Danielle Collins in Indian Wells auf den Spuren von Steve Johnson

Danielle Collins fordert nun Carla Suarez Navarro
© getty

Danielle Collins ist eine der Überraschungen beim WTA-Premier-5-Turnier in Indian Wells. Ihre größten Erfolge hat die 24-Jährige bis jetzt auf Universitäts-Ebene gefeiert.

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Wenn in den USA die Sprache auf die lokale Entwicklung im europäischen Volkssport Fußball kommt, dann wird als Grunde für die Stagnation der US-Amerikaner von Experten oft angeführt, dass es an einem mit Europa vergleichbaren Vereinssystem ermangele. Die sportliche Ausbildung erfolge über die Schulen, später über das College, kaum wie hierzulande üblich in einem Club um die Ecke. Was für alle Mannschaftssportarten gilt.

Tennis bildet davon im Grunde eine Ausnahme, in den meisten Fällen ist es die Eigeninitiative von SpielerInnen (und vor allem deren Eltern), die für den Einstieg in den professionellen Sport verantwortlich zeichnen. Dass es indes auch über den schulischen Weg funktioniert, haben etwa Kevin Anderson und Steve Johnson auf der ATP-Tour eindrucksvoll bewiesen. Danielle Collins schickt sich in Indian Wells gerade an, es ihren männlichen Kollegen gleichzutun.

24 Jahre ist Collins erst (oder je nach Sichtweise: schon) alt, mit dem Erfolg gegen die Russin Sofya Zhuk steht sie nicht nur bereits im Achtelfinale des WTA-Premier-Mandatory-Turniers, sondern wird in der nächsten Ausgabe der Weltrangliste erstmals zweistellig firmieren.

"Cici" lieber Proette als Studentin

Collins hat sich in den letzten Jahren um die University of Virginia verdient gemacht, zweimal die Landesmeisterschaft der Studentinnen für sich entschieden. In Indian Wells mischt die US-Amerikanerin das Damenfeld gehörig auf, schon die Aufgabe in Runde eins gegen Alizé Cornet hatte das Potenzial, zu schwierig auszufallen. Es folgte ein Sieg gegen Magdalena Rybarikova und eben jener gegen Zhuk, nun wartet überraschenderweise Carla Suarez Navarro, die sich gegen Elina Svitolina durchsetzte.

Der Gegenentwurf zu Collins ist die erst 16-jährige Amanda Anisimova, die sich schon heute gegen Karolina Pliskova beweisen darf. Anisimova hat in ihren ersten drei Matches keinen Satz abgegeben, am Sonntag die Siegesserie von Petra Kvitova beendet. Und ist letztlich unverdächtig, eine universitäre Karriere einzuschlagen.

Catherine "Cici" Bellis stand vor etwas mehr als einem Jahr vor dieser Entscheidung, hatte sich eigentlich für ein Studium an der Stanford University entschieden. Dort führt Lele Forood als Chefin der Tennisabteilung ein strenges Regime, die in US-Tenniskreisen legendäre Trainierin hat sich etwa auch um Caroline Dolehide bei deren Debüt auf der WTA-Tour im Sommer 2017 in Stanford gekümmert. Bellis allerdings hat sich für das professionelle Tennis entschieden - und es in den WTA-Charts immerhin schon unter die besten 50 Spielerinnen der Welt geschafft. Danielle Collins ist auf dem besten Weg eben dorthin.

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