Match des Jahres oder Showstealer?

Von Maurice Kneisel/Marcus Hinselmann
Dean Ambrose trifft auf Seth Rollins
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Chris Jericho vs. Bray Wyatt

Kneisel: Eine frische Paarung, die auch für den PPV einiges verspricht. Y2J ist der Ringrost nach der Pause zwar noch etwas anzumerken, aber der Mann gilt weiterhin zu Recht als einer der ganz Großen des Geschäfts. Zudem durfte Bray geschickt mit seiner Vergangenheit als "Savior" spielen. Bei Battleground wird sicher einige Härte im Spiel sein und am Ende wird Chris das machen, was man in der Fehde gegen John Cena leider versäumt hat - nämlich Bray Wyatt durch einen Sieg over zu bringen. Bleibt die Frage, ob man The Miz hier noch einbindet, oder ob sein Comeback schon wieder im Sande verläuft?

Hinselmann: The Miz hat hier gar nichts zu suchen. Es wird auf Jericho gegen die Wyatts hinauslaufen und ich freue mich enorm darauf. Y2J ist einfach großartig und trotz seiner vielen Comebacks wird es nicht langweilig. Sicher ist Chris dazu da, Bray over zu bringen. Dafür ist aber nun noch nicht der Zeitpunkt, es erscheint mir so, als ob die Fehde noch in ihren Anfangszeiten steckt und erst zum SummerSlam ihren Siedepunkt erreichen wird. Aus diesem Grund wird der Sieger am Sonntag Chris Jericho per Roll-Up heißen. Ich freue mich riesig auf seine PPV-Rückkehr und bin überzeugt, dass er uns mit Bray ein starkes Match mit guter Storyline-Weiterentwicklung liefern wird.

Jack Swagger vs. Rusev

Hinselmann: Ich hätte es noch vor wenigen Wochen nicht für möglich gehalten, aber bei mir hat sich tatsächlich Interesse an einer Rusev -Fehde entwickelt. Die Crowd war bei dem Raw-Segment unfassbar heiß und baute tatsächlich so etwas wie Vorfreude auf das Match USA vs. Russland auf. Die Amerikaner sind es anscheinend auch nach Jahren noch nicht müde geworden, U-S-A lange und laut zu skandieren. Mehr als Swagger gegen Rusev entstand das Interesse an der Fehde aber aufgrund des Rededuells zwischen Zeb Colter und Lana. Dieses war äußerst unterhaltsam und wusste voll zu überzeugen. Gewinnen wird am Ende Rusev, der seinen Siegeszug fortsetzt.

Kneisel: Schön zu sehen, dass Swagger tatsächlich mal wieder etwas Aufmerksamkeit erhält, bei seinem Turn gab es neben den erwartungsgemäßen USA-Rufen sogar "Swagger"-Chants. Schließlich kann der Real American im Ring so einiges, auch wenn er sich immer wieder durch Botches und Aussetzer abseits des Rings selbst das Leben schwer macht. Im Gegensatz zu dir unterhalten mich Rusev und Lana schon länger, auch wenn das Potential ihres Gimmicks zweifelsohne begrenzt ist. Das Match gegen Swagger wird sein bis dahin längstes und spannendstes, die Halle wird richtig abgehen, aber am Ende wird Rusev einmal mehr seinen Gegner "crushen".

WWE World Heavyweight Champion John Cena vs. Roman Reigns vs. Randy Orton vs. Kane (Fatal 4-Way Match)

Kneisel: Wie schon bei Money in the Bank, wird auch hier wieder Kane als Ortons Wasserträger auftreten, der nur im Match steht, um dem angeblichen "Face of the company" zum Sieg zu verhelfen. Ebenso klar ist, dass die beiden Authority-Lieblinge nicht die Titel holen werden, möglicherweise kommt es sogar gegen Ende des Matches zum Bruch. Reigns wurde zuletzt bockstark dargestellt und hat sich sowohl im Ring als auch am Mikro merklich gesteigert. Es ist unübersehbar, dass man ihn als Cena-Nachfolger aufbauen will, entsprechend gab es kürzlich schon das Wettposen um die Fangunst, wie in der Vergangenheit u.a. schon zwischen Cena und CM Punk oder Daniel Bryan. Da Cena vs. Brock Lesnar aber der (noch) deutlich stärkere Draw für den SummerSlam ist, setze ich auf Titelverteidigung von John Cena nach Eingreifen von Triple H, der so zudem die nächsten Paarungen Reigns vs. Orton und Reigns vs. HHH endgültig auf den Weg bringt.

Hinselmann: Eigentlich ist dem nichts hinzuzufügen. Die Frage lautet nicht wer gewinnt, sondern was während, beziehungsweise nach dem Ende des Matches passieren wird. Lässt sich Kane weiter von Orton herumkommandieren? Wird Reigns von HHH attackiert? Versucht Rollins einen Cash-in oder ist es doch schon Zeit für Plan C? Es gibt viele offene Fragen, die das Match trotz des sicheren Sieges von John Cena sehenswert machen. Sicherlich werden die meiste Zeit - wie eigentlich immer bei Fatal-4-Way-Matches - nur zwei Wrestler aktiv am Kampfgeschehen teilnehmen, aber trotzdem bleibt es anders und durcheinander, weshalb die Matchart so attraktiv sein kann. Ich hoffe auf den Überraschungsfaktor.

Fazit

Hinselmann: Klammert man das Kickoff-Match aus, hat man es geschafft, für einen C-PPV eine starke Card aus dem Hut zu zaubern. Auch wenn der Main Event eher durch mögliche Entwicklungen als durch Ungewissheit beim Sieger auftrumpft, springen dafür andere hochklassige Matches in die Bresche, allen voran das Match der ehemaligen Shield-Brüder. Aber auch die Matches um den Divas- und die Tag-Titel versprechen großartig zu werden. Ergänzt wird die Stärke des PPVs durch das immer interessante Format der Battle Royal und ein wenig "Kalter Krieg"-Feeling. Ich freue mich mehr auf die Veranstaltung als ich ursprünglich dachte, denn die Card weiß zu überzeugen und vielleicht wird ja Sonntagnacht schon Plan C in die Tat umgesetzt; da kenne ich einen, der sich ganz besonders drüber freuen würde - nicht wahr Maurice?

Kneisel: Schön wäre es, aber blickt man auf die bisherigen Auftritte von Brock Lesnar zurück, neigt die WWE eher dazu, ihn beim Raw nach PPVs zurück zu bringen. Entsprechend gehe ich davon aus, dass der Conquerer erst Montagnacht auftaucht, um sein Titelmatch gegen Cena beim SummerSlam einzufordern. Aber auch ohne das Biest kann die Battleground-Card einiges, allem voran natürlich Rollins vs. Ambrose, die beiden werden die Hütte bis zu den Grundmauern abfackeln. Ansonsten werden einige frische Paarungen geboten, sowohl Y2J vs. Wyatt als auch Swagger vs. Rusev wussten bislang zu unterhalten. Sollte der Main Event mehr bieten können als ein typischer Durchschnitts-WWE-4Way, dann steht uns hier ein verdammt starker C-PPV bevor.

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