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27.07.2016 | 2485 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Die alte Dame bläßt zum Angriff
Das Statement
Juve bezahlt 90 Millionen für Higuain und zeigt, dass man wieder Großmacht sein will.

Juventus Turin überrascht die Fußballwelt, indem man tatsächlich die Ausstiegsklausel in Höhe von 90 Millionen Euro für Gonzalo Higuain zieht. Damit wird er zum bisher drittteuersten Transfer aller Zeiten. Der Deal ist ein klares Statement.

36 Tore hat Higuain in der letzten Saison für Neapel erzielt und den SSC damit lange im Titelrennen gehalten. Nun wechselt er zum Serienmeister aus Turin. Im Grunde erinnert der Wechsel an das, was man hierzulande den Bayern gerne vorwirft, nämlich den größten Konkurrenten gezielt zu schwächen. Doch dass der Argentinier Juventus ganze 90 Millionen Euro wert ist, hätten die wenigsten gedacht. Immerhin wird Higuain im Dezember bereits 29 Jahre und ist damit fast schon im Altersbereich, in dem der Körper vieler Spieler bereits sichtlich anfängt abzubauen.

Daher ist es nur natürlich, dass viele denken, dass Juventus zu viel bezahlt hat. Nicht einmal bei interessierten englischen Vereinen ging man davon aus, dass sie die Ausstiegsklausel ziehen würden. Trotzdem kann sich der Deal für die alte Dame auszahlen. Higuain trifft seit seiner Zeit bei Real Madrid jährlich konstant gut ins Tor. Bei Neapel konnte er in der taktisch starken, defensiv ausgerichteten Serie A Jahr für Jahr seine Torquote verbessern und hat sich dabei mit Sicherheit auch spielerisch noch einmal gesteigert. 117 Scorerpunkte in 146 Spielen für Neapel sind eine bärenstarke Quote.

Juventus zementiert seine Vormachtstellung

Ohne Frage bekommt Juventus Turin für die gezahlte Summe einen absoluten Topspieler. Der Transfer ist zwar teuer, aber bringt nur wenig Risiko mit sich. Higuain kennt die Liga und hat seine Qualität ausreichend bewiesen. Und da Neapel nicht von der Ausstiegsklausel abweichen wollte, um den inländischen Konkurrenten nicht bereitwillig zu stärken, blieb gar nichts anderes übrig, als den vollen Betrag zu bezahlen. Als Trostpflaster bleibt den Azzurri immerhin genügend Millionen, um auf dem Transfermarkt Ersatz zu suchen.

Schon die letzten fünf Jahre hieß der Meister in Italien Juventus Turin. Mit solchen Transfers stellt Juve beinahe schon sicher, dass sie es auch die nächsten fünf Jahre werden. Nur um die Dominanz in Italien zu wahren wäre der Transfer nicht nötig gewesen, daher ist er viel mehr ein Zeichen an die europäischen Spitzenteams, in deren Kreis man in den letzten Jahren wieder vorstoßen konnte. Juventus Turin will sich langfristig wieder in Europas absoluter Elite etablieren und meldet mit einem Statement wie diesem ganz klar Ansprüche auf die Champions League an.

Gerade für die beiden Klubs aus Mailand wird es noch schwieriger, die Lücke in absehbarer Zeit zu schließen. Italien drohen Verhältnise wie in Frankreich mit einem Klub an der Spitze, im Normalfall uneinholbar für den Rest. Die Lücke zur Konkurrenz wird immer größer, nicht nur was die sportliche Qualität angeht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Teams Italiens hat Juventus den Vorteil ein neues Stadion zu haben, das regelmäßig sehr gut gefüllt ist, während der Rest in alten, halbleeren Arenen spielt. Der Verein wirtschaftet seit Jahren grundsolide und gewinnt Jahr für Jahr auch finanziell an Stärke hinzu.

Gibt Juve schon die Pogba-Millionen aus?

Vor Higuain hat Juventus diesen Sommer mit Miralem Pjanic (32m) und Marko Pjaca (23m) bereits zwei größere Transfers getätigt. Nach dem Kauf von Higuain steht ein dickes Minus unter der Transferbillanz. Mit den kolportierten 120 Millionen für Paul Pogba wäre sie wieder im Plus. Hat man bereits einen Vorgriff auf diese Einnahmen getätigt?

Auf den ersten Blick scheint es so zu sein, doch bei genauerer Betrachtung ist es keineswegs so. Zum einen ist die Summe für Higuain allem Anschein nach aufgespalten auf diese und nächste Saison. Dazu ist Juventus nun im Sturm überbesetzt und wird hier noch Spieler abgeben. Um Zaza halten sich seit längerem Gerüchte, andere Kandidaten sind Pereyra und eventuell Mario Mandzukic.

Je nachdem, wie viel Geld man durch Verkäufe erlösen kann, steht am Ende ein Minus im Bereich von 30-50 Millionen Euro. Ein Betrag, den ein europäisches Spitzenteam, das regelmäßig in der Champions League vertreten ist, stemmen kann. So sehr auch mit Pogbas Wechsel gerechnet wird, angewiesen ist man auf seinen Verkauf keineswegs.

Juventus Turin setzt mit dem dritteuersten Transfer aller Zeiten ein dickes Ausrufezeichen an Europas Elite und wird in Zukunft ein sehr ernst zu nehmender Konkurrent um den Champions League Titel sein. Der italienische Fußball hat nach mehreren Jahren Durststrecke wieder ein absolutes Schwergewicht.

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