"Ich bekam Morddrohungen auf Twitter"

Von Interview: Maurice Kneisel
Mit seinem Finishing Move, dem Wasteland, schaltet Wade Barrett seine Gegner reihenweise aus
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SPOX: Denken Sie, dass Sie ohne diesen Einstieg das gleiche Standing in der Liga hätten?

Barrett: Ich wäre auch so zu dem Punkt gekommen. Aber es hätte länger gedauert. Die Nexus-Storyline hat das Ganze für mich beschleunigt.

SPOX: Die Storyline ist nicht im Internet aufgetaucht, was heute selten genug passiert...

Barrett: Das ist der Nachteil am Internet: Es ruiniert den Fans oftmals die Überraschung. Bei der Nexus-Storyline ist nichts rausgesickert, alle haben geschwiegen, und ich denke, das Ganze hätte nicht so stark eingeschlagen, wenn die Leute es erwartet hätten. Für mich als WWE-Fan war es früher immer etwas Besonderes, wenn ein Wrestler, der mehrere Jahre verschwunden war, plötzlich zurückkehrte, wie zum Beispiel der Ultimate Warrior. Wenn die Leute schon vorab lesen, was passieren wird, ruinieren sie es sich selbst. Dass vorab nichts rausgekommen ist, war sowohl für uns als auch für die Fans großes Glück.

SPOX: Wie fällt Ihr Fazit nach knapp einem Jahr im Hauptkader aus?

Barrett: Ich habe viel erreicht. Im Januar 2010 war ich nicht mal bei WWE zu sehen, dann habe ich NXT gewonnen, einige der Besten besiegt - beispielsweise John Cena bei Hell in a Cell - und wir haben Raw attackiert. Außerdem hatte ich mehrere Titelmatches und stand bei fünf Pay-per-Views im Hauptkampf. Es war eine großartige Entwicklung für mich in meinem ersten Jahr und ich bin sehr stolz. Darauf kann ich jetzt meine Karriere aufbauen und hoffentlich noch deutlich mehr erreichen.

SPOX: In England haben Sie gemeinsam mit Sheamus und Drew McIntyre gewrestlet. Erzählen Sie bitte etwas darüber.

Barrett: Wir sind oft gemeinsam angetreten und kennen uns schon ziemlich lange. Wir sind seitdem ziemlich enge Freunde und unterstützen uns gegenseitig. Als ich noch bei Raw war, bin ich häufig mit Sheamus gereist, jetzt bei SmackDown! mit Drew. Wir sind alle sehr ehrgeizig und wollen mehr erreichen als die anderen, und da Sheamus schon Champion war, will ich nachziehen. Wir erhielten sogar 2007 alle am gleichen Tag das Vertragsangebot der WWE. Wir kennen uns mittlerweile seit sechs Jahren und es ist toll, dass wir es alle drei geschafft haben.

SPOX: Drew hat uns erzählt, dass er ein großer Fußball-Fan ist. Wie ist es bei Ihnen?

Barrett: Drew ist Anhänger der Glasgow Rangers sowie der schottischen Nationalmannschaft, ich bin ein großer Fan von Preston North End, und natürlich von England. Wir necken uns immer gegenseitig, da die Engländer und Schotten sich im Fußball bekanntermaßen nicht besonders gut leiden können. Aber England ist natürlich deutlich besser als Schottland (grinst). Es ist schön, ein paar Jungs aus Britannien und Europa um sich zu haben, die Fußball auch lieben und mit denen man darüber reden kann, da die meisten Amerikaner die Sportart nicht besonders mögen und Basketball, American Football oder Eishockey vorziehen. Es hält mich davon ab, zu viel Heimweh zu bekommen.

SPOX: Wie ist es für Sie, während den Touren nach Hause zu kommen?

Barrett: Es ist großartig, nach Hause zurück zu kommen. Ich liebe es, wieder in Europa zu sein, natürlich vor allem in England. Der einzige Nachteil ist, dass unser Terminkalender immer so voll ist, dass ich kaum Zeit finde, meine Familie oder Freunde zu sehen und einfach zu entspannen. Wir sind die ganze Zeit unterwegs, um Interviews zu geben, zu Veranstaltungen zu fahren oder im Ring zu stehen. Aber es ist toll, für die Europäer zu performen. Für mich ist das Zuhause, und deswegen genieße ich es immer.

SPOX: Macht es dabei einen Unterschied, dass Sie jetzt ein WWE-Superstar samt Tiel (WWE Intercontinental Champion) sind, oder fühlt es sich noch immer gleich an?

Barrett: England wird sich für mich immer gleich anfühlen, das ist meine Heimat, daran wird sich nichts ändern. Dass ich mittlerweile ein bekannter Name in der WWE bin, macht keinen Unterschied, wenn ich zurück komme. Aber es ist interessant zu sehen, dass dich Leute anders behandeln, wenn du im Fernsehen auftrittst und ein WWE-Superstar bist. Ich war beispielsweise vor ein paar Tagen zu Besuch bei meinem Lieblings-Fußballteam - Preston North End, die ich schon mein ganzes Leben lang unterstütze und wo ich immer auf der Tribüne stand, um das Team zu unterstützen und anzufeuern. Sie haben mich begrüßt wie einen König, mir erlaubt, aufs Feld zu kommen und mit den Spielern zu sprechen. Sie haben mir ein signiertes Shirt gegeben und es war toll, zurück zu kommen und so von ihnen behandelt zu werden. Das ist ein Beispiel für eine Gelegenheit, die ich nicht bekommen hätte, wenn ich kein Wrestler geworden wäre und nicht diesen Erfolg hätte.

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SPOX: Wie läuft es für Preston in der Championship diese Saison?

Barrett: Es ist eine echt miese Saison für uns, wir stehen ganz unten in der Tabelle und werden unglücklicherweise vermutlich absteigen. Es war wohl an der Zeit, dass wir eine schlechte Saison haben, denn davor sind wir 15 Jahre lang stetig besser geworden und wären fast in die Premier League aufgestiegen. Jetzt muss wohl alles neu überdacht und einige Veränderungen vorgenommen werden.

SPOX: Wer ist Ihr Lieblingsfußballspieler?

Barrett: In England Wayne Rooney und bei Preston North End Sean St. Ledger. Er ist ein Innenverteidiger, der schon seit einigen Jahren bei uns spielt, und ich bin ein großer Fan von ihm. Ich mag auch unseren Torwart Andrew Lonergan - er stammt aus Preston und ist ein wirklich guter Keeper. Er ist in meinem Alter und spielt schon sehr lange bei uns. Er hat auch für die englische U-21 gespielt und hat einen guten Ruf.

SPOX: Sind Sie ein guter Fußballspieler?

Barrett: Ich war früher gut, inzwischen bin ich ein bisschen zu kräftig dafür. Ich war nie ein guter Torwart, das ist das Problem, denn hätte ich als Kind im Tor gespielt, wäre das vermutlich die beste Position für mich gewesen. Als ich jünger war, habe ich auf dem rechten Flügel gespielt, aber dann wurde ich immer größer und kräftiger. Dadurch wurde ich auch langsamer und kam nicht mehr an den gegnerischen Verteidigern vorbei. Ich habe es dann in der Innenverteidigung versucht, aber das war mir zu langweilig, ich wollte lieber Tore schießen. Ich war wohl schon immer auf den Ruhm aus (grinst). Ich habe eine ganze Weile gespielt, während jeder Pause in der Schule und immer Samstag morgens im Park. Als Kind stand ich ständig auf dem Platz, und jetzt habe ich seit fünf Jahren gegen keinen Ball mehr getreten. Aber die Fähigkeiten verlernst du ja nicht. Bei Preston haben sie mich Elfmeter und Volleys schießen lassen und das klappte alles noch. Sollte der Verein mir jemals die Chance geben, für sie zu spielen, würde ich sie vermutlich annehmen.

SPOX: Sie könnten vermutlich auch ein All-Star-Team bei WWE aufstellen mit all den britischen Wrestlern.

Barrett: Auf jeden Fall, es gibt da ein paar Jungs, die spielen können. Drew McIntyre behauptet immer, er sei richtig gut, aber davon bin ich noch nicht überzeugt. Er gibt vermutlich nur an, schließlich ist er Schotte (grinst). Was Ihr vermutlich noch nicht wisst: Ted DiBiase ist ein richtig guter Fußballer, er hat mit dem FC Arsenal trainiert, als er jünger war. Sheamus hingegen ist jemand, den ich mir absolut nicht auf dem Platz vorstellen kann. Er mag Fußball und behauptet immer, er könne spielen, aber ich kann mir das echt nicht vorstellen. Und William Regal interessiert sich nicht sonderlich für die Sportart, er hat nie wirklich gespielt. Das dürften alle WWE-Stars sein, die Fußball spielen.

SPOX: Es macht den Anschein, dass Vince McMahon alle Länder Britanniens sammeln will: Neben Ihnen, Drew und Sheamus hat er auch Mason Ryan aus Wales verpflichtet. Zudem steht mit Finlay ja auch noch ein Wrestler aus Nordirland unter Vertrag.

Barrett: Ich denke, es ist Zufall, aber es ist natürlich großartig, dass jetzt alle Regionen vertreten sind. Die WWE hat das sicher nicht bewusst gemacht, sie haben sich nicht gesagt: Wir wollen jetzt einen Engländer, wir wollen einen Schotten, wir wollen einen Iren. Es ist einfach Zufall, dass wir Vier aus diesen Ländern kommen und in etwa zeitgleich verpflichtet wurden. Aber natürlich ist es toll, dass jetzt jedes Kind aus Wales, England, Schottland oder Irland jemanden hat, zu dem er aufsehen und den er unterstützen kann. Als ich jünger war, habe ich immer den British Bulldog geliebt. Der Hauptgrund war, dass er aus England kam.

SPOX verlost zusammen mit der WWE drei WrestleMania Packages - mit jeweils einem von WWE-Superstar Wade Barrett handsignierten Item. Darin enthalten sind: 1 x Kapuzen-Pulli, 1 x T-Shirt, 1 x Basecap, 1 x Turnbeutel, 1 x SLAM ATTAX Trading Card Game. Was Ihr dafür tun müsst? Ganz einfach! Postet unter diesem Artikel, ob Wade Barrett und der Corre ihr Match bei WrestleMania gewinnen. Unter allen Teilnehmern werden dann unabhängig vom Tipp die Gewinner ermittelt. Es gelten die Teilnahmebedingungen der SPOX Media GmbH. SPOX wünscht viel Glück beim Gewinnspiel und viel Spaß bei WrestleMania.

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