Rückblick

Für diesen Beitrag möchte ich ein wenig zurück blicken. Genauer gesagt in die Jahre '89-'90. In diesen Jahren entdeckte ich meine Begeisterung für Basketball insbesondere der NBA. Es fing an mit ein paar kleinen Informationen die man in Sport Nachrichten auffing und ging weiter mit ein paar Trading Cards die ich glücklicherweise erwerben konnte. Das war damals leider noch nicht so einfach wie heute. Jedenfalls entdeckte ich auf diese Art und Weise ein Team das mir besonders gefiel. Vielleicht war es das schicke Logo mit der Space Needle oder evtl. die Spieler die zu dieser Zeit dort aktiv waren.Jedenfalls entdeckte ich so als kleiner Bub meine Liebe für die Supersonics.

Es war ein Team um Xavier McDaniel, zur damaligen Zeit ein toller Spieler, aggressiv in der Verteidigung und ein sehr guter Scorer. Dale Ellis, ein ausgezeichneter 3-Punke Schütze, oder auch Derrick McKey der fast jede Position verteidigen und spielen konnte. Als dann noch Dana Barros, den ich damals echt klasse fand, und Shawn Kemp, der direkt von der HighSchool in die Liga kam das Team als Rookies verstärkten war für mich schnell klar, den Sonics gehört mein Herz. Und wie es sich für einen richtigen Fan gehört sollte das ein Leben lang anhalten. Und genau hier kommen wir zum entscheidenden Punkt. Meine Sonics gibt es nicht mehr. Sie spielen jetzt irgendwo in Oklahoma. Und was noch schlimmer ist, dieses Team aus OKC spielt sogar sehr erfolgreich. Ich gönne Durant und Westbrook den Erfolg den sie haben, doch wäre es mir lieber sie würden noch das Grün-Gelb der Sonics tragen.

Ein Team mit Geschichte

Die Supersonics waren keine Looser Franchise welche jedes Jahr vielleicht gerade mal 30 Siege erkämpft hatten. Nein, die Sonics waren und sind ein Team mit wirklicher Geschichte. Ein NBA Titel ('78-'79), in 41 Jahren ordentliche 22 Playoff Teilnahmen, davon 13 mal weiter als die First Round, und 3 mal in die Finals. Zudem ist man das erfolgreichste Team der Stadt. Ob das jetzt eine Kunst ist gegen die Seahawks und Mariners ist eine andere Sache. Auf jedem Fall waren sie ein Team das von der Stadt und seinen Einwohnern sehr geliebt wurde, Stichwort Identivikationsfaktor.

Gegründet wurde die Franchise im Jahr 1967. Der Name leitete sich ab von einem damals gleichnamigen Flugzeugprojekt von Boeing. Folglich war die erste Saison '67-'68. Welche man mit einer Bilanz von 23-59 abschloss. Nichts ungewöhnliches für ein Expansion Team. Erwähnenswert ist hierbei noch das die NBA zur damaligen Zeit nur aus 12 Teams bestand. Heißt also, die Sonics sind ein Urgestein dieser Liga. Sie sind kein Team welches man mal schnell in eine andere Stadt transferieren sollte. Das ist meine persönliche Meinung.

Zu Beginn trugen die Sonics ihre Heimspiele noch im Washington State Coliseum aus. Bob Rule und Lenny Wilkens waren die so genannten ersten Stars des Teams. Letzterer dürfte auch als Trainer bekannt sein. Eine Rolle die er übrigens bei den Sonics damals auch schon eingenommen hat. Als so genannter Spielertrainer. Für die Saison '70-'71 konnte man Spencer Haywood für sich gewinnen und ab dieser Zeit ging es langsam bergauf. Ein Jahr darauf schaffte man es das erste mal mit 47-35 eine positive Bilanz aufzuweisen. Die Playoffs hingegen mussten noch ein wenig auf sich warten lassen. 1975 war es dann so weit. Wilkens war zu dieser Zeit schon nicht mehr im Team doch Haywood um den das Team auch aufgebaut werden sollte, war immer noch fester Bestandteil der Truppe. Während man in der ersten Runde noch die Pistons aus dem Weg räumte, musste man sich aber in der zweiten Runde den Golden State Warriors geschlagen geben. Trainer zu dieser Zeit war kein geringerer als Bill Russell.
Das Jahr darauf verließ Haywood die Sonics in Richtung New York. Trotzdem schaffte man erneut den Einzug in die Playoffs.

NBA Champion

Richtig aufwärts ging es aber dann ab dem Jahr 1978, als man erst im Finale 4-3 gegen die Bullets verlor. Im darauf folgenden Jahr aber gegen selbige mit 4-1 gewann. Die Supersonics waren jetzt NBA Champion. Mit einer Ansammlung an starken Spielern wie Gus Williams,Dennis Johnson, Jack Sikma oder Fred Brown. Und auch wieder mit Lenny Wilkens, der aber jetzt nur noch als Trainer tätig war.

Es folgten ein paar gute Jahre in denen man auch oft die Playoffs erreichte. Immerhin 7 mal in 11 Jahren bis 1990 gerechnet. Für den Titel hat es aber leider nicht mehr gereicht. Trotzdem trugen auch in den '80ern einige starke Spieler das Jersey der Sonics. Zu nennen sind hier Tom Chambers, Paul Westphal, Nate McMillan und die bereits zuvor erwähnten Ellis, McKey, und „The X-Man".
Als aber dann im Jahr 1989 Shawn Kemp gedraftet wurde (Nr.1 in diesem Jahr war übrigens Pervis „Never Nervous" „Out of Service" Ellison), und man ein Jahr darauf das Glück hatte Gary Payton zu draften, war die weitere Ausrichtung des Teams abzusehen und klar. Ein Team um Payton und Kemp aufzubauen war das Ziel. Kemps Freund und Mentor McDaniel wurde schneller nicht mehr gebraucht als gedacht. Da „The Reign Man" schon in seinem zweiten Jahr ein kompletter NBA Spieler war. So kam es das man McDaniel für Eddie Johnson von den Suns eintauschte und zusätzlich noch 2 First Round Picks erhielt. Eigentlich ein sehr guter Trade. Zumal die Suns nicht lange Spaß an McDaniel hatten da er nach einer Saison schon wieder weg war.Es folgten ein paar weitere Trades in diesem Jahr so das man von einen kleinen Umbruch sprechen kann. Die Playoffs wurden wie so oft auch in diesem Jahr erreicht.
Die Truppe um Ricky Pierce, Kemp, Johnson, Payton, McKey, Sam „Big Smooth" Perkins, usw. war gut zusammen gestellt aber weiter als ins Conference Finale '92-'93 welches man gegen die Suns verlor hat es leider nicht gereicht,noch nicht. In diesem Jahr übernahm übrigens Coach Karl das Team. Dieser entschloss sich Ende '93 einen neuen Weg zu gehen und tauschte Johnson und Barros gegen Kendall Gill, und McKey gegen Detlef Schrempf. Es folgten zwei Jahre in denen man jeweils in der ersten Playoff Runde die Segel streichen musste. Der entscheidende Baustein für das was im darauf folgendem Jahr passierte war jedoch für mich die Verpflichtung oder besser gesagt der Trade von Hersey Hawkins für Gill im Jahr 1995.Plötzlich hatte man wieder einen 3-Punke Schützen im Team, der sogar noch sehr gut verteidigen konnte. Als Lohn folgte in diesem Jahr prompt die Finals Teilnahme gegen die Bulls. Die Serie endete aber leider 4-2 für die Bulls. Was eigentlich keine Schande war, da auch andere Teams in der Jordan Ära an ihm und den Bulls gescheitert waren und man sich eigentlich auch ganz gut verkauft hatte in den Finals.
Es folgte ein weiteres gutes Jahr in dem man wieder um die Meisterschaft mitspielte. Sich aber diesmal knapp den Rockets um Olajuwon, Barkley und Drexler in den Conference Semifinals geschlagen geben musste.

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