"I'm not finished with you!"

Von Maurice Kneisel
Braun Strowman besiegte Roman Reigns bei Payback per Running Powerslam
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Seth Rollins vs. Samoa Joe

Sieger: Seth Rollins per Surprise Roll-up. Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Match gab es hier keine Überraschungen. Wrestlerisch wussten beide Männer gewohnt zu überzeugen und Joe dominierte den Face über weite Strecken. Dabei attackierte er immer wieder Seths lädiertes Knie und streute Submission Holds wie den Kneebar oder einen Cloverleaf ein.

Dass Rollins letztlich gewann, ist wenig überraschend, da er im Zweifel der nächste Herausforderer auf Brock Lesnars Universal Title wird. Die Fehde gegen Joe dürfte allmählich vorbei sein und der Samoaner wird sich einen neuen Gegner suchen müssen.

Randy Orton vs. Bray Wyatt (House of Horrors Match)

Sieger: Bray Wyatt per Sister Abigail, nachdem Orton von Jinder Mahal und den Singh Brothers attackiert wurde. Dass Wyatt dieses Match nicht clean gewinnen würde, auch wenn es seine eigene Matchart ist, war angesichts seines extrem schwachen Bookings mehr als offensichtlich. Darüber, dass es letztlich drei weitere Männer brauchte, damit er die Viper pinnen konnte, sollte man lieber gar nicht nachdenken.

Die Matchart an dieser Stelle zu beschreiben, ist praktisch unmöglich, deshalb eine kurze Zusammenfassung: Randy fuhr in einer Limousine vor einem Haus vor, dass als Brays Zuhause verkauft wurde. Dort prügelten sich beide Männer nach etwas Horror-Vorgeplänkel durch diverse, erwartungsgemäß gruselig designte Räume, bevor Bray seinen Gegner unter einem Kühlschrank begrub und den Fahrer aufforderte, ihn in der Limo zur Halle zu fahren. Dort angekommen, tauchte auch Randy plötzlich wieder auf und schien auf der Siegerstraße, bevor Jinder und die Singhs auftauchten.

Das House of Horrors-Match hat ohne Frage neuen Wind in die seit Jahren festgefahrene Gimmick-Matches-Landschaft gebracht und wusste auch dadurch zu gefallen, dass es bereits vor dem Rollins-Joe-Match startete und anschließend mit der Ankunft von Bray in der Halle weiterging. Da mit einem cleanen Wyatt-Sieg ohnehin nicht zu rechnen war, hat man hier das Beste aus dem Booking rausgeholt, dem Eater of Worlds einen wichtigen Sieg vor seiner Fehde gegen Finn Bálor gegeben und gleichzeitig Orton vs. Mahal weiter angeheizt, ohne den Champ zu schwächen.

Roman Reigns vs. Braun Strowman

Sieger: Braun Strowman nach einem Running Powerslam. "Yes! YES! YES!" und "Thank you Strowman" - Payback endete, sehr zur Freude der Anti-Reigns-Fraktion, mit einer handfesten Überraschung, die viele Fans in der Halle (und mit Sicherheit nicht nur dort) sichtlich geschockt zurückließ. Trotz der zahlreichen Beatdowns im Vorfeld hatten vermutlich die Wenigsten damit gerechnet, dass das Monster among men tatsächlich clean siegen würde, nachdem er sich bei Fastlane noch geschlagen geben musste.

Nach dem Match setzte Strowman seinem Rivalen weiter zu und begrub ihn unter den Ringtreppen, wobei er ihm einen Cut verpasste. Natürlich wurde Roman auch an diesem Abend wieder Superman-artig dargestellt, verlor erst nach dem zweiten Running Powerslam in Serie, nachdem er bereits stark bandagiert in das Match gegangen war, und weiterte sich selbst nach dem Beatdown, per Trage aus der Halle transportiert zu werden.

Backstage attackierte Braun ihn dann erneut und Reigns setzte sich letztlich durch, indem er seinen Gegner in einen Krankenwagen verfrachtete. Man kann davon ausgehen, dass diese Fehde noch nicht vorbei ist und Reigns am Ende in einem Gimmick-Match - im Zweifel einem Stretcher- oder Ambulance-Match - triumphieren wird. Doch für Braun war es ein bedeutender Erfolg im Hinblick auf seine Zukunft, mit dem man nicht zwingend rechnen konnte.

Fazit

Ob einem nun alle Ergebnisse geschmeckt haben oder nicht - Fakt ist, dass Payback einige handfeste Überraschungen auf Lager hatte! Ein PPV, der im Vorfeld ergebnistechnisch relativ eindeutig schien, lieferte gleich mit dem Opener einen ersten Schocker, der aber auch deutlich zeigt, wie unsicher die Verantwortlichen beim Superstar Shakeup waren.

Mit Owens hält Raw nun einen weiteren Heel in seinen Reihen, was durchaus Sinn macht, so lange man nicht plant, Bálor oder Rollins zu turnen und Joe, wie bislang, mehr als Aufbaugegner für die Top-Faces nutzt denn als ernsthaften Titelanwärter. Unter der Prämisse ist KO (Lesnar außen vorgelassen) gemeinsam mit Strowman der Top-Heel bei Raw, allerdings hätte man es sich dann auch sparen können, Wyatt und Miz rüber zu holen und im Gegenzug mit Rusev lediglich einen halbwegs relevanten Heel zum Blue Brand zu schicken.

Der Titelgewinn für Bliss bei Bayleys Heimspiel war nicht minder schockierend, aber eine ausgezeichnete Entscheidung, um die Raw Women's Division nach dem Abgang von Charlotte zu stärken. Mit Bliss/Bayley/Banks/Jax hat man nun vier Titelanwärterinnen und noch nicht alle Turn-Optionen ausgereizt.

Den Abend mit Strowmans cleanem Sieg über Reigns zu beenden, war alleine schon aufgrund des Schockeffekts eine ausgezeichnete Entscheidung, obgleich auch das Finale des House of Horrors-Matches hierfür würdig gewesen wäre. Payback wusste aufgrund der Überraschungen, einigen starken Matches sowie den größtenteils sinnvollen Storyline-Entscheidungen, zu denen auch der Turn für Cesaro&Sheamus sowie die Entwicklung in der Cruiserweight-Division sowie der Beginn von Bálors Übergangsfehde gegen den Miz gezählt werden müssen, absolut zu unterhalten.

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