Laura Siegemund mit bitterer Aufgabe im Achtelfinale von Rabat

Von Ulrike Weinrich
Laura Siegemund, Rabat, WTA
© getty

Laura Siegemund hat beim Sandplatzturniers in Rabat/Marokko den Einzug ins Viertelfinale verpasst. Knapp vier Wochen nach ihrem Comeback auf der WTA-Tour musste die 30-Jährige, die im Mai 2017 einen Kreuzbandriss erlitten hatte, gegen die topgesetzte Australian-Open-Halbfinalistin Elise Mertens (Belgien) beim Stand von 7:6 (5), 0:6, 1:3 wegen einer Verletzung an der linken Wade aufgeben.

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In der Runde der letzten acht hätte die Italiener Sara Errani gewartet. Die ehemalige French-Open-Finalistin schaltete die ungesetzte Johanna Larsson (Schweden) mit 6:3, 6:0 aus.

Im ersten Durchgang wehrte Siegemund fünf Satzbälle der Weltranglisten-19. Mertens ab, ehe sie sich dann nach rund 75 Minuten für ihre Kämpferqualitäten belohnte und ihren zweiten Satzball nutzte. Zuvor hatte die Metzingerin allerdings Probleme mit ihrem Aufschlag. Gleich drei Breaks musste sie hinnehmen und lag mit 1:4 in Rückstand.

Doch Siegemund gab nicht klein bei, obwohl immer wieder kleine Rückschläge kamen. Ihr gelang der Ausgleich zum 5:5, doch beim Stand von 5:6 und eigenem Service musste sie fünf Satzbälle abwehren. Im Tiebreak stellte sie dann mit einer schnellen 5:0-Führung die Weichen auf Erfolg.

Mertens kämpft sich nach Marthonsatz zurück ins Match

In der Folge drehte Mertens allerdings gehörig auf. Die aufstrebende Belgierin gewann Durchgang zwei ohne Spielverlust. In der Entscheidung versuchte Siegemund zwar noch einmal die letzten Kraftreserven zu mobilisieren, die Schmerzen in der linken Wade konnten jedoch auch durch eine Behandlungspause nicht entscheidend gelindert werden. Ans Netz humpelnd, gratulierte die enttäuschte Schwäbin ihrer Gegnerin zum Einzug in die nächste Runde.

Beim Porsche Tennis Grand Prix in der vergangenen Woche hatte Siegemund, ausgestattet mit einer Wildcard, zunächst die Tschechin Barbora Strycova klar besiegt, ehe sie sich dann im Achtelfinale der späteren Endspielteilnehmerin Coco Vandeweghe (USA) in drei Sätzen geschlagen geben musste. Da sie als Titelverteidigerin viele Punkte verlor, stürzte Siegemund in der am vergangenen Montag veröffentlichten Weltrangliste um 126 Plätze (!!!) auf Rang 226 ab.

Siegemund auch in Rabat ohne Kniebandage: "Optisch kein Knaller"

Erneut trat sie ohne ihre Kniebandage an, die "optisch ja auch kein Knaller" gewesen sei, witzelte sie. Beim Turnier in Stuttgart hatte es die Diplom-Psychologin zum ersten Mal seit ihrer Kreuzband-OP gewagt, ohne Bandage zu spielen.

Auf ihre rabenschwarzen Kniestrümpfe setzt die gebürtige Filderstädterin aber weiterhin, "die bringen auch wirklich was. Und am Ende steht meine Gesundheit immer vor der Optik", betonte Siegemund.

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