Martina Navratilova zeigt Mitgefühl mit Victoria Azarenka: "Sie ist im Limbo"

Von Ulrike Weinrich
Victoria Azarenka macht sich für den Mutterschutz stark
© getty

Ikone Martina Navratilova zeigt Mitgefühl mit der ehemaligen Nummer eins Victoria Azarenka. Die Weißrussin befindet sich immer noch im Sorgerechtsstreit mit dem Vater ihres Sohnes und kann keine geregelte Turnierplanung vornehmen.

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"Sie ist im Limbo und weiß nicht, wann sie ihr nächstes Turnier spielen wird", erklärte Navratilova in ihrer Kolumne für das Internetportal wtatennis.com und meinte über die Weißrussin: "Keiner von uns kann nachempfinden, was Azarenka durchmacht mit diesem in der Öffentlichkeit ausgetragenen Sorgerechtsstreit, der sie zudem am Reisen hindert. Das ist eine einzigartige Situation - und sehr traurig."

Wegen des schwebenden Verfahrens gegen ihren Ex-Freund Billy McKeague, einen amerikanischen Golflehrer aus Hawaii, hat die 28-jährige Azarenka in dieser Saison erst zwei Turniere bestritten. Auf richterlichen Beschluss hatte "Vika" ihre Wahlheimat Kalifornien lange Zeit nicht ohne den gemeinsamen Sohn Leo (1) verlassen dürfen. Derzeit zögert sie offenbar, aus den USA auszureisen, obwohl die europäische Sandplatzsaison vor der Tür steht.

Navratilova: Eine Verletzung wäre einfacher zu handhaben

In Miami war die zweimalige Australian-Open-Siegerin jüngst erst im Halbfinale an der späteren Siegerin Sloane Stephens (USA) gescheitert und hatte ihre alte Klasse aufblitzen lassen. "Sie wurde von Match zu Match besser, das war toll zu sehen", lobte Navratilova die derzeitige Weltranglisten-93.

Die 61-Jährige schätzt die Situation von Azarenka äußerst schwierig und belastend ein. "Es wäre in gewisser Hinsicht einfacher für sie, sich nach einer Verletzung auf ein Ziel vorzubereiten. Dann hast du eine klare Idee, wann du zurückkehren kannst und hast es irgendwie unter Kontrolle. Aber sie befindet sich in einem Schwebezustand, im Limbo", schrieb Navratilova: "Das ist die schwierigste Situation für einen Athleten überhaupt."

So lange die Sache von den juristischen Instanzen nicht abschließend geklärt sei, bleibe es weiterhin "hart" für Azarenka - und: "So emotional". Was einen Profi auch auszehren könne. Bei den Premier-Mandatory-Turnieren in Indian Wells, wo sie in der zweiten Runde ausschied, und Miami war offensichtlich, dass Azarenka an Gewicht verloren hat.

Tennis könne aber auch als eine Art Fluchthelfer dienen, meinte die 18-malige Grand-Slam-Siegerin Navratilova: "Wenn Vika auf dem Platz steht, verringert sich der Druck für sie wahrscheinlich ein bisschen."

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