WWE Clash of Champions 2017 - die Analyse: Ein versöhnlicher Abschluss

Von Maurice Kneisel
AJ Styles ist jeweils zweifacher WWE- und United-States-Champion
© getty
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SmackDown Women's Champion Charlotte Flair vs. Natalya (Lumberjack Match)

Siegerin & weiterhin SmackDown Women's Champion: Charlotte per Figure Eight. Das Match verlief wie erwartet: Es begann als ordentliches Wrestling-Match, bei dem Charlotte und Natalya sich zwischendurch gegenseitig aus dem Ring schickten, damit die Lumberjacks attackieren konnten. Nachdem die Riott Squad später auf Charlotte losging, brach der obligatorische Brawl zwischen den Lumberjacks am und schließlich im Ring aus, bevor Charlotte sich aus einem Sharpshooter befreite und im Gegenzug mit ihrem Finisher Natty zur Aufgabe zwang.

Es war eine logische Titelverteidigung für die Top-Frau im Kader, die den Gürtel im Zweifel noch eine Weile halten wird. Das Überraschende passierte im Anschluss: Natalya wurde von Kayla Braxton interviewt und brach dabei in Tränen aus. Sie betonte, den Fans zehn Jahre lang alles gegeben zu haben, doch diese hätten ihr den Rücken zugekehrt. Deshalb werde sie nun im Gegenzug das Gleiche tun - sprach sie, ließ das Mikro fallen und verließ unter Tränen die Halle. Bei SmackDown wird sich zeigen, ob es sich dabei lediglich um eine Storyline handelt, oder ob sie tatsächlich die WWE verlässt.

Breezango vs. The Bludgeon Brothers

Sieger: The Bludgeon Brothers per Double Crucifix Powerbomb gegen Fandango. Es war das erwartete Squash-Match, die neu verpackten Harper & Rowan machten mit den Fashion Cops kurzen Prozess. Das Ergebnis war nur logisch, da man nach ihrem Re-Debüt die ehemaligen Wyatts über Squashes möglichst dominant darstellen will.

Ob sie sich aber tatsächlich endlich längerfristig als relevantes Tag Team etablieren dürfen, erscheint nach den gescheiterten letzten Versuchen mehr als fraglich. Gleichzeitig macht dieses Booking auch deutlich, was die WWE-Verantwortlichen in Breezango sehen: einen Comedy-Act, der etwas Air-Time in den TV-Shows und - zukünftig verstärkt - auf YouTube erhält, weil sie viele Fans haben. Hoffnung auf Erfolg oder zumindest eine ordentliche Darstellung im Ring sollte sich allerdings niemand (mehr) machen.

Randy Orton & Shinsuke Nakamura vs. Kevin Owens & Sami Zayn (Shane McMahon & Daniel Bryan as special guest referees)

Sieger: Kevin Owens & Sami Zayn per Roll-up von Zayn an Orton. Shane und Daniel arbeiteten als Co-Referees lange zusammen, bevor kurz vor Match-Ende erwartungsgemäß Chaos eintrat. Owens schaltete Nakamura mit einem spektakulären Frog Splash von einem Kommentatorenpult durch das andere aus, wenig später schubste er nach einem RKO an Sami Bryan gegen Shane, so dass die beiden Aushilfsringrichter aneinandergerieten.

In der Folge stritten sie sich ausgiebig, Orton verteilte RKOs, um auch ja als eigentlicher Sieger dargestellt zu werden, doch am Ende nutzte Zayn die Verwirrung. Bryan zählte daraufhin einen Fast Count, während Shane noch versuchte, ihn daran zu hindern. Während die Heels unter "Yep"-Chants die Halle verließen und Bryan ihnen von der Rampe aus nachblickte, blieb Shane im Ring bei den Faces. Klar ist, dass diese Fehde weitergehen und sich die Differenzen zwischen den beiden Verantwortlichen ab kommendem Dienstag konstant weiter verstärken werden.

Owens & Zayn haben prinzipiell einen wichtigen Sieg eingefahren, müssen nun aber weiterhin als relevanter Teil in diese Fehde eingebunden bleiben. Läuft das Ganze darauf hinaus, dass nur McMahon und Bryan im Fokus stehen, hat hier leider niemand gewonnen und man hat einmal mehr vergessen, um wen es eigentlich gehen sollte: nämlich um die aktiven Wrestler.