Navratilova: "Williams und Federer inspirieren sich gegenseitig"

Von Ulrike Weinrich
Martina Navratilova und Serena Williams
© Dan Istitene

Ikone Martina Navratilova ist überzeugt, dass Serena Williams nach ihrer Babypause wieder die alte Leistungsstärke erreichen wird. "Niemand sollte den Fehler machen, sie zu unterschätzen", meinte Navratilova über die 36-Jährige, die am Wochenende im Fed Cup ihr Comeback geben will. Auch Roger Federer hat offenbar einen Anteil am Williams-Erfolgshunger.

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Nicht nur Navratilova blickt dem Duell der USA gegen die Niederlande am Samstag und Sonntag in Asheville/North Carolina mit größtem Interesse entgegen. Der Hauptgrund: Serena Williams will erstmals seit ihrem Triumph bei den Australian Open 2017 wieder die Wettkampfbühne betreten. "Ich schätze, dass sie dieselbe werden wird, die sie immer war. Wettbewerbsfähig, stark - und immer noch heiß auf jeden Sieg", schrieb Navratilova (61) in ihrer exklusiven Kolumne auf der WTA-Homepage.

Um ihre Prognose zu untermauern, unternimmt die geborene Pragerin einen interessanten Ausflug in den Herren-Bereich. Zu Roger Federer. Williams sei eine "junge 36-Jährige". Was Navratilova meint: Der US-Superstar hat beispielsweise im Vergleich zum nahezu gleichaltrigen Federer (36) viel weniger Partien bestritten. "Roger hat fast 1400 Einzel gespielt, Serena nur ein bisschen mehr als 900. Das macht einen großen Unterschied", erklärte die Wahl-Amerikanerin Navratilova: "Ihr Körper ist immer noch jung - und ihre Psyche auch. Das liegt auch daran, dass Serena nicht so viele enge Spiele bestreiten musste und damit nicht so viel Stress hatte."

Roger als Antriebsfeder für Serena: "Als Paar ist es einfacher"

Für die 18-malige Major-Siegerin hat Federer ohnehin eine besondere Bedeutung im sportlichen Leben der jüngeren Williams-Schwester. Nach ihrer Theorie dient der Schweizer Maestro der Ausnahmekönnerin aus West Palm Beach/Florida gewissermaßen als Antriebsfeder. "Ich bin mir sicher, Serena und Federer inspirieren sich gegenseitig. Sie sorgen dafür, dass der andere besser spielt. Da ist eine unausgesprochene Konkurrenz zwischen ihnen, denn wenn man um Dinge wie historische Rekorde spielt, ist es als Paar einfacher. Und sie arbeiten als eine Art Paar - und das ist irgendwie cool", meinte Navratilova.

Eine neue Serena erwarte sie trotz der Geburt von Williams' Töchterchen Alexis Olympia am 1. September 2017 nicht. "Sie will so sehr die Bestmarke für die meisten Grand-Slam-Titel erreichen und möchte wieder die Nummer eins werden. Und Serena war noch nie eine, die es akzeptiert hat, wenn ihr irgendetwas oder irgendjemand im Weg stand", schrieb Navratilova. Williams hat derzeit 23 Major-Titel auf dem Konto - die Australierin Margaret Court 24. "Ich kenne die Rekordbücher genau, leider. Es ist kein Geheimnis, dass ich die 25 im Blick habe", formulierte Williams jüngst im Interview mit der Vogue ihre Kampfansage

Mit "Spartan-Lauf" und Trampolinspringen zum Comeback

Die Jung-Mutter jedenfalls tat auch in den vergangenen Tagen noch alles dafür, um sich den letzten Schliff für ihr Comeback am Wochenende im Fed Cup zu holen. Williams nahm unter anderem am sogenannten "Spartan"-Lauf teil. Bei diesem Hindernis-Rennen werden verschiedene Stationen absolviert - die Teilnehmer dürfen sich durch Schlamm und Dreck-Pfützen robben. Auch beim Trampolinspringen hatte Serena jüngst ihren Spaß. Zweifel an einer erfolgreichen Rückkehr? Nicht für eine von Großmeister Federer inspirierte "Rena".

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