Marion Bartoli: Doch kein Comeback auf der Profitour

Von Ulrike Weinrich
Marion Bartoli
© getty

Marion Bartoli hat ihre Comeback-Pläne endgültig ad acta gelegt. Der Wimbledonsiegerin von 2013 machten Schmerzen einen Strich durch die Rechnung.

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Als Begründung für ihre Rolle rückwärts nannte die 33-jährige Französin, dass Probleme mit ihrer seit langem lädierten Schulter aufgetreten seien. "Zu meinem Leidwesen muss ich unglücklicherweise meine Comeback-Pläne stoppen", twitterte Bartoli am Mittwochnachmittag und stellte ein Bild mit einer Rose in schwarz-weiß dazu. Ein Zeichen ihrer persönlichen Trauer.

Weiter schrieb sie: "Die notwendige Steigerung der Trainingsumfänge hat Schmerzen in meiner rechten Schulter verursacht. Dies ist nicht zu vereinbaren mit einer Rückkehr auf dem höchsten Level. Ich möchte jedem danken, der mich bei diesem wundervollen Abenteuer begleitet hat", erklärte die ehemalige Nummer sieben der Welt. Die modeinteressierte Bartoli deutete an, künftig als Coach auf der Profitour arbeiten zu wollen.

Bartolis Rücktritt 2013 nach dem Wimbledoncoup kam überraschend

Nur sechs Wochen nach ihrem Finaltriumph über Sabine Lisicki auf dem heiligen Rasen hatte Bartoli im Sommer 2013 überraschend ihren Rücktritt bekannt gegeben. Im Dezember 2017 hatte sie, die nach eigenen Angaben einen IQ von 175 besitzt, dann ihr Comeback angekündigt. Wie aus heiterem Himmel.

"Das wird eine riesige Herausforderung", sagte Bartoli damals - und: "Ich habe noch viel Training vor mir." Im März spielte die Rechtshänderin mit der beidhändigen Vorhand bei einem Tiebreak-Event im Madison Square Garden in New York mit, wirkte dort aber alles andere als austrainiert.

In den vergangenen beiden Wochen hatte sie bei den French Open in Paris die Profis wie bereits im Vorjahr nach den Matches auf dem Centre Court interviewt. Deutlich sichtbar war allerdings, dass sich Bartoli noch nicht wieder in physischer Wettkampfform befand.

Mysteriöser Virus kostete die Französin fast ihr Leben

Die Tochter eines Arztes hat auf der WTA-Tour acht Turniere gewonnen und erreichte 2012 mit Platz sieben in der Weltrangliste ihr Career-High. Bereits 2007 war sie in Wimbledon bis ins Finale vorgestoßen, unterlag damals aber Venus Williams in zwei Sätzen.

Dieser besondere Coup 2013 an der Church Road im All England Lawn Tennis und Croquet Club in London SW19 , er war auch die ganz persönliche Genugtuung der Marion B. aus Le Puy-en-Velay, deren gewöhnungsbedürftiger Spielstil und deren ausgefallene Trainingsmethoden von nicht wenigen belächelt wurden.

Doch drei Jahre später litt Bartoli plötzlich an einem mysteriösen Virus. Sie verlor rapide an Gewicht - und fürchtete sogar "um ihr Leben", wie sie später verriet. Im November des gleichen Jahres lief die Wahl-Genferin nach ihrer Genesung - als Zeichen des Neustarts - den New York Marathon

Ein Beweggrund für das nun geplatzte Comeback: Der Ex-Freund

Bartoli hatte in einem Interview im Januar 2018 erstmals über ihre Beweggründe für ihr damals noch angestrebtes Comeback gesprochen. Dabei hatte sie ihren Ex-Freund scharf kritisiert und ihm die Schuld für ihre großen Gewichtsschwankungen gegeben. "Ich habe mich von jemandem zerstören lassen", sagte Bartoli der L'Equipe. "Ich hätte das nie für möglich gehalten."

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