Die falschen Dirty Deeds

Von Maurice Kneisel
AJ Styles (r.) gewann bei Backlash gegen Dean Ambrose seinen ersten Titel in der WWE
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Randy Orton vs. Bray Wyatt

Sieger durch Forfeit: Bray Wyatt.

Bereits im Laufe des Sonntags war auf diversen Wrestlingseiten zu lesen, dass Orton nach dem Match gegen Lesnar noch nicht wieder in der Lage sei anzutreten. Entsprechend wenig überraschend war, dass Wyatt ihn im Laufe des PPVs backstage attackieren und ausschalten durfte. Die Fehde dürfte lediglich pausieren, bis Randy wieder fit ist.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Bray diese dann gewinnen wird, dürfte nach diesem "Sieg" für den Eater of Worlds allerdings noch einmal geschrumpft sein, insbesondere auch, da Orton angesichts der Entwicklungen im WWE-Title-Rennen ein logischer Herausforderer wäre. Es steht also zu befürchten, dass Wyatt einmal mehr am Ende einer Fehde das Nachsehen haben wird.

Bray Wyatt vs. Kane (No Holds Barred-Match)

Sieger: Kane nach dem Chokeslam from Hell.

Es kam sogar noch schlimmer für Wyatt: Statt einer Niederlage gegen Orton musste er sich für Part-Time-Profi Kane hinlegen. Bray konnte zwar zwischendurch einmal mehr kräftig bei den Fans punkten, indem er den Demon per Senton durch ein Kommentatorenpult beförderte, am Ende stand aber eine weitere Niederlage zu Buche und man muss sich zum gefühlt 100. Mal fragen, was die WWE eigentlich mit dem Mann vorhat.

Wyatt ist ein hervorragender Mic-Worker mit großartigem Look und noch viel besserem Gimmick, der gerade im dünn besetzten SmackDown-Roster absolut das Zeug zum Main Eventer hätte. Auch wenn man davon ausgehen kann, dass die -alles andere als neue - Fehde gegen Kane fortgeführt und der hier überraschte Bray am Ende als Sieger daraus hervorgehen wird, kann ihn das nach all den Niederlagen und schwachen Darstellungen in seinen diversen Fehden gefühlt nicht retten. Ja, die WWE kann, wenn sie es denn überhaupt will, theoretisch noch die Kurve bekommen, macht es sich aber zunehmend und vor allem unnötig schwerer.

The Usos vs. Heath Slater & Rhyno (SmackDown Tag Team Championship Tournament Final)

Sieger und erste WWE SmackDown Tag Team Champions: Heath Slater & Rhyno nach dem Gore gegen Jimmy und Pin von Slater.

Heath Slater hat seinen SmackDown-Vertrag, Baby! Es sei der größte Moment seines Lebens - neben den Geburten einiger seiner Kinder - und nun könne er sich endlich den Doublewide Trailer leisten, erklärte die One Man Rock Band anschließend. Man hat den Push des Odd Couples wirklich durchgezogen, noch dazu clean und ohne Eingreifen von American Alpha.

Das ist sicherlich eine handfeste Überraschung, zeigt aber auch, dass die Verantwortlichen endlich verstanden haben, wie over der nun insgesamt vierfache Tag-Champ ist. Auch für Rhyno, der die Rolle seines Partners hervorragend spielt und glaubwürdig die Siege für das Team herausholt, ist es eine tolle Belohnung kurz vor Ende seiner Karriere. Die Usos derweil wurden nicht zu sehr geschwächt, da sie, im Gegensatz zu ihren Gegnern, an dem Abend zweimal ranmussten.

Ob man den Feel-Good-Moment nun länger ausschlachtet, oder die Usos sich die Titel schon in der nächsten SmackDown-Ausgabe in einem Re-Match holen, bleibt abzuwarten. Da Slater seinen Vertrag nun hat und man durch das Gold die Fehde zwischen den Zwillingen und Alpha noch mal intensivieren würde, ist dieses Szenario sicher nicht abwegig. Doch so over, wie Slater & Rhyno sind, ist mittlerweile auch ein kleiner Team Hell No Light-Titlerun absolut denkbar.

WWE World Champion Dean Ambrose vs. AJ Styles

Sieger und neuer WWE World Heavyweight Champion: AJ Styles nach einem Low Blow und dem Styles Clash.

Der Main Event lieferte das, was er im Vorfeld versprach: ein starkes Match, welches das klare Highlight von Backlash war und zudem einen sensationellen Titelwechsel, den man trotz des vorherigen Aufbaus nicht unbedingt kommen sehen konnte. Styles wurde für seine starken Leistungen seit dem Debüt beim Royal Rumble belohnt und sein Push konsequent zuende geführt.

Nach den überragenden Matches gegen John Cena, in denen er absolut unbesiegbar wirkte, konnte auch der ähnlich unnachgiebig dargestellte Ambrose ihn nicht bis Drei auf den Schultern halten. Da man sich für ein Dirty Finish inklusive Referee-KO und Low Blow entschied, wurde Dean gleichzeitig nicht schwach dargestellt, hier hat die WWE alles richtig gemacht.

Styles ist unfassbar over und dürfte den Titel nun erst einmal halten, mit Randy Orton - sobald er wieder fit ist und seine Fehde mit Bray beendet hat - und dem irgendwann zurückkehrenden Cena, der noch eine gewaltige Rechnung mit AJ offen hat, bieten sich zwei logische nächste Gegner an. Ambrose wird sich nach dem Re-Match wohl erst mal hinten anstellen müssen und vielleicht gegen Baron Corbin fehden, bevor er seinen zweiten Run mit dem Gürtel erhält.

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