WWE: Money in the Bank 2018 - die Analyse: Unerwartet erwartbar

Von Maurice Kneisel
The Greatest Royal Rumble-Sieger Braun Strowman (m.) dominierte bei Money in the Bank erneut.
© getty
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Women's Money in the Bank Ladder Match

Siegerin: Alexa Bliss, nachdem sie Becky Lynch kurz vor dem Koffergewinn stoppte und mit dem Gesicht voran in eine andere Leiter in der Ecke schickte. Es überrascht nicht, dass Lynch nach ihrer äußerst schwachen Darstellung seit dem Titelverlust hier die finale Gegnerin von Bliss war. Becky ist sympathisch, populär und ein Koffergewinn hätte ihrer im Sturzflug befindlichen WWE-Karriere einen neuen Schub verpassen können. Alexa derweil benötigt den Koffer auf dem Papier nicht, da sie bereits mehrfach Champion war, zuletzt bei WrestleMania 34, wo sie den Titel an Nia Jax verlor. Doch angesichts der extrem stark besetzten Raw-Division-Spitze mit Nia und natürlich Ronda Rousey machte diese Entscheidung durchaus Sinn, um einen starken Heel in der Hinterhand zu haben, der jederzeit auf hinterlistige Weise in das Titelrennen eingreifen könnte.

Money in the Bank 2018: Roman Reigns vs. Jinder Mahal

Sieger: Roman Reigns per Spear. Was gibt es hierzu noch zu sagen? Es war das typische Reigns-Match, die einzige Überraschung war, wie lange es trotz des wrestlerisch stark limitierten Gegners ausfiel. Natürlich griff Sunil Singh zigfach ein, natürlich bezog er neben Jinder auch mehrfach kräftig Dresche und natürlich gewann am Ende Roman clean per Spear. Nichts war sicherer, nichts dürfte etwas daran ändern, dass beim SummerSlam Lesnar vs. Reigns um die Universal Championship einmal mehr steigen wird. Diese Fehde ist schlicht eine Aufbau-Fehde für Reigns gegen einen ehemalige World Champion, die ihr eigentliches Ziel, ihn bei den Smarks endlich over zu bringen, erwartungsgemäß wieder völlig verfehlt hat. Roman wurde in der Allstate Arena gewohnt lautstark ausgebuht und daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Sicherlich auch nicht diese Fehde, die durchaus - wenn auch ohne Anlass nach dem Ergebnis - noch einen Monat fortgesetzt werden könnte, bevor der Big Dog sich wieder Lesnar widmet.

SmackDown Women's Champion Carmella vs. Asuka

Siegerin & weiterhin SmackDown Women's Champion: Carmella per Superkick, nachdem James Ellsworth Asuka abgelenkt hatte. Gerade einmal knapp zwei Monate ist es her, seit Asukas Undefeated Streak bei WrestleMania gegen Charlotte Flair endete. Rückblickend wurde dies nur gemacht, um Carmella zwei Tage später gegen Charlotte erfolgreich eincashen zu lassen, während die Empress of Tomorrow eine längere Auszeit spendiert bekam. Nun ist sie wieder da, um sich ebenfalls für Carmella hinzulegen. Dies ist nur bedingt als Kritik zu verstehen, da die Princess of Staten Island einen guten Job als Champion macht, sich stetig weiterentwickelt und es versteht, das Publikum mit ihrer Art und ihren Promos rasend zu machen. Das bereits im Vorfeld praktisch als sicher geltende Comeback von Ellsworth ist perfekt, um ihr ihren alten Handlanger wieder zur Seite zu stellen, der Mella seinerzeit bereits den Koffergewinn sicherte. So konnte sie sich zunächst solo beweisen, um nun in einer Division, die unter anderem Charlotte und Asuka bietet, einen Trumpf im nicht vorhanden Ärmel zu haben. Doch während dieser dreckige Sieg aus Carmellas Sicht absolut Sinn macht, muss man sich bereits große Sorgen um Asukas Zukunft machen. Zwei Niederlagen in kurzer Zeit und ein somit bislang ziemlich schwach laufender Main Roster-Run (trotz des Royal Rumble-Sieges) lassen befürchten, dass ihre dominante Zeit endgültig vorbei ist. Asukas praktisch nicht vorhandene Englisch-Skills dürften daran einen nicht unwesentlichen Anteil haben. Die Fehde könnte aufgrund von Ellsworths Eingreifen weitergehen, doch ein Sieg für die Japanerin erscheint auch in einem Re-Match alles andere als wahrscheinlich.

WWE Champion AJ Styles vs. Shinsuke Nakamura (Last Man Standing Match)

Sieger & weiterhin WWE Champion: AJ Styles per 10-Count nach einem Phenomenal Forearm aus dem Ring, der Nakamura durch ein Kommentatorenpult beförderte. Die "Holy Shit"-Chants am Ende waren absolut gerechtfertigt, doch nicht nur das Finish, sondern das gesamte Match zeigte einmal mehr, wie gut diese beiden Männer harmonieren und dass sie wrestlerisch zum Besten zählen, was die WWE zu bieten hat. Gleichzeitig scheiterte Shinsuke einmal mehr an dem Versuch, Styles den Titel abzunehmen und hat nach diesem cleanen Finish nun keine Argumente für einen weiteren Title Shot mehr auf seiner Seite. So schade es aus wrestlerischer Sicht auch ist, aber Styles sollte sich nun allmählich einem anderen Gegner zuwenden, während man hoffen muss, dass die WWE Nakamuras starke Heel-Persönlichkeit nicht komplett verschwendet. Der Japaner ist in der Rolle noch einmal aufgeblüht und braucht nun dringend mindestens ein Programm gegen einen höherklassigen Face, das er letztlich auch gewinnen darf, um nicht in der Midcard zu verschwinden. Es wäre angesichts seines Talents und ungemeinen Unterhaltungswertes eine absolute Schande, wenn dies passieren würde.

Raw Women's Champion Nia Jax vs. Ronda Rousey

Siegerin per DQ & weiterhin Raw Women's Champion: Nia Jax, nachdem Alexa Bliss ihr den MitB-Koffer überzog, während Jax in Rouseys Armbar kurz vor der Aufgabe stand.

Nach dem Match schlug Alexa mit dem Koffer wiederholt auf beide Frauen ein, bevor sie offiziell eincashte.