weit mehr hinter Gisdol stehen, als sie hinter den unbeliebten Trainern, Pezzaiuoli,Kurz und Babbel standen.
Gisdol hat gezeigt, dass ihm die Förderung der Jugend sehr wichtig ist, ein gutes Beispiel dafür ist das Spiel gegen Dortmund. Beim Stand von 0:1 brachte Gisdol in der Halbzeitpause den 21-jährigen Robin Szarka, der bis dahin noch kein Bundesligaspiel gespielt hat. Noch erstaunlicher wirkt diese Hereinnahme, wenn man bedenkt, dass das Experiment mit den beiden jungen Verteidigern, Niklas Süle und Stefan Thesker, eine Woche zuvor gegen den HSV nicht geglückt war. (Natürlich waren die beiden nicht allein schuldig an der Niederlage gegen Hamburg.)
Gisdol hat also beim Bundesligaendspurt und auch beim Wunder von Dortmund bewiesen, dass man auch mit jungen Spielern erfolgreich sein kann. In Verbindung mit seinem hohen Standing, könnte es Gisdol deshalb einfacher haben, die Jugend zu fördern, als seine Vorgänger. Markus Babbel z.B. hatte durch sein hohes Ziel, nämlich in die Europa Ligue zu kommen, einen hohen Erfolgsdruck, deshalb wollte er lieber Stars haben.



Falls Hoffenheim den Nicht-Abstieg schaffen sollte, kann man die Euphorie, die durch die letzten Erfolge entsanden ist, evtl. mit in die nächste Saison nehmen und diese dann erfolgreicher gestalten als die bisherige. Das beste Beispiel dafür ist Gladbach, die vor zwei Jahren eine ähnliche Aufholjagd gestartet haben. (Ich möchte hier aber nicht schon wieder das El-Ziel ausrufen )
Doch auch wenn Hoffenheim absteigen sollte, kann das Wunder von Dortmund, bzw. die letzten Wochen, positive Auswirkungen haben. Man hat sich wieder zum Hoffenheimer-Weg rückbesinnt, das Verhältnis zwischen Manschaft und Fans ist deutlich besser, als noch vor ein paar Wochen und, wie ich schon erwähnt habe, haben die Fans ein unglaubliches Vertrauen in den neuen Trainer. Hoffenheim wird auch bei einem Abstieg nicht zusammenbrechen, Hoffenheim wird auch bei einem Abstieg noch Fans haben und Hoffenheim hat auch bei einem Abstieg alle Chancen, wieder in die erste Liga aufzusteigen.



Hoffenheim wird oft die fehlende Tradition vorgeworfen, solche Spiele, wie gegen Dortmund aber,geben Hoffenheim Geschichten und somit auch ein Stück Tradition. Die Etablierung Hoffenheims in die Bundesliga ist ein sehr langer Prozess, der nicht von heute auf Morgen stattfinden kann, Spiele wie dieses und die Rückbesinnung zum ursprünglich vorgegebenen Weg helfen Hoffenheim, sich in der Liga zu etablieren und wieder Sympathien zu sammeln, die durch die letzten Jahre etwas verloren gingen.



Auch für die Identifikation der Spieler mit diesem Verein sind gemeinsame Aufholjagden und Herzschlagspiele, wie das Wunder von Dortmund elementar wichtig.



Allerdings muss schon erwähnt werden, dass die letzten Wochen gezeigt haben, dass vllt. doch nicht alle Hoffenheimer Spieler nur Söldner sind, die das Wort kämpfen noch nie gehört haben
KOMMENTARE
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li_yatsu
19.05.2013 | 21:22 Uhr
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li_yatsu : 
19.05.2013 | 21:22 Uhr
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li_yatsu : 
Hab hier mal kurz meine Gedanken zu dem Thema aufgeschrieben.

Ihr dürft den Blog zerreißen wie ihr wollt, haltet euch nicht zurück
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haen27
19.05.2013 | 21:30 Uhr
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haen27 : 
19.05.2013 | 21:30 Uhr
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haen27 : 
ist doch gut geschreiben.

worte wie "fans" und "tradition" wirst hier natürlich um die ohren gehauen bekommen.

hätte persönlich lieber lautern drinne als hoffe, da ich lautern ganz okay finde. sportlich gesehen sollte hoffe das ding über 2 spiele eigentlich machen. alles andere würde mich überraschen.
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Shpendiii
20.05.2013 | 01:09 Uhr
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Shpendiii : 
20.05.2013 | 01:09 Uhr
-1
Shpendiii : 
WELTKLASSE 10 PUNKTE !

HALA TSG !
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MikeInBrazil
20.05.2013 | 01:12 Uhr
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20.05.2013 | 01:12 Uhr
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Super Blog, 10 Punkte von mir! Glw zum Sieg!
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Karrramba
MODERATOR
20.05.2013 | 10:31 Uhr
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Karrramba : 
20.05.2013 | 10:31 Uhr
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Karrramba : 
Schön geschrieben li, auch mit interessanten Gedanken.
Die Sache mit der Psyche in den Relegationsspielen ist sehr interessant, 2010/11 kam Gladbach auch aus einem verdammt guten Saisonschlußdrittel und konnte diese Euphorie gegen Bochum am Ende für sich nutzen.
Gegensetzlich dazu haben die Herthaner in der letzten Saison keine überzeugende Relegation spielen können, vielleicht auch auf Grund einer etwas gedrückten Stimmung damals? (es gab nach meinen Erinnerungen damals auch viel Gezeter um die Person Preetz z.B)
Und jetzt also Hoffenheim. In jedem Fall wird das eine sehr interessante Relegation ,gegen (Heim) starke Lauterer.

Noch mehr Blogs von Dir wären schön, Deine Texte lesen sich angenehm.
Weiter so

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li_yatsu
20.05.2013 | 13:00 Uhr
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li_yatsu : 
20.05.2013 | 13:00 Uhr
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li_yatsu : 
Danke erstmal für die positiven Kritiken, auch die negativen Bewertungen gehen in Ordnung, hätte mir nur gerne eine Begründung gewünscht, damit ich das das nächste mal besser machen kann

Karrramba

Ich denke, bei Berlin war die Situation ähnlich, wie bei Düsseldorf in dieser Saison, man hat sich nach der guten Hinrunde schon zu sicher gefühlt und konnte den Negativstrudel dann nicht mehr aufhalten.

haen

Favorit ist Hoffenheim meiner Meinung nach auch, aber Kaiserslautern wird kämpfen und Hoffenheim hat oft Probleme gegen Manschaften, die kämpfen, da die Passgenauigkeit teilweise einfach schlecht ist, wenn der Gegner Hoffe dann unter Druck setzt, kommen viele Ballverluste zustande. Also gegessen ist da sicherlich noch nichts, die Hoffenheimer müssen einfach konzentriert spielen und den Kampf annehmen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir Hoffenheim auch nächstes Jahr wieder in der ersten Liga sehen
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scFüchsle
21.05.2013 | 12:16 Uhr
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21.05.2013 | 12:16 Uhr
-1
Ich habe Hoffenheim niemals traditionlosigkeit vorgeworfen, obwohl ich schon der Meinung bin, dass der Wettbewerb durch Investoren zu stark beeinflusst wird, da sportlicher Misserfolg keine Folgen im finanziellen Sektor hinterlassen. Der Investor kann ja immer wieder reinzahlen.

Aber was die Finanzen angeht, könnte ich mich auch über andere Vereine beschweren, wie z.B. Hamburg (Kühne), Dortmund oder Schalke um nur ein Paar zu nennen, wo man teilweise auch jeden Bockmist treiben kann bzw. konnte ohne finanziell zurück fahren zu müssen.

Was mich jedoch viel mehr geärgert hat, ist die schlechte Arbeit, die mit diesem Background geleistet wird. Vielleicht ist das auch, dass eigentliche Problem, wenn man einen Investor im Hintergrund hat. Man kann sich jeden Mist erlauben und braucht sich keine Gedanken machen, da man als Verein so oder so überlebt. Der Hopp stopft notfalls die Löcher.

Ich habe im Winter geschrieben, dass es falsch war auf teure Stars im Abstiegskampf zu setzen und das man doch mal den freiburger Weg aus dem letzten Winter probieren sollte. Auf die eigene Jugend setzen. Letztendlich wurde ich durch Gisdol bestätigt, der nochmal anscheinend das Ruder rumreist.

Es riecht förmlich nach Klassenerhalt für die TSG!

Jedoch kann ich dir nicht zustimmen, was die Rückbesinnung auf alte hoffenheimer Tugenden betrifft. Der lautete nicht auf die eigene Jugend zu setzen, sondern auf junge teure Stars aus dem Ausland. Damit hatte man kurzfristigen Erfolg (siebter Platz in der Liga) und konnte einen beeindruckenden Gewinn erwirtschaften den man gleich wieder ausgegeben hat.

Der neue Weg sollte eigentlich der Weg sein den Hopp mal vor langer Zeit vorgegeben hat. Konsequente Jugendarbeit vermischt mit guten Buli-Spielern. Eigentlich der freiburger Weg, der aber die einzige Möglichkeit sein wird um in der Liga endlich auch von den anderen Fangruppen akzeptiert zu werden.

Zudem wäre es wichtig, dass Hopp sich aus dem operativen Geschäft raushalten würde!
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li_yatsu
21.05.2013 | 17:41 Uhr
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li_yatsu : 
21.05.2013 | 17:41 Uhr
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li_yatsu : 
"Jedoch kann ich dir nicht zustimmen, was die Rückbesinnung auf alte hoffenheimer Tugenden betrifft. Der lautete nicht auf die eigene Jugend zu setzen, sondern auf junge teure Stars aus dem Ausland. "


Das stimmt meiner Meinung nach nicht ganz, es wurden Strukturen für eine gute Jugendarbeit geschaffen.
Dass die Jugend nicht von heute auf Morgen reif fürm den Profifußball sein kann, ist ja klar, aber Pezzaiuoli z.B. hat schon U-17 Spieler immer Mal wieder mit den Profis trainieren lassen, damit diese schon ein bisschen rangeführt werden konnten, Pezzaiuoli war dann eben recht schnell wieder weg...


Übrigens: Das Minus kommt nicht von mir

@ Spox


Danke, dass mein Blog auf der Startseite zu finden ist
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Eagle68ma
21.05.2013 | 18:39 Uhr
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Eagle68ma : Fachlich top
21.05.2013 | 18:39 Uhr
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Eagle68ma : Fachlich top
selten fachlich so gute Aussagen über das Theam TSG gelesen wie in diesem Blog. Ich gestehe jedem Antipathie zu, aber es sollte immer sachlich bleiben.

@scFüchsle: absolut korrekt, lieber einen Herrn Hopp in der BULI als Gazprom, oder irgendwelche jordanischen Scheichs!!!

Ohne Menschen wie Herrn Hopp gäbe es im Rhein-Neckar kreis vermutlich gar keinen erstklassigen Sport mehr!!! von der restlichen Wirtschaft ganz zu schweigen.

@li_yatsu: 10 PUNKTE !!!!!


und noch zum Schluß: Es gibt Traditionen auf die kann ich durchaus verzichten!!

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scFüchsle
21.05.2013 | 19:02 Uhr
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21.05.2013 | 19:02 Uhr
-2
Wer hat mir ein Minus gegeben!

Spaß beiseite mir ist das Minus bzw. die Minus egal. Meine Meinung ist ja auch nicht gerade "Pro-Hoffenheim", aber ich sehe mich auch nicht als Hater an.

Ist schon alles richtig was du schreibst Li, aber man ist immer wieder von der eigenen Jugend abgekommen. Die letzten 2 Jahre wart ihr doch zumindest in der A-Jugend Bundesliga immer gut dabei und eure U23 lässt sich auch sehen.
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