Der Turn, den alle kommen sahen

Von Maurice Kneisel
John Cena ließ es sich nicht nehmen, John Laurinaitis zu demütigen
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Over the Limit endete mit einem feiernden John Laurinaitis, der mithilfe von The Big Show John Cena besiegt hatte. Zuvor verteidigte CM Punk in einem technisch hochwertigen Match mit fragwürdigem Ende seinen WWE-Titel gegen Daniel Bryan und Christian feierte sein Comeback mit dem Gewinn der Intercontinental-Championship.

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Kane vs. Zack Ryder

Die Entscheidung, zwei populäre Superstars wie Kane und Zack in die YouTube-Preshow zu packen, war klicktechnisch sicher nicht die schlechteste. Das Match hingegen hatte wenig Überraschendes zu bieten: nach einem starken Start für Kane konnte sich der Long Island Iced Z zurück kämpfen und setzte sogar zweimal seinen Ruff Ryder an.

Beim zweiten Mal fing Kane ihn jedoch in der Luft per Chokeslam ab und beendete so das Match. Ein Erfolg, der Kane wenig bringt, da Ryders Push in den letzten Monaten merklich abgeflaut ist. Diesen wiederum kann aktuell nur eine längere Fehde, aus der er letztlich siegreich hervorgeht, weiter bringen. Ob es dazu tatsächlich kommt oder dies schon der Schlusspunkt war, bleibt abzuwarten. Sieger: Kane.

People Power-Battle Royal

In einer 20-Mann-Battle-Royal feierte Christian sein lang erwartetes Comeback und wurde - Heel-Status hin oder her - vom Publikum kräftigst abgefeiert. In einem größtenteils mit Undercardlern bestückten Match waren am Ende die beiden größten Namen - Captain Charisma und The Miz - die Finalisten.

Da momentan vermutlich die Hölle zufrieren würde, bevor Miz auch nur einen Blumentopf gewinnen darf, fuhr Christian zur Freude der Halle den Sieg und somit ein Titelmatch gegen einen der B-Champs seiner Wahl, sprich Cody Rhodes oder Santino, ein. Doch dazu später mehr. Sieger: Christian.

Tag-Team-Champions Kofi Kingston & R-Truth vs. Dolph Ziggler & Jack Swagger

Beide Teams erhielten genug Zeit, um zu zeigen was sie drauf haben. In einem von vielen Wechseln geprägten Match dominierten die Heels über weite Strecken und hielten R-Truth lange im Ring. Wie es sich für eine ordentlich erzählte Tag-Team-Story gehört, gelang dem Face letztlich natürlich das Hot Tag mit Kofi, der einmal mehr durchstartete wie die Feuerwehr.

Am Ende sah es kurzzeitig so aus, als könne Dolph nach einem Rocker Dropper tatsächlich den Titelwechsel herbei führen. Doch nach dem Kickout stürmte er auf den in der Ecke hängenden Kofi zu, nur um sich einen perfekt getimten Trouble in Paradise aus vollem Lauf und das anschließende Cover einzufangen. Ein unterhaltsames Match, das Lust auf mehr ordentliches Tag-Wrestling in der WWE macht. Sieger und weiterhin WWE-Tag-Team-Champions: Kofi Kingston & R-Truth.

Divas-Champion Layla vs. Beth Phoenix

Nach einem unerwartet starken Start für Layla wendete sich das Blatt und Beth übernahm die Kontrolle. Die Glamazone setzte den Ringpfosten ein, um das operierte Knie der Championesse zu traktieren. Am Ende eines erneut überraschend langen Matches schien Phoenix auf dem Weg zum Sieg, als sie einen Konterversuch am Eckpfosten ihrerseits in den Glam Slam-Ansatz konterte.

Diesen wiederum wendete Layla, die die ganze Zeit über brav ihre Knieverletzung sellte, in einen Rollup, ebenso wie einen Gorilla Press in einen DDT. Am Ende gelang ihr schließlich, als Beth einmal mehr am Drücker schien, der Layout aus dem Nichts. Ordentliches Divas-Match, nicht mehr, nicht weniger, bei dem die mittlerweile obligatorischen "We want Kharma"-Chants natürlich nicht fehlen durften. Siegerin und weiterhin Divas-Champion: Layla.

World-Heavyweight-Champion Sheamus vs. Randy Orton vs. Alberto del Rio vs. Chris Jericho

Zu Beginn sei mal angemerkt, dass Alberto del Rio nicht nur Luxusschlitten, sondern auch munter Trittbrett fährt. Gut, zugegeben, er hat dazu herzlich wenig getan, aber der Kerl profitiert von Daniel Bryans Hype wie (neben Daniel selbst) kein Zweiter.

Einmal mehr skandierte die Halle zu seinem Entry munter "Si! Si! Si!" und verdammt, es war wieder einfach nur großartig! Mit dem Ausgang des Matches hatte Berto, obwohl er munter Cross Armbreaker verteilte, jedoch weniger zu tun. Er kassierte einen RKO, Randy anschließend den Brogue Kick und zum Abschluss fertigte Sheamus via White Noise auch noch Jericho ab, um diesen zu pinnen.

Im Vorfeld hatte die WWE auf ihrer Website noch auf Y2Js gescheitertes Comeback angespielt und die Frage gestellt, ob dieser bei Over the Limit die Kurve bekommen würde - die Antwort lautet eindeutig "Nein". Oder für Alberto: "No, para nada!" Stattdessen jedenfalls verkam Jericho zum jüngsten Opfer des Monster-Pushs für Sheamus.

Interessanter macht das den Iren leider aber auch nicht. Schätzungsweise wird Chris sich nun aus dieser Fehde verabschieden und der Ire schlägt sich bis mindestens zum nächsten PPV mit Orton und del Rio herum. Sieger und weiterhin World-Heavyweight-Champion: Sheamus.

Brodus Clay vs. The Miz

Die gute Nachricht vorweg: Dolph Ziggler musste nicht wieder den Job für den Funkasaurus machen. Stattdessen setzt sich die Abwärtsspirale von The Miz fort, der nach dem "Finale" in der Battle Royal auch gegen Clay verlor. Ein paar freche Sprüche vor dem Match, vielmehr wird Miz aktuell einfach nicht gegönnt.

Man muss leider einsehen, dass der Mann, der im Vorjahr noch einen Sieg im Main Event von WrestleMania einfuhr, aktuell lediglich als Kanonenfutter für einen Tanzbären dienen darf. Abwarten, wie lange er das noch mitmacht. Sieger: Brodus Clay.

Seite 2: CM Punk vs. Daniel Bryan & John Laurinaitis vs. John Cena