Kerber freut sich auf Duell mit Pliskova: "Da gibt es keine Geheimnisse"

Von Jörg Allmeroth
Angelique Kerber hatte es in Dubai weiter eilig
© Jürgen Hasenkopf

Angelique Kerber eilt weiter von Sieg zu Sieg und steht nach einem Erfolg gegen Sara Errani aus Italien im Viertelfinale von Dubai. Dort trifft die Kielerin in einer Neuauflage des US-Open-Finals 2016 auf die tschechische Powerspielerin Karolina Pliskova.

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Von Jörg Allmeroth aus Dubai

Auf den Courts der Dubai Duty Free Championships herrschte Hochbetrieb an diesem Mittwoch. Angelique Kerber musste für ihr Zweitrundenmatch gegen die Italienerin Sara Errani sogar auf den ungeliebten Court Eins ausweichen, der neben dem Ausbildungsgelände der Fluglinie Emirates angesiedelt ist. "Sonne, Licht, Schatten. Ich weiß nicht, was ich machen soll", klagte Kerber einmal über die komplizierten Verhältnisse auf dem Spiel-Platz - das war allerdings dann kein verzweifeltes Jammern mehr, sondern eine Beschwerde, die einfach noch mal raus musste in einem Moment, da sich die Dinge schon entschieden hatten.

6:4 und 6:2 siegte die 30-jährige Deutsche schließlich ungefährdet in 64 Minuten gegen die ehemalige Roland Garros-Finalistin, sie musste allerdings durch einige anfängliche Schwierigkeiten hindurchmanövrieren, verschaffte sich erst etwas mehr innere Freiheit nach dem Auftakt-Break im zweiten Satz. Kerber trifft nun auf die Tschechin Karolina Pliskova, ein Spiel, mit dem sich für Kerber natürlich stets die schöne Erinnerung an den US Open-Triumph des Jahres 2016 verbindet.

Duell mit Pliskova weckt tolle Erinnerungen an 2016

Als sie damals zum Finalmatch gegen die emotionsarme Powerspielerin antrat, war schon ihr Sprung auf Platz eins der Weltrangliste besiegelt. Anschließend veredelte die Kielerin diese denkwürdige Gipfelbesteigung mit dem zweiten Grand Slam-Erfolg ihrer Karriere. Kerber und Pliskova trafen sich in der vergangenen Saison noch einmal, Kerber gewann im Viertelfinale des Turniers von Tokio. Insgesamt führt sie in der Kopf-zu-Kopf-Wertung mit 6:3. "Das wird jetzt das komplett andere Spiel, gegen eine, die mit großer Geschwindigkeit und oft Alles oder Nichts spielt", sagte Kerber, "ich weiß, was mich erwartet. Es gibt da keine Geheimnisse."

Überraschendes, gar Geheimnisvolles war für Kerber auch von Sara Errani nicht zu erwarten, außer der Tatsache, dass sich die Italienerin nach einer schweren Karrierephase wieder im Aufwind befindet. "Sie ist mit viel Selbstvertrauen in dieses Match gegangen, das war unübersehbar. Deshalb war es am Anfang auch eine schwere Sache", sagte Kerber, "ich musste irgendwie klaren Kopf behalten, im Spiel drin bleiben und dann selbst die Akzente setzen."

Rückkehr auf den Centre Court: "Da fühlt sich das Tennis einfach besser an

Doch bis zum 4:4 im ersten Satz blieb das Spiel offen, ein ums andere Mal hatte Kerber Schwierigkeiten mit den enormen Spinbällen Erranis. Die Deutsche musste auch die Contenance bewahren, wenn Errani bei fast jedem Aufschlag den Ballwurf wiederholte - zuweilen sogar drei Mal. Etwas unerklärlich wurde das nur ein Mal mit einer Zeitverwarnung bestraft.

Der zweite Satz verlief einfacher für die 30-jährige, vor allem, weil sie sich unter den nicht einfachen Bedingungen nun mehr zutraute und couragierter die Bälle platzierte. Es gab zwar noch einmal einen Rückschlag, als Kerber bei 4:1-Führung ein Break zum 4:2 kassierte, aber die letzten beiden Spiele gewann sie dann - und damit auch diese Partie. Am Donnerstag dürfte Kerber froh sein, wieder auf den geliebten Centre Court zurückkehren zu können. "Da fühlt sich das Tennis einfach besser an", sagte sie.

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